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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.04.1868
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1868-04-27
- Erscheinungsdatum
- 27.04.1868
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- Deutsch
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1094 Nichtamtlicher Theil. .1« 95, 27. April. Steinhäuser in Prag. 3640. Dombro>vsk>i, R. t>., Landwirthschaft „.Industrie. Ein volkswirth- schastl. Prinzip nebst e. Monografie üb. dessen praktische Durchführung, gr. 8. Geh. '4N-( 3641. Krieg, der, die Congreßidee n. die allgemeine Wehrpflicht im Lichte der Aufklärung n. Humanität unserer Zeit allen Freunden d. Fortschritts gewidmet, gr. 8. Geh. 12 N-i 3642. Nebel, der, v. Chlum. Militärischer Beitrag als Schlaglicht auf die offizielle öftere, sowie preußische Darstellung d. Feldzuges 1866. 3. Ausl. 8. Geh. " 12 3643.Selbst-Bewahrung, die, od. Noth u. Hilfe f. Geheim-Kranke. Praktisch dargestelll v. E. K. 16. In Comm. In Couvert ' U ^ Nichtamtli Autor und Verleger.*) Es ist eine leidige, wenn gleich ganz erfahrungsgemäße Beob achtung, daß Schriftsteller und Verleger sich als zwei feindliche Ge walten anzusehen pflegen, deren erste Aufgabe darin bestehe, miß trauisch einander zu beobachten, immer auf dem gui vivs der Vor aussetzung des Ucbcrvorthcilens zu stehen und bei erster Gelegenheit die Freundschaft aufzukündigen, um ein neues, scheinbar vortheil- hafteres Band zu knüpfen. Wir sagen absichtlich: scheinbar. Denn in sehr vielen, wenn nicht den meisten Fällen wird der Autor die um des Geldbeutels willen begangene Untreue schließlich doch nicht vor- theilhaft finden; er wird beim neuen Verleger oft das Vcrständniß für den inner» und äußern Gang seiner Erzeugnisse vermissen, und gar manchmal eine Rückkehr wünschen, die aber unter solchen Um ständen und bei den heutzutage herrschenden Begriffen von „Ehre", da man das offene Eingestehen eines gemachten Fehlers für keine Mannes tilgend mehr hält, — sehr selten ftattfinden kann, so selten, wie die Wiederverheirathung zweier geschiedenen Eheleute. Den Be griff einer „Ehe" hat man häufig auf das fragliche Verhältniß an gewendet, und vielleicht nicht mit Unrecht. Man weiß nur nicht recht, wer bei der Sache der Mann und wer die Frau ist: jedenfalls hätte die letztere dabei, wenn sie den Verleger vorstellen sollte, das Finanz ministerium, und der Autor lebte von ihren Einnahmen. — Wir können Wohl nicht in Abrede ziehen, daß an den oben erwähnten Anschauungen der Schriftsteller neben der allerdings größeren Hälfte der „Autoren-Eitclkeit" — einer so Übeln als wie es scheint unver meidlichen Eigenschaft — einen Theil der Schuld auch eigensüchtige Verleger tragen, die darauf aus sind, den Autor entweder gleich einem Schwamm auszudrücken — natürlich in ihren Topf, oder hartherzig wie die Filze ihm den wohlverdienten Lohn seiner Mühen vorenthalten. Ich erinnere mich eines solchen Falls aus meiner Lehr zeit, da mein Prinzipal ein kleines Schriftchcn eines armen Schul lehrers im Verlag hatte, das überhaupt untcrzubringen dieser aller dings zuerst sehr froh war und in seiner Bescheidenheit gar nichts von Honorar erwähnte; das Ding schlug aber ein, und es wurden in einem Deeennium 19 Auflagen ä 2000 Er- nöthig, die mir nichts dir nichts flugs nach einander gedruckt wurden, und als der Autor sich bei einem Besuche in der Stadt auf dem Comptoir seines Ver legers schüchtern einmal eine Andeutung über einen Mitgeuuß er laubte, wurde er — derb abgcwieseu! Um so erfreulicher sind deshalb die doch nicht wenigen Zeug nisse, zuerst thatsächliche, über den nicht gebrochenen Treubund zwi schen Autor und Verleger, und man nennt so zwei treue Freunde — man glaube ja nicht in den Reihen des Buchhandels nur, nein, sondern gerade bei den Lesern und Käufern gern zusammen, und freut sich aller Orten, „soweit die deutsche Zunge klingt", ihrer Eintracht. Ein solches Beispiel liegt uns auch heute vor in der *) Aus der Süddeutschen Buchhändler Zeitung. Wiegandt Hempel in Berlin. 3644.kia1Iiu8in8, ll. v., u. Xrookkr, deutsches OoMüt-^ibum. ?I,o- togrsiduen vorrügl. kkerde in den Oestüten Deutschlands. I. 1kg-. qu. fiol. * 3 ^ Muquardt'S Bcrl.-Eipcd. in Brüssel kukletiu de fiinslitut sgricols de fielst konde s Oemhluux, en 1860, en vertu de ls loi du 18 Willst de la meine annee. 1. Vo!. 8>'. 8. Oeli. ' l-ch kratzt, d.van, Lssals sur filustoire politiczus des derniers siüeles. 2.Ldit. gr. 8. 1867. Oelr. ' 2H 8rveron, d., st tVarlomont, la sants pour tont Is monde ou pelit ma nne! d'h^giöne. 8. Otzli. * 1 cher Theil. Dedication, welche F. W. Hackländer in dem neuesten Erzeugnis seiner Muße (dem „Geheimniß der Stadt") an seinen „Freund und Verleger Adolf Krabbe" gerichtet hat. Sie ist ein so erfreu liches als ehrenvolles Zeugniß für Beide. Wie uns Leuten vom Handwerk wohlbekannt, hat es der Verleger von Hackländer, Hoefer, Wildermuth u. A. — Wolfgang Menzel nicht ausgeschlossen — mit seltenem Takt und bester Divinationsgabe verstanden, seinen Auto ren durch die Art der Herstellung ihrer einzelnen und gesammelten Werke — hübsch und wohlfeil — einen ungewöhnlich ausgedehnten Leserkreis zu verschaffen, ja sie zu eigentlichen Lieblingen des Pnbli- cnms zu machen. Und würden die Autoren — wie sie natürlich sehr geneigt sein werden, das letztere sich selber, nämlich dem Inhalt ihrer Bücher zuschreiben, so ist dennoch sehr hcrvorzuheben, daß trotzdem ohne jenes elftere, nämlich das geschickte und voraus sichtige „Jnscene-Setzen", der Erfolg, wie er vorliegt, weithin nicht erreicht worden wäre. Man denke sich einmal, Freund Krabbe hätte von vornherein — zu einer Zeit, da er ja vom Erfolg noch nichts wissen konnte — kleine Auflagen und thenre Preise gemacht! Wie wären da seine Autoren, das Publicum und — er selber gefahren! Und nicht bloß davon, sondern auch von dem Ver dienste eines Verlegers dürften die Autoren mehr reden und cs zum Vehikel späterer Anhänglichkeit machen: von dem Nisico der Verlags übernahme ihrer Erstlings-Erzeugnisse. Wer übernimmt denn hier ganz allein ein solches? Doch unstreitig der Verleger. Der Autor geht höchstens leer aus oder mit bescheidenem, vielleicht sehr- geringem Lohn seiner Mühen; aber wer außer dem unglücklichen Verleger hat denn in so vielen Fällen effectiven Verlust bei der Sache? — Es ist ein wenig schade, daß in dem nachfolgendem so hübschen Schriftstück der sonst so zur Anerkennung bereite Autor es versäumt hat, diesen Dank seinem Freund und Verleger abzu statten, und sich nebenbei auch zu vergegenwärtigen, daß nicht bloß jener, sondern er selbst ebenso „rund und behaglich" in dieser Ehe geworden ist. — Doch hören wir den liebenswürdigen Humor des Autors selber sprechen: Als ich im Jahre 1867 die Vorliegende Geschichte beendigte und zurück- blälternd in Erinnerung und Wirklichkeit zu dem Buche gelangte, welches als mein Erstlingswerk in Ihrem Verlage erschien, sah ich, daß es die Jahreszahl 1842 trug und mithin die hübsche Reihe von 25 Jahren eröff net, welche unsere Verbindung als Schriftsteller und Verleger jetzt zurück gelegt hat. Wir dürfen also heute die Feier einer silbernen Hochzeit festlich begehen; denn in wie vielen, gleicht nicht die Verbindung zwischen Schrift steller und Verleger einem Ehebündniß, wenigstens einer Vernunftheirath, die doch häufig auch zu bcide,seitigem Segen und Gedeihe» geschlossen werden. Freilich wohl haben wir armen Schriftsteller bei einem solchen Bündniß das Unglück, daß das Gedeihen gewöhnlich aus Seite des Ver legers ist, welcher alsdann, rund und behaglich geworden!, mit Wohlge fallen auf jene angenehme Zeit zurückblickt, wo er die reiche Ernte einge heimst hat, während wir als literarische Aehrenleser nebenher liefen. Was nun unsere Verbindung anbelangt, so ist dieselbe vor Vielen andern unbe dingt eine Musterehe zu nennen gewesen. Wir haben nicht mebr und nicht öfter in Unfrieden gelebt, als nöthig war, um das Blut rascher kreisen.
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