Erscheint jeden Montag . Mtttwock und Freitag , während der Buchhändler-Messe jn Ostern, täglich. Börsenblatt für den Beiträge für da« Börsenblatt sind an die Redaktion, — Inse rate an die Expedition desselben ju senden. Deutschen Buchhandel und die mit ihm verwandten Geschäftszweige. Eigenthum des Börsenvcreins der Deutschen Buchhändler. ^ 128. Leipzig, Montag den 17. ^ctober. A mtl i ch er T he i l. Schreiben der Vorstands Commission an den Redacteur. Einer Anordnung der Vorstands-Commission vom 11. October zufolge wird hierdurch das nachstehende Schreiben an den Redacteur zur Veröffentlichung gebracht. Die Redaction. Die Unterzeichnete auf Grund der Beschlüsse der Hauptversammlung des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler vom Jabrc 1844 gebildete Vorstands-Commission hat die mit Beziehung auf den Artikel in Nr. 86. des Börscnbl. „Was das Börsenblatt heute ist tc. von Otto Spanier" dem Vorsteher zugegangcnen Materialien einer sorgfältigen Prüfung unterzogen. Die Heftigkeit des Angriffs und der gereizte Ton, in welchem der fragliche Artikel geschrieben ist, haben uns nur mit Be dauern erfüllen können, indem wir im entschiedenen Gegensatz zu Hrn. Spanier gern anerkennen, daß Sie sich allezeit bemüht haben, die gehässige und persönliche Polemik, von der das Börsenblatt sonst erfüllt war, aus demselben zu entfernen, und nicht bloß ui dem redacrionellcnTheilc desselben, sondern auch in den Inseraten einen anständigen Ton ausrecht zu erhalten. Die Forderungen, die Hr. Spamer an die Redaktion des Börsenbl. stellt, lassen wir, als nicht zu unserer Competenz gehörig, auf sich beruhen. Dagegen war cs unsere Pflicht, über den Passus: daß der Redacteur diejenigen Vereinsmitglieder, welche Farbe bekennen, durch Mittheilung gegen sie gerichteter Angriffe und derJnseratevonConcur reuten vor de re nAbdruckinVortheilsetze, eine nähere Auskunft von Hrn. Spamer zu verlangen. Der von demselben gewählte Ausdruck: „Inserate von Concurrcntcn " ließ kaum eine andere Deutung zu, als daß die Redaction sich habe beikommen lassen, mit geschäftlichen Inseraten gewissenlos zu verfahren. Hr. Spamer bezeichnet jedoch diese Auffassung als ein Mißverständniß und will seine Acußerung nur von solchen Artikeln und Inseraten verstanden wissen, die persönliche Angriffe enthalten. Die von Hrn. Spamer behauptete Unzulässigkeit der Aufnahme der Erklärung des Hrn. Fr. Gerstäcker in Nr. 78. des Bör scnbl. können wir unsererseits nicht zugeben. Einem Schriftsteller, der sich von seinem Verleger beeinträchtigt glaubt, die Spalten des Börsenbl. zu verschließen, wäre ein ebenso ungerechtfertigtes als unkluges Verfahren. Im vorliegenden Falle hat aber Hr. Spa nier seine Streitigkeit mit Hrn. Gerstäcker in seiner an die deutschen Buchhändler unentgeltlich versendeten bekannten Broschüre zuerst öffentlich, erwähnt, und es durfte daher dem Hrn. Gerstäcker um so weniger die Bcfugniß verschränkt werden, sich vor dem buchhänd- lerischcn Publicum zu vertheidigen. Wenn sich aber Hr. Spamer wiederholt darüber beklagt, daß weder das Inserat des Hrn. Hermann Costenoble in Nr. 16. des Börsenbl. noch die Erklärung des Hrn. Fr. Gerstäcker in Nr. 78. desselben ihm vor dem Abdruck vorgelegt worden sei, so befindet er sich in vollem Rechte. Die Redaktion hat in Nr. 29. des Börsenbl. erklärt: daß sie von eingehenden persönlichen Angriffen, soweit dies ohne Verzögerung des Abdrucks möglich sei, dem be treffenden Theile Miltheilung machen und die gegnerische Antwort gleichzeitig zur Aufnahme bringen werde. Die Bemerkung der Redaction unter Nr. 3. (Seite 1373.), es habe sich bei der Aufnahme des Gerstäcker'schen Artikels um den Bericht einer einfachen Thatsachc gehandelt, gegen deren Wahrheit ihr gar kein Zweifel habe beigehen können, und aus diesem Grunde sei keine Veranlassung gewesen, den sofortigen Abdruck des Artikels aufzuhalten, können wir als zutreffend nicht anerken nen. Abgesehen davon, daß jede Thatsache in verschiedener Weise aufgefaßt und dargestellt werden kann, hat die Entgegnung des Hrn. Spamer den Beweis geliefert, daß der Thatbestand durch den Angriff des Hrn. Fr. Gerstäcker nicht hinreichend aufgeklärt war, und daß cs Hrn. Spamer gelungen ist, sich durch seine Entgegnung in Nr. 82. des Börsenbl. von dem Schein einer unehrenhaften Absicht, auf die jener Angriff hindeutet, zu reinigen. Ebenso haben wir in Betreff der Streitigkeit zwischen den Herren Costenoble SechSi-nizwanzigster Jahrgang. 282