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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.11.1885
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1885-11-18
- Erscheinungsdatum
- 18.11.1885
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- Deutsch
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2S7, 18. November 1885. 5803 Nichtamtlicher Teil. dcr thätigsten Mitglieder. Er verlegte u. a. Werke von E. M. Arndt, veranstaltete 1812 — 23 eine Blutenlese der neuern deutschen Litteratur (»Geistesblüten«) und gab die Zeitschrift »Der Wächter am Rhein« heraus. 1848 wurde Peter Heinrich Rommers-' kirchen, 1868 dessen Neffe Julius Mellinghaus Inhaber des ^ Geschäfts. »Eine endlose Reihe von Verlagswerken«, heißt es bei Russell, »war das Produkt einer 367 jährigen stets in dem selben Hause entwickelten Geschäftsthätigkeit, welche sich unter zwanzig Besitzer verteilt.« In einer ausführlichen Geschichte des Buchhandels würden, wie bereits bemerkt, außer den hier genannten Namen noch manche andere zu nennen sein. Hier dürften noch wenige No tizen über einige neuere Buchhändler am Platze sein. 1807 eta blierte I. M. Heberle eine Buchhandlung, deren Ansehen durch die späteren Inhaber Heinrich Lempertz Vater, seit 1872 dessen Söhne Karl und Heinrich noch bedeutend zunahm. Vater Lempertz hat, abgesehen von geschäftlichen Erfolgen, namentlich auf antiquarischem Gebiete, nicht allein seine Söhne, sondern den gesamten Buchhandel väterlich bedacht mit seinem herrlichen Werke »Bilderheste zur Geschichte des Buchhandels« in 65 Foliotafeln mit 280 bildlichen Darstellungen. Von seinen »Beiträgen zur älteren Geschichte des Buchdrucks und Holzschnitts« erschien leider nur das erste Heft. Marcus Du Mont (1784—1831)*) ist als der hervor ragendste Repräsentant der Du Mont-Schaub ergschen Buch handlung**) zu nennen. Er studierte in Münster, Würzburg und Göttingen Philosophie und Rechtswissenschaft. 1818 kaufte er die bereits 1626 durch Bertram Hilden gegründete Schau- bergsche Druckerei nebst Verlag, dessen Hauptartikel seit 1802 die 1792 gegründete, 1809 —14 unterbrochene Kölnische Zeitung ist. Sein Nachfolger wurde Joseph Du Mont (1811 — 61)***), 1845, resp. 1847 Michael Du Mont (ff 1881). Seit 1881 ist Frau Jenny verw. Du Mont, geb. Pütz, Besitzerin des Ge schäfts. — Aus dem übrigen Verlage sind u. a noch hervor zuheben die weitverbreiteten Lehrbücher von Ahn, Heis, Pütz, sowie die Schriften des Historikers Ennen. In demselben Jahre, in welchem Marcus Du Mont sich etablierte, also 1818, gründete auch Johann Peter Bachem eine Verlagsbuchhandlung und Buchdruckerei. Aus dem Verlage, in welchem, wenn auch nicht ausschließlich, eine katholische Rich tung vorwaltet, gehen hauptsächlich die Kölnische Volkszeitung (seil 1860) und Bachems Novellensammlung hervor. Viermal ist der Name Tonger in Köln vertreten. Drei der Firmen sind 1822 von August Joseph Tonger (geb. 1801) gegründet, 1834 mit Eintritt von Peter Gaul und Heinrich Tonger (ff 1867) durch Buchdruckerei, Zeitungs- und Musika lienverlag ausgedehnt. Verlag und Sortiment sind seit 1880, resp. 1881 in den Händen von H. Grüttner. — Neuerdings that sich durch einen weitverbreiteten Musikalienverlag, besonders die »Neue Musikzeitung«, P.J. Tonger hervor. — M. Tonger gründete 1843 eine Buchhandlung. Von den Neffen der berühmten Kunstforscher und Sammler Sulpice und Melchior Boisseröe wurde 1838 die Firma Joseph L Wilhelm Boisseröe gegründet. Später wurde deren Bruder Bernhard Besitzer, dessen Sohn Carl im Frühjahr d. I. verstorben. Außer einer blühenden Sortimentsbuchhandlung hat *1 Vgl. Börsenblatt t868. Nr. 7g (SOjähr. Jub.). **) Vgl. Börsenblatt 1880. Nr. 220 (Nagel), Nr. 291 (Nekrolog des Leiters dcr Köln. Ztg., W. Schnitze (1813—80) u. Allg. deutsche Biogr. (Kelchner). **") Vgl. Börsenblatt 1861. Nr. 31 (Köln. Ztg.). die Firma auch einen nicht u? wichtigen Verlag aufzuweisen. Zur Zeit ist Franz Theodor Helmkcn Besitzer des Geschäfts. Eduard Heinrich Mayer übernahm 1851 den größten ! Teil des Verlags von I. A. Mayer in Aachen und verlegte denselben, nachdem er 1858 die 1842 gegründete Lengfeldsche Sortimentsbuchhandlung erworben (1880 von A. Ganz über nommen) gleichfalls nach Köln. Die bekannte Zeitschrift »Gaea« ist einer seiner Hauptverlagsartikel. Die noch bestehende, 1817 von Jacob Anton Mayer in Aachen gegründete Buchhandlung ging 1864 an Carl Mayer über. Seit 1875 werden Verlag und Sortiment getrennt geführt. Hauptsächlich der Romanverlag war an Ed. H Mayer in Köln übergegangen. Zur Zeit sind in dem Verlag bedeutende bau wissenschaftliche Werke vertreten. Daß in Düsseldorf, dem schönen Sitz der Kunst, auch Buch- und Kunsthandel in Blüte stehen, darf man billig erwarten. Noch manchem sind in guter Erinnerung die erheiternden, durch ihre lithographischen Vollbilder imponierenden Düsseldorfer Monatshefte und das durch Prachtbilder noch bestechendere Düssel dorfer Künstler-Album. Beide gingen aus dem 1816 von Heinrich Arnz gegründeten, 1884 erloschenen Verlag von Arnz L Comp, und deren Nachfolgern hervor. 1864 ging die Handlung an Breidenbach L Comp., 1878 an Lorenz Bau mann über. Seitdem wurde der Verlag zersplittert. Durch ihre ausgezeichneten Holzschnitte weltberühmt ist die durch Richard Breud'amour 1856, resp. 1858 gegründete xylographische Anstalt von R. Brend'amour L Co., welche Filialen in Berlin, Braunschweig, Leipzig und Stuttgart unterhält. Auch vr. Paul E. Liesegang darf als Gründer einer 1860 in Elberfeld erössneten, 1882 nach Düsseldorf verlegten fast ausschließlich durch theoretische Werke der Photographie ver tretenen Verlagshandlung um so mehr genannt werden, als er selbst einer der bedeutendsten photographischen Fachschriftsteller ist. — I. Buddeus errichtete 1839 eine Anstalt für Kunst und Litteratur. Der mit dieser Handlung verbundene Verlag nahm nach verschiedenen Richtungen hin bedeutenden Aufschwung, hatte 1848 — 79 namentlich höchst gediegene juristische und historische Werke aufzuweisen. Derselbe ging seit 1877 in verschiedene Hände, u. a. Ebner L Seubert in Stuttgart, Lit.-artistische An stalt in Frankfurt, der Kunstverlag an Rudolf Schuster in Berlin und Hermann Vogel in Leipzig über. Das Sortiment gelangte 1873, resp. 1882 an Hermann Michels. August Bagel (1809 — 81)*) verlegte seinen 1826 von I. Bagel in Wesel gegründeten, hauptsächlich durch Pädagogik und Jugendschriften vertretenen Verlag 1878 nach Düsseldorf. 1833 hatte er in Wesel eine lithographische Anstalt, später auch eine Buchdruckerei und zwei Papierfabriken errichtet. Er bekleidete städtische Ämter und war Verleger der Rhein- und Ruhr-Zeitung. Mit der Verlagshandlung, seit 1882 im Besitz von August Bagel jun., ist auch die Rheinische Schulbuchhandlung in Mörs verbunden. — Bagels Sortiment in Wesel kam 1869 an B. Schmithals. — Felix Bagel gründete 1882 in Düssel dorf ein Verlagsgeschäft, welchem namentlich die Nieritz'schen Jugend schriften angehören. — Julius Bagels Verlag in Mülheim wurde 1855 gegründet und weist neben Volksbüchern verschiedenen Genres besonders humoristische und Jugend-Schriften, vor allem auch lange Reihen wohlfeiler und massenhaft verbreiteter Volks erzählungen auf. Wilhelm Düms sen. gründete 1857 in Wesel eine litho graphische Anstalt und Verlagsbuchhandlung, welche 1875 mit *) Vgl. Börsenblatt 1881. Nr. 12. (Rhein- und Ruhr-Zeitung.)
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