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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.01.1870
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1870-01-19
- Erscheinungsdatum
- 19.01.1870
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18700119
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drüben bewillige; ich gebe nämlich Artikel, welche der deutsche Ver leger mit 25<A rabattirt, mit 20 an meine Abnehmer, 33HA. „ „ 25tzb, 40tzh „ „ 33^, 50°st> ,. „ 40 »st,.») Hieraus wolle man ersehen, daß, wenn ich die Herren Verleger um Bewilligung höheren Rabatts ersuche, es nicht aus rein selbst süchtigen Interessen geschieht, daß die Differenz zwischen dem durch höheren Rabatt erniedrigten Nettopreis und dem amerikanischen Ladenpreise nicht mir direct zu gute kommt, sondern daß ich hierdurch auch die Interessen des Verlegers wahrzunehmen bestrebt bin; denn cs versteht sich wohl von selbst, daß jeder meiner Abnehmer sich eher mit voller Energie auf das Geschäft wirst, wenn ich ihm 33ZH bis 40 »st, Rabatt geben kann, als wenn er nur 20°st> erhält. Es ver steht sich ferner von selbst, daß sich der Büchcrhändler für diejenigen Artikel am meisten verwendet, welche ihm den größten Gewinn lasse;» Diese äußerst günstigen Rabattvcrhältnisse für den amerikanischen Wiederverkäufe! habe ich zuerst, seitdem ich importirc, eintreten lassen und von der Zeit an nahm der Import deutscher Bücher und Jour nale einen mächtigen Aufschwung in Amerika; denn Diejenigen, welche bis dahin mit einem Rabatt von höchstens 20 abgcspcist wurden, erhielten durch meine Nabattscala fast die Vorthcilc des Selbstimporteurs. Ich glaube hiermit den Nachweis geliefert zu haben, mit wie Wenig Gewinn ich mich begnüge, und auch dieser wird mir noch dadurch geschmälert, daß ich sehr oft bei meinen Wiederverkäufern fast auf dieselbe Weise, wie cs vom Verleger in Deutschland geschieht, auf meine Kosten die Nachfrage Hervorrufen muß. Ich habe das Risico bei den Schwankungen des Goldcourses zu tragen, ich habe Credit zu geben, wo ich prinzipiell nur baar beziehe (wenn der Verle ger mir dafür den richtigen Vortheil zukommcn läßt), und erleide selbst bei der größten Vorsicht durch das nöthige Crcditiren Verluste. Die amerikanische Vcrscndungswcisc nach dem Innern des Landes ist eine sehr riskante. Die Post befördert nurKrcuzband-Sendungen oder Packete, welche wie Krenzbandseudungen behandelt werden, und leistet für das Verlorcngchcn von Palleten keinerlei Garantie. Wie oft erreicht eine Sendung, welche dem Postamt in Ncw-Uork aufgc- gebcn wird, den Bestimmungsort nicht, und um es nicht mit den Kunden zu verderbe», muß ich diese Verluste selbst tragen. Wie oft gehen Briefe mit Gelder» verloren, denn nach dein amerikanischen Postgesctz wird, so unglaublich cs auch klinge» mag, selbst für den Verlust von rccommandirten Briefen keinerlei Entschädigung gezahlt. An alles dies denken die Herren Verleger in Deutschland nicht, wenn man das Ersuchen um „höheren Rabatt" an sie stellt, und ziehen nur den Unterschied zwischen dem Nettobeträge und dein amerikanischen Ladenpreise in Betracht, welcher nur Denjenigen zu gute kommt, welche zu Ladenpreisen verkaufe», also dem Sortimenter, den Bücher- händlcrn u. s. w. Viele der Herren Verleger verweigern den höheren Rabatt, weil sie sich darauf stützen, man müsse ihren Verlag haben; solche Ideen basiren eben auf deutschen und nicht auf amerikanischen Verhältnissen. Wollte ein deutscher Sortimenter bei der Nachfrage nach einem be stimmten Werke das Anschaffen desselben ablehnen, oder statt dessen ein anderes zu verkaufen suchen, so wird ihm dies, wenn der Käufer nur einigermaßen gebildet ist, nicht gelingen; er wird dadurch nur seinen Geschäfts-Concurrenten Kunden zuführen. Wie anders in Amerika, wo die Zahl der regelmäßigen Buchhandlungen eine sehr geringe ist, wo der Verkauf fast ausschließlich durch Anbicten von *) Aus Wunsch bestätigt von der Red. d. Bvrsenbl. Agenten und Colporteuren erfolgt, wo das Publicum oft ganz fern von Orten der Civilisation lebt, wo das Bedürfniß für Literatur kein so reges ist, Bücher meist noch ein Lurus sind und durch thätige und zungenfertige Exporteure aufgcdrängt und aufgeschwaht werden müssen. Der Herr Verleger mag sich daher nicht ausschließlich auf die Absatzfähigkeit seines Werkes verlassen; wird cs in Amerika nicht zum Kaufe angeb oten, so wird cs meist auf dem Lager des Herrn Verlegers bleiben. Bei beschränkten Bezugsbedingungen ist es z. B- mir in meiner Geschäflsstellung, wie ich mir solche darzustellen erlaubte, unmöglich, mich für ein derartiges Werk zu interessiren; ich werde schon durch meine Wicderverkäufer darauf hingedrängt, ihnen Artikel zu verschaffen, wobei ihnen ein lohnender Gewinn verbleibt. So, Hr. H., fasse ich die Frage des „höheren Rabatts" auf und glaube nicht, daß die deutschen Verleger durch Gewährung desselben sich einen Nachtheil zufügcn. S. Zickel aus New-Uork. Miscellen. Aus Berlin. Die Zeidler'sche Korrespondenz schreibt: „Wie wir hören, liegt es allerdings in der Absicht, dem norddeutschen Reichstage einen Gesetzentwurf wegen des Urheberrechts an Schriftwerken rc. vorzulegen, doch sind die Vorbereitungen noch nicht so weit gediehen, wie manche Korrespondenten auswärtiger liberaler Zeitungen versichern." Im Jahre 1869 sind im englischen Verlagsbuchhandel nach einer statistischen Ucbcrsicht vom Unblisbsrs' Oiroular im Gan zen 4572 Werke erschienen, nämlich 3253 wirklich neue Schriften und 1319 neue Ausgaben. Papier ohne Gleichen. — In Paris ist ein Papier erzeugt worden, welches sehr große Widerstandsfähigkeit und Dauerhaftigkeit besitzen und daher sehr passend sein soll für Bücher von Werth, Zeich nungen rc. Es soll bezüglich seiner Biegsamkeit dem chinesischen Papiere au die Seite gestellt werden können und soll eine bräunliche Farbe besitzen, die durch Bleichen entfernt werden kann. Alle harzi gen Substanzen sollen aus dem Materiale, welches aus Pflanzen- theilen besteht, durch ein Bad in heißem Wasser und Potasche entfernt worden sein. Der dieser Procedur unterworfen gewesene Stoff wird daun getrocknet und einem starken Drucke ausgesetzt und nach diesem behandelt, wie gewöhnliches aus Lumpen bestehendes Material. Ein neuer ,, Sortemangsbuchhändlcr!" — „Ich sehe mich genötigt mich an Ihnen zu wenten, die weil doch jetzt bei mir vcrschietcne Werke Befielt werten, die ich also nicht von meinen Ver lagsbuchhändler bckomcn kan, es ist also das Grose Fremten Wörter Buch. Es soll das Grösste sein das es giebt, wen Sie mir also ta mit Dinen wollen so könen Sie mir 6 Stük Erste Hefte zu Stellen, und selten Sic etwa noch antre Sachen fürcn so könen Sie mir von allen etwas Schicken, den ich bin nicht mehr Colperteur sondern ich bin Sortemangs Buchhändler. Also von d. Iten Januar an sehe mich genötigt an alle Gescheftshcuser zu wenten u. s. w." R 6. Januar 1870. C. A. V. Personalnachrichten. Die Frau Herzogin Wilhelm zu Mecklenburg, Prinzessin Ale- randrine von Preußen, hat Herrn Paul Gerh. Heincrsdorff, Firma Ed. Beck'schc Buchhandlung in Berlin, zu ihrem Hofbuch händler ernannt.
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