Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.05.1854

904 69. 1854.1 l637i.j Eine wahre Geschichtserzählung und 4 Fragen aus Norddcutschland, Verleger- und Autorenrecht betreffend. Buchhändler M. kauft im Jahre l8LI in einer öffentlichen Auction (Eoncursmaffe eines Buchh.) „429 Exemplare eines Schulbuches mit dem V erlag s re cht e", welches letztere laut gedruckten Cataloges ausdrücklich zum Auf. gebot mit den Exemplaren kommt.— Das amtliche Attest des Auktionators über diesen Ankauf ist in M.'s Händen. Der Autor des fraglichen Schulbuches, C., erkennt den Buch händler M. als den Rechtsnachfolger seines ur sprünglichen Verlegers (G. B.) an, neben die- scm aber keinen andern. — Inzwischen finden sich auf einem auswär tigen Lager noch 1202 Exemplare des nämlichen Schulbuches. — Der Maffeverwalter verkauft nach cingeholtcr gerichtlicher Genehmigung letz tere Anzahl, unter der Hand, dem Buchhändler K-, versteht sich, ohne Verlagsrecht.— Nachdem K. diese 1202 Exemplare gekauft hat — es geschah dies im nämlichen Jahre, 2ä Lage nach der obbezcichncten Auction—, tritt der selbe mit M. in Unterhandlung, um von ihm, M., das Verlagsrechtguaest. Buches zu acquiri- ren. —Die desfallsigen, durch eine Zwischens- person geführten schriftlichen Unterhandlungen werden jedoch wegen des von M- für Abtretung seines Verlagsrechts geforderten Preises alsbald abgebrochen.— Hierauf entschließt sich K., folgende Ma nipulationen zu vollziehen: 1) er, Buchhändler K., beseitigt das Original- titclblatt gänzlich, und läßt 2) statt dieses Originaltitelblattes ein neues Titelblatt dem gueesst. Schulbuche Vordru cken, auf welchem a)dic Worte „ s, *) Verlag von G. B. 1843", in S, **) K.***) 1852" abgcändert sind, d)dcn Zusatz „zweite Ausgabe" ge macht, v) aus dem deutschen Titelpassus das Wort „kurzen" ausgelassen, und von wel chem endlich <1)die hinter dcmOriginaltitelblattbenannt gewesene Buchdruckerfirma gänzlich ent. fernt worden ist, so daß überall nicht ersehen werden kann, aus welcher Drucke rei das Buch oder das Titelblatt her- vorgcgangen ist — währender, K., noch 3) einem andern wirklich von ihm zuerst im Jahre 1853 verlegten Buche ein Vcrzeich- niß seiner Verlagswerke anheftet, in welchem er das guaesk. Schulbuch, als in „seinem, K.'s, Verlage erschienen un ter der Jahreszahl 1852 (hier jedoch ohne .) und "> die Namen zweier deutschen Bundes, städte. ->.) Der Vornamen. die Bezeichnung als 2. Ausgabe), dem Pu blikum als „eins der interessantesten und als ein ungewöhnlich billiges empfiehlt". — Zu bemerken ist nun noch, daß die vom Jahre 1843 datirende Vorrede in der von K. veranstalteten Titclausgabc belassen worden, — auch imHinrich s'schcn Cataloge das Buch als Tirelausgabe und mit K.'s Firma in Parenthe- sis bezeichnet steht,—daß K. und M. in einer und derselben deutschen Bundesstadt wohnen, endlich, daß M. im Naumburg'schen Wahlzettel den Erwerb des guaest. Verlagsrechts bereits im Jahre 1851 angezeigt, so wie daß der Autor C. seinem ursprünglichen Verleger gar nicht die Befugniß eingeräumt halte, das Buch als „zweite Ausgabe" in den Handel zu bringen.— Frage I. Ist der Buchhändler M. unter den oben erzählten Umständen, indem er auf die in vorstehender Geschichtserzählung erzählten Thatsachen sich stützt, berech tigt, dem Buchhändler K den Verkauf seiner in obbezetchneter Weise — ohne M.'s Einwilligung abgcänderten Exem- vlare zu verbieten, und ,st derselbe, M., herechtigt, von dem Buchhändler K eine öffentliche Erklärung zu verlangen, „daß das gnaest. Buch Weberin seinem,K 's, Verlage, noch als 2. Ausgabe, erschie nen sei"? Frage II. Ist unter den oben erzählten Um ständen, und gestützt auf die doetmi'ge- theiltcn Thatsachen, der Autor C. zu einem Verbot und zur Forderung einer Erklärung — wie in der Frage sird I- hervorgehobcn—berechtigt? Frage III. Giebr cs im Buchhandel überhaupt irgend eine Usance, auf welche gestützt, irgend Jemand, der eine große Anzahl von Exemplaren eines Buches zwar zu seinem unbeschränkten Eigentbum — jedoch ohne Verlagsrecht, käuflich an sich gebracht hat, eine sogenannte „Titeluusgabe" vcranstal» tendürfte, ohne die Einwilligung dcsVcr- legers, resp. seines Rechtsnachfolgers? Frage IV. Hat überhaupt dcrAutor — ganz abgesehen von der obigen Geschichtser- zählung — im Allgemeinen ein selbststän- digcs Widcrspruchsrecht gegen Titel ausgaben seines Buches, welche von einem Dritten, der nicht vom Verleger, resp. dessen Rechtsnachfolger, seine Be fugniß dazu ablcitet — veranstaltet wür- den? Um eine Entscheidung der vorstehenden Fragen, unterzeichnet von mindestens zwölf Mit. gliedern des Börsenvereins, in einer der näch sten Nummern des Börsenblattes ersucht frcund- lichst der Einsender, welchen die Redaction des Börsenblattes, auf Befragen, zu nennen ermäch. tigt ist. — Aebersicht des Inhalts. Bekanntmachung des Börsen - Vorstandes. — Personalbestand rc. des BörsenvereinS. — Neuiak. des deutschen Buchhandels. — Ncuigk. des deutschen Musikaliei,Handels. — Recensioncn. Verzeichniß. — Der franz.« belg. Vertrag gegen den Nachdruck. — Anzeigrblall Nr. 6316—0671. — Leipziger Börse am 24. Mai 1894. Anonyme L365. 63i>6. 6371, Anstalt, liter..art., ln M, 6363. 6369. Engel in H 6359. 6368. Flemming'S Verl. 6347. Forschner L Co. 6370. Garrigue K Ehr. 6369. Heilbutt 6346. 6348. 6349. 6350. 6351. Köhler in L. 6359. Köhler, Frz, in St. 6353. 6361. Liesching L Co. 6360. Messner 6354. Meyer L Z. 6358. Pfaundler 6364. Schaub 6357. Schuuphase 6356. Strauß 6352. Wcigel, T. O. 6367. Williams L N. 6362. l-eipriger öörse am 24. klai 1854. Oourse lm 14 Italer kus». Amsterdam pr. 250 6t. 0. äußsburß pr. 150 6t. 6. Kerlin pr. 100 »F Pr. 6rt. kremen pr. 100 6s6r. a 5 kreslau pr. 100 »/8 pr. 6rt. kranlilurta/IM pr. 100 kl. in 8.VV. Hamburg pr. 300 IM. kco. 6on6on pr. I Pf. 8t. Paris pr. 300 krc». >Vien pr.I506.6ouv. in 20 5.küss. k. 8. . 2 IM k. 8. 2 IM k. 8. 2 IM k. 8. 2 !>1t. k. 8. 2 IM. le. 8. 2 IM. k. 8. 2 IM. k. 8 2 !M. 3 IM. k. 8. 2 !>It. 3 !>I t. k. 8. 2 IM. 31>lt. 56^ 6.15X 140^ lOIVa 997b 107 »4 997b 149^ 79hb 73 ^u»ust6'or a 5 ^8 a >/,, I>1k. kr. un6 a 21 K. 8 6 »ul 100 pr. krie6riel»s6'or a 5 ./8 iclem „ " 6". c^n6. ausl. 6ouis6'or a 5 »^nsek kolIsn6. 1)uc. L 3 . . . . . ^uk 100 Kaiser!. <1°. 6° 6°. kresl. 6°. 6°. ä 657b passir 6°. 6°. a 65 cVs . „ 6°. 6onv.-8pecie« u. 6u16en ... ,, 6°. I6em 10 u. 20 Kr 60 6oI6 pr. I>Iark lein 6ü11n 8i1ber ,, 60. 60. 3 3 44 lStaateipaviere, Motion, vtv. u- ^ ä 4^ von 1847 von 500 ^ - , o/ )von 500 a4 ^ von ioo ä4 7b?L von 1851 von 500 u. 200 ^ ^ - »z, o/ )von 1000 un6 600 »-8 . . ^ Il^Ieinere 4ctien 6er ebem. 8. ka^r. LV6. bis IMetl. 1855 L 4 dL. 8l'»ter ä3 dL a 100^ 6o. 60. 8acks. - 8okIes. 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