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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.12.1859
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1859-12-12
- Erscheinungsdatum
- 12.12.1859
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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152, 12. December. Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 2493 davon einer dortigen Sortimentshandlung zur weitern Expedition der Fortsetzung übergeben. Der Sortimenter findet auf dieser Liste Schuster und Schneider, Gesellen und Arbeiter, und eine solche Kundschaft ist ihm nicht anständig genug. Er fangt nun zwar doch an zu expedicrn, allein einige Subscribcnten verweigern, wie dies stets der Fall ist, von vornherein die Annahme der Fortsetzung, und sein Widerwille wird dadurch noch vermehrt. Statt nun die nächste Lieferung nach vier Wochen pünktlich zu expediren, wartet er zwei, drei, vier Monate, der Verleger erhält von den Subscribcnten eine Klage über die andere, natürlich unfrankirt zur Post, denn er hat ja regelmäßige Lieferung versprochen, und es dauert nicht mehr lange, so sind Zweidrittcl der Subscribenten des Wartens müde und verweigern, wenn ihnen endlich wieder eine Lieferung geboten wird, die Annahme derselben. Viele Sortimenter lassen sogar die Expe dition ganz einschlafen und der Verleger hat dann seine bedeutenden Unkosten umsonst getragen. Und wie sicht es nun erst mit der Zahlung aus?! — Der Sortimenter hat von allen Eolportagewerkcn keinen Rabatt zu ge ben und erhält dafür bei deren Ablieferung den vollen baaren Be trag. Es ist daher auch dem Verleger nicht zu verdenken, wenn er bei seinen bedeutenden Vertricbsunkosten vom Sortimenter monat liche, oder wenigstens vierteljährliche Zahlung von den abgesetzten und bezahlten Sachen fordert. Aber o weh! das paßt dem Sorti menter nicht. Ec möchte nun auch noch Jahrescredit mit Ueber- tragung von einem Drittel auf die Michaelismesse haben. Der Verleger erhält nun, wenn er bescheiden um Zahlung bittet, statt Geld — Grobheiten. So schrieb mir neulich ein Sortimenter, den ich ein halbes Jahr nach dem festgesetzten Zahlungstermine um Zahlung des Saldo von über 32 Thlr. bat: „Ich begreife nicht, wie Sie sich um Ihre paar Groschen so gefährlich haben können, Sie werden Ihr Geld noch früh genug bekommen rc." Bei einem derartigen Geschäftsgänge findet aber der Verleger seine Rechnung nicht, und ist nun nulon« volen-, gezwungen, sich bei Privatleuten seine Expedienten zu suchen, damit seine Subscri benten pünktlich bedient werden und er zur rechten Zeit sein Geld erhält. Nun schlagen die Herren Sortimenter Lärm, klagen den Verleger des uncollegialischen Benehmens an, und suchen seine Operationen durch die Polizei zu hindern. Wen trifft aber die Schuld? Einzig und allein den Sortimenter! Könnten diese Her ren sich nur dazu verstehen, sich dem PZesen des Colportagehandels anzupassen, so würde cs keinem Verleger einfallen, ihre Vermittel ung zu umgehen. Also, Ihr Herren Sortimenter, räumt erst die Hindernisse weg, welche es dem Verleger unmöglich machen, Eure Vermittel ung in Anspruch zu nehmen, und dann wird sich gewiß kein Ver leger mehr weigern, dies zu thun. Berlin. M. B. Zur Erläuterung. Iu dem Aufsatze in Nr. 149. d. Bl. „Vorschlag zur Gewin nung einer kürzeren Creditbasjs ic." bemerkt derHr. Vers, im Interesse der größeren Deutlichkeit, daß einer halbjährigen Rechnung (S. 2433. I Sp. Z 33. v- o.) zwar zunächst ein Durclischnittscrcdit von 3 Monaten entspreche, aber bei dem Hinzutritt von 3 Monaten Resp iro sich derselbe vielmehr auf 9 Monate stelle. In gleicher Weise komme bei der ganzjährigen Rechnung, mit einem Respiro von 6 Monaten, ein Durchschnittscredic von 12 Monaten heraus. Da aber der Absatz zur Hälfte auf sechsmonatlichen und zur ander» Hälfte auf zwdlfmonatlichen Credit bezogen, anzunehmcn sei, so müsse der Durch- schnittscredit beider Rechnungen summirt und durch 2, als derjenigen Aahl, welche den Absatz theilt, dividirt werden, um für das Ganze den bemerkten allgemeinen Durchschnittscrcdit von 9 Monaten zu gewinnen. Miscellen. Leipzig, 7. Decbr. Von den hiesigen Festrednern zu Schil- ler's Jubelfeier ist auch an Hrn. l)r. Paul Möbius die vielseitige Aufforderung ergangen, seine Rede *) zum Andenken an dieWeihe- stunden des 10. November demDrucke zu übergeben. Bei derHoch- schätzung, welche der Hr. Verfasser als Direktor der Buchhändler- Lehranstalt überall im Buchhandel genießt, sowie seiner dankbaren Zöglinge wegen, die schon auswärts ihre Wirksamkeit üben, können wir nicht unterlassen, das Erscheinen dieser Festrede auch an dieser Stelle zu verzeichnen und sie der allgemeinen Aufmerksamkeit zu empfehlen. Berlin, 4. Decbr. Nachdem die Ausgaben C. M. v. W e- b er'scher Eompositionen vonHolle in Wolfenbültel und Litolff in Braunschweig als unerlaubter Nachdruck in Cöln und Leipzig rechtskräftig verurtheilt worden und die Verkäufer in bedeutende Stra fen (100 Thlr. Geldstrafe, 1333 Thlr. Entschädigung an den recht mäßigen Verleger Schlesinger in Berlin, Confiscation und alle Ko stenzahlung) genommen waren, hat das hiesige Criminalgericht durch Erkenntniß d. d. Berlin, 15. November 1859 erkannt: daß der an- geklagtc Buchhändler und Antiquar Mertens schuldig, folgende vom k. sächs. Capcllmeister E. M- v. Weber componirtcn, von ihm auf den Buch- und Musikhändler Ad. Mr. Schlesinger ausschließ lich übertragenen und auf den Buch- und Musikhändler Heinrich August Schlesinger übergegangenen Musikstücke für Pianoforte, 2- und 4händig s-g: 4 xesnäe-i Svnstes pvur simno et s msin« Op. 24., 39-, 49. u. 70-, Air rus-w vsrie Op. 40., Sieben Variationen über ein Zigeunerlied Op. 55-, lionäo brillante Op. 62., Aufforderung zum Tanz Op. 65.. siolseca brillante Op. 72., Ouvertüren zu der Silvana, Turandot, Preciosa, Freischütz und Oberon, Jubelouver- ture, lluit pieees p. Liano ä 4 mains Op. 60., welche durch die im Druck und Verlag von L. Holle in Wolfenbüttel erschienenen Eomposi- tioncn von C- M. v. Weber, unter der Bezeichnung: „Erste recht mäßige Gesammtausgabe, revidirt und corrigirt von A. W. Stolze" Bd. I. und >1., widerrechtlich vervielfältigt worden, mithin strafbaren Nachdruck wissentlich verkauft zu haben; daß alle vorräthigcn Exem plare des obigen Nachdrucks der Holle'schen Ausgabe zu confisci- ren, daß Angeklagter Mertens mit einer Geldstrafe von 100 Thlr., im Zahlungsunvermögcnsfalle mit zweimonatlichem Gefängniß zu bestrafen, auch dieKostcn dcrUntersuchung zu tragen verbunden und daß dem Kläger H. A. Schlesinger das Recht vorzubehaltcn, seinen Entschädigungsanspruch im Eivilproceß gellend zu machen. Als ein wcrthvoller Beitrag zur Schiller-Bibliographie beabsichtigt Hr. Adolph Büchting in Nordhausen ein „Ver zeichniß der zur hundertjährigen Geburtstagsfeier Friedrich von Schiller's erschienenen Bücher, Bilder, Musikalicn rc." herauszu- gebcn, und ersucht dazu die Verlagshandlungen, ihm alle einschläg igen Erzeugnisse (katalogmäßig geschrieben) anzugeben; eine Bitte, die im Interesse des Buchhandels und der Literatur die willigsteBe- rücksichtigung verdient. Aus England. — Das vor kurzem erschienene Werk von Emerson Tennent: „Ooylon" (Preis 50 8>>.) hat so außer ordentliche Nachfrage gefunden, daß trotz der dafür vorgesehenen starken Auflage dasselbe doch schnell vergriffen war und man zuletzt bis 4 Pf. St. für ein Exemplar zahlte. Die neue Auflage soll in ei nigen Tagen wieder fertig sein.— In den ersten 6 Monaten dieses *) Schiller als deutscher Rationaldichter. Festrede zur Säcularfeier von Schiller's Geburtstag, 10. November 1859, von l>r. Paul Möbius. Leipzig, Weber.
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