6696 BiNseilbwu s. d, Llschn. Buchhandel. Kllnstig erscheinende Bücher. Ä 283, 6. Dezember 1916. m Unter der Presse befinde« sich die 15.—19. Auflage: Der neue Keller ist erschienen! Und gleich hat der Ansturm auf diese köstliche Weihnachtsgabe des schlesischen Dichters be gonnen: in den wenigen seit der ersten Drucklegung deS schmucken Buches verflossenen Wochen ist bereits die neunzehnte Auflage erreicht. Das ist im dritten KriegSwinter e>n schöner deutscher Geistessieg, der Zeugnis a'legt für die Stärke der deutschen Volkskrait, aber mehr noch für die Sehnsucht der deutschen Seele nach Entlastung von all den verworrenen Ge- schehntssen der Gegenwart. Paul Keller gibt in seinen Schö pfungen diese Entlastung vielhundertiältig Er erhebt ltber die gleichförmige Gegenständlichkeit des Alltags. Er versöhnt wohl tuend mit all dem Elend der Erdenwelt. Herzerquickend plau dert der Dichter in der Titelerzählung von dem fröhlichen Überschwang der Jugend, daß alle Fenster der Seele blinken wie in Heller Morgensonne. Mit der Dorfschule des jungen Lehrers fahren wir auf buntem Wagen zur Eisenbahn nach Breslau Und glaubens mit dem verschlafenen Nachtwächter, daß die N tse ins Morgenland geht. Wir steigen mit ihm empor in die „Grenzhäuser" und erleben, daß auch dort oben auf dem Gebirgskamme dunkle Menschenschicksale wandeln wie Wolken schatten über leuchtende Lande. — Ganz der große Gestalter von Raabes Meisterschaft ist Keller in den drei Geschichten „Das Telephon des Bildschnitzers", „Die Briefe der Tochter" und „Die letzte Furche". Da kann der Dichtere mann in die letzte Lebens- stunde des alten Bauern Tobias kübnlich die drollige Gestalt des „G'steti'el" htneinsteüen und den alten KriegSoeteranen in Ängsten und Nöten sich winden lasten, weil er glaubt der Bauer sei an der Prise aus „G'steifels" silberner Tabakdose gestorben. Und das gerade ist an diesen Erzählungen das Merkmal höchster Kunst, daß Keller die erschütternden Schicksale vom ureweigen, unabwendbaren Sterben der Welt mit so wundervoll tiefer, edler Menschlichkeit zu verklären, daß er das Herz mit so erhabener, gelassener Heiterkeit zu umfrieden vermag. Und wenn in den „Briefen der Tochter" am Ende die bange Ahnung aufdämmert, dos sich das endlose Wechsel spiel von Tod und Leben, daß in dieser Erzählung so seltsam ergreifend oorüberwandelt, auch in dem Heranwachsenden Kinde wiederholen w>rd, dann umwehen den Leser die Schauer echtester Kunstoffenbarung, die nichts anderes mehr sein will, als die Inbrunst deutscher Seele, deutschen Gemütes. Münster i. W. vr. Friedr. Castelle. Oie3Mark Hände Die fünf walüstädte Stille Straßen DasköniglicheSeminartheater unS andere Erzählungen bitten wir besonders in den Fällen, wo die Paul Keller- Nomane ihres höheren Preises wegen nicht in Betracht kommen, emoiehlend oorzulegen Sie eignen sich in gleicher Weise als Geschenke für unsere Helden im Felde nne für die Jugend. Bergstadtverlag Mih. som. K-r». Breslau. Berta« der Deutschen Arahms-Gcflllschast m b H. in Berlin Voranzeige. Demnächst erscheint: Brahms'Briefwechsel Band ixund x Johannes Brahms' Briefe an P. I. Stmrock und Fritz Stmrock. Herausgegeben von Max Kalbeck. kosten. Jeder Band wird gebunden etwa 5. geheftet etwa 4. Mit 30^ Rabatt! Bedingungsweise bedauern wir nicht liefern zu können. 2a dies«» Tagen erscheint: Die Kriegsstammrolle und ihre Zührung Nit einem finbange: Verhalten bei SrerbefäUen unü bei vermißten Aach amtlichen (Kurilen zufammengestelit von Scbmiüt, Hauptmann u. öataillonsführer im ^nf.-Ngt. Nr. Zbl. 2., verbesserte u. vermehrte Auflage Preis -s pl. orö., tzs Pf. no., tzS Pf. bar Vie erste Justage ist innerhalb Monatsfrist abgeseht worden, ein Seweis für die große Hdfahfähtgkeit der Schrift bei allen Truppenteilen. Gerharü Stalling Verlag, Oldenburg i. Gr.