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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.09.1916
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1916-09-07
- Erscheinungsdatum
- 07.09.1916
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1916
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Redaktioneller Teil. 208. 7. September 1916. Iich zu Berkaustzwecken eingerichtet, um unseren Feldgrauen die Er füllung pe-sönlicher, literarischer Wünsche zu erleichtern. Wenn auch die Schwierigkeiten, die ti» Felde bezüglich der Räume entstehen, nicht gering einzuschätzc» sind, so läßt sich doch mancherlei erreichen. Auch durch die Anbringung einiger Aussprüche unserer Großen im Reiche des Geistes läßt sich der Verkaufsraum einer Keldbuchhandlung an gemessen ausschinllcken. In der Keldbuchhandlung Lolson, die ln einem zerschossenen Häuschen eingerichtet ist, wurden zur Ausschmückung Aus sprüche non Bismarck, Arndt, Goethe, Fichte, dem Großen Kurfürsten und Paul de Lagarde angebracht. Jugend-Sonderdrucke und Kunst- wartbildcr werden auch hier lm Sinne guter Volkskunst wirken. Er n st Jung. Ein ungetreuer Buchhalter. — Im »Wiesbadener Tagblatt« vom 31. August lesen wir: Der Buchhalter Karl Stein hau er war Geschäftsführer in einer hiesigen Buchhandlung. 'Eines Tages lies eine Anfrage über ihn im Geschäft ei». Der Prinzipal stand im Felde. Der an diesen persönlich adressierte Brief gelangte in St.s Hände, und er beantwortete ihn alsbald telegraphisch: »Stcinhauer vertrauenswürdig. Bedaure lebhaft seinen Fortgang«. Inzwischen war der Angestellte, wiederum durch einen Bertrauensmißbrauch, da hintergekommen, daß ihm das Vertrauen der Geschäftsleitung entzogen worden war. Bei Nacht und Nebel machte er sich davon, und cs wurde dann in seiner Kasse ein Manko von 2- bis Zoll entdeckt. Wegen Unterschlagung verurteilte die Wiesbadener Strafkammer ihn zu 8 Wochen Gefängnis. Bon der Anklage der Fälschung von Lcgiti- mationspapieren wurde er aus formalen Gründe» frcigcsprochen. Wicdcrcrössnung des Lcsesaalcs und eines Teiles des Deutschen Buchgcivcrbcinuscums. — Da die Räume des Buchgewcrbemuseums für militärische Zwecke gebraucht wurden, mußte dieses geräumt und auf längere Zeit geschlossen werden. Von Sonntag, dem 18. September, ab ist der Lesesaal und die Biattsammlungen in dem Gebäude Ge richtsweg 28 Erdg. wieder geöffnet, und zwar Sonntags vou 11—2 Uhr, wochentags außer Montags von S—4 Uhr. Vom Museum wer den am selben Tage Teile dem Publikum im Buchgewerbchaus, Dolz- straße 1, wieder zugänglich gemacht. Die Gesellschaft Deutscher Nervenärzte hält ihre 8. Jahresver sammlung am 22. und 23. September in München ab. Tagesord nung: Donnerstag, den 21. September, nachmittags 8 Uhr: Borstands sitzung in der kgl. Psychiatrischen Klinik. — Freitag, den 22. Sep tember, 9 Uhr: Sitzung in der 1. mediz. Klinik (gemeinsam mit dem Deutschen Verein für Psychiatrie). Erster Bericht: Neurosen nach Kriegsverletzungen. Berichterstatter: Oppenheim-Berlin, Nonne- Hamburg, Gaupp-Tübingen. Daran anschließend Aussprache. Zu derselben sind vorgemerkt (nach dem Tage der Anmeldung): Hoche- Freiburg, Buunemann-Ballenstedt, Boettiger-Hamburg, Hahn-Frank furt a. M., Schüller-Rien, Mörchen-Dietenmllhle, Jolowicz-Dresden. — Sonnabend, den 23. September, 9 Uhr: Sitzung in der 1. mediz. Klinik. Zweiter Bericht: Topik der Sensibilitätsstöruiige» bei Ner venkrankheiten. Berichterstatter: Foerster-Breslau. Daran anschlie ßend Aussprache. Beibehaltung der Sommerzeit. — Die Handelskammer zu Essen- Ruhr hat eine umfangreiche Umfrage ergehen lassen, ob die Sommerzeit auch im Frieden beibehalten werden solle. Nicht weniger als S8"/» der befragten Firmen haben die Beibehaltung als sehr wünschenswert erklärt. Für die Frage, ob es zweckmäßig sei, die Sommerzeit schon am 1. April beginnen zu lassen, stellte man sich auf den Standpunkt, daß die für den 1. Ma! sprechenden Gründe überwiegen. Personalnllchrichttll. Auszeichnung. — Anläßlich des letzten Namenstages S. M. des Königs van Bayern erhielt Herr Josef Carl Huber, Inhaber der Graphischen Kunst- und Verlagsanstalt Jos. C. Huber in Diessen vor München, das Ludwigskreuz für Heimatvcrdienste während der Kricgszeit. Verleihung des Eisernen Kreuzes. — Mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse wurden ausgezeichnet die Herren Max E. Beyer, Gefreiter, früherer Inhaber der Firma Nnd. Schoenborn's Buchhandlung in Sagau ; Leonhard Jedelhauser, Musketier in einem Neserve-Jn- fantcric-Regiment, im Hause Carl Liehner's Hofbuchhandlung in Sig maringen; Friedrich Kell, Leutnant d. Nes. im Infanterie-Regiment Nr. 143, Mitinhaber der Firma A. Kell's Buchhandlung in Plauen i. V.; Geh. Hofrat 13r. L. Volkmann, Hauptmann, bei der Politischen Abteilung des Generalgouvernements in Belgien, Mitbesitzer der Firma Breitkopf L Härtel in Leipzig; Heinrich Wsichert, Kanonier, Gehilfe im Hause F. Floth mann, G. m. b. H. in Kettwig. Gefallen: am 22. August in den Kämpfen im Somme-Gebiet Herr Adolf Askani, im 35. Lebensjahr. Der für das Vaterland Gestorbene war 1881 als Sohn des Kauf manns Heinrich Askani in Adelsheim (Baden) geboren. In den Jahren 1895—99 erlernte er den Buchhandel bei I. I. Reifs, Verlag in Karlsruhe und war dann, nach einjähriger Gehilfenschaft im Hause Max Waag in Stuttgart, noch zwei weitere Jahre bei seinem ehe-, maligen Lehrhcrrn als Gehilfe tätig. 1903 übernahm er de^i Posten eines Verlagsleiters bei Karl W. Hiersemann in Leipzig, den er 3*/2 Jahre innehatte. Darauf wurde ihm bei der Firma Hachmeister L Thal in Leipzig die erste Gehilsenstelle, verbunden mit Prokura, übertragen, die er mehrere Jahre mit Erfolg bekleidete, bis er einen Monat vor Ausbruch des Krieges einem Rufe des Hauses F. Bruck mann A.-G. in München auf einen wichtigen Posten in der Verlags abteilung folgte, wo ihm ebenfalls Prokura erteilt wurde. Nach llmo- natiger ersprießlicher Tätigkeit an dieser Stelle folgte er freudig dem Rufe zur Fahne und hat nun, von einem feindlichen Artilleriegeschoß getroffen, auf dem blutgetränkten Boden Frankreichs den Heldentod gefunden. Herr Askani, der auch zu den gelegentlichen Mitarbeitern des Börsenblatts gehörte, war ein tüchtiger, begabter Bcrufsgenosse, ein liebenswürdiger Kollege und treuer Kamerad, ein ganzer Mann, dessen allzu früher Tod von allen, die ihm näherstanden, schmerzlich betrauert wird. SpreWal. tOhne Verantwortung der Redaktion,- jedoch unterliegen alle Einsendungen den Bestimmungen über die Verwaltung des Börsenblatts.) Zur Frage der Feldbuchhandlungen. (Vgl. zuletzt Nr. 184, 198, 200 und die Beiträge in dieser Nr.) Der Bericht über die Verhandlungen des Verbands der Kreis- und Ortsvereine betr. die Feldbuchhandlungen hat mich sehr inter essiert, und ich stimme in vielen Punkten mit den Auslassungen des Herrn Dietrich überein. In dem Abschnitt der Front, wo ich jetzt liege, werden die Feldbuchhandlungen von der Firma Grethlein L Co. versorgt, und ich kann wohl sagen, daß die Auswahl der Literatur durchweg eine gute ist. Daneben finden sich natürlich auch die 10 Schriften. Diese Literatur könnte meiner Ansicht nach aus gemerzt und dafür die Wiesbadener Volksbücher, Hesses Volks bücher, Cottasche Bibliothek und Neclam noch mehr in den Vordergrund gerückt werden. Soweit ich cs feststcllen konnte, ist der Geschäftsgang in den Felübuchhandlungcn im Verhältnis zu dem Sortimenter-Umsatz daheim außerordentlich rege; es werden täglich Umsätze von 200.— bis ^ 500.— erzielt, eine Summe, die selbst für ein größeres Sortiment in der Heimat heute kaum zu er reichen ist. Ich habe schon lange die Überzeugung gehabt, als ich die rasche Anfwärtsbewegung der Feldbuchhandlnngen wahrnahm, daß das heimische Sortiment dadurch in empfindlicher Weise geschädigt wird, da der geschäftliche Verkehr mit den Feldgrauen, die regel mäßig ihren Lesestoff von ihrem Buchhändler bezogen haben, heute aufgchört hat. Es ist naturgemäß viel einfacher und bequemer, sich hier im Felde zu versorgen, da man hier alle Neuerscheinungen sofort haben kann. Der Absatz des Sortiments ins Feld wird daher immer mehr Einbuße erleiden, aber das ist eine Frage, die wohl kaum auf irgend eine Art und Weise für das heimische Sortiment befriedigend gelöst werden kann. Das Sortiment muß sich eben damit abfinden und selbst Mittel und Wege suchen, den Verkehr mit den Feldgrauen die ihre Kunden waren, nach Möglichkeit aufrechtzuerhalten. Ich persön lich kann ans den Erfahrungen in meinem Sortiment nur sagen, daß der Versand von Büchern ins Feld seit der Errichtung der Feldbnch- handlungen sehr nachgelassen hat, dagegen der Zeitschriftenversand nicht. Paul Eugen Schuh i. Fa. Finckc'schc Buchh., Hildesheim, zur Zeit im Felde. 1172
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