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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.10.1916
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1916-10-14
- Erscheinungsdatum
- 14.10.1916
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. .4? 24V, 14. Oktober 1916. für Lebensmittelversorgung unter Leitung des Direktors der Deutschen Bank Düser, welche die gesamte deutsche Kolonie (jetzt rund 12 000 Kopse) mit gewissen, sonst nicht oder schwer zu beschaffenden Lebensmitteln (Kartoffeln, Zucker, Fett, Ol, Zichorie, Butter) sowie mit Seife versieht, ein »Frauenheim« unter der Leitung des Landrats von Woyna, das, vom Geueralgouverneur am 13. April feierlich eingeweiht, jetzt bereits annähernd 140 In sassen aus den Kreisen der von den deutschen Behörden nach hier berufenen Dakthlographinucn und anderer Bureauangcstellten birgt, eine Abteilung zur Pflege und Unterbringung von Kranken, die zurzeit mit der Schaffung eines besonderen Krankenhauses beschäftigt ist, unter Leitung des früheren Gesandtschastsarztes Ilr. Meessen usw. Auf die Veranstaltungen der Bildungszentrale zurückkom mend, sei vor allem der Leistungen des »Deutschen Theaters in Belgien« von neuem Erwähnung getan, das in den Räumen des 'IbeLtre rova! cku ksro (dem jetzigen Generalgouvernement gegenüber) unter teilweise erschwerten Umständen hinsichtlich Be setzung und Requisiten im Lause des Sommers noch eine schöne Reihe guter moderner und klassischer Stücke zur Aufführung brachte. Mit Grillparzers »Des Meeres und der Liebe Wellen« am Ostersonntag wurde die Sommerspielzeit eröffnet und mit einer vorzüglichen Neueinstudierung von Hauptmanus »Versunkener Glocke« unter der Leitung des Di. S. Schmitt am 13. August würdig beschlossen, einer Erstaufführung, durch die die deutsche Kolonie Brüssels aufs angenehmste überrascht wurde. Die größten künstlerischen Ereignisse lagen jedoch aus musi kalischem Gebiet: Bei Beginn des Sommers eine Aufführung des Nibelungenrings, an dessen Ausgang ein Zyklus von fünf großen Sinfoniekonzerten. Die Wagner-Ausführungen fanden voni K. bis 12. Mai im Königlichen Opernhaus (dlaauaie) in vor züglicher lFestspiel-)Besetzung statt; sie wurden von Direktor A. Reinboth von der Deutschen Oper in den Niederlanden or ganisiert und hatten den denkbar größten Erfolg. Von den im König!. Konservatoriuni abgehaltenen Sinfoniekonzerten, deren Orchester ausschließlich aus Feldgrauen unter Leitung von Pro fessor Fritz Volbach besteht, hatten wir die ersten zwei im August (Beethovens S. Symphonie und Schuberts Symphonie 6-ckur) bei ebenfalls ausverkaustem Hause. Derselbe Künstler hat auch die Leitung der Promenadenkonzerte der neu gebildeten Gar nisonkapelle übernommen, die seit Mitte Juli jeden Mittwoch abend im Königlichen Park konzertiert. Diese Konzerte erfreuen sich der größten Beliebtheit in der städtischen Kolonie, deren Fa milien sich nunmehr unter den alten Bäumen des zurzeit den Belgiern nicht zugängigen Parkes ein fröhliches Stelldichein geben, wo sie sich jetzt ganz unter sich fühlen dürfen. Von einer ganzen Reihe anderer Musikveranstaltungen und Unterhaltungs- abende im Soldatenheim (früher 6ereis srtistiqu« st littsraire) seien beispielsweise nur noch erwähnt: ein Klavier- und Lieder abend von Prof. Neitzel, Fritz Brandt und Frieda Lautmann; die Ausführungen und Vorträge des »Vereins ehemaliger Schüler« (daruntereine gelungene Aussührung vonMosers -GlückbeiFraucn«) und der »Bereinigung für Liebesgaben« im Parkthenter, sowie in den 5 Kriegslazaretten, zur Erheiterung und Zerstreuung unserer feldgrauen Verwundete» und Kranken, Konzert- und andere Vorträge in der Deutschen Schule, ein Konzert zugunsten eines deutschen Kriegerdenkmals für den städtischen Friedhof in Brüssel- Evere. Auch durch Veranstaltung von wisscnschastlichcn oder ak tuellen Vorträgen durch dafür besonders herusene deutsche Hoch schullehrer hat sich die Bildungszentrale verdient gemacht. Sie fanden, teilweise mit Lichtbildern, in dem prächtigen Sitzungs saale des Senats statt und begannen in diesem Jahre mit vier Vorträgen von Geheimrat Pros. Koester in Leipzig über Goethes Faust (gleichzeitig mit den Faust-Aufführungen im Deutschen Theater im März). Es folgte im Juni ein Vortrag von Prof. JassS-München über »Kriegsfinanzwirtschaft und Umrisse einer Reichssinanzreform«, im Juni erfreute uns Geheimrat Wölfslin- München mit zwei Vorträgen über Altmeister Dürer, im Juli Geheimrat Penck-Berlin durch eine originelle Reisebeschreibung Aus der Flucht vor der Emden«. Obwohl das Thema der literarischen und künstlerischen Dar bietungen hiermit lauge nicht erschöpft ist, wollen wir uns mit diesen 1302 Proben deutscher Barbaren-Zivilisation in Brüssel begnügen und noch kurz einiger Veranstaltungen in der Provinz Erwähnung tun, sei es auch nur, um darzulegen, daß die geistige Regsam keit der deutschen Besatzungen in den Provinzstädten hinter der jenigen der Hauptstadt kaum zurücksteht. So können wir von einer gelungenen Vorstellung der Stuttgarter Hofoper in Löwen be richten, die aus der Rückreise von ihrem Gastspielzyklus an der Westfront unter der Leitung ihres Intendanten Baron zu Putlitz zwei reizende Singspiele und ein Ballett aufführte. In Lüttich gab die Königliche Oper Wiesbaden im Juli zwei Gastspiel? (am 5. Juli die Einakter »Der Schauspieldirektor« und »Abu Hassan«, am K. Juli den »Barbier von Sevilla«). In Antwerpen erlebte die deutsche Kolonie bei Gelegenheit einer Wohltätigkeit- Vorstellung zugunsten des Deutschen Unterstützungsvercius sogar eine Premiere: Hugo von Hosmannsthals »Der Tor und der Tod« in musikalischer Einrahmung von Rittmeister W. Forst. Der gelungene Festabend, der in der Niederländischen Schouwburg abgehaltcn wurde, brachte außerdem noch das altbekannte Lust spiel «Kurmärker und Picards« sowie eine Reihe von Konzert vorträgen für Orchester, gemischten Chor und Solostimmen. Der »Belgische Kurier«, dem diese Nachrichten aus der Provinz ent nommen sind, berichtet seiner über Wohltatigkeitskonzerte und andere künstlerische Veranstaltungen in Gent, Namur, Dies!, Huy usw. und zeigt uns dadurch, daß deutsche Kunst auch in die kleinsten Laudstädtchen Eingang findet. Brüssel, September 1916. Jos. Thron. Festschriften zur Einweihung der Deutschen Bücherei in Leipzig. 1. Denkschrift zur Einweihungsfeier der Deutschen Bücherei des Bö-rsenvcreins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig am 2. Sep tember 1916. Gr. 8". 216 Seiten. Mit 7 Abbildungen und 16 Tafeln. Leipzig 1916, Berlag des Börsenvereins der Deut schen Buchhändler zu Leipzig. 3.— ord., 2.— bar. 2. Die Deutsche Bücherei des Börsenvereins der Deutschen Buch händler zu Leipzig. Quer gr. 8«. 5 Text- und 11 Bildseiten. 3. Gesellschaft der Freunde der Deutschen Bücherei. Schirmherr: Seine Majestät König Friedrich August von Sachsen. Ver zeichnis der bis zum 30. August 1916 eingegangenen Geldspenden. Gr. 8°. 16 Seiten. Von den etwa 700 Festgästen, die sich am 2. September 1916 um Seine Majestät den König und das Königliche Haus zur feierlichen Weihe der Deutschen Bücherei in Leipzig in deren großem Lescsaal versammelt hatten, empfing jeder außer der Festordnnng die vorgenannten drei Druckschriften, sämtlich vor nehm ansgestaitet und sicher jedem willkommen. In Wort und Bild und Zahlen geben sie mehr und weniger ausführliche Belehrung über Wesen und Zweck der Deutschen Bücherei, ihre Vorgeschichte, ihr srhließliches Werden und Wachsen bis zur gegenwärtigen einstweiligen Vollendung des Prachtbaus, den Sachsen und Leipzig und eine er freulich große Anzahl von Stiftern ihr als würdiges Heim errichtet haben. Ihrem dankenswerten Inhalt seien im knappen Nahmen dieser Besprechung einige Worte schuldiger Anerkennung gewidmet. 1. Weitaus die inhaltreichste dieser Festgaben ist die vorstehend an erster Stelle genannte »Denkschrift«. Ein Geleitwort des um das große Werk hochverdienten Gcheimrats Karl Siegismnnd, dessen Ent schlußkraft und Schaffensfreudigkeit größten Einfluß auf das Zustande kommen der Deutschen Bücherei geübt haben, erinnert an das erste Her- vorsprießcn des Gedankens einer deutschen Neichsbibliothek im Jahre 1848, dessen Verheißungen in den Wirren jener Tage keine Erfüllung finden konnten. Erst das neue Jahrhundert habe ein erneutes Ans flammen des im Börsenvcrein ständig geschürten Feuers der Hoff nungen begünstigt, und dank dem wohlwollenden Eintreten von Staat und Stadt und vieler einzelner Förderer des Unternehmens habe am 19. Oktober 1913 der Grundstein zu diesem mächtigen Ban gelegt wer den können in ungetrübt hoffnungsfreudigem Ausblick auf seine unge hemmte Durchführung im Schutze eines Friedens, der dem Deutschen Reiche schon länger als vierzig Jahre geblüht hatte und damals noch ungefährdet schien. Doch obwohl gehemmt durch den alsbald nach dem ersten Spatenstich entbrannten welterschütterndcn Krieg, sei der Bau rüstig vorangeschritten, und seine glückliche Vollendung müsse uns zu stolzer Freude und zu innigem Dank gegen Gott erheben. Den ! warmen Dankesworten des selbst aufs unermüdlichste mittätigen Ver-
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