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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.05.1871
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1871-05-01
- Erscheinungsdatum
- 01.05.1871
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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dieses großen Blattes blieben bekanntlich während des Krieges weit hinter den künstlerisch correcten Leistungen unserer Leipziger Jl- lustrirten Zeitung, auch des Daheim, der Gartenlaube, Ueber Land und Meer, Familienzeitung u. s. w. zurück. Es wurden in diesem englischen Blatte oft schwarzschmierige, naturwidrige, nur auf Effect abgesehene Bilder ohne Reinheit und Sauberkeit des Schnittes, meist gegen die Wahrheit verstoßend, geliefert. Und dann, auch abgesehen von der künstlerischen Ausführung, brachten diese ausländischen illustrirten Blätter, vorzugsweise die Illustrateä I-onäou News, meist nur Scenen aus dem französischen Lager, be sonders aus dem wüsten Pariser Treiben, so daß es oft den Anschein hatte, als habe dieses große Blatt seine Zeichner nur in Paris ein- geschlosscn! Die Vorliebe für dieses von England während und nach dem Kriege so bewunderte französische Wesen und Straßentreiben trat selbst oft in den Gesichtszügeu der beiden kriegführenden Theile komisch hervor, denn die Gesichter der deutschen Offiziere und Sol daten waren durchgängig überaus häßlich, roh und gemein darge stellt, ganz im Contrast gegen die edle, feine gallische Nace. Wie aber Hr. Pecht unsere heimische illustrirte Presse so tief unter die ausländische stellen konnte, ist schwer zu erklären. Sollte er einzig den (jetzigen?) Leistungen der Münchener Fliegenden Blätter huldigen? Ist es doch gewiß eine sehr berechtigte allgemeine Meinung, daß die Leipziger Illustrirte Zeitung in künstlerischer wie typographischer Ausstattung weit über den ausländischen illustrirten Blättern steht! Wo mag er wohl die traurigen Erfahrungen gemacht haben, die ihn zu dem Passus der „wahrhaft schamlosen Knauserei mancher Verleger" veranlaßten? O — I. Zur Reform des Buchhandels. XVI.*) So sehr auch dem Einsender dies eine Reform im Buchhandel dringend nothwendig erscheint, so glaubt derselbe doch, daß eine in den innersten, lang hergebrachten Gang des Buchhandels plötzlich eingreifende Veränderung, wie solche von X. in Vorschlag gebracht wurde, nicht zu dem gewünschten Ziele führt. Ich schließe mich in der Beziehung den Anschauungen des Hrn. I. S. an und bezweifle vor allem, daß sich leicht ein Vermittler (Commissionär) dazu bereit finden wird, einen so weit ausgedehnten Credit als den ihm zuge- mutheten allen seinen Committenten zu bewilligen. Die naturge mäße Folge wird wohl die sein, daß nur ein kleiner Kreis größerer Sortimentshandlungen durch die von Hrn. X. in Vorschlag gebrach ten und ja auch im Allgemeinen nicht wegzuleugnenden Vortheile Nutzen zieht. Aber nicht nur allein dieser größere Sortimenter, gewiß auch nur der größere Verleger wird der aus der angedeuteten Reform Vorlheil Ziehende sein. Was wird aus den kleineren Hand lungen, sowohl Commissionär als Committent? Sie würden, nach meiner Ansicht, einfach zu Grunde gehen, und wäre eine Reform in dem von Hrn. X. angeregten Sinne auch wohl für diese nur dann von Nutzen, wenn eine solche allmählich in einzelnen Versuchen zur Ausführung gebracht würde. Als Verleger und Sortimenter gesprochen, wurzeln die Haupt- übelstände des Buchhandels ja lediglich in dem außergewöhnlichen Credit, den der Verleger dem Sortimenter und dieser dem Publicum bewilligt. Hier eine Veränderung zu treffen, ist das nach meiner An sicht einzig Nichtige. Hier muß der Sortimenter mit dem Verleger Hand in Hand gehen; denn fragen wir uns: wer genießt die Vor theile dieses lang ausgedehnten Credits? Es ist lediglich das durch ") X V. S. Nr. 87. den Buchhandel darin verwöhnte Publicum. Derjenige, der unter diesem Dilemma am meisten leidet, ist der Sortimenter, und nament lich der kleinere Sortimenter, der mit größeren Handlungen con- curriren null, und dem von Seiten des Verlegers nicht der Credit gegeben wird, wie ihn größere Handlungen genießen. Diesen Credit dem Publicum gegenüber zu kürzen muß das Streben des Gesammt- buchhaudels sein, und warum wollte dieser gegen seinen eigenen Vortheil handeln? Die vielen Verluste, die uns, sowohl dem Ver leger als Sortimenter, durch den lang gewährten Credit erwachsen, würden fortfallen. Ist uns ein kürzerer Zahlungstermin nicht siche rer, als ein weit aussehender, und werden Solidität und Vertrauen nicht den gegenseitigen Verkehr dann mehr und mehr befestigen? Der Sortimenter kürze also vor allem den zu gewährenden Credit und der Verleger den seinen! Meine Vorschläge betreffend eine Reform des Buchhandels gehen dahin: den Buchhandel, wenigstens für jetzt, auf Grund der Bedingungen des Leipziger resp. Berliner Verlegervereins bestehen zu lassen; dafür jedoch zu verlangen, daß fest Bezogenes, sowie auch etwaige Disponenten der Ostermesse in der darauf folgenden Michaelismeffe verrechnet werden. Den Vorstand des Börsenvereins bittet auch Einsender dies, die jetzt schwebende, so dringende Frage energisch in die Hand zu nehmen. k, Miscellen. Sollte es denn nicht thunlich sein, in Leipzig die gleiche, ebenso bequeme wie ersprießliche Einrichtung zu treffen, welche in Berlin besteht: daß die Briefe mit Verlangzetteln gleich direct an die Bestellanstalt eingesandt werden können? Schreiber dieses meint, daß die Vortheile für alle Committenten auf der Hand liegen, während ihm ein Nachtheil für irgendwer* nicht ersichtlich ist. Auch für die Commissionäre käme eine kleine Zeitersparnis dabei heraus. Der Committent erlangt die Gewißheit, daß seine Zettel so schnell als nur immer möglich in die Hände der Bestellanstalt ge langen; er kann mit größerer Sicherheit als bisher annehmen, daß seine Montag und Donnerstag früh in Leipzig ankommenden Be stellungen noch Vormittags um 11 Uhr an die Commissionäre der Adressaten, resp. die Leipziger Verleger ausgetragen und dann Nach mittags bei der Hauptauslieferung mit berücksichtigt werden. Beim jetzigen Geschäftsgang ist diese Sicherheit nicht vorhanden. Ein Eisenbahnzug kommt nicht selten etwas zu spät an, der Briefträger ist auf seinem Nundgang etwas länger aufgehalten, beim Commis sionär kann nicht immer Jemand bereit stehen, um mit dem Einlauf augenblicklich zur Börse zu springen u. dergl. So vergeht leicht gerade diejenige Zeit, welche für das rechtzeitige Austragen ent scheidend ist, und die Zettel müssen dann meist eine halbe Woche auf ihre Erledigung warten, und eine halbe Woche ist nach heutigen Be griffen auch selbst im Buchhandel eine kostbare Zeit, ein Stück Geld, welches man ungern verliert. Diesen Verlust möglichst selten für die Committenten zu machen, liegt in der Hand der Leipziger Herren College**, an welche Einsender die angelegentliche Bitte stellt, den Gegenstand thunlichst bald in Erwägung zu ziehen, er ist von nicht zu unterschätzender Wichtigkeit. Sollten der Erfüllung des aus gesprochenen Wunsches nicht zu beseitigende Bedenken entgegen stehen, so würde hiermit deren gewiß im allgemeinen Interesse lie gende Veröffentlichung erbeten. Aus Prag. Hr. Joh. Köhler (Firma Köhler L Schott) ist seit Februar verschwunden und wurde das Geschäft gerichtlich ge sperrt und der Concurs verhängt. In der am 22. April anbe raumten Gläubigerversammlung wurden die Hrn. H. Dominicus und Fr. Tempsky zu Ausschüssen gewählt, die im Interesse des
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