Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.08.1868

Erschein« außer Sonntags täglich. — Bis Abends 7 Uhr ringebende Anzei- gen kommen in der zweilnächsten Nummer zur Aufnahme. sür den Betlräge für das Börsenblatt find an die Redaktion. — Anzei gen aber an die drpeditioo U desselben zu senden. Deutschen Buchhandel und die mit ihm verwandten Geschäftszweige. Sigcathum des LörsendereiuS der Deutschen Bochhänvler. 179. Leipzig. Mittwoch den 5. August. —- Amtlicher T h e i l. Erschienene Neuigkeiten des deutschen Buchhandels. (Milgelheilt von der I. C- Hinrichs'schcn Buchhandlung.) C vor dem Titel — Titelauflage, ch ---- wird nur baar gegeben.) Dörffling Sk Krank« in Leipzig. 6922.1-Bausteine. Blätter f. innere Mission. Hrsg, unter Verantworllichk. v. H. Hickmann. Jahrg. l868. Nr. l u. 2. Ler.-8. In Comm. pro cpll. ' ^ Dürr'sche Buchh. in Leipzig. 6923.7 Schrcib-Kalcndcr, alter u. neuer, auf das I. l869. Für das Königr. Sachsen n. andere benachb. Länder. 8. Geh. geb. ' '/'l geb- u. durchschossen " 12sh N-k Grote'sche DerlagSbuchh. in Berlin. 6924. Hausbibliothek deutscher Classiker. Jllustr. Ausg. ihrer Meisterwerke. 8. Bd. Schiller's Maria Stuart. 8. Geh. '8N/; in engl. Einb. " t3 Nj^ 6925. VVi8Heei>u8, I., die 1!o8okielite <!er bllbgermsnen vor der Völker- vvanderung in isiren llanplrüxen. xr. 8. Oeli. " U Hnirichs'kLc Buctit,. Verl.-Clo. in Leipzig. 6926.7ViertcljahrS-Catalog aller neuen Erscheinungen im Felde der Litera tur in Deutschland. Nach den Wissenschaften geordnet. Jahrg. 1868. 2. Hst. gr. 8.' >/4 ^ 6927.-j- — aller in Deutschland erschienenen Werke aus dem Gebiete der Medici» u. Naturwissenschaften. 1868. 2. Hfl. April —Juni. gr. 8. 10 Erpl. ' hh HjnrietiS'sche Biietih. Derl.-Cto. in Leipzig ferner: 6928.7Vicrtcljahrs-Catalog aller in DcutschlanderschicnenenWerke aus dln, Gebiete der Paedagogik. 1868. 2. Hfl. April—Juni. gr. 8. 10 Erpl. ' sh 6929. -s — aller in Deutschland erschienenen Werke aus dem Gebiete der Theo logie u. Philosophie. l868. 2. Hst. April—Juni. gr. 8. 10 Erpl. * sh Minke in Leipzig. 6930. Justizmorde, die, der Neuzeit aller Länder. Interessant u. belehrend dem Volke erzählt. 13. u. 14. Lsg. hoch 4. Geh. ü 4 N/ Palm Sc Enke in Erlangen. 693l.Sammlung wichtiger Entscheidungen d. kdnigl. bayer. Handelsappclla- lionsgerichls. l. Bd. 4. Hst. Ler.-8. * 28 N/ Rothcr in Wittslock. 6932. Hartung, G.» üb. Rvb. Buriis' poetische Episteln u. Will. Cullen Bryanrs Dichtungen. Eine Abhandlg. gr. 4. Geh. ' 8 N/k C. F. Wintcrstche VerlagSH. in Leipzig. 6933. Cornelia. Zeitschrift s. Häusl. Erziehg. Hrsg. v. C. Pilz. 10.Bd. t.Hst. gr. 8. pro cpll. U Dibot Frbrc«, Fils Sc Co. in Pari«. Vivlioiinuirv de geoZiopliie aneienno et moderne ä l'u^zge du liliraire et de I'amgleut- de livres. 8—12. bivr. l,ex.-8. ä ' 8 di/ vidol, X. t., Oi>8ervatio„8 sur l ortliograpitje ou oi-logiosie kranyoise 8uivie8 d une k>8toire de ls rekorms ortlio^rsplitque depui.8 le XV. 8iöolvsu8c>u'» uo8)ou>8. 2. Ldit. llex.-8. 6eli. * 1^ liuxmoud, L-, Xulolsiographie d'une ineonnne. 8. 6e!i. * 1 ^ Lliuleeritzt, g., sg roman dDIirabelli. 8uivi ,Ie llroce ltarling ei d«8 re- go1e8 univer8tlstre8 par L. »arcel. 8. 6elr. * 1 Nichtamtlicher Thcil. Ist Nachahmung der äußern Gestalt eines Buches Nach druck und strafbar? Man hat uns Deutschen oft schon vorgeworfeu, daß wir unsere Freiheiten, die schwer errungenen Resultate mehr des allgemeinen Culturfortschritts als unsrer eigenen Kraft, nicht praktisch festzuhalten wüßten. Jedenfalls wird inan zugestehcn müssen: wir sind ein eigen- thümliches Volk! Seit Jahren und Jahrzehenden reden und schrei ben und streiten wir um und über allerlei Freiheiten: Ccnsnrfreiheit, Denk-, Sprech- und Preßfreiheit, bürgerliche und persönliche Frei heit, Gewerbe - und Handelsfreiheit re. re. Kommt aber der Augen blick, wo wir unfern Freiheitssinn und Drang im Leben bewähren sollen, da übt statt der früheren Staatscensur der noch weit bedenk lichere, von hundert Rücksichten abhängige Redaelenr eine oft schauer liche Censnr; da schnauzt im Parlament ein bnreaukratisch geschulter Präsident den Redner an und entzieht ihm unter Grobheiten einer seits und einem lautlosen Stillschweigen der Versaminlnng anderseits das Wort; da kommt der Staatsanwalt und verlangt und erlangt Bestrafung wegen Preßüberschreitung; da lassen wir alle möglichen Fäufundr-reißigster Jahrgang. und unmöglichen Ausnahmen der Gewerbefrciheit einführen und der Handelsfreiheil die engsten Grenzen sehen. Statt den Hochwald von Schlagbäumen allmählich zu fällen, pflanzt man wieder neue und läßt deren pflanzen, und bald ist alles wieder soweit, daß der frühere Zustand in manchem Betracht, schon weil durch Gesetz, Praxis und Herkommen wenigstens geregelt, besser war als der jetzige. Gewiß, wir Deutsche sind ein eigenthnmliches Volk! Durch Minister, Aristo kraten, Burcaukraten, Geldprotzen und Privilegirtc aller Art lassen wir uns bei jedem Anlaß sofort ins Bockshorn jagen und schweigen rcspcclvoll, thcils ans feiger Menschcnfnrcht, theils aus Apathie und Gleichgültigkeit bei den größten Verletzungen der schwer errungenen kargen Freiheit. Es fehlt uns durchgängig an Gemeinsinn. Wahrlich, wäre die Welt nicht rund und müßte sich drehen, und gehörten die Deutschen nicht mit zur Welt und mußten sich mit ihr fortbcwegen: — wo bliebe unser Cnlturfortschritt? Wir gehen nicht selber, wir wehren uns nicht; — wir schweigen und lassen uns schieben! Seit Wochen macht eine englische Firma, in unserer Milte ange siedelt, die Spalten des Börsenblattes durch die zäheste Verfolgung 313