Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.11.1854

1967 1854Z Sortimenter da noch Zinsenverluste haben will, der möge doch lieber die Bude schließen, denn wenn solche Verhältnisse nur ein Atom von Wahrheit enthielten, wäre es unverantwortlich, weiter Credit in An spruch zu nehmen, denn ein solches Geschäft, das nicht die Interessen verdiente, müßte durch und durch faul sein. Wenn man den Finger giebt, wollen Manche die Hand haben! Dies mahnt um so dringender, daß Reformen Roth thun, und wahrlich cs dürfte an der Zeit sein, darüber in diesem Blatte zu spre chen. So wie es ist, kann's nicht fort schlendern- Der Verleger ver mag nicht allenAnsprüchcn zu entsprechen,es werden aberdurch solche abnorme Forderungen schließlich Maßregeln hervorgerufen, die dann Alle betreffen, und so leidet dann der solide Sortimenter mit dem unsoliden, und damit das ganze Geschäft für Verleger und Sorti menter. Wie gefiele es z. B. dem Sortimentsbuchhandel, wenn, durch ähnliche Forderungen, Creditausbeutungs-Versuche und Auffor derungen im B -Bl., den Verlegern die Augen noch erst recht geöff net, die Mehrzahl derselben unter keiner Bedingung mehr Dispo- nenden gestattete, und dahin müßte es nothwendig kommen, würden Maximen, wie die des Prüfungsmannes sich geltend machen wollen, — wie sähe cs dann aus, und wie manche Handlung, die jetzt ein bischen weit von diesem Brauch oder vielmehr Mißbrauch, den nur der deutsche Buchhandel kennt, — Nutzen zieht, fände sich sehr unan genehm in ihrer bisherigen Geschäftsführung zur Ostermeßzeit berührt ?! So kann cs nicht fortgehen — es hat sich zu viel Schwindel eingeschlichcn — legen wir also Hand an's Werk, und warten wir nicht erst den Ruin von Dutzenden von College» ab, um dann hinter her den gewöhnlichen Refrain: „es ist zu spät" , uns selbst zum ge rechten Vorwurf machen zu müssen. AuS Breslau. Für das Central-Comite zur Unterstützung der durch Ucber- schwemmung Verunglückten in Schlesien habe ich bis heute von fol genden Handlungen gütige Gaben als Beiträge zu der beabsichtig ten Verloosung von Gegenständen des Kunst- und Gewerbfleißes empfangen: Von Herrn Gustav Mayer in Leipzig. - Georg Urinier in Berlin, der Dcckrr'schcn Geh. Ob.-Hof- buchdruckerei in Berlin, den Herren Ernst r- Korn in Berlin. Von der Ueichcnlmch'schen Buchhand lung in Leipzig. - Herrn Alb. Kacco in Berlin. - - Jul. Springer in Berlin. - den Herren V. Fcundt r- Äo. in Berlin. Bon Herrn I. Guitentag in Berlin. - - N. Gacrlncr in Berlin. - - Th. Grieben in Berlin. - den Herren Wieganbt L Grieben Berlin. - Herrn Franz Dunckcr in Berlin. . der Hcinrichshoscn'schen Buch handlung in Magdeburg. - Herrn C.A. Hacndelin Leipzig. - der Arnoldischen Buchhandlung in Leipzig. - Herrn A. Wicnbrack in Leipzig. - derFabcrffchcnBuchh-inMainz. - derHahn'schenHofbuchhandlung in Hannover. - derDietcrich'schenBuchhandlung in Gbttingen. - derpalm'schenHofbuchhandlung in München. Von Herrn Nich. Mühlmann inHalle. - - Karl Hübscher in Schleiz. - - Ad- Huchting in Nord- Hausen. - den HerrenFricdr.VicwcgLSohn in Braunschweig. - Herrn Ambr. Abel in Leipzig. - den Herren Vclhagc» k Klasing in Bielefeld. . den Herren Lraz -e Verlach in Freiberg. - Herrn Ed. Wengler in Leipzig. - - Ign. Jackomitz in Leipzig. - - I. I. Weber in Leipzig. « - Alphone Dürr in Leipzig. - dem Landes-Industric-Comptoir in Weimar. - Herrn Fr- Frommann in Jena. - - Herin. Fritzschc in Leipzig. Der Buchhändlerlehrling Lehmann bei C. H. Acclam sen. in Leipzig sandte einen Beitrag aus seinem Büchcrvorrath. Breslau, 12. November 1854. Wilh. G- Korn. Zum Besten der Nothleidenden Schlesiens ist so eben in der Königlichen Hofbuchhandlung von AlexanderDun- cker in Berlin erschienen: Der Adlerstein. Eine Sage vom Gneist. Bearbeitet von Caroline Baronin von Danckelman. Pracht-Ausgabe, reich gebunden 2A Mit Goldschnitt geheftet Die Kritik hat bereits ihre Stimme zu Gunsten dieser lieblichen Dichtung erhoben, und reicher Beifall und rege Theilnahme ist der selben in engeren Kreisen zu Theil geworden; mögen sich diese im mer mehr und mehr vergrößern, und dadurch das günstige Resultat erzielt werden, das die Verfasserin und die bekannte Verlagshandlung in uneigennützigster Weise erstreben- Für das Siilssromite in Kcrlin für Schlesien: von Hülsen, v- Schlichting. v. Hinckeldey. Pehle- mann. Koblanck- Brüstlein. Vollgold. (Inserate von Mitgliedern des Börsenvereins werden Gerichtliche Bekan nt in ach n ng en. fI4155.j Am 27. November 1834 und an den folgenden Tagen, Vormittags von 8 Uhr und Nachmittags von 2 Uhr an, sollen im Barth'schen Hause am untern Markte all- hier viele zur Concursmasse des Herrn Litho graphen Ernst Theodor Tischendorf allhicr gehö rige Gegenstände, namentlich drei Steindruck, pressen, ein Glättwerk, gegen 200 Lithographir- steinc, verschiedene Sorten weißen und bunten Papiers, eine große Menge Bricfcouverts, Eti> quetten, Bilderbogen, Federspulcn, Stahlfe dern, Schiefertafeln, Blei- und Aeichnenstifte, Brieftaschen, Cigarrentaschen, Papparbciten ic., auch einige Meubles und Kleidungsstücke meist bietend gegen sofortige baare Zahlung verstei gert werden. A n z e i g e b l a t t. die dreigcspaltene Petit-Zeile oder Raum mit 5 Pf. Ein Vcrzeichniß der zu versteigernden Ge genstände kann in Fürst!. Amtskanzlei allhicr ungesehen werden. Greiz, am 28. Oktober 1854. Fürst!. Reuß.-Plauisch. Amt Ober-Greiz das. M. Kunze. Gesch ästliche Einrichtungen und Veränderungen. s14l56.s x. x. Hierdurch Ihnen die ergebene Mittheilung, daß ich meine bisher in Magdeburg unter der Firma „Louis Schacfer's Verlag" ge führte Verlagsbuchhandlung mit heutigem Tage nach Berlin übersiedelt habe und dieselbe unter der Firma Louis S'chacscr in Derliu . sächs., all« übrige» mit lü Pf. sächs. berechn«».) fortführen werde.— Herr Franz Wagner in Leipzig hat die Güte, meine Commissionen fernerhin zu besorgen. Achtungsvollst Berlin, 1. November 1854. Louis Scharfer. fi4i57.j Zur gütigen Beachtung empfohlen! Wir haben uns entschlossen, Frankfurt als Commissionsplah aufzugeben, und er suchen demnach diejenigen geehrten Handlungen, mit denen wir seither über diesen Platz in Ver bindung standen, alle ihre Zusendungen nunmehr über Stuttgart oder L'eipzig uns zugehen zu lassen- Unsere Zahlungen werden wir nur an diesen beiden Plätzen leisten und bitten, dies uns gegenüber auch einzuhaltcn. München, 30. Oktober 1854. Mey Sk Widmayer. 285*