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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.10.1859
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1859-10-31
- Erscheinungsdatum
- 31.10.1859
- Sprache
- Deutsch
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Universität, — eine schöne Zeit, deren Andenken ihn nie wieder verließ. Im Jahre 1822 leistete er zu Wetzlar sein freiwilliges Dicnstjahr und bewahrte sich von dieser Zeit her als Lieutenant in der Landwehr die wärmste Theilnahme für alles, was mit dem Wohl und dem Wehe des Heeres in Verbindung stand. In Berlin ver lebte er dann als Buchhändler zwei für ihn überaus fruchtreichc Jahre im Hause von Georg Reimer und trat 1825 eine größere Reise durch Deutschland an, welche Sinn und Geschick, Alles und Jedes draußen schnell sich zurechtzulegen, in ihm weckte und schärfte. Endlich legte er 1827 in Coblcnz eine Buchhandlung an, und gründete sich dort bald durch die Verbindung mit einer hochgeliebcen Braut, die ihn jetzt als Wiltwc beweint, einen häuslichen Heerd. Sein Ende erfolgte rasch an wiederholten Brustkrämpfen, nach nur vicrzehntägiger Krankheit. Am 7. d. M. war die Bestattung. Ein langer Zug von Leidtragenden, unter ihnen die hervorragendsten Beamten und Krieger des Rhcinlandes, dem er mit ganzer Seele angehörle, das er durch seine Arbeiten, wie durch sein Leben, vor allen geehrt halte, gab ihm das Geleite zum Friedhofe, wo er selbst erst vor kurzem sich seine Ruhestätte gewählt hatte. Auch ein Reisender schloß sich an, der des TageS nach Eoblenz gekommen war und von dem Leichenbegängniß des Verfassers der Reisebüchcr ge kört hatte. In Reisekleidern, wie er war, das rothe Buch unter dem Arm, vertrat er gewissermaßen die große Gemeinde der dankbaren Reisenden. Denn für sie hatte der Verewigte gewirkt und gelebt. In diesem Streben hatte er neuerdings an seinem ältesten Sohne, in dessen Hände ec selbst die Buchhandlung zu legen be absichtigte, einen tüchtigen Gehilfen erlangt. Ausgerüstet mit wis senschaftlicher Bildung, viel gereist und sprachkundig, ward er bereits Mitarbeiter des Vaters bei den neuesten Ausgaben der Reisebüchec. Er wird in des Vaters Geiste diese Werke auch fernerhin fördern, wirb reisen, beobachten, prüfen, wie jener, so daß mit Zuversicht zu erwarten ist, durch ihn werden Bädeker's Reisebüchcr auch fernerhin in der wohlverdienten Gunst des Publicums sich behaupten, indem sie jenes Ziel treu im Auge behalten, das dem Entschlafenen Vorstand, das einzig richtige ' durch Wahrheit und Genauig keit sich auf der Höhe derZeit zu erhalten. (Köln. Ztg.) Im October 1859.. Miscellcn. . Wien, 23. Octbr. Aus Anlaß der morgen beginnenden Sitz ungen der oestcrreichischen Buchhändler wurde eine Ausstellung der in den letzten Jahren erschienenen oesterreichischen Vcrlagjwerke veranstaltet, die heute eröffnet ward. Im Großen und Ganzen bringt diese Ausstellung zwar einen freundlichen Eindruck hervor; allein trotzdem läßt sich nicht in Abrede stellen, daß unsere Verleger ihre Verlagsartikcl nicht so geschmackvoll auszustarten verstehen, wie wir dies von den Erzeugnissen der auswärtigen Presse gewöhnt sind. Was die Berathunqcn der Versammlung betrifft, so werden dieselben insofern privater Natur sein, als die Journale dabei nicht vertreten sein dürfen. Indessen hoffe ich, Ihren Lesern später Berichte über die Verhandlungen liefern zu können. (Dtsch. Allg. Ztg.) Aus Berlin berichtet die Vossischc Ztg.: Zur bcvorschcnden Schillerfcier hatte eine hiesige Kunstanstalt, auf Veranlassung eines Mitgliedes des hiesigen Schillcrcomite's, eine Illustration der Glocke von Schiller veranstaltet. Obgleich die Betheiligt-n, eben so wie der Künstler, welcher diese Illustration arrangirt Hai, durch aus des Glaubens waren, daß eine derartige Ausgabe eines ein zelnen Schiller'schen Gedichtes gar keinem Bedenken unterliegen könne, richteten sie doch, um den Formen der Höflichkeit und des Anstandes zu genügen, die Bitte an den Verleger von Schiller's Werken, Hrn. Baron von Cotta, diese illustrirte Ausgabe des einzelnen Gedichtes zu genehmigen. Hierauf ist ihnen von der Cotta'schcn Buchhandlung nachstehende Antwort zutheil geworden: „Auf Ihre Anfrage vom 17. d. müssen wir erwicdern, daß wir in der beabsichtigten illustrirten Ausgabe des „Liedes von der Glocke" nur einen strafbaren Nachdruck erblicken können, dem wir ganz entschieden entgcgenlreten würden. Wir müssen auf der Vertheidiqung der Schiller'schen Eigenthumsrechte zumeist im Interesse der Schiller'schen Erben strengstens beharren, weil diese die sehr beträchtliche jährliche Aversionalsumme, die wir ihnen contract- lich zu reichen haben, sofort nach demselben Conkracte verlieren, wenn Schiller im Einzelnen oder Ganzen nachgedruckt wird, und hoffen wir, daß am wenigsten ein Comite für die Schillerfeier dazu bei tragen wird, die Schiller'schen Erben zu beeinträchtigen." Frankfurter Preßstatistik- — Vom Frankfurter Journal wurden in diesem Jahre abgestempelt 10,802 Eremplare <im vorigen 8600); von der Postzeitung in diesem Jahre 2200 Er. lim vorigen 2050); vom Journal de Francfort in diesem Jahre 670 Ex. (im vorigen ebensoviel); vom Frankfurter Anzeiger in diesem Jahre 5150 Er. (im vorigen 4800); vom Jntelliqenzblatt in diesem Jahre 3980 Ec. (im vorigen 3900); von der Frankfurter Handelszeitung in die sem Jahre 1090 Er. lim vorigen 746); von dem Volksfreund in diesem Jahre 5l0 Er. (im vorigen 420). Aus dem Marimencoder eines Verlegers. — „Hrn. N. N. in L. Auf Ihre freundlichen Erinnerungen vom 13. d. gegen mein Verfahren in Gewährung von Freiexemplaren und Ra batt bei Baarzahlung habe ich zu crwiedcrn, daß wir in der Bcur- kheilung auf verschiedenen Standpunkten stehen. Sie als Commis- sionär einer neuen Handlung haben deren Vortheil vor Augen, und vom rein kaufmännischen Gesichtspunkte nicht Unrecht, wenn Sie bei baarcr Zahlung größere Vortheile erwarten. Die letzteren ge währe ich auch neben den Freiexemplaren, aber nur bei Posten, die wenigstens 20 Thlr. netto betragen, nicht bei kleineren, und um einen solchen handelt sich's hier. Uebcrdics geht von allen Baarzahl- ungen noch die Provision von I Proc. für den Commissionär ab. Im Allgemeinen bin ich ein entschiedener Feind der Baarpackele, sowohl als Verleger, wie als Sortimenter, und gar nicht der Mein ung, sie zu begünstigen, sei eS nun, daß Verleger Unternehmungen gegen baar machen oder auf Rechnung angccündigtc in Expeditionen gegen baar verwandeln, oder daß Sortimenter, die wegen Nicht zahlung des Saldo von der Liste gestrichen sind, fortan gegen baar beziehen, oder daß dies neue Handlungen chun, die noch keine Rech nung haben. In den zahlreichen neuen Etablissements sehe ich Nachthcil für die bestehenden Sortimcntskandlungen und keinen dauernden Vortheil für die Verlagskandlungcn, und finde mich gar nicht veranlaßt, sie in irgend einer Weise zu begünstigen, halte es im Gegenthcil für meine Pflicht den alten bewährten Geschäfts freunden gegenüber, jenen nicht obne Weiteres dieselben Vortheile zu gewähren. Hochachtungsvoll Fr. Fr." Aus New-Dock wird gemeldet, daß von der bekannten Fanny Fern das Erscheinen einer neuen Erzählung von größerem Umfang nahe bcvorstehc; Näheres darüber sei übrigens noch nicht bekannt. Von Bancroft's „llirdory ol Itie United 8tsteid>, welche der Verf. die Absicht habe, nicht über die ersten Jahre der Unab hängigkeit auszudehncn, soll der achte Band nahezu fertig sein.
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