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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.05.1854
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1854-05-19
- Erscheinungsdatum
- 19.05.1854
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- Deutsch
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54.^ 851 Herr Franz Duncker sich erhebt und den Antrag des Herrn Enslin kräftig unterstützt, indem darin eine Befestigung des Bandes, das die Börsenmitglieder umschlinge, und eine Hebung des gemeinschaftlichen Zweckes des Vereins liege. Jn'S Besondere einge hend, erblickt er die Hauptfrage darin, oh man den Wittwen und Waisen der Vereinsmitglieder ein Recht aus die Unterstützung gewähren wolle. Dafür spreche er sieb aus; er bestreite aber die Nützlichkeit einer Beschränkung dieses Rechtes auf zwanzigjährige Mitaliedschaft, vielmehr bcvorworte er den Beschluß, 1300 Thlr. als Stipendicnfond der Wittwen und Waisen aller VercinSmitglieder auf die nächsten zwei Jahre. Herr Vieweg sen. aus Braunschwcig gesellt sich denjenigen zu, welche die Unterstützungen des Börsenvereins nur den wirklich Bedürftigen zuerthcilt wünschen; auch sei in den gestellten Anträgen noch sehr viel Unklares, und er glaube, wenn dies ganz ins Licht gestellt werde, daß alle diese Anträge fallen würden. Dieser Meinung entgegnet Herr »r. Veit, daß diese Anträge nach seiner Ansicht nicht so unklar seien, als der Herr Vorredner gesagt habe; man müsse es festhalten, daß es außer den wirklich armen und den wohlhabenden viele Wittwen von mittlerem Vermögen gebe, denen ein Stipendium sehr wohlthun würde; gegen eine Annahme des Antrags Herrn Duncker's auf zwei Jahre stimme er aber entschieden, da ein einmal erworbenes Recht auf Unterstützung nicht.wieder entzogen werden könne. Herrn RutHardt scheint das-vorgeleqte Projekt so umfassend, daß es über die Verhältnisse des Vereins hinausgehen möchte. Der Börscnvccein habe vorzugsweise praktische Zwecke, einmal die geschäftliche Verbindung zu fördern, und sodann Wohllhaligkeits- handlungen auszuübcn. Der Anspruch nn die Lasse werde von dem ersten Zwecke wahrscheinlich noch durch heutige Anträge erhöht werden, und darum solle man nicht einen.Beschluß fassen, welcher vielleicht die nothwendiqen Gränzen der Verwendung des Vermögens des Vereins zu Wohlthätigkeitszwecken überschreiten möchte. Herr Mittler schließt sich dem ail, was Herr Brockhaus und Herr Vicweg äußerten, und fürchtet, daß die Annahme des Antrags, der von Herrn Fromm ann gestellt worden, die Theilnahme an dem Unrerstützungsvereinc sehr mindern werde. Herr G. Mayer weist auf die.Erfahrung hin, welche lehre, daß bereits sechs Eommissionen die verschiedenen Anträge geprüft und darauf Vorschläge begründet hätten,.welche jedesmal in der Generalversammlung verworfen worden wären. Herr Hcymann schließt sich dem Anträge des Herrn Mittler an und stellt das Amendement: Die Generalvcrsammlung-möge beschließen, dem Berliner Unterstützungsverein, statt der bisherigen 700jährlich, 1300-^ und zwar auf 2 Jahre, für 1854 und 1855, unter der Bedingung zu gewähre», daß die mehrbewilligtcn 600 ^ jährlich vorzugsweise an Wittwen von Börsenmitgliedern vertheilt werden, unter besonderer Berücksichtigung der heute laut gewor denen Ansichten. Nach 2 Jahren Kat der Berliner Unterstützungsverein Bericht gerade über diese Art der Wirksamkeit der Hauptversammlung abzustatten, um dann weitere Beschlüsse fassen zu können. Herr Müller sucht die Ansicht, welche sich geltend gemacht habe, daß das von ihm vorgeschlagene Institut dem Unterstützungs- Vereine in Berlin feindlich gegenübertrete, zu widerlegen, weshalb er sich dem Anträge des Herrn vr. Veit ansckließe, daß die neue Stiftung demselben zur Verwaltung überwiesen werde. Herr Springer scheidet dagegen den Unterstützungsverein völlig von dem neu zu errichtenden Institute, weil es sich hierbei um ein Recht der Börsenmitglicder handle. Dies solle vom Böiscnverein hervorgerufen werden, denn der Einzelne habe bisher vom Vereine keine großen Vortheilc, welche sehr gekoben und der Verein qekräftigt werde, wenn dem Mitglicde durch eine solche Stiftung ein Recht an dem Vermögen des Vereins in wirksamer, einflußreicher Weise gewährt werde. Zwar findet Herr G. Reimer aus Berlin die Idee eines solchen Rechtes sehr schön; aber um sie ganz auszuführen, müßte man allen Wittwen eine hinreichende Pension geben können. Dieß sei nicht möglich: darum seien von Herrn Frommann uns Herrn EnSIin Beschrän kungen vorgeschlagen worden. Sehe man aber die Nothwcndigkeic einer Beschränkung ein, so halte er diejenige für die beste, daß man nur den bedürftigsten und würdigsten Wittwen Pensionen gewähre. Deshalb entscheide er sich für eine Vermehrung des Beitrags zum Berliner Unterstützungsverein. Nun empfängt Herr Frommann das Schlußwort als Antragsteller; er geht die geäußerten Ansichten für und wider durch, widerlegt die Angriffe und hält dafür, daß die in seinem Anträge enthaltenen Bestimmungen nolhwendig seien, um dem Vorstände einen Anhaltzu geben. Er empfiehlt seinen Vorschlag nochmals. Der Herr Vorsitzende geht nun zur Abstimmung über und schlägt vor, den Mittl er'scheu und Heymann 'schcn Antrag zuerst zur Abstimmung zu bringen, wogegen Herr Springer den Enslin'schen Antrag, als den weitgehendsten, zuerst verlangt; Herr Müller aber behauptet, daß der M i t t l e r-H e y m a n n'sche Antrag gar nicht mir dem scinigen und dem Enslin'schen concurrire; daher bitte er, daß erst über die Vermehrung des Beitrags zum Unterstützungsverein abgestimmt werde. Es werden nun noch mehre sich enkgegenstehcnde Ansichten über die Fragstellung geäußert, weshalb der Herr Vorsitzende die Versammlung darüber abstimmen läßt, welcher Antrag zuerst zur Abstimmung kommen solle; worauf die Mehrheit sich darüber durch Händeaufheben entscheidet, daß der H cym a n n-M i t t l e r'sche Antrag zur Abstimmung kommen solle. Herr »r. Veit fragt nun die Versammlung, nachdem Herr Hey mann und Herr Mittler sich vereinigt, und Ersterer seinen Antrag von den Worten an: „unter besonderer Berücksichtigung rc." fallen gelassen halte: Beschließt die Generalversammlung, dem Berliner Unterstützungsverein, stall der bisherigen 700 P', jährlich 1300 ^ und zwar auf 2 Jahre, für 1854 und 1855, unter der Bedingung zu gewähren, daß die mehr bewilligten 600 jährlich vorzugsweise an Wittwen von Böcsenmitgliedern vertheilt werden? Eine große Mehrheit entscheidet sich für diesen Antrag, und es geht nun der Vorsitzende zum Ens l i n -M ü l ler'schcn Antrag über und fragt: Will die Generalversammlung beschließen, eine Summe aus den Erträgnissen des Vereins behufs der Bildung eines Stipendienfonds zu bewilligen? welche Frage mit großer Mehrheit verneint wird. Man kommt hierauf zum vierten Gegenstände der Tagesordnung, den Antrag des Pommer'schen Krcisvereins auf Umgestaltung des Börsenblattes. Da auf Anfrage des Herrn Vorsitzenden sich Niemand erhebt, um den Antrag zu begründen, verliest der 123'
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