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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.12.1859
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1859-12-21
- Erscheinungsdatum
- 21.12.1859
- Sprache
- Deutsch
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156, 21. December. Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 2557 die ersehnte Grundlage herbeiführen, oder geeignet.sein könnten, das Geschäft mit ihnen im Allgemeinen zu heben und zu befestigen, das dürfte wohl unschwer zu erkennen sein. Was die Punkte ä. 1 — 3. betrifft, so enthalten diese Discomo- wünsche für Baarbezüge und für ä Conto-Zahlungen, gegen die sich im Allgemeinen nichts einwcnden läßt, und die der Verleger je nach seinem Standpunkte und der Calculation seiner Verlagspreise ein- gehcn kann oder nicht. Nur möchte die Durchführung des Punktes 2., nämlich jedes Vierteljahr das Conto der Bestellungen und Fort setzungen abzuschließen und zu saldiren, zu viel Zeit und Arbeits- ^ kräftc in Anspruch nehmen. Wenn ferner in dem Rundschreiben das mögliche Vermeiden des 25 Proc.-Rabatts und statt dessen ein Rabatt von 33>^ Proc. gewünscht wird, so finde ich diesen Wunsch erklärlich, und — außer bei Journalen und Pcänumerationswerken — um so gerechtfertigter, als ein großer Theil des in der oesterreich- ischen Monarchie erzielten Absatzes durch sogenannte Provinzial buchhändler, meist Buchbinder, vermittelt wird, denen ein Rabatt von 10 Proc., ja oft von 15 Proc. gewährt werden muß, um et waige Aufschläge auf die Ladenpreise zu vermeiden, durch welche der Vertrieb sehr geschmälert würde. Wenn aber von den enormen Bezugsspescn gesprochen wird, so möchte ich doch erwähnen, daß diese für entfernte außeroestcrreich- ischc Handlungen, wie z. B. die Königsbergcr, Posener, Danziger oder Schweizer College», keineswegs geringer sind, ja daß dieselben gegen die früheren Fracht- und Speditionskosten sogar sehr bedeut end abgenommen haben. Zudem mußte früher für jeden Cenlner Bücher an Eingangszoll in Oesterreich 5 fl. C--M. — 3 lON-s, ja sogar ein Zwischenzoll von Oesterreich nach Ungarn von 2fl. 30kr. gezahlt werden. So hatte ich beispielsweise früher bei 500 Clrn. jährlicher Bezüge von Leipzig die Summe von 2500 fl. C.-M- an Zoll (Mauth) zu zahlen. Alle diese hohen Zollspescn sind aber gänzlich in Wegfall gekommen. Man kann dagegen ein wcnden, daß die übrigen Steuern viel höher geworden sind; doch steht diese Erhöhung in gar keinem Verhällniß zu eben dem Wegfall des erwähnten Eingangszolles. Als ein Hauptgrund des geringeren Bedarfs eines Theils äl terer Handlungen dürfte vielmehr die bedeutend gesteigerte Concur- renz zu betrachten sein, da seit dem Jahre 1848 eine Menge neuer Firmen durch leichtere Concessionserthcilung entstanden ist. Die Hauptfrage wird nun die sein: Enthalten die Vorschläge des Vereins der oesterrcichischcn Handlungen irgend Etwas, was dem gemeinsamen Wöhle, nämlich dem des Sortimenters wie des Verlegers, sowie dem bücherkaufenden Publicum;u- gutkomml? Meines Erachtens nicht; denn ich kann darin nur Wünsche für hohes Disconlo und höheren Rabatt erblicken, und dazu noch eine große Erschwerung des Geschäftsbetriebes. Als einziges Auskunfismiltcl bleibt, nach meinem Dafürhalten, nur die Rechnungsführung in Gulden und Kreuzer*), und zwar im bisherigen Verhältniß des laufenden Conto vom 1. Januar bis Ende December, nicht aber, wie vorgcschlagen wurde, nur mit einem Ra batt von 25 Proc., sondern in dem bisherigen ungeschmälerten Rabattverhältniß. Ferner Abschluß und Ausgleichung zur Buch- händlermcsse, nicht früher Für eine Rabaltverkürzung und - einen früheren Zahlungstermin stimme ich nicht, denn das hieße mit einer Hand geben, mit der andere» nehmen! Der Verleger wird dann nach seinen Prciscalculationcn den Thaler zu 1 fl. 75 oder 80 Nkr. feststellen, und diese Preise in allen Anzeigen fcsthal- ten, bis die, wir wollen hoffen, nicht sehr ferne Zeit kommt, welche *) Dieser Vorschlag enthält für einen Theil der Herren Verleger allerdings nichts Neues, da. sowie ich, mehrere derselben in den Jahren 1854 bis 1856 für die oestcrreichische» Handlungen die Guldenrcchnung einführten. die Valuta wieder ins Gleichgewicht bringt. Es würde durch An nahme dieses Vorschlags nicht nur jeder willkürliche Aufschlag auf die Ladenpreise vermieden, sondern die Preise würden für die ganze k k. Monarchie fcstgestellt sein. Allerdings riskirt der Verleger bei der Guldenrechnung, daß zur Messe die Banknoten noch niedriger stehen können, als er seine Preise stipulirt hat, doch kann ja auch der andere, günstige Fall eintrctcn, daß nämlich zur Messe der Stand der Banknoten ein günstiger wird, wie dies schon einigemal wirklich geschehen. Die oestecrcichischen Herren College» haben freilich dann keine Aussicht,, daß sie, wie cs auch schon der Fall war, durch er freuliche Conjuncturen bei der Meßzahlung an der Valuta gewin nen, doch sie erhalten dafür die gewünschte feste Basis und können mit Ruhe Geschäfte machen. Dies sind meine Ansichten und Vorschläge, die ich mich be strebte so kurz als möglich zu fassen, da ich es vermeiden zu müssen glaubte, durch ausführlichere Aufzählung allbekannter und oft be sprochener Zustände die werthvolle Zeit meiner Herren Collegen länger in Anspruch zu nehmen. Leipzig, im December 1859. Carl Geibel. Miscellen. Zur Guldenrechnung. — Hc. Spanier schlägt in seiner kürzlich versandten Broschüre vor, die Rechnung mit den oester- rcichischen Handlungen in Gulden zu führen. — Ist das nun aber z. B. für preußische Handlungen zulässig? Unseres Wissens schreibt das Gesetz dem Geschäftsmanne vor: die Handlungsbücher in landesüblicher Währung zu führen. Auf den Artikel der Berl. Ztg. über den Absatz schwedischer Bücher in Dänemark (Nr. 153.) enthält „Fädrelandet" eine Entgegnung. Die mangelhafte Verbindung mit Schweden, beson ders im Winter, wo keine regelmäßige Packetpost «zwischen Kopen hagen und Stockholm unterhalten werde, und alle Bücher aus Schoonen (Lund) bezogen werden müssen, wo dann die Bestellungen oft bis zum Frühjahr liegen bleiben, sei, neben dem geringen In teresse, welches die dänischen Buchhändler schwedischen Büchern im Verhältniß zu den deutschen, mit denen sie „das Land überschwem men", zuwendcn, das Hauplhinderniß der Verbreitung schwedischer Literatur in Dänemark. Dasselbe sei bereits in der Versammlung skandinavischer Buchhändler vom I. 1856 erwogen worden, werde aber nicht eher abgestellt werden, als bis die schwedische Südbahn fertig sei. Trotz der Hindernisse sei indeß der literarische Verkehr zwischen Schweden und Dänemark in den letzten sechzehn Jahren immer größer geworden. In Kopenhagen sei wenigstens eine Buch handlung (Jversen), die in Besorgung schwedischer Bücher sehr gewissenhaft sei, und >etzt 2000 Bände dieser Literatur auf dem Lager habe. (Allg. Ztg.) Verbote. Infolge einer Verordnung der König!. Kreis-Direction ist mit telst Patents des Polizei-Amts der Stadt Leipzig vom 13. d. M. die Druckschrift: Offener Brief a» Herrn ills». Volbeding, Pastor in Schönefeld bei Leipzig. Als Antwort auf: „Ein Wort an sämmtliche Ge- meindegliedec unserer Kirchfahrl"; veröffentlicht in Nr. 48. vom 26 November 1859 der „Miltheilungen und Anzeigen aus der Parochie Schönefeld". Von einem Dorfbewohner der genannten Kircbfahrt. Leipzig, Druck und Commissionsverlag von Kramer. vorläufig in Beschlag genommen worden.
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