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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.12.1916
- Strukturtyp
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- 1916-12-06
- Erscheinungsdatum
- 06.12.1916
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- Deutsch
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// MMMUMllhhMel .l»-S»II, t llt-II !« M° t für'/, S. 17 M. statt IS M. Stellenoestich» vxrden mit 10 Pt. pro ^ L«Ue berechnet. — 2a bem ittustriertea Teil: für Mitglieder j ^ de» DSrleadereia» die vlergespalteoe petitze'ile oder dereo Z «ef6Igt Lieferung Raum 15 pf^S. 13.50 M^»/, S. 2ö M..'/. 6.50 M.; für Nicht- j Mchtmitalieder in Zj mllgtteder 4d pf^ 32 M-, HO M.. 1Ö0 M. — Deilagen werden i r fede» SZewplar.Z» nicht ongenommei Nr. 28Z. Leipzig, Mittwoch den 6. Dezember 1818. I. Jahrgang. Redaktioneller Teil- Berliner Briefe. VIII. (VII siehe Nr. 244.) Berliner Bibtiophtlen-Abend am 8. New. 1916. — Der Verein der Freunde der Kgl. Bibliothek. — Die Versorgung unserer Truppen mit Lcsestoss. — »Keine Papternot mehr!« — Ausbau des PostscheckverkchrS. — Rechnungen als »Geschäftspapiere«. — Die Abwälzung des Waren- Ilmsah-Stcnipcls. — W.-U.-Si. und Warenumtausch. Jnnks Am 8. November fand wiederum ein Bibliophile tr abend statt. Er konnte als ein echter und rechter Berliner Abend gelten s führte uns doch der Vortragende vr. Fritz Beh re n d in das alte Berlin mit seiner ganzen Enge und Beschränkt heit, aber auch mit seinem ganzen Gemüt und seiner ganzen Innigkeit. Es war dies die Zeit, in der es noch nicht als Unbe scheidenheit galt, wenn man ungebeten zu Gast kam. Es war die Zeit der Kerzen und der Öllampe, deren mildes Licht ein gemüt liches Gespräch und einen herzlichen Gedankenaustausch so sehr begünstigte. Das Alt-Berlin namentlich der fünfziger Jahre des vorigen Jahrhunderts rief vr. Fritz Wehrend, der an diesem Abend zum ersten Mal als Vorstandsmitglied an Stelle des Herrn vr. Jo hann Satz auftrat, durch seinen an lebendigen Zügen reichen, durch eindringende Kritik klaren Vortrag über das »Rütli« und »Jlora«, zwei literarische Kränzchen der Tunnelbrllder in Berlin, ins Gedächtnis zurück. Er machte uns zu Zeugen der Aufführung einer witzigen Posse Jmmermanns-V. Mcrckels im Hause des Ge- heimrats und Kunsthistorikers Franz Kugler des Jahres 1857. Wie einfach ging es da zu! Wie hoch aber stand die Geselligkeit dieses Kreises und der im »Rütli« und »Jllora« vereinigten Freunde! Sechs junge Genossen, Schriftsteller und Kunstfreunde, hatten sich anfangs der 5ver Jahre zur »Jllora« zusammengetan — unter ihnen Theodor Fontane und Friedrich Eggers —, wäh rend das Rütli (der Name war im Scherz deswegen gewählt, loeil alle politischen Gespräche ausgeschlossen waren) aus dem etwas größeren Kreise von Friedrich Eggers, v. Merckel, Theodor Fontane, Moriz Lazarus, Kugler, Bormann, Adolf Menzel, v. Lepel, Theodor Storm bestand, deren Neunzahl durch Nach wahlen auf der Höhe gehalten wurde. Bei Kaffee tagte man der Reihe nach in den Behausungen der Freunde. So sehr auch die Kunst bei diesen Debatten, bei denen die Frauen nicht anwesend waren, im Mittelpunkt stand, so wäre dock), wie Paul Heyse be zeugt, nichts irriger, als zu glauben, datz solche Abende sich zu einer kleinen privaten Kunstakademie gestaltet hätten. »So we nig der bekannte kritische Ton, der in gewissen ästhetisch ange hauchten Berliner Salons vorherrschte, hier angeschlagen wurde, so wenig war es auf ein beständiges Besprechen poetischer oder kunsthistorischer Themata abgesehen.« Der Hausherr selbst, dem häufig etwas Geheimratliches, Steifes nachgesagt worden ist, war, wie aus seinen amtlichen Gutachten hervorgeht, das Gegen teil von einem Bureaukraten, ja man durfte ihn ein künstlerisches Universalgenie nennen — begleitete er doch seine Verse mit eige nen Weisen und mit Zeichnungen eigener Erfindung —, wenn man überhaupt einen hochstehenden Dilettanten ein Genie nennen könnte. Anziehend wurden dann Friedrich Eggers und Wilhelm v. Merckel gezeichnet. Vor die Öffentlichkeit traten im Bunde mit den Tunnelbrüdern diese Jlloristen und Rlltliancr, als es galt, der von Dresden ausgehenden Idee einer deutschen Schillerstiftung auch in Berlin Gönner zu werben l sogar Fontane überwand, um der Sache willen, seine Scheu vor solchen lauten Feierlichkeiten. Nicht gleich greifbar sind die Werte, die »Jllora« und »Rütli« durch den persönlichen Gedankenaustausch der darin verbundenen Freunde geschaffen haben. Am deutlichsten wird diese stille Arbeit, wenn inan das Werden und den Wert der von ihnen herausgegebenen »Argo« von 1854 betrachtet. Denn moch ten auch die späteren Bände der Kunst-Argo (1857-60) auch noch Gelegentliches von Storm und Fontane — von Menzel und Hose mann zu schweigen - bringen, dieser erste Band bedeutet die eigentlich literarische Tat der Gemeinschaft. Scharf und fein wurde von vr. Behrend herausgehoben, welche Kunstauffassung diesen! Kreise gemeinsam war, welche die einzelnen von einander trennte. Im Lyrischen hietz es bald: hie Geibel, hie Storm! Eines von den literarhistorischen Verdiensten Fontanes ist es, Storm frühzeitig auch als Lyriker erfaßt und ihn dem Freundes kreis zngeführt zu haben. Bis Mitte der 90er Jahre trafen sich die übriggcbliebencn Freunde, dann Hörle auch das auf. Gern bringen wir die Bitte des Archivars vr. Behrend (Berlin, Kgl. Preutz. Akademie der Wissenschaften, Unter den Linden 38) zur allgemeinen Kenntnis, ihn für seine Ausgabe und Geschichte des »Tunnels über der Spree« und der sich abzweigenden Vereine aus noch vorhandene, aber im Verborgenen gebliebene Schätze auf merksam zu machen. Die zahlreich versammelten Mitglieder und ihre Gäste, die zudem das Vergnügen hatten, zwei Abkömmlinge der Tunnel brüder, nämlich den Baurat Zöllner und unsern lieben Kolle gen Friedrich Fontane, unter sich zu sehen, lauschten dem Vortrage mit gespanntester Aufmerksamkeit und gaben ihrem Beifall lauten Ausdruck. Eine Frage des Vortragenden, wie jetzt wohl die Argo im Antiquarhandel bewertet wird, gab R. L. Prager Gelegenheit, den vor kurzem erschienenen 9./10. Jahrgang! 1914/15 des Jahr buchs der Büchelpreise*) den Mitgliedern vorzulegen und seine Anschaffung zu empfehlen. Er fügte hinzu, datz das Jahrbuch nun mit diesem Jahrgang in einen gewissen Beharrungszustand eingetreten sei, insofern die Prinzipien der Ausnahme sich ge festigt hätten. Während in den ersten Jahrgängen noch sehr häu fig rein-wissenschaftliche Bücher ausgenommen worden seien, habe sich das Jahrbuch iminer mehr auf Bibliophilie und Literatur beschränkt und sei dadurch für seine Benutzer entschieden wert voller geworden. Es wurde auch erwähnt, datz der Verleger Otto Harrassowitz bis auf weiteres den Käufern des neuen Bandes die älteren Jahrgänge 1906—13 statt für 69 für 43 abgibt, und den Bibliophilen anheimgestellt, die gute Gelegenheit zur Erwerbung dieses wertvollen Jahrbuchs zu benutzen. *) Jahrbuch der Bllcherpreisc. Alphabetische Zusammenstellung der wlchtlgsten auf den europäischen Auktionen (mit Ausschluß der englischen) verkaufte» Bücher mit den erzielte» Preisen, bearbeitet von F. Ru pp. Jahrg. 8 u. lv: 1814 u. 1815. Leipzig, Otto Har rassowitz. 1816. VIII, 484 S. 8". Preis 12 „L ord. Eine Besprechung dieses Buches aus der Feder von PH. Rath brachte das Börsenblatt tu Nr. tkl vom 14. Juli 18tN. <481
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