Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.01.1860
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- 1860-01-11
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- 11.01.1860
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- Deutsch
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Lieferung ihren Jrrthum erkennen, die Annahme verweigern oder wenigstens jede fernere Lieferung sich verbitten. Ferner geben die Exporteure häufig höchst ungenaue Angaben in Betreff der Adresse der gewonnenen Abonnenten, so daß es dem Sortimenter beim besten Willen oft nicht möglich ist, die Betreffenden aufzusindcn, zumal wenn diese dem Gchilfcnstande der Handwerker angehörcn. Endlich aber liegt cs auch in der Natur dieses Kunden kreises, daß die Abonnenten theils bald der Lcctüre überdrüßig wer den, bald die nöthigen Mittel zur Einlösung der Lieferung nicht er schwingen können, theils nur zu bald aus dem Bereiche des Sorti menters spurlos verschwinden. Wendet nun der Sortimenter ei nerseits oft alle mögliche Mühe vergeblich auf, die ihm aufgegebenen Eonlinuationcn an ihre Adressen zu besorgen, zu welchem Zwecke seine Boten oft vier- bis fünfmal umsonst an einen und denselben Ab nehmer gesandt werden, so wird er andererseits nicht selten dadurch um seinen wohlverdienten Lohn gebracht, daß die Exporteure die Eonlinuationcn, welche sie unter dem der Polizei gegenüber erfor derlichen Schutze der Buchhandlung am Platze gesammelt, derselben nicht übergeben, sondern sie im Einverständnis der Verleger selbst vertreiben. Daß gegen ein solches Verfahren von einzelnen Sorti mentern das Einschreiten der Polizei requirirt worden ist, dürfte we niger befremdend erscheinen, als daß die betreffenden Verleger ein derartiges Vcrhältniß mit den Colporteucen mehr in ihrem Interesse finden, als den usancemäßigen Geschäftsverkehr mit einer soliden Soctimentsbuchhandlung. Dagegen stimmt Einsender dem Hrn. M.B. darin vollkommen bei, daß der Verleger berechtigt ist, diejenigen Beträge, die der Sor timenter für ausgcgcbene Eontinuationen baar cinnimmt, ,n kür zeren Zahlungsfristen zu beanspruchen, und beobachtet selbst seit Jahren aus dieser Rücksicht die Praxis, dergleichen Artikel, wo cs gewünscht und wo ihm nur einiger Vortheil geboten wird, gegen baar zu beziehen, vorausgesetzt, daß ec cs mit soliden Firmen zu thun habe, die vorkommendenfalls die Wiedereinlösung, resp. den Um tausch liegen gebliebener Lieferungen nicht beanstanden, wie ihm dies hier und da auch wohl geschehen ist. Somit dürften die dem Sortimentshandcl gemachten Vorwürfe zur Hauptsache in sich selbst zerfallen. Inzwischen verdient eine an dere Frage, die weder von ihm noch von dem rheinisch-westfälischen Krcisvcreinc berührt worden, gleichwohl aber den gesammten Buch handel nahe angeht, hier noch eine kurze Erwähnung. Viele Ver leger nämlich, und auch wohl viele Sortimenter schätzen den bcreg- ten Literaturzweig allerdings nicht eben hoch, ja sie halten ihn sogar unter der Würde des Buchhandels, nicht wegen seiner Betriebsweise, sondern wegen des dem Publicum darin Gebotenen, — und das nicht ohne Grund. Denn wenn cs Thatsachc ist, daß nicht wenige Verleger durch dieLicferungsliteratur wohlkabend, ja reich geworden l sind, und viele Sortimenter derselben hübsche Einnahmen verdanken, so ist es nicht minder wahr, daß dies auf Kosten desjenigen Theils des Publicums geschehen ist, das vorzugsweise eines gesunden Bild ungsstoffes bedarf. Daß aber ein solcher ihm in den meisten der hier in Rede stehenden Lieferungswerke, sowohl was den Stoff, als was die Diclion betrifft, nicht geboten wird, das dürfte für jeden mit dem gedachten Litcraturzwcigc einigermaßen Bekannten leider außer Zweifel sein. Kann es nun des Einsenders Absicht selbstver ständlich nicht sein, diese Literatur an sich, noch deren Vcrtricbsweise durch solide Evlportcure zu verwerfen, so fühlt er sich gleichwohl veranlaßt, den Herren Verlegern die dringende Bitte ans Herz zu legen, eine größere Sorgfalt in Auswahl des Stoffes sowohl als der Bearbeitung anwenden zu wollen; denn das Mindeste, was das Publicum von denen zu verlangen hat, in deren Hand mittel bar seine Fortbildung gelegt ist, — ist ein correctcs Deutsch. Fürstenwalde, den 30. December 1859. De. Eduard Uttech. lieber die Vorschläge des Vereins der oestcrrcichischcn Buchhändler. Die Bemühungen der ocsterreichischen Eollegen, um ihren Büchermarkt wieder zu beleben, sind wohl sehr lobenswert!,, allein dem Grundübel wird dadurch nicht abgeholfcn. Die Ursachen liegen tiefer, und Einsender dieses glaubt solche in den nun seit beinahe 12 Jahren andauernden Eoursschwankungen suchen zu dürfen, wodurch das Nationalvermögen bedeu tend litt und unter diesen Umständen leiden muß Es ist den Bücherfreunden unter diesen Verhältnissen theils die Lust und Liebe zum Bücherkaufe benommen worden, theils gestatten cs die Verhält nisse nicht mehr. Man hofft von Jahr zu Jahr auf Besserung, allein jeder außcrocsterreichischeVerleger wird finden, daß sich der Absatz eher verminderte, als erhöhte. Es müssen demnach ganz andere Verhält nisse cintreten, um bessern Absatz zu erzielen. Ein anderer Umstand ist gänzlich außer Acht geblieben. Die ocsterreichischen Eollegen verlangten und erhielten gewährt höhccn Rabatt und böhcre Zinscnvergütung. Was thaten sie dagegen be züglich ihres Verlages? — Nichts! Daß die Werke der oesterreich- ischcn Verleger in Thlr. und Ngr. unverhältnißmäßig hoch sind gegen ihr Papiergeld, bedarf nur eines Vergleiches. So kosten z. B. Veilh's homiletische Vorträge. 7 Bde. lBraumüller) 8 fl. 40 kr. oestcrr. Währg. Papier, 6 Thlr. 6 Ngr. (das ist 9 fl. 30 kr. ocsterr. Währg. Silber), 10 fl. 51 kr. südd. Währg. Ist es nicht billig, daß die ocsterreichischen Verleger gleichfalls auch Zugeständnisse machen? Wenigstens sollten sie die ocstecceichische Währung in Silber mit Thlr. und Ngr. in Einklang bringen. Noch Eins: Es ist ausgefallen, daß die ocsterreichischen Eollegen nicht sagten, wie sic den höhern Rabatt benützen und wie sie künftig hin die Preise dem Publicum gegenüber stellen werden, was doch nöthig gewesen wäre. Zur Berichtigung des Aufsatzes von Hrn. Mcrcy über den Geschäftsverkehr mit Oesterreich (Nr. I.). Hr. Mercy sagt in seinem Aufsätze vom 28. December, daß der Einfluß der Valutaschwankungen und die theilweisc Entwerth- ung der Banknoten vielfache Verluste herbcigeführt habe. Dieser Ansicht stimme ich nicht allein vollkommen bei, sondern ich bin auch überzeugt, daß durch diesen abnormen Zustand während der letzten zehn Jahre ein sehr nachtheiliger Einfluß auf den buchhändlecischen Verkehr in Oesterreich ausgcübt wurde. Doch wenn Hr. Mercy von der Zersplitterung der Arbeit, welche durch die sogenannten Lie ferungsausgaben in diesem Zeiträume entstanden sei, und durch welche eine Personalvermchrung nöthig geworden, spricht, so kann ich dieser Meinung nicht beistimmcn; denn die Zeit, welche eine Ucberflurung von sogenannter Pfcnniglitcratur und Heftausgaben zu 1 und 2 Ngr. brachte, liegt zehn und mehr Jahre vor den trau rigen Valutaschwankungcn. Ferner sagt Hr. Mercy irrig, ich habe in meinem Aufsatze vom 20. December bei dem für Oesterreich wünschenswerkhen Drit- tclrabatt die Hcftausgaben auszunehmen vorgcschlagen, während ich deutlich — wie es sein Wunsch ist — nur die Journale und Pränumerationsweckc erwähnte. Leipzig, den 8. Januar 1860. Earl Gcibcl. Miscellen. Ein Hr. Cambrieau in England soll neue Vuchdruckcrty- p e n,aus einer Legirung von Kupfer und Aluminium bestehend, erfunden haben, die schnell erzeugt werden und die funfzigfache Dau er der jetzigen Typen haben sollen. (Dtsch. Allg. Ztg.)
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