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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.09.1900
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1900-09-19
- Erscheinungsdatum
- 19.09.1900
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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218, 19. September 1900. Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. 6985 Natürlich mangelt es der Ausstellung nicht an Brief markenalbums, Zeitschriften und sonstigen Veröffentlichungen aus aller Herren Ländern und philatelistischen Hilfsmitteln aller Art, sowie an den bekannten »Gemälden«, die aus Briefmarken »saus auLuus rstouolls« zusammengesetzt sind. Schließlich fehlt auch eine Studie über die einheitliche internationale Postmarke nicht. Vor diesem Zukunftsbild werden sich die Briefmarkenfreunde weniger zu fürchten haben als vor dem bedenklichen lleberhandnehmen der Gedächtnis marken und der zu Spekulationszwccken von geldbedürftigen Staaten herausgegebenen Eintagspostmarken, die den Samm lern das Geld aus der Tasche ziehen, ohne der Briefmarkeu- kunde zu nützen. Paris. H. Kleine Mitteilungen. Post. Feldpost nach China. — Der -Reichsanzeiger- vom 17. d. M. bringt folgende Bekanntmachung: Zulassung von Feldpostpaketen. Von jetzt ab werden Privatpäckereien an die in Ostasien befind lichen deutschen Truppen zur Feldpostbeförderung zugelassen; sie müssen folgenden Bedingungen entsprechen: 1) Gewicht der einzelnen Sendung nicht über 2'/g Kg; 2) Größe nicht erheblich über 35 em in der Länge, 15 om in der Breite und 10 om in der Höhe; 3) Verpackung in Kistchcn oder feste Kartons recht dauerhaft mit äußerer Umhüllung in haltbarer Leinwand oder Wachslein wand und mit fester Verschnürung; 4) die Aufschrift muß in der Weise hergestellt werden, daß auf die Seitdung eine mit der vollständigen Adresse recht genau und deutlich ausgefüllte Feldpostkarte haltbar aufgeheftet oder auf geklebt wird; auf der Karte ist außerdem der Absender und der Inhalt der Sendung genau anzugeben. Das Porto beträgt für jedes Feldpostpakct ohne Unterschied des Gewichts und des Bestimmungsorts 1 Die Sendungen müssen bei der Aufgabe frankiert werden. Zur Frankierung dienen Postfrcimarkcn, die auf die Feldpostkarte zu kleben sind. Eingeschriebene Pakete, Sendungen mit Wertangabe oder Post nachnahme sind unzulässig Die Beförderung der Feldpostpakete erfolgt mit den alle vierzehn Tage abwechselnd von Bremerhaven und Hamburg nach Ostasicn abgehenden Reichspostdampfern. Eine Gewähr für die richtige und pünktliche Ueberkunft der Privatpäkcreicn kann die Postvcrwaltung nicht übernehmen. Berlin, den 15. September 1900. Der Staatssekretär des Reichs- Postamts. (gez.) von Podbielski. Auskunft stelle für den auswärtigen Handel. — Die vom Präsidenten des deutschen Handelstags an dessen Mitglieder gerichtete Frage über die Zweckmäßigkeit einer Auskunftstelle für den auswärtigen Handel ist bis jetzt von 18 Handelskammern be antwortet worden. Für die Errichtung der Auskunftstelle erklärten sich die acht Handelskammern zu Brandenburg, Dessau, Frankfurt a. O., Heidelberg, Lauban, Reutlingen, Saalfeld (Handels- und Gewerbekammer), Villingcn. Dagegen erklärten sich die acht Handelskammern zu Bielefeld, Elberfeld, Flensburg, Hamburg, Iserlohn, Lennep, München (Handels- und Gewerbekammer), Saarbrücken. Wegen Geringfügigkeit des auswärtigen Handels ihres Bezirks enthielten sich der Stellungnahme die zwei Handels kammern zu Graudenz und Stralsund. Zu jährlichen Bei trägen für die Auskunftstelle erklärten sich bereit die Handels kammern zu Brandenburg (100 ^E), Dessau, Frankfurt a. O., Heidel berg, Reutlingen, Villingen (100 ^E). Brandenburg bemerkte, daß im dortigen Bezirk nach Schätzung 5 Gewerbetreibende zu einem Jahresbeitrag von je 100, 10 Gewerbetreibende zu einem Jahres beitrag von je 50 ^ bereit sein würden. Königliche Hof- und Staatsbibliothek in München. — lieber den Umbau der Königlichen Hof- und Staatsbibliothek in München, der sich gegenwärtig vollzieht und den berechtigten Wünschen des Publikums entgegenkommen wird, berichtet man der Allgemeinen Zeitung folgende Einzelheiten: Der Lesesaal ist gegen wärtig geschlossen und als solcher interimistisch ein im West trakte gelegener Büchersaal eingerichtet. Da schon oft über die engen Raumverhältnisfe im Lesesaal geklagt wurde, so wird dieser durch Zuziehung des südlich anstoßenden Katalogsaales auf das Doppelte vergrößert, während letzterer weiter nach Süden verlegt wird. Dadurch, daß ein Teil der Büchcrsamm- lung in den oberen Stock kommt, werden auch bessere Raumvcr- Aebcniindsechzl,,ster Jahrgang, hältnisse für das Journal- und Handschriftenzimmer und in der musikalischen Abteilung erzielt. Die Finsternis, die in den Winter monaten oft schon am frühen Nachmittag im Lesesaale und in den anderen zum Studium bestimmten Räumlichkeiten herrschte und so unlicbsamcrwcise zur vorzeitigen Unterbrechung der Lektüre zwang, wird sich nicht mehr geltend machen können, da die elek trische Beleuchtung eingerichtet wird. Zugleich wird ein elektrischer Bücher- und Personenaufzug angebracht. Die Herstellung einer Handbibliothek kommt ohne Zweifel einem Bedürfnisse entgegen. Die Gesamtkosten dieser Verbesserungen, die zu Beginn des Winter semesters vollendet sein sollen, sind auf 109 000 veranschlagt, die der Landtag in seiner letzten Session bewilligt hat. Leipziger Buchbinderei-Aktiengesellschaft vormals Gustav Fritzsche in Leipzig.— Der Reingewinn des Geschäfts jahres 1899/1900 beträgt (nach Rückstellungen und Abschreibungen von 41841 48 o)) 95 267 ^ 20 H. Die Verteilung wird, wie folgt, vorgeschlagen: 5 Prozent zum gesetzlichen Reservefonds 4 763 40 ->), 4 Prozent ordentliche Dividende 50 000 Tan tieme an den Aufsichtsrat und Gratifikationen an Beamte 2830 3 Prozent Superdividende 37 500 Gewinnvortrag auf neue Rechnung 173 80 Als Gesamtdividende würden sich also 7 Prozent (— 70 pro Aktie) ergeben. Personalnachrichten. Gestorben: am 16. September der Buchhändler Herr Wilhelm Schmitz in Bochum, Inhaber der dortigen Buch-, Kunst- und Musi kalienhandlung seines Namens, die im Jahre 1891 unter der Firma Schmitz L Gollücke eröffnet worden ist. (Sprechsaal.) Pflichtexemplare in Preußen. (Vgl. Börsenblatt Nr. 214, 217.) III. Auf die Frage des Herrn N. in Nr. 214 d. Bl. ist zu er widern, daß es sich in erster Linie darum handelt, ob die Universitätsbibliothek derjenigen Provinz, in der der Verlag bisher war, alle Pflichtexemplare erhalten hat. Bei dem Eifer der be treffenden Behörden wird dies wohl sicher der Fall sein. Dann ist die Universität der Provinz, in die der Verlag jetzt verlegt wurde, nicht berechtigt, diese Bücher auch zu fordern, sondern sie hat nur von da an Anspruch, wo die Lieferung an die frühere Biblio thek aufgehört hat. Es wäre dringend zu wünschen, das daß Deutsche Reich diesen Pflichtcxemplarzwang ganz beseitigen oder wenigstens dem Ver leger den Nettobetrag der gelieferten Bücher vergüten würde. Der Anspruch der Universitätsbibliothek, die Pflichtexemplare des von Herrn N. übernommenen Verlages aus den letzten fünfzig Jahren zu erhalten, ist schwerlich irgendwie rechtlich begründet und unseres Wissens neu in seiner Art. Man verweigere die Lieferung und lasse es auf einen Prozeß ankommen. Im all gemeinen scheuen die betreffenden Behörden in Preußen davor zurück, Prozesse in zweifelhaften Fällen zu führen, da man nicht zu wünschen scheint, daß an die Angelegenheit der Pflichtexemplare ohne Not gerührt wird. R. Zeitungsente. Der -Berliner Lokal-Anzeiger- vom 15. September bringt folgende wunderliche Nachricht: -Das erste Buch, das Gutenberg gedruckt hat, ist durch Zufall in den Besitz des British Museum gelangt. Ein Arbeiter hatte es für einen Penny bei einem obskuren Antiquar an gekauft und nachdem er den Titel gelesen, schon fortgelegt, als zufällig einer seiner Freunde das Titeljahr 1450 bemerkte und sofort den Sekretär des Museums davon in Kenntnis setzte. Tags darauf wurden dem Besitzer des Schatzes bereits 1500 Frcs. für das Buch geboten, welche Summe dann beim Abschluß des Ankaufs um 1000 Frcs. erhöht wurde. Von Sachverständigen wird der wahre Wert des Buches auf wenigstens 300 Guineen geschätzt. Der Druck ist zwar sehr altväterisch, aber überaus deutlich.- Daß -der Druck zwar sehr altväterisch ist-, wirkt köstlich. Vielleicht bringt ein besonders aktuelles Unterhaltungsblatt in der nächsten Nummer folgende Abbildungen: 1. den Penny, der für das Buch von 1450 bezahlt wurde; 2. die Portraits des Arbeiters, seines schlauen Freundes, des obskuren Antiquars und des Sekre tärs vom British Museum; 3. Ort der That (Laden des obskuren Antiquars). Nur das Buch selbst mit dem -zwar sehr altväterisch- gedruckten Inhalt wird nicht so leicht zur Anschauung gebracht werden können. —A— 936
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