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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.07.1854
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1854-07-19
- Erscheinungsdatum
- 19.07.1854
- Sprache
- Deutsch
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1200 ^ 9 Sortimenter, sage ich, Huben von jeher unsre Collegcn im Donau lande glücklich gepriesen, die von unsrer Concurrenz- und Rabalt- ckvlh noch nichts wissen, und würden heute noch ihre Coursnoth, die doch auf irgend eine Weise einmal endigen muß, mit Freuden eintauschcn, wenn sie uns dafür den Umfang ihrer Geschäftskreise und ihre Raballfceiheit überlassen wollten. Und gerade die größten Sortimenter unter ihnen sind auch die größten Verleger, und gewin nen als solche auch nicht unbedeutend an dem jetzigen Course von Allem, was in Leipzig verrechnet wird, wahrend sie für das in Oester reich selbst Abgesetzte weit weniger lösen. Da — meinen wir — wäre es doch auch billig gewesen, das Reciprocum zugleich anzubielen. Das soll aber nur im Scherz gesagt sein, denn ich finde es ganz in der Ordnung, daß der österreichische Buchhändler seine Ver- lagsberechnungcn in Gulden macht, und wenn ihm bei der Uebcr- setzung der Preise in Thalec durch das Steigen des Leipziger Courses ein Vortheil zuwächst, diesen ungetheilt einzieht; denn beim Verlage hat man so viel unerwarteten Verlust, daß man auch einmal einen außergewöhnlichen Gewinn recht gut brauchen kann- Wir andern aber, die wir mit Oesterreich in Thalern rechnen, wir haben die Preise unsres ganzen Verlags auf Thalcr und auf Leipzig als Zahlungsort berechnet, und können zu den Ristco's des Fehlschlagens von Unter nehmungen, der Verluste an schlechten Zahlern, und wie die bekann ten und einigermaßen zu veranschlagenden Calamitäten alle heißen mögen, nicht füglich noch neue — vielleicht ganz unberechenbare — Risico's übernehmen. Wir sehen doch auch, daß der österreichische Soctimcntshandcl ähnliche Coursschwankungen vor wenigen Jahren Überstunden, und sich dabei selbst und allein zu helfen gewußt hat, und können nicht recht begreifen, warum das jetzt nicht mehr möglich sein soll. Einer Frage werden unsre österreichischen Collegen überall be gegnen: welche Bürgschaft nämlich sie zu geben vermögen, daß, wenn einer ihrer Vorschläge angenommen wird, es ihnen auch wirklich möglich sein werde, den Absatz unsres Verlags „auf der bisherigen Höhe zu erhalten." — Die Verlheucung desselben wird doch bleiben, vielleicht noch wachsen, trotz aller diesseits gebrachten Opfer, und sie wird, verbunden mit der allgemeinen Theuecung, der Kriegsfurcht und vielleicht dem Kriege selbst, jedenfalls auf den Bücherabsatz nachtheilig einwirken, wenn auch auf verschiedne Artikel in ver- schiedncm Grade. Da wird sich nun jeder Buchhändler selbst fragen müssen, ob nach der Natur seines Verlags von dem angcsonncncn Opfer auch eine solche Wirkung auf den Absatz zu erwarten ist, daß es sich ver lohnt, deswegen die bisherige Ordnung zu verlassen und Ausnahme- Verhältnisse cintretcn zu lasten, die später nicht so leicht wieder zu beseitigen sein dürsten. Ich werde niemand tadeln, der den einen oder den andern der drei Vorschläge annimmt, sei es in Bezug auf seinen ganzen Verlag, oder blos auf einzelne Artikel- Es muß jeder sein eigener Herr bleiben und frei über sein Eigenthum verfügen kön nen; ich aber kann mich auf keinen der drei Vorschläge einlasten, denn 1) mache ich — mit alleiniger Ausnahme einiges Landesschulver lags — nie zweierlei Preise nach den Ländern, wohin ich ver kaufe. Ich handle hier und in Leipzig, wer mir abkaufl: Deut scher, Russe, Amerikaner, ist mir ganz gleich. Ich mache jedem — auch bei Baarkäufen von Partien — die gleichen Bedin gungen, weil ich's nicht recht finde, denselben Artikel zu ver schiedenen Preisen zu verhandeln. 2) Was mich mein Verlag kostet, weiß ich nur zu wohl, und so muß ich auch genau wissen, was ich aus dem Verkauf löse- Auf einen so wenig feststehenden Werthmesscr, wie österr. Bank noten, kann ich mich nicht einlasten. 3) Aus demselben Grunde kann ich aus eine Theilung möglichen Coursverlustcs nicht eingehen. Sonach kann ich meinen Verlag nur unter den letzt gütigen Bedingungen inRechnung geben, und muß es daher über mich ergehen lassen, wenn ick deßwegen weniger nach Oesterreich absetze, werde auch meine Nova an Diejenigen der 86 Unterzeichner des Rundschreibens, mit denen ich überhaupt Rechnung habe, bis auf bessere Zeiten nur auf ausdrückliches Verlangen versenden. Wer aber nach dieser meinet Erklärung ferner von mir auf Rechnung verlangt, von dem muß ich voraussetzen, daß eres auf die jetzt geltenden Bedingungen hin thue, die ja auch für diesen Fall von den 86 nicht in Frage gestellt worden. Jena, den 4. Julius 1854. Fr. Frommann. A ll z e i g e d l a t t. (Inserate von Mitgliedern des Börscnvercins werden die drcigespaltene Petit-Zeile oder Raum mit 5 Pf. säcbs., alle übrigen mit 10 Pf. sächs. berechnet.) Geschäftliche Einrichtungen und Veränderungen. s8535.j 1'. Lnusi-rv, im luli 1854. Hiermit widmen wir Iknsn sie ergebene Vnreige, dass narb frsundsckaktlicksr Luseinan- dersetrunZ unser Herr Ldolpd I-etlinanu fLlirsck) aus unserer seitber unter der Virma: 8okll L l-ekmallll, vorm. Lä. öoie L 6. Lock iu LreslLU xekukrtsn iVIusikalienksndlunA sussckeidet. Herr 0- IV 8okn übernimmt das 6e- scksst für Alleinige liscbnung mit sämmtlicken Vctivis uns ?sssivis, uns wircl dasselbe mit ungescbvvücbten Mitteln unter der kürma: „t?. I . kortkübren. k'ür das uns bisber ru llcksil gewordene Vertrauen kükickst dankend, ersuoben wir, dasselbe auck der neuen bllrma freundlickst ru bewsbren. Oorkacbtungsvoll und ergebenst 8«dn »V k.elimr»iiil (girsok). ösrugnebmend aus Vvrsteksndes, ersucbe ick köllickst, in Ikren ^uslisserungslisten diese 4enderung anmerken und mir Ikre Cvva und Oontinustivn ununterdrocke» rugeken lassen ru wollen. ülit Oockscktung I. -io»,,,. s8536.j Berlin, 13. Juli 1854. Hierdurch beehren wir uns, Ihnen die er gebene Mittheilung zu machen, daß wir unterm I. Juli d- I- für die bereits unterm 21. Juni d- I, durch unseren C. F. A. Streerath von Herrn C. C. Schmidt hier, mit Einschluß sämmtlichcr Activa und Passiva, unter der Firma Literatur- und Kunst-Comptoir käuf lich erworbene Verlagsbuchhandlung ein So cietäts-Verhältniß geschlossen, und dieselbe unter der bisherigen Firma: Literatur- und Kunst-Comptoir gemeinschaftlich fortsetzen werden- Im Besitze hinreichender Mittel, werden wir bemüht sein, dem Geschäfte eine möglichst größere Ausdehnung zu geben, und alle übernommenen, wie noch zu übernehmenden Verpflichtungen eben so prompt, wie streng rechtlich erfüllen. Unsere Commissionen hat Herr Rob- Ho ff- mann in Leipzig die Güte gehabt zu übernehmen. Indem wir Sie bitten, unserem Verlage gütigste Verwendung angedeihen zu lassen, em pfehlen sich mit hochachtungsvollcr Ergebenheit C. F. A. Streerath, G. A. Hocvcl. Werden zeichnen: Literatur- und Kunst-Comptoir« lvu. Bei dieser Gelegenheit bitten wir Sie, diese Firma nicht mit den Firmen: Preußisches Litcratur-Comtoir (G. A. Hoevel) hier, und Literatur- und Kunst-Comptoir in Aachen zu verwechseln, indem eine jede der genannten Fir men besondere Interessen vertritt. D. O. s8537.s Daß Herr C. F. A. Streerath unter dem 21. Juni d. I. die mir so lange gehörige, von mir unter der Firma: Literatur- und Kunst-Comptoir, betriebene Verlagsbuch handlung, mit Einschluß sammtlicher Activa und Passiva, käuflich erworben, bestätige hiermit. Was die Passiva anbelangt, so hat Herr C- F. A. Streerarb die Verpflichtung übernommen, dieselben bis zum I. Januar 1855 zu reguliren. Berlin, den 13. Juli 1854. C. Schmidt.
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