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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.05.1916
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- 1916-05-10
- Erscheinungsdatum
- 10.05.1916
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Redaktioneller Teil. ^ 107, 10, Mai 1916. Die neue Poststenervorlagc wollte nun die Briefe von 10 auf >5, die Ortsbriefe und die Postkarten, auch die des Ortsverkehrs von 5 aus 7 4 steigern. Im Steuerausschutz des Reichstags hat man viel daran herumgedoktort. Ein Antrag Graf Carmers, von vier Parteien unterstützt, wollte nämlich die Fcrnbriefe ganz unverteuert lassen, dafür aber wieder die Ortsbriefe, Ortskarten und sonstigen Postkarten allgemein bis auf 10 4 erhöhen. Natür lich wäre das ganz unmöglich gewesen, da der Ortsverkehr nur etwa ^ des ganzen Briefberlchrs ausmacht, so das; der finan zielle Hauptzweck gar nicht erreicht, eine ungeheure Störung des wichtigen Ortsverkehrs aber ganz sicher erzielt worden wäre, und zwar auch zum Schaden der Reichskasse. Nachher ist dann in der Kommission schließlich ein Antrag Wiemer, unterstützt von allen bürgerlichen Parteien, angenommen worden, welcher die Verteuerungen des Fernverkehrs zwar verständig abschwächt, doch leider die Gebühr für Ortsbriefe, Postkarten und Ortskarten noch etwas höher ansetzt als die Regierungsvorlage, wenn auch nicht so hoch wie der Antrag Carmer. Denn es sollen Fernbriefc statt 15 nur 13 4, Postkarten, Ortskarten und Ortsbriefe aber 8 4 kosten. Nach dem Regierungsvorschlag betrug die Verteue rung der Fernbriefe 50 v. H., die der Ortsbriefe und Karlen da gegen nur 40 v. H. Der Antrag Wiemer steigert in umgekehrter Weise die Fernbriefe nur um 30 v. H., die Ortsbriefe, Ortskarten und Postkarten dagegen um 60 v. H. Dieser höhere Druck auf de» Ortsverkehr ist aber sehr bedenklich. Nun würden wir ihn, wenn denn unbedingt mehr Geld herausgewirtschaftet werden soll, ver suchsweise für die Kriegszeit, doch mit jedem Haushaltsjahr von selbst ablaufeud, allenfalls bei den geschlossenen Ortsbriefen und den Fernpostkarten noch hinnehmen, aber für die Ortskarten ist er in keiner Weise zu billigen. Wenigstens e i n wohlfeileres Post- verkehrsmittel muß uns doch ganz unbedingt für den Ortsver kehr llbrigbleiben, und das um so mehr, weil sonst dieser Brief nustausch gar zu sehr zurückginge oder durch den Fernsprecher ersetzt würde. Auch zum Schaden der Reichskafse natürlich. Es gilt also, von dem bedrohten Ortsporto wenigstens die Ortskarte unverteuert zu retten, mag man auch die Fernpostkarte in gleicher Weise wie die Ortsbriefe steigern. Man darf nicht vergessen, daß wir in Deutschland bis zum Jahre 1900 in 81 Städten Privatposten halten, deren Ortspost karten nur 1,5 4 oder 2 -1 oder 2,5 4 kosteten. Als die Privatposten dann ausgehoben wurden, führte die Reichspost allgemein billige Ortspostkarten zu 2 4 ein und erweiterte noch ihren Geltungs bereich ungeheuer, indem sie für 1124 Ortsgruppen mit 2248 Ort schaften und Städten den sogenannten Nachbarortsverkehr ein führte, wodurch nicht bloß die 35 Millionen Bewohner dieser Städte, sondern auch unzählige Dörfer, Güter und Gehöfte auf dem Lande dieser Verkehrserleichterung teilhaftig wurden. Der damalige Staatssekretär v. Podbiclski als Leiter der Reichspost erklärte wiederholt, die billigen Ortstarife für Briefe (5 4), Postkarten <2 4> und Drucksachen, die zunächst für jene 1124 Ortsgruppen allein galten, sollten nach und nach für das ganze Reich eingesührt werden, also zu einer allgemeinen Herab setzung der Taxen führen, indem mau die vielen Nachbarortskreise immer mehr erweiterte, bis sie schließlich alle ineinanderflössen. In der Kommission und im Plenum sprach er das verschiedene Male aus. In Belgien und in Amerika wurden ja ähnliche Ziele ver folgt. Damals, bei der Aufhebung der Privatposten, forderten verschiedene Abgeordnete, Müller-Sagan und der Sozialdemokrat Singer, man solle die neuen billigen Ortstarife auch im Gesetz fcstlegen. Denn sic fürchteten, durch Versprechung dieser wohl seilen Taxen wolle man bloß die Privatposten erst Niederkämpfen, um dann nachher, wenn das erreicht sei, diese örtlichen Postge bühren, die nur eine Art Köder wären, wieder zu erhöhen. Der Abgeordnete Paasche erklärte damals, »eine solche Geschäftspraxis würde die Reichspostverwaltung sich nie zu eigen machen«, und der Staatssekretär von Podbiclski bemerkte beruhigend, seit 28 Jahren hätten keine Erhöhungen stattgefunden, und der Reichs tag könne Wohl versichert sein, daß solche auch für die Zukunft so gut wie ausgeschlossen wären. Der damalige Direktor im Reichspostamt Kraetke wohnte diesen Versicherungen bei. Aber da kam das Jahr 1906. Man war wieder einmal auf der Geld- 562 suche. Und nun verbrannte man schleunigst wieder, was man kurz vorher noch angebetet hatte. Ein Antrag der rechten und der mittleren Parteien sprach sich für Wiederabschaffung des Pod- bielskischen billigen Ortsportos für offene Sendungen aus, ob wohl dieses sich finanziell glänzend bewährt und ansehnliche Mehreinnahmen gebracht hatte. Daß die Reichspostverwaltung diesen artig kredenzten Antrag nicht verschmähte, ist weiter nicht wunderbar. Die Regierung weist Mehreinnahmen nicht gern zurück. Aber die Enttäuschung blieb nicht aus. Statt der vor- gerechneten Meyrcinnahme von 10 Millionen Mark gingen wegen großen Verkehrsrückgangs nur 4 bis 5 Millionen Mark ein. Jetzt soll nun die damals von 2 auf 5 «1 verteuerte Ortskarte noch weiter bis auf 7 oder 8 4 erhöht werden, ebenso wie der Ortsbrief. Dagegen müssen wir aber doch im Interesse des Verkehrs und des Erwerbslebens, dessen Erschwerung sich um eines vermeintlichen Augenblicksvorteils willen nicht empfiehlt, mit Nachdruck Einspruch erheben. Im Jahre 1899 gab es im inneren Verkehr der Reichspost unter allen Posttarten bloß 13,7 v. H., die aus den Ortsverkehr fielen. Rach der Verbilligung stieg ihr Anteil bis 1902 auf 25 v. H., dürste aber nach der Ver teuerung von 1906 Wohl wieder gefallen sein. Eine weitere Preiserhöhung wäre einfach ein schwerer Rückschritt und ver nichtend für einen großen Teil dieses alltäglichen örtlichen Ver kehrs, besonders für den sehr einträglichen Ansichtskartenverkehr bei den Sonntagsausflügcn. Um die Kupfcrpfcnnigrechuerei zu vermeiden, empfiehlt es sich, den Zuschlag für Briefe, Ortsbriefe und Fernposttarten nicht auf 2 oder 3 4 zu bemessen, sondern nur auf 2,5 4. Man würde dann immer 2 Zuschlags,narken mit 5 4 bezahle»; 2 Marken zu 7,5 4 mit 15 4 oder eine Marke zu 7,5 und eine zu 2,5 mit 10 4. Unsere früheren Privatposten kannten solche Sätze mit halben Pfennigen. Die Ortspostkarte jedoch mutz in jedem Falle unverteuert bei 5 4 verbleiben. Schon nach den amtlichen Er klärungen von 1900 müßte sich das eigentlich von selbst verstehen. Die Welt steht ja immer noch im Zeichen des Verkehrs! Auch wenn er zurzeit stockt. Wöchentliche Übersicht über geschäftliche Einrichtungen und Veränderungen. Znsammcngcstellt von der Redaktion des Adreßbuchs des Deutschen Buchhandels. 1. bis 6. Mai 1816. Vorhergehend- Liste 1816, Nr. 161. * — In das Adreßbuch neu ausgenommene Firma. — B. — Börsenblatt. — H. — Handelsgerichtlichc Eintragung lullt Angabe des Erscheinungs- tags der zur Bekanntmachung benutzten Zeitung). — Dir. — Direkte Mitteilung. Aderjahnsche Buchhandlung, Königsberg (Pr.j. Das Konkurs- verfahren ist 11./II. 1918 ausgehoben. sH. ö./V. 1916 s Bettenhausen, I., Dresden. Der Inh. Jacgues Bettenhausen wurde zum Kgl. Sachs. Kommerzienrat ernannt. sB. 166. j Beitenhausen, I., Wien. Der Mitinh. Jacgues Bettenhausen wurde zum Kgl. Sachs. Kommerzienrat ernannt. sB. löv.j Bullinann, Norbert, Xanten. Leipziger Komm, setzt, L. Nau mann. sB. 162.j »Dunüntül«, A.-G., Fiinskirchen lltng.j. Leipziger Komm, jetzt: Maier. sB. 162) Fiedler, Walther, Verlbh., Leipzig, jetzt: Hardenbergstr. 64, Leipziger Komm.: F. E. Fischer. sDlr.j Gebethner L Wolfs, Warschau. Die im Königreich Sachsen be- kindlichen Vermögenswerte, insbesondere die in Leipzig ver wahrten Warenlager und Guthaben wurden in Zwangsverwaltung genommen. (H. 19./1V. 1916.j Berichtigung der Angabe in Nr. 95. Graeser, Carl, L Co., Wien, hat Geschäftszeit vom 1./V. bis 31./VIII. 8—4, Sonnabends 8—2 Uhr. sDtr.j 'Hagemann, Clemens, Emsdetten (Wests.), Kirchstr. 12. Buch- u. Schreibwh. Gegr. 1866. Fernsprecher 96. Leipziger Komm. Streller. sDir.j
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