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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.08.1868
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1868-08-19
- Erscheinungsdatum
- 19.08.1868
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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191, 19. August. Nichtamtlicher Theil. 2215 langung einer leidlichen Ausgleichsquoie bietet. Kommt also, wie vorauszusehen, ein solcher Kauf zu Stande, so verlieren die Verleger nichts, da außerdem seil dem Ausbruch des Concurses in folgender Weise für ihre Interessen gesorgt wird: n. Jeder Commissionsarlikel, welcher seit dem Momente der Concurseröffnung, ob gegen baar oder in Rechnung, verkauft wird, wird, insofern er nicht schon laut Art. ck ausgenommen wurde, sofort zur vollen Zahlung durch die Concursmasse be sonders verbucht. d. Sämmtliche bei Ausbruch des Concurses noch zur Ansicht ver sandten Novitäten rc. wurden aus den verschiedenen Kunden büchern zusammengestellt und als auf Lager befindliche Commis- sionSartikel verzeichnet. o. Alle seit dem Ausbruch des Concurses eingetrofsencn Sen dungen wurden unter voller Haftung von der Concursmasse überno nimen. ä. Mit Aufnahme der auf Lager befindlichen Commisstonsartikel wurde sogleich begonnen und dürfte dieselbe in wenigen Tagen beendet sein. Ich komme nun: 2) zu der Frage, ob ich selbst noch für etwas der Firma Tend lcr L Co. bis zum 15. März 1868 Gelieferte verantwortlich gemacht werden kann. Meine Ansicht, gestützt auf das Urtheil erfahrener hiesiger Juristen, ist: Nein! Nichts desto weniger erkläre ich hier mit, sollte der Buchhandel in obiger Weise nicht bezahlt werde» und müßten über meine Haftung s. Z. gerichtliche Entscheidungen provo- cirt werden und fielen dieselben zu meinen Ungunsten aus, daß ich selbstverständlich diese Verpflichtungen so sicher erfüllen würde, wie ich es als Sortimenter während fünfzehn Jahren gethan. In Anbetracht dieser Verhältnisse glaube ich es offen aus- sprcchen zu sollen, der deutsche Verlagsbuchhandel hat ein Interesse daran, daß das Sortimenlsgeschäft Tend- ler L Co. nicht zu Grunde gehe, so sehr auch, um dies durch Unterbrechung der geschäftlichen Verbindungen zu bewirken, von gewissen Seiten agitirt, telegraphirt und geschrieben wird. Schon sind in erfreulicher Weise von großen und kleinen Ver legern Zuslimmungserklärungen an Herrn Or. Bauer eingelaufen und ich hoffe, daß in Folge meiner obigen Darlegung selbst von den Herren, die offenbar in Folge absichtlich geschwärzter Mittheilungen von hiesiger „befreundeter Seite" sofortige Zurückziehung ihrer Disponenten beschlossen hatten, dieser Entschluß geändert und ins Gegentheil verkehrt werden wird, indem ich namentlich nochmals auf folgenden Passus im Circular des Hrn. vr. Bauer aufmerksam mache, dem ich meine volle Zustimmung schenke: „Bei Aufrechterhal tung der Verbindung mit der Firma Tendier L Co. ist allein die gegründete Hoffnung vorhanden, daß alle buchhändlerischen Verpflichtungen derselben vollständig erfüllt werden können, während im entgegengesetzten Falle sich die Aussichten sämörtlicher Gläu biger auf ein Minimum reduciren würden, indem durch die Sper rung des Geschäftes dasselbe vor dem gänzlichen Untergange kaum bewahrt bleiben könnte." Wien, 14. August 1868. Carl Fromme. ZN Sachen Tendier s» Co. in Wien. I. Bei der heute vor dem Handelsgericht stattgcfundenen Wahl des provisorischen Gläubiger-Ausschusses der fallilen Firma Tend ier L Co. von in Wien domicilirendcn Gläubigern wurden diesel ben Herren wieder gewählt, die Hr. Or. Bauer vor Absendung seines Circnlars an den deutschen Buchhandel, auf welchem die Namen der selben ersichtlich sind, consultirt hatte. Gegen die Wahl des Herrn Carl Fromme glaubte Hr. Friedrich Gerold aus dem Grunde prote- stjren zu müssen, weil er zufällig derselben Ansicht war, wie der Hr. — r—, der Verfasser eines Artikels in Nr. 185 dieses Blattes, in Betreff der Haftpflicht des Hrn. Fromme. Die dagegen von dem Rechtsfreund des Letzteren ausgesprochene Ansicht, der sich drei der übrigen juristischen Vertreter anderer Gläubiger anschlossen, ging dahin, daß, obwohl er eine Haftung seines Clienten nicht anerkenne, selbst wenn sie in einzelnen Fällen bestehen würde, dies nicht nur gegen die Ausschließung von der Wahl spräche, sondern für die Wähler ein um so größeres Motiv sein würde, gerade ihn zu wäh len, da ja in diesem Falle die Forderungen des Hrn. Carl Fromme an die Firma Tendier L Co. sich um so viel vergrößern würden, als er eventuell für dieselbe zahlen müßte und er dadurch ein noch grö ßerer Gläubiger der Firma würde, als er jetzt ohnehin schon sei. Das Resultat der Wahl war sodann, daß die übrigen vier Herren einstimmig, Hr- Fromme von allen Anwesenden, mit Ausnahme des Hrn. Fr. Gerold , gewählt wurde. Es dürfte die kurze Mitthcilung auch dieses Vorganges zur Beleuchtung von so Mancherlei, was jetzt von Wien aus über die Tendler'sche Affatre gezettelt und geschrieben wirb, für den Buch handel nicht ohne Interesse sein, da gerade die Wahl des Hrn. Fromme in den provisorischen Gläubigerausschuß den Verlegern die sicherste Garantie bietet, daß ihre Interessen auf das gewissenhaf teste gewahrt werden. Wien, den 13. August 1868. — tz. Miscellen. Zur Abwehr. — Der „Rüge" des Dresdner Sortimenters in Nr. 185 d. Bl. haben die Unterzeichneten Folgendes enkgegen- zustellen. Bei dem „Wechselgesetz" sind wir selbst von der Concur- rcnz überrascht worden. Infolge dessen bjeten wir eiligst unsere Ausgabe mit 50 U L cond. an, geben 11,10 in Rechnung, machen hiesige Handlungen spcciell darauf aufmerksam, empfehlen ihnen Colportagc, aber die mögen weder von der Leipziger, noch von der Dresdner Ausgabe wissen, „solche Groschen-Artikel, das lohnt ja nicht" rc. Nun begeht der Verleger das ungeheure Verbrechen und verkauft an ein hiesiges Dienstmann-Institut, das colporliren läßt: mehrere tausend? — nein 76, schreibe sechsundflebenzig Eremplarc! Der Hr. Anonymus erörtert ferner: „Am Platze der Verlag-Hand lung erhielt man die Novität einige Tage später, als die Minde'schc Ausgabe." Nun ist es aber ein Factum, daß am Tage des Er scheinens die Ereniplare an die hiesigen Sortimenter versandt und selbstverständlich das Dienstmann-Institut nicht früher damit ver sehen worden ist. Wenn nun die Leipziger Concurrenz einige Tage früher am Platze gewesen, wie der Hr. Anonymus ja sagt, so hat der Dienstmann doch wohl nur den Bescheid erhalten können: man bcdanre, man habe bereits die Leipziger Ausgabe, die gleichfalls colportirt worden sei, gekauft- Uebrigens haben wir vor mehreren Jahren a» einem andern inländischen Artikel schon die Erfahrung gemacht, daß die Herren Sortimenter Manches übersehen. Erst mehrseitigen directen und indirecten Anregungen gelang es damals, einige Handlungen für das betreffende Dpus zu interessiren, und Hunderte von Eremplaren wurden dann von denen abgesetzt, die das Werk erst ignorirt halten. Es gibt Fälle, in denen der Verleger eben auch mit Hand anlegen muß, wenn er nicht in Schaden kommen will. — Das Circular über „Richter's Arzneilaschenbuch" wurde nur auf specielle Anordnung des Autors versandt und zwar gegen den Wunsch der Verlagshandlung, die dabei wohl an die Sortimenter dachte. Die Ansicht des Autors, daß das Werk — wegen Einführung des neuen Gewichts am 1. Juli 1868 — sofort allen Acrzlen rc. bekannt und möglichst schnell verbreitet werden müsse, überwog allerdings schließlich die andern Bedenken und die, Resultate dieser directen, kostspieligen Bekanntmachung sind dann zu ^ den Herren Sortimen tern, uns wenigstens nicht, geworden — Dies zur Aufklärung. Dresden, 14. August 1868. C. C- Meinhold de Söhne, 335*
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