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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.11.1885
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1885-11-23
- Erscheinungsdatum
- 23.11.1885
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- Deutsch
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5908 Nichtamtlicher Teil. 270, 23. November 1885 erschien, bezeugt; ein Katalog der Handzeichnungen und des voll ständigen Nachlasses von Johann Elias Ridinger, den er besessen, erschien in Leipzig 1869. Außerdem ist I. G. Weigel noch thätig gewesen, indem er zu verschiedenen Ausgaben der Klassiker Kollektaneen, Lesarten sammelte, durch die er die Heraus geber wesentlich unterstützte; auch spricht der »^pparatus litts- rariuo«, d. h. der umfassende Katalog seines Lagers, den er dreimal erscheinen ließ, für seine Arbeitskraft und wissenschaft liche Befähigung. Sein älterer Sohn Rudolf erbte den künstlerischen Sinn des Vaters; er etablierte schon zu Lebzeiten desselben eine eigene Kunsthandlung, deren in 35 Abteilungen erschienener Katalog noch heute als ein vorzügliches Nachschlagebuch gebraucht wird. Er sammelte alte Holzschnitte und publicicrte nach denselben sein großes Werk »die Holzschnitte alter Meistere 1851 — 54. Er hat außerdem Supplemente zu »Lai-Wod, p8iutrs-Ais.vsur« ge geben, deren erster und einziger Band 1843 erschien, ferner 1865, zwei Jahre vor seinem Tode, noch »die Werke der Maler in ihren Handzeichnungen.« Der zweite Sohn Theodor Oswald wurde nach des Vaters Tode Chef der Buchhandlung, der er einen ausgezeichneten Verlag erschuf, namentlich an Werken der Kunstgeschichte. In den weitesten Kreisen der Kunstfreunde und Sammler wurde er bekannt durch sein großes mit Professor Zestermann zusammen herausgegebencs Werk, »die Anfänge der Druckerkunst in Bild und Schrift«, 1866, mit 135 Tafeln. Diesem Werke lag seine eigene Sammlung zu Grunde, welche im Jahr 1872 versteigert wurde und, nachdem sie den Berliner Museen vergeblich für 50 000 Thaler angeboten worden war, auf dem Auktionswege 83 000 Thaler erzielte. Der Auktionskatalog, ebenfalls mit vielen Tafeln, ist ein Auszug aus dem größeren Werke. Früher schon hatte er seine bedeutende Sammlung von Autographen dem größeren Publikum zugänglich gemacht, indem er das »Auto graphenprachtalbum zur zweihundertjährigen Feier deswestphälischen Friedens«, 1848 — 49, in allerdings selbst sehr friedeloser Zeit, herausgab. — Es ist zu bedauern, daß es noch keine Geschichte dieses Hauses giebt; wieviel Interessantes müßte eine solche, einen Zeitraum von über achtzig Jahren umfassend, bringen können! Den Weigels schließt sich als Sammler würdig an H. Lem- pertz in Köln, den sein Antiquariat ebenfalls zu eingehenden Studien über Bücher und Bücherhandel führte. Nach seinen eigenen Sammlungen gab er die »Bilderhefte zur Geschichte des Bücherhandels« heraus, die in dreizehn Jahrgängen von 1854 —1866 erschienen. Seine übrigen, von einem großartigen Ge sichtspunkt aus angelegten Sammlungen zur Geschichte und Kulturgeschichte: Kupferstiche, Instrumente, Bilder, Münzen, Me daillen, Autographen u. s. w. umfassend, gelangen jetzt in den Katalogen von I. M. Heberle in Köln zum Verkauf. Ihm reihen wir Wilhelm Eduard Drugulin an, der nicht nur durch seine Kunsthandlung, sondern ebenso durch seine berühmte Druckerei in den weitesten Kreisen bekannt geworden ist; ging doch aus derselben eine ganze Reihe der kostbarsten Luxusdrucke hervor, sogar für ausländische Verleger. Die Por- traitkataloge, die Drugulin redigiert, sind für den Antiquar noch immer das einzige Hilfsmittel dieser Art; sind sie in ihrer Reichhaltigkeit und präcisen Aufnahme doch ganz einzig. Ebenso wie R. Weigel gab auch er ein Supplement zu »Larroak, xsmtrs- Aravsur«, indem er 1873 ein Buch über das Werk des Allart von Everdingen herausgab. — Die Privatsammlung Dru- gulins, eine Auswahl der kostbarsten Kupferstiche und eine um fangreiche Bibliothek enthaltend, gelangte nach dem Tode des Besitzers 1879 durch Boerner zur Versteigerung. Noch eines Kunsthändlers haben mir hier zu gedenken, der sich durch seine Sammlungen ein luonuiusutuiri »sro porsunius gesetzt, es ist Joseph Maillinger, ehemals Chef der Montmo- rillon'schen Kunsthandlung in München. Ein rastloser, Jahr zehnte hindurch nicht erlahmender Eifer brachte ihn in Besitz einer großen Sammlung von Bildern, Portraits, Ansichten, Flug blättern, welche sich sämtlich auf München beziehen; diese in ihrer Art einzig dastehende Sammlung vermachte er bei seinem Tode der Stadt München, die ein eigenes, mit dem Namen des Donators bezeichntes Museum daraus bildete. Das Ver zeichnis seiner Sammlung gab Maillinger 1876 in drei^Bänden heraus. Eine ausgewählte Sammlung von Radierungen und Grab stichelblättern besaß vr. H. Härtel in Leipzig; dieselbe wurde nach des Besitzers Tode 1875 versteigert. Noch mehrere Leipziger müssen wir erwähnen, vor allen den ersten Goethomanen Salomo n Hirzel, dessen kostbare Goethesammlung an Büchern und Autographen jetzt der Leipziger Universitätsbibliothekgehört. Die FrüchteseinesSammelfleißcs machte Hirzel von Zeit zu Zeit bekannt durch sein »Verzeichnis einer Goethebibliothek«, welches 1848 zum erstenmale erschien und allen Antiquaren als Seltenheit ersten Ranges bekannt war, da es nur als Manuskript gedruckt wurde, bis endlich, um einem wirk lich dringend gefühlten Bedürfnisse zu genügen, der Sohn des Verewigten, Professor Hirzel, es im vergangenen Jahr dem Buchhandel übergab. Indessen ist das Verzeichnis nicht das einzige Resultat von Hirzels sammelnder Thätigkeit gewesen, eine ganze Reihe kleinerer Publikationen, sämtlich Privatdrucke, hat er entweder selbst herausgegeben oder doch veranlaßt; die selben werden von Goethesammlern eifrig gesucht und hoch bezahlt. (Schluß folgt.) Bücheranzeigcn deS fünfzehnten Jahrhunderts. (Fortsetzung aus Nr. 26S des Börsenblattes.) 16) Nürnberg, Koburger 1479/80. Im Serapeum 1845 S. 186 hat Reuß in Würzburg eine Bücheranzeige ver öffentlicht, welche am Deckel eines Uasoiaulus tsinporum Ooloulas ll. (Zaiutsll 1479 angeklebt war. Dies Blatt ist in unsere Bibliothek gelangt (Einbl. VIII, 4). Oskar Hase, Die Koburger 1869 S. 63, urteilt darüber »Einer gedruckten Buchhändler anzeige zur Summa Antonini ist ein Katalog von 22 Nummern angehängt, welcher uns berechtigt, dieselbe Koburger zuzuweisen und in das Jahr 1487 zu setzen«. Eine Begründung dieses Urteils ist nicht gegeben worden; von den sehr zahlreichen Drucken Koburgers aus den Jahren 1481 bis 1486 läßt sich keiner mit Sicherheit in diesem Verzeichnis Nachweisen. Dann zeigen ja die Worte der Anzeige deutlich, daß der Drucker die Summa Antonini zum ersten Male druckte; die Ausgabe von 1486 ist aber schon die zweite, die Koburger druckte. Schon hieraus ergiebt sich, daß diese Anzeige erschienen ist mit der ersten Aus gabe der Summa. Von dieser ist aber der zuerst ausgegebene zweite Band vom Oktober 1477, der vierte von Ende April 1479 datiert. Nicht lange nach dieser Zeit muß unsere Anzeige gedruckt sein. Das beweisen zunächst auch die Typen. Die Worte »bao littorarum sIL^ie odaracwerirats.« zeigen, daß die Typen der Anzeige und der Summa stimmen müssen. Die Typen der An zeige sind aber völlig gleich mit jenen der Ausgabe von 1477 —1479,*) dagegen von den Typen der zweiten Ausgabe von *) Ich bemerke, daß diese Type vielleicht für den Antoninus neu geschaffen wurde. Bon den Drucken, die Koburger 1477 herstellte, ist nur noch die Panthcologia des Raincrus mit den früher von ihm ge brauchten Typen gedruckt; die übrigen Drucke dieses Jahres'haben schon alle die neue Antoninustype.
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