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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.11.1885
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1885-11-18
- Erscheinungsdatum
- 18.11.1885
- Sprache
- Deutsch
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5802 Nichtamtlicher Teil. 267, 18. November 1885. Limbarths 1858 gegründetes Geschäft, in dessen Verlag u. a. das Wiesbadener Anzeigeblatt erscheint. Zu seinen Autoren zählt er n. a. Ed. Duller, den Sprachforscher Joseph Kehrein und verschiedene andere Pädagogen, Historiker rc. Zu den angesehensten Buchhändlern von Koblenz gehörte u. a. Rudolph Friedrich Hcrgt.*) Er wurde 179o in Ha damar geboren, bestand seine Lehrzeit bei Hermann in Frank furt, etablierte sich 1815 durch Ankauf der 1795 gegründeten Huberschen Buchhandlung und Buchdruckerei, kaufte 1833 auch die Heriotsche Buchdruckerei und starb 1862, das Geschäft seinen Söhnen Ludwig Christian und Victor Joseph hinterlassend. Weltberühmt wurde Karl Baedeker (geb. 1801 in Essen, ch 1850)**) als Verfasser und Verleger mustergiltiger Reise handbücher. Er erlernte 1817 und in den folgenden Jahren den Buchhandel bei Mohr L Winter in Heidelberg, wo er 1819 auch als Student auftritt, war ferner bei Georg Reimer in Berlin thätig und etablierte 1827 eine Buchhandlung in Koblenz. 1872 wurde das Geschäft nach Leipzig verlegt. — Alleiniger Besitzer desselben ist seit 1878 Fritz Baedeker daselbst. Dem Regierungsbezirk Koblenz gehört auch die Stadt Neuwied an, wo die 1843 von Johann Heinrich Heuser gegründete Buchhandlung eines vielseitigen Verlages wegen ge nannt zu werden verdient. Es wurden namentlich die Gebiete der Pädagogik, Medicin (besonders Psychiatrie), der praktischen Jurisprudenz und Literaturwissenschaft gepflegt. 1865 wurden Herbert und Louis Heuser Besitzer. 1881 übernahm ersterer das Sortiment, letzterer den Verlag. Wie alle Universitäten macht auch Bonn durch ein reges buchhändlerisches Treiben sich besonders bemerklich. Zunächst aber gedenken wir des bedeutenden Musikalienhändlers Peter Joseph Simrock,***) welcher 1792 als Sohn des Musikalien händlers Nico laus Simrock in Bonn geboren wurde. Letzterer hatte bereits um 1770 eine Musikalienhandlung errichtet. Sein Sohn errichtete mit neunzehn Jahren eine solche in Köln. 1834 übernahm er das väterliche Geschäft. Er wurde Verleger der hervorragendsten Komponisten, wie namentlich Beethovens und Mendelssohn-Bartholdys, die er auch zu seinen persönlichen Freunden zählte, wie denn sein Haus überhaupt der Sammel platz bedeutender Künstler war. Er führte das Geschäft bis zu seinem 1869 erfolgten Tode in Gemeinschaft mit seinem Bruder Friedrich August Simrock, welcher dasselbe 1870 nach Berlin verlegte. Peter Neußer ist als Inhaber einer 1801 gegründeten Verlagsbuchhandlung und Buchdruckerei zu nennen, aus welcher seit 1808 namentlich die von ihm gegründete Bonner Zeitung her vorging. 1843 wurde Johann, 1875 dessen Sohn Hermann Neußer Besitzer des Geschäfts. Im Jahre 1818 gründeten Adolf Marcus und Eduard Weber ihre zu hohem Ansehen gelangenden Geschäfte. Des ersteren Verlagshandlung befindet sich seit 1857 im Besitz von Gustav Marcus. Von berühmten Autoren sind u. a. zu nennen: H. Achenbach, Argelander, G. Bischof, C. H. E. Bischofs, Fr. Bluhme, Bücking, Gieseler, Otto Jahn, I. Bona Meyer, Nees von Esenbeck, Ritschl, Sell, Simrock, Walter. Aus Eduard Webers Verlag gingen u. a. Schriften hervor von C. G. Bischof, CH. H. E. Bischofs, Ed. Boehmer, *) Vgl. Börsenblatt 1862. Nr. 104. **) Vgl. Börsenblatt 1858. Nr. 126 (H. L.) u. Nr. 134 (Köln. Ztg.) — In der Deutschen Rundschau Bd. 24. S. 443 wird das Onus seiner Reisethätigkeit von Ferd. Hiller charakterisiert. ***) Vgl. Börsenblatt 1869. Nr. 7. F. Delbrück, Lassen, Nöggerath, Fr. von Schlegel, sowie das bändereiche Oorpuv soriptorurn bwtorias Lz-rantiuuo. 1877 wurde Julius Flittner Inhaber des Geschäfts. Maximilian Cohen (1806 — 1865)*) errichtete, nachdem er zuvor in Heidelberg und Bonn studiert, 1829 mit A. Henry eine lithographische Anstalt, später auch Sortiment und Verlag. Aus letzteren gingen Nees von Esenbecks Oonsru plantarum und andere bedeutende naturwissenschaftliche Werke, sowie wichtige medicinische Zeitschriften, vor allem auch Werke des berühmten Historikers Heinrich von Sybel hervor. — 1861 erfolgte durch Aufnahme von Friedrich Cohen und nachdem Henry ausgetreten, um ein eigenes Geschäft zu gründen, die Umänderung der Firma in Max Cohen L Sohn. Seit 1865 ^.ist Friedrich Cohen alleiniger Inhaber des Geschäfts. Schließlich dürfte noch Emil Strauß hervorzuheben sein sowohl wegen der 1870 erfolgten Übernahme der 1818 gegrün deten Marcus'schen Sortimentsbuchhandlung, als namentlich auch wegen seiner 1873 gegründeten Verlagshandlung, aus welcher nicht allein Gesamt- und Separatausgaben von David Friedrich Strauß' Werken, sondern auch verschiedene wichtige Zeitschriften hervorgingen. Nur ganz beiläufig wurde bisher Köln**) erwähnt. Es mögen als erste namhafte Drucker hier also wenigstens genannt sein Ulrich Zell (1464—92),***) Johann Koelhoff (1470 —1500) und Heinrich Quentell (1479—1500). Den For schungen von Ennen, I. Frank, Kelchner, Albr. Kirchhofs, I. I. Merlo u. a. hat man übrigens die Bekanntschaft mit einer so großen Zahl hervorragender Buchdrucker zu danken, daß wir be züglich der später auftauchenden uns auf wenige Namen zu be schränken genötigt sind. Es sind besonders zu nennen Franz Birckmannch), welcher 1510—1530 in Köln als Sortimenter, Verleger und Drucker wirkte, den man jedoch auch in England, Frankreich, Frankfurt und Basel thätig findet, und Gottfried Hittorp (1490—1573)fifi^, welcher, nachdem er in Paris stu diert, 1511 daselbst als Verleger auftrat, 1512 — 60 als Buch händler in Köln wirkte, wo er verschiedene Buchdrucker beschäf tigte. Bis 1520 war er mit Ludwig Horncken associiert. An diese schließen sich vor allem Namen, deren Wirken ununterbrochen bis zum heutigen Tage sich fortgepflanzt hat und zwar immer in derselben Behausung, Fettenhennen 13. Dieses Geschäft, heute noch unter der Firma Rommerskirchensch-fch) Buchhandlung und Buchdruckerei bestehend, wurde 1516 von Jo hann Gymnichch*) begründet. Er wirkte als Drucker und Buch händler bis 1544. Seine Nachkommen hatten das Geschäft bis 1653 inne. Seit 1596 war Anton Hierat fi**), welcher die Witwe von Johann Gymnich heiratete, als Associö seines Schwa gers Gymnich an dem Geschäfte beteiligt. 1605 tritt Johann Kinckius, 1656 Johann Widenfeldt auf. Diesen folgen Simonis und Krakamp. Der Name Rommerskirchen taucht mit Anfang des achtzehnten Jahrhunderts zuerst auf. Heinrich Rommerskirchen H. (geb. 1770 in Bonn, fi 1823) war eines *) Vgl. Allg. Deutsche Biogr. (Kelchner). **) Über Kölns Buchdrucker im 15. Jahrh. vgl. Börsenblatt 1858. Nr. 153 «Wiener Ztg.), sowie die obengenannten Autoren. ***) Sehr anziehend wird seine Thätigkeit geschildert im Buchhändler- Almanach 1862. 1) Vgl. Allg. Deutsche Biogr. (Kelchner) und Kirchhoffs Beiträge 1. S. 41—62 (vgl. auch Börsenbl. 1851. Nr. 14. 15). Ich) Vgl. Allg. Deutsche Biogr. (Mühlbrecht) und Kirchhoffs Beiträge z. Gesck. d. Buchh. I. S. 88—131. fisch) Vgl. Börsenblatt 1879. Nr 51 (350jähr. Jub.) u. MerloS Schrift. -(*) Vgl. Allg. dtsche. Biogr. (Kelchner). -s-*") Vgl. Allg. dtsche. Biogr. (I. I. Merlo).
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