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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.11.1885
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- Band
- 1885-11-18
- Erscheinungsdatum
- 18.11.1885
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- Deutsch
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5806 Nichtamtlicher Teil. ^ 267, 18. November 1865. sondern noch zu druckende Werke an. Vielen Nummern sind, wie es auch heutzutage in solchen Anzeigen geschieht, gelehrte und polemische Bemerkungen zugefügt. Die Folgen blieben nicht aus. Die Rrastatio ORxiutatioruun ckoannis 6s Llonts rs^io sontra Orslnonsnsia in plaustaruin tbsorieas 6slirain6uta be ginnt »Rostquam smisiwas iuckissm opsruw quas lidrariis noetris forwancka tracksmris nonnallis . . Visum S8t rsprsbsu- sions ckiZLum, quo6 quorun6am opsra soriptorum immutars sonswur. aliorum vsro prorsus rsiissrs nouis vi6sliost illatis trrutuotiouibus: 6sin6s quo6 plsrisqus probis vetuskisqus auoto- ribus contrackiosrs: ao guorun6s.ii> rsosvtiorum oorninsntsris oblitsrars non vsrsmur: uommibus etiam. quo6 ut ioti putaut aesrbum S8t: suunoiatis. Regiomontan scheint aber auch gefunden zu haben, daß die rauhe Wirklichkeit der Ausführung seiner hochgedachten Pläne viele Schwierigkeiten bereite. Denn von jenen angekündigten Werken sind nur sehr wenige erschienen, und, als der Papst ihn nach Rom einlud, ging er nach dem Juli 1475 dorthin, wo er schon 1476 starb. Bemerkenswert ist noch der Schluß seiner Ankündigung. Nachdem dort die Anfertigung verschiedener astronomischer In strumente besprochen ist, wird geschlossen: Rostrsmo omnium artsm illam mirikioam littsrarum tormatriosm moni- msntis 8tadilibu8 manrlars 6sorstum sst. (6sus bona fg.vss.8) qua is sxplioita si wnx ob6orwisrit opitsx mors sserbs nou srit: yuom tsuturu muuus postsris in basrsditats rsli- gusrit: quo ipsi ss ad iuoxia lidrorum psrpstuo potsrunt viu- ckioars. Was das heißen soll, hat noch niemand gesagt. Die uro littsrarum korwatrix nennt Regiomontan das Drucken; so spricht er in der oben angeführten Rraskatio von opsra quas librariis nostris korman6a trs.6smu8 und nennt das Drucken »miriüssiu illam korman6i srtsm nupsr ri uostratibus sxooAi- tatam«. Was ist aber nun das für eine Erfindung »artsm litts- rarum torws.n6a.ruin wouimsutis stsbilibus mauckars«, eine Erfindung, von der Regiomontan der Nachwelt den Segen ver heißt, daß sie stets reichlich Bücher haben werde? Lange dachte ich, schon Regiomontan habe Stereotyptafeln erdacht. Denn diese Kunst ist älter als man gewöhnlich schreibt. Schweller be merkt über ein Stück unserer Bibliothek: »Oiw 63. Z. Zeugnis von einem schon in dem Jahre 1553 durch einen F. S. W. gemachten Versuch zu stereotypieren (einen Satz von beweglichen Lettern für späteren Gebrauch bleibend zu fixieren) geben drei Holztafeln mit ausgeschnittenen allegorischen Darstellungen, welchen verschiedene aus zusammengelöteten Metallbuchstaben gebildete Textzeilen eingefügt sind«. Allein ich fürchte, die Lösung jener rätselhaften Worte des Regiomontan ist eine prosaischere. Von seinem Kalender haben wir zwei gedruckte Ausgaben, eine latei nische und eine deutsche. Aber es giebt noch eine dritte, die ganz in Holz geschnitten ist, allerdings eine Seltenheit ersten Ranges. Dieselbe giebt genau den deutschen gedruckten Kalender wieder; meistens entsprechen sich sogar Anfang und Schluß der Seiten, und z. B. die Buchstaben KD im Anfänge eines jeden Monates sind offenbar rohe Nachbildungen der feinen Buchstaben des Druckes. Von wem und wo diese Holztafeldrucke hergestellt sind, davon wissen die heutigen Bibliographen nicht mehr, als der alte Schwarze, der an der citierten Stelle S. 66 davon schreibt: »Utrum i»tg.8 tsbulss liAUsas . . stisw 6uotu aut opsra cko. Rsxiomontani kuerint oaslatas kormatasqus, ita ut in bi» tm- Ssuckis ijusm sxpsrimsntuw rsi t^pOArapbieas taesrs volusrit, quo6 midi psrsuacksre voluit 6o. Rr. Lobarmat, an ad alio artiüvL eint proksetas 6süuirs dau6 po88umus«. Ich zweifle nicht, daß diese Holztafeln die wonimsnta otadilia sind, von denen Regiomontan spricht, und daß so bewiesen wi>d, daß jenes Tylographon ebenfalls ein Erzeugnis seiner Officin ist. Freilich, besonders schön ist dasselbe nicht. Ja, man könnte einwenden, Holztafeldrucke waren in jener Zeit etwas gar nicht Seltenes, und die ziemlich hohen Worte des Regiomontan schienen doch mehr zu bezeichnen. Eine Neuerung lag doch vor. Daß der Holz tafeldruck sich noch lange in die Zeit hinein erhielt, wo die Druckerkunst schon erfunden war, hat einen natürlichen Grund. Wenn ein Bild in den Text kam, also ein Teil der Seite in eine Holztafel geschnitten werden mußte, so lag es nahe, gleich auch die Buchstaben auf diese Tafel zu schneiden; deshalb ist auch noch in den Zeiten des Letterndruckes der Holztafeldruck bei illustrierten Büchern nicht selten. Allein der Kalender des Regiomontan hat nur am Ende einige einfache Zeichnungen, Bilder fehlen gänzlich. Die von Regiomontan gemeinte Neuerung bestand also darin, daß ein einfacher Text ohne Bilder ganz auf Holztafeln geschnitten wurde. (Fortsetzung folgt.) Miscrllen. Pflichtexemplare in England.— Über eine interessante Streitfrage berichtet Lublisbsr's Liroular Nr. 1154 aus London. In England besteht die Verpflichtung für die Verleger, von jedem erscheinenden Werke fünf (!) Exemplare an das British Museum und andere öffentliche Bibliotheken abzugeben. Daraus leiten die Vorstände des British Museum das Recht ab, auch von den jenigen in Amerika gedruckten Werken Pflichtexemplare zu ver langen, auf welchen als Verlagsorte z. B. Msv-'rorlr an6 Ron6on« angegeben sind. Der Londoner Vertreter von G. P. Putnam's Sons hat sich nun aber geweigert Pflichtexemplare abzugeben, und man sieht in beteiligten Kreisen der weiteren Entwickelung dieser Angelegenheit mit Interesse entgegen. Hohe Bücherpreise. — Der »Intsrmöckiairs 6ss 6bsr- obsurs st ckss Ourisux« bringt in einer seiner letzten Num mern eine Reihe von Mitteilungen über seltene Bücher und die dafür bezahlten hohen Preise. Ein lateinischer Psalter, mit Hymnen und Gebeten, enthaltend den ersten Druck des Credo des heiligen Athanasius, in Maroquin gebunden, mit farbigen Kapitel-Anfängen, wurde von Bernard Quaritch in London seiner Zeit für 129 000 Fr. erworben. Dieses Werk ist angeblich das zweitexistierende, welches auf dem Titel die Druckfirma Fust und Schoesfer, Mainz 1459, trägt. Es war dreißig Jahre früher in Paris für nur 3500 Fr. zugeschlagen worden. — Die berühmte Mazarin-Bibel, das erste mit Metalllettern gedruckte Buch (zwischen 1450 und 1455), wurde gleichfalls von dem genannten Londoner Antiquar, und zwar für 97 500 Fr. gekauft*). — Im Jahre 1883 ließ die deutsche Regierung den Erben des Herzogs von OssuLa, der eine Sammlung von 35 000 Bänden und 7000 Handschriften hinterließ, die Summe von 100 000 Fr. für die erste Ausgabe des »Roman 6s 1». Ross« bieten. Auf Veranlassung des Kabinetts Sagasta wurde indessen das Anerbieten abgelehnt, und der kostbare Druck ist vermutlich in Spanien verblieben. — Übrigens wurden auch schon im vorigen Jahr hundert sehr ansehnliche Preise für litterarische Seltenheiten be zahlt. In einem im Jahre 1793 veröffentlichten Katalog der Sammlung Anisson-Duperron finden sich angesetzt der »Ratio nal« von Durand mit 110 000 Fr., das Baylesche Wörterbuch mit 81 000 Fr., ein Band der Gallerte von Versailles 250 000 Fr., ein Buffon 300 000 Fr. u. a. m. ") Vgl. Börsenbl. 1884 Nr. 297 u. 1885 Nr. 4.
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