Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.08.1868
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- 1868-08-12
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- 12.08.1868
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185, 12. August. Vermischte Anzeigen. 2147 Erläuterung betreffs des Goldschmidt'- schen Plagiats. (20914.) Es war zu erwarten, daß Herr Goldschnüdt es auch an dieser Stelle versuchen werde, sich von der in Nr. 172 dieses Blattes gegen ihn erhobenen Anklage des Plagiats zu reinigen. Daß er aber zur Nebertäubung seinesSchuldbcwußl- seins zu so maß losen Ausschreitungen seine Zuflucht nehmen werde, wie es in Nr. 179 des Börsenblattes geschieht, habe ich doch — aus richtig gesagt — nicht für möglich gehalten Wenn durch dieses Schriftstück der Nus eines Mannes gefährdet wird, so kann cs selbstverständ lich nur der des Schreibers sein, und ich will daher der Redaction keinen Vorwurf daraus machen, daß sie die Entgegnung in der vor liegende» Forni unbeanstandet ausgenommen hat. Eine Erwiderung daraus an dieser Stelle wird in der Thal durch die wvhlbegründcte Achtung, die ich mir in meiner langjährigen buchhändle rischen Praris unter den College» erworben habe, durchaus uunöthig und die nachfolgenden Zeilen haben lediglich de» Zweck, zur Vervollständigung meiner kurzen Anzeige in Nr. 172 des Blattes zu dienen und den Sachverhalt so kurz und bündig wie möglich wiederzugeben: Am 26. Mai d. I. — zur Zeit, als die 5. Aust, des in meinem Verlage erschienenen „Führers von Rüge» von Edwin Mül ler" zu Ende ging — ließ Herr G. sich noch eins der letzten Eremplare des Buches von mir holen. Daß es zur Bearbeitung des seit 3 Jahren be reits angekündigien Goldschmidt'schcn Führers von Rügen benutzt werden sollte, konnte mir gar nicht zweifelhast sein; daß es aber in solcher Weise ausgenutzt werden solle, wie es später ge schah, konnte ich weder erwarten, noch billigen. Die Herausgabe des kürzlich von mir publicirten kleinere» Führers von Rügen wurde schon da mals vorbereitet, weil es mir unmöglich gewesen wäre, bei der beabsichtigten gründlichen Durch sicht das größere Handbuch noch während der Reisesaison neu erscheinen zu lasse». Das kleine Buch steht daher mit der Goldschmidl'schen Publi kation auch nicht im ent fern testen im Zu sammenhang, was ich hier ausdrücklich her vorhebe, weil auch in dieser Beziehung Herr G. es nicht verschmäht hat, wissentlich falsche Be hauptungen aufzustcllen. Als mir das Gold- schmidt'sche Buch zu Gesicht kam, überzeugte mich der erste Blick von der Nachahmung meines Ver- lagsariikels, die eingehendere Durchsicht aber von einer so eclatanien Ausnutzung meines Eigcnlhums, daß ich selbst arge Druckfehler, die bei der Correctur der letzten Auflage über sehen waren, in dem G.'schen Buche wiederfaud. So steht in Müller's Führer Seile 58: ,,Ju Middelhagen miclhct man ein Boot .nach Hagen", während es laut Original- manuscript heißen soll „Gager" — und Hr. G. druckte ruhig, ohne die Karle einzusehen, Seite 45 seines Führers nach: Hier nimmt man ein Boot und säbrt bis Hagen". So un umstößlichen Beweisen gegenüber hätte man glauben sollen, würde Hr. G. den Thatbcstand nicht mehr leugnen. Obwohl nun die Ausgabe des Goldschmidt'- schen Führers bereits erfolgt war, und die Aus beutung meines Verlags um so gravirendcr er scheinen mußte, als gerade der Zeitpunkt zur Ver öffentlichung gewählt wurde, während dessen der Müllcr'sche Führer vergriffen war, so wollte ich es doch vermeiden, den Weg der Ocffcntlich.keit gegen G. einzuschlagen, weil der Gegenstand an und für sich geringfügig ist, und es mir über haupt vollständig fern liegt, der Originalität von Reiseführern einen höheren Werth in der Litera tur beizumessen, wie denselben gebührt. Hätte sich Hr. G. nicht als Autor seines Buches ge nannt, so würde ich mich einfach damit begnügt haben, ihm den Rath zu ertheilen, daß er seinen Mitarbeitern für die Folge etwas größere Vor sicht anempsehle. Die ganze Sache aber unter den obwaltenden Verhältnissen mit Stillschweigen zu übergehen, wäre eine unverzeihliche Schwache meinerseits gewesen, was mir wohl nach den schriftlichen Auslassungen des Hrn. G. jeder Leser bestätigen wirb. Ich schrieb daher an Hrn. G-, daß ich die Quelle seiner Arbeit entdeckt habe, und stellte ihm die Alternative, die gravirenden Stellen aus dem Buche zu entfernen, oder die Veröffentlichung des Sachverhalts zu gewärtigen. Diese Schonung, welche ich Hrn. G. angedeihen lassen wollte, ver diente derselbe eigentlich um so weniger, als er im vorigen Jahre mit einer Ostenlaiion, als handle es sich um etwas Unerhörtes, ein Buch in Leipzig confiscircn ließ, in welchem einige Seiten einen Nachdruck aus dem Pariser Führer von G. enthielte». Mau sollte meinen, wer so über fein Eigenlhum wacht, müßte um so mehr das anderer Leute respectiren. Die Antwort, welche ich auf mein Schreiben erhielt, übcrtras an Selbstüberhebung denn doch alle meine Erwartungen, uno war so heraus fordernd, daß ich gezwungen war, mit der an- georohten Veröffentlichung vorzugehen. Dies ge schah i-doch erst, nachdem ich, um jede schein bare Ungerechtigkeit zu vermeiden, noch vorher gewiegten Sachverständigen meine Ercerple zur Begutachtung vorgelegt haue. In einer Ein- tendung an die Redaktion des Fremdenblattes hier theille ich unter Einreichung der Ercerple und des G.'schen Brieses den Sachverhalt mit, und die Redaktion erklärte wörtlich: „Nach den uns vorliegende» 9Ouart- seiten langen Erceiplcn ist der Nachdruck allerdings unzweifelhaft; wir lassen wegen Mangel au Raum nur einige folge» u. j. w." Diesen vernichlendiii Beweisen gegenüber sucht Hr. G. darauf in einem Artikel, der in demselben Tone (zum Theil dieselben Wortes ge halten ist, wie die Auslassungen in Nr. 179 d. Bl., de» Thatbcstand zu verdunkeln. Da die Wider legung der gravirenden Angriffe zur Unmöglich keit geworden ist, so negirl Hr- G. diese voll ständig, findet aber in einem Druckfehler des Fremdenblattes, der wegen der Seltenheit des Worts") verzeihlich ist, ein Argument, die gan zen Ercerple, die wörtlich beiden Führern entnommen und gegenübergcstcl lt sind, als „gefälscht" zu bezeichnen, cine Handlungs weise, die um so verwerflicher ist, als diese Er cerple Hrn. G. niemals Vorgelegen haben. Dann macht er sich hinterher noch den kleinen Scherz, dem Buche, welches er ausgenutzl, nun auch noch eine» Fuglrilt zu versetzen. Der Mohr hat seine Schuldigkeit gethan. Es erscheint säst unglaublich, und nur, wer den Mann in seinem ganzen Auftreten kennt, wird sich über eine derartige Dreistigkeit kaum noch wundern. Auch die Reoaclion des Fremdenblattes läßt sich durch die darauf folgenden Schmeicheleien des Hrn. G. nicht beirren; sie fertigt ihn nochmals ab, wie folgt: „Die von Herrn Lobeck uns vorgeleglcn Er cerple haben uns durchaus die Meinung auf- gedruiigcn, daß das Goldschmidt'sche Buch dem Müllcr'schen nachgeahml ist, ebenso wie Las Goldschmidt'sche Conrsbuch einer älteren Nummer *) Hövt (Vorgebirge). Das Blatt brachte statt dessen das Wort Hort. des amtlichen Coursbuches nachgedruckt war, eine Behauptung, die nicht von uns, sondern aus dem Publicum gemacht wurde, und die wir nach dem Augenschein nur bestätigen konnten u. s. w." Letztere Notiz bezieht sich auf ein anderes Plagiat des Hrn. G., welches einige Wochen vor her >n demselben Blatte angegriffen war. Nach all' diesem, sollte man meinen, werde Herr G. beschämt den Schauplatz der Oefsentlich- keit vermeiden! Der Artikel in Nr. 179 des Bl. hat gezeigt, daß die ärgsten Demülhigungen ihn nicht abhalten, auch vor dem gewichtigen Forum des Gesammtbuchhandels in gleicher Weife zu plaidiren, und dadurch die obigen weiteren Auf klärungen zu provociren. Es gibt nur 2 kor rekte Wege für Herrn Goldschnüdt. Entweder eine Verleumdnngsklage gegen mich — oder ein zwar spätes, aber ehrliches Eingestehen seiner Schuld! Bei der Redaktion dieses Blattes habe ich das Gesammt-Material der Beweisstücke obiger Ausführungen niedergelegt. Sollte Hr. G. trotz dem noch weitere Erörterungen in diesem Blatte folgen lassen, so muß ich mir durchaus nothwen- dige Erklärungen bis nach erfolgter Rückkehr von einer längeren Reise Vorbehalte». Berlin, 8. Ang. 1868. Wilhelm Lobeck. (209154 linier dem litel: „Vtzulsetie Vo1k826i1uuA" erscheint seit luli 1867 in gross Nedisn-4. eine politische IVocbensckrift in Prag, in der Stärke von isH Logen die Kummer, lierausgegeben und redigirt von dem Land tags-Abgeordneten l>r. piclcert (Preis sammt Postversendung 1 ll. pro Oiiartal). welche ru den verbreitetsten Leitungen im Lande rablt. llie tlullage derselben bat bereits die Höhe von mebr als 4000 erreicht und ist fort während iin Steigen"). Die ,.VoIIcs?.eit»ng" ist in allen Schichten der deutschen ve- vüllcerung Lohmens verbreitet und gewinnt auch in Nähren unii Schlesien immer mehr Loden Inserate in derselben versprechen deshalb den günstigsten Lrlolg. pur den Laum der 4mal gespaltenen petitreile wird bei imaiiger Linrüclcung l Kgr. berechnet und bei mehrmaliger sin Ksciilass von 20U ge währt. Insertions-Fui'trZgs bitten wir uns direct oder durch lleinr. Illercz-'s Verlag in Prag rugeben ru lassen. Prag. 1868. Nie Ldininistralion der „Deutschen Volksreilung". ") Lie Deutsche Voilcsreitung wird in meiner öuciidruclcerei gedruclct und bestätige leb hiermit, dass deren ^ullage bereits im fünften Pausend und in stetem äVacbsen begriffen ist. Probenummern stehen durch mich ru Liensten. lleinr. älercx- Anzeigen medicinischer Werke (20916.) finden durch das Deutsche Archiv für klinische Medicin erfolgreichste Verbreitung. Jnsertionsgebühr für die durchiaufendc Petilzeile 2^ Ngr.; 750 Bei lagen 2 Thlr. Leipzig, im August 1868. F. C. W. Vogel.
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