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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.01.1851
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1851-01-03
- Erscheinungsdatum
- 03.01.1851
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- Deutsch
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4 Endlich, indem der Gerichtshof der den Leuchtthurm verbietenden Verfügung vom 2. Aug. die noch preußischen Gesetzen Ast am 10. Aug. rechtliche Wirkung erhält, eine Nummer des Leuchlthurms v. 3. Aug. unterwarf, legte er dieser Verfügung rückwirkende Kraft bei; als Grund führte er an, daß das Verbot einer Zeitschrift vorzugsweise die in der Vergangenheit erschienenen Nummern derselben beträfe. Demnach hüte sich fortan nicht allein jeder Buchhändler vordem Verkaufe irgend einer Nummer einer früher erlaubten (vielleicht sogar empfohlenen), jetzt verbotenen Zeitschrift, sondern auch jeder Besitzer einer solchen vor dem vollständigen Gebrauche seiner Eigenthumsrechte, namentlich vor der Miltheilung an Andere! — Zur Warnung. Gleich dem Einsender dieser Zeilen werden gewiß viele College» ein Circulair des Herrn M. Simion in Berlin erhalten haben, in welchem derselbe bittet, zur Erlangung von Inseraten für das „illu- strirte Reisehandbuch" die beigefügten Briefe an die Besitzer von Gast höfen ersten und zweiten Rangs, so wie auch an bedeutende Fabrikan ten und Kaufleutc zu befördern. — Nicht alle Collegen aber, welche „für ihren Wohnort allein" mit dieser Bitte angegangen, werden die Zeit und Mühe aufgewandt haben, besagte Briefe näher zu prüfen. Darin heißt es oenn, wie folgt: „Ein Inserat von höchstens 5 Zeilen aus kleiner Schrift, oder deren Raum im Buche selbst berechne ich mit 2*/-, oder gebe dasselbe gratis für diejenigen, welche 5 Exemplare des Reisebuchs für 15 ^ bestellen. Eine volle Seite am Schluffe des Rcisebuchs stelle ich für 6 ^ zur Disposition, oder gebe dieselbe gratis für diejenigen, welche l O Exemplare für 30 bestellen. ^ Seite am Schluffe des Buches kostet 2^ Den Herren Hotelbesitzern namentlich wird es sehr leicht werden, für die genommenen Exemplare Abnehmer bei ihren Gästen zu finden und auf diese Weise sich ein Inserat ganz unentgelt lich zu sichern," oder mir andern Worten, „Ihr Herren Hotelbesitzer braucht in Zukunft dem Buchhändler nicht mehr die Reisenden zuzusckicken, Ihr könnt deren kleine literarische Bedürfnisse selbst befriedigen." — Gehorsamer Diener, Hr. Simion, Ihre Circulaire sind in den Papierkorb gewandert und hoffe ich, daß diese Zeilen noch manchen Collegen zu gleichem Ver fahren, oder geradezu zur Anullirung der schon erhaltenen Insertions- Aufträge veranlassen werden. Nicht genug, daß Sie die Gefälligkeit Ihrer Collegen in Anspruch nehmen, um Ihr Reisehandbuch ans die billigste Weise zu berichtigen, möchten Sic denselben zum Dank dafür auch noch den Verkauf desselben aus den Händen winden! Sie haben entweder Ihre Circulaire sehr unbedachtsam, oder sehr rafsinirt angelegt, oder sollten Sie wirklich der Ansicht sein, durch die gebo tene Provision von 16U LH für eingehende Inserate, ein Aequivalcnt für den luorui» eesssns zu leisten? Spiritus ssper. Miscellcn. Sir ko§er (ie Ooverlex. k)- tlie Spectator. Ilie blotes b^ II. ^Vi»s, tbs >Vooäen§ravin^8 by Ibompson, Irom desissns kried. Ia>lor. London. EinschönerZugimCharakterdesEngländersistidieVeneration, welche er für die ältecn Schriftsteller seiner Nation hegt, die Vorliebe, mit welcher er das Studium derselben betreibt und der rege Eifer, mit welchem er die Kunde derselben fortzupflanzen sucht. Einen neuen glänzenden Beweis dieser Pietät liefert der obige Band, welcher eine Zusammenstellung der s. g. Ooverlex Kapers des von Addison L Steele im Jahre 1711 begründeten Speolator ist. Allerdings bezeichnet aber auch die Herausgabe dieses Tageblattes einen bemerkenswerthen Wende punkt in dem geistigen und materiellen Leben des englischen Volkes, 1 und der wohlthätige Einfluß desselben auf Moral, Sitte und Bildung kann nicht hoch genug angeschlagen werden. Die große Masse der Gesellschaft stand auf einer höchst niedrigen Stufe; Unwissenheit und Sittcnlosigkeit waren allgemein, für literarische und wissenschaftliche Bildung hegte man eine gründliche Verachtung, als zu pedantisch und gemein für feine Leute- Der Zweck, zu dem sich nun Steels mit Addi son vereinigte, war durch dieHerausgabe d- Spevtstor diesem traurigen Zustande des öffentlichen Geschmackes entgegen zu arbeiten, oder, um uns der Worte der Herausgeber zu bedienen, „diese falsche Lebcnsrich- lung in ihrer ganzen Nacktheit darzustellen, alle Eitelkeit und Affecta- tion zu entlarven und eine größere Einfachheit im Anzuge in der Unterhaltung u.in dem Benehmen herzustellen." Steele brachte zu der Aufgabe seine genaue Kenntnis? der Menschen, seinen Humor, Witz und seine beißende Satyre, —Addison seine Begeisterung für alles Edle und Schöne, so wie seinen reinen, fesselnden, correcten Styl. Daß die Versuche von Steele L Addison vortreffliche Wirkungen gehabt haben, beweist uns nicht allein die Thatsache, daß Leben und Literatur sich seitdem progressiv verfeinert haben, sondern auch das Zeugniß von Schriftstellern, welche Zeitgenossen der Autoren waren. Alle stimmen darin überein, daß das Auftreten von Steele L Addison einen entschiedenen und bemerkenswerthen Aufschwung in gesellschaft licher und sittlicher Beziehung bezeichnet. Während des Fortschreitens des Werkes führten die Herausgeber mehrere singirte Personen ein, theils zur Abwechslung, und theils für den Zweck, sie als Classenre- präsentanten bei passender Gelegenheit ihre Meinungen abgeben zu lassen- Der Landedelmann trat auf unter dem Namen von Sir kozsr de Ooverle^, ein Capilain Ssntrx repräsentirte die Armen; ^Vill kloneyoomb den Lebemann und Sir Andren- kreeport die kaufmännische Welt. Von allen diesen Charakteren ist aber Sir koAor de Ooverley der am glücklichsten gezeichnete, und es dürfte stcb vielleicht mit der einzigen Ausnahme des Vivsr ok ^Vuleelield kein Lebens- u. Charakter bild in der Englischen Literatur vbrsinden, welches mit ähnlicher Meisterschaft, körnigerem Humor und feineren Zügen entworfen wäre- Es war deshalb gewiß eine glückliche Idee, die Skizzen, die eine zu sammenhängende Geschichte des Lebens und Todes von Sir koZ-er de Ooverle^ bilden, zu sammeln und einen alten Liebling auf diese Weise in neuen Kleidern vor das Publicum zu bringen. Herausgeber, Künstlers Drucker haben miteinander gewetteifert, die Eigenthümlich- keit des Werkes, so wie die Zeit seines Entstehens, in der äußeren Er scheinung auszudrücken. Die Schrift ist die der Zeit der Königin Anna, der Einband an altfränkische Seidenstoffe erinnernd, die Begebenheiten sind durch Holzschnitte erläutert, die in Bezug auf technische Aus führung Nichts zu wünschen übrig lassen, wol aber manches in Bezug auf Zeichnung. Der Herausgeber, Herr ^Vills, hat dem Bande eine Anzahl von Noten beigefügt, welche die Sitten der Zeit erläutern oder sich auf Personen beziehen, von denen angenommen wird, daß die Originale der Charaktere im Speotator waren. Die obigen Worte dürften hinreichend sein, die Freunde und Kenner englischer Literatur auf eine in literarhistorischer und schönwissenschaftlicher Beziehung gleichbedeutende Erscheinung aufmerksam zu machen. Referent will sich aber diese Gelegenheit nicht entgehen lassen, das Werk noch be sonders dringend der Aufmerksamkeit der Lehrer der englischen Sprache empfohlen zu haben. Dasselbe vereinigt die schönsten Eigenschaften eines Schulbuches, Einfachheit, Reinheit und Klarheit des Stvles, gesunde Moral und anziehende Darstellung. lllustrated Uillies ok tlie olden lime. Unter den vielen Erschei nungen, die in England für die Festzeil vorbereitet worden sind, zeichnet sich der obige Band auf eine vortheilhafte Weise aus. vitties sind Kinder- und Ammenlieder, die schon seit undenklicher Zeit die Lust der englischen Kindcrwelt gewesen sind und in der zierlichen Gestalt, in der sie jetzt auf's Neue dargebcten werden
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