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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.11.1885
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1885-11-23
- Erscheinungsdatum
- 23.11.1885
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
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Nichtamtlicher Teil. 59,1 ^ 270, 23. November 1885. weil diese Annahme sich den inzwischen zu Tage getretenen Ver hältnissen des Buchhandelsbetriebcs jener Zeit organisch einfügt und durch ein anderweites handschriftliches Zeugnis gerade aus jener Zeit wahrscheinlich gemacht wird. Es ist mir gelungen, die zuerst von Albrecht Kirchhofs für das zweite Jahrzehnt des sechzehnten Jahrhunderts an Franz Birckmanu klar nachgewiesene Form des nicht öffentlich auftretenden buchhändlerischen Kommanditbetriebes in den groß artigsten Verhältnissen bei den Kobergern durch ein halbes Jahr hundert hindurch als wesentliche Betriebsweise zu erweisen, also eine geschäftsgeschichtliche Neuheit, den Verlagsgroßhandel bald nach Verbreitung der Druckkunst. Das erste große Beispiel eines derartigen Geschäftsbetriebes bietet der Kauf der (llosos. oräinaria von ca. 1478—80, welche Koberger von Adolf Rusch zum alleinigen Vertriebe aufgekauft hat; die Angabe Ruschs, daß Koberger ihn durch langerstreckte Zahlungsfristen ganz in Händen habe, fällt also in dieselben Jahre, in welchen die erste Ausgabe der Antoninsumma ver trieben wurde. Durch Hinzunahme des großen Straßburger Bibelwerkes würde sich auch die bei Nr. 3 des Verzeichnisses angewandte Mehrzahl der Bibelausgaben erklären, während bis zu dieser Zeit Koberger nur eine Art von Bibeln selbst ge druckt hatte. Die Grundlage dieses durchaus eigenartigen Geschäfts betriebes war vor sechzehn Jahren für das fünfzehnte Jahr hundert völlig unbekannt, deshalb konnten auf dieselbe bisher keine Schlüsse gebaut werden. In gleicher Weise ist es erst jetzt möglich geworden, mit Sicherheit die Frankfurter Messe als buch händlerischen Mittelpunkt in die frühesten Zeiten nach Erfindung der Druckkunst zu setzen, nachdem die vereinzelten Erwähnungen der Zufälligkeit entkleidet worden sind, und der regelmäßige Meß besuch als die Hauptverkehrsgrundlage der Druckerverleger nament lich durch die Kobergerbriefe auch für das fünfzehnte Jahrhundert erwiesen worden ist. Ebenso wird es erst jetzt möglich, die große Bedeutung der Leipziger Buchhändlermesse schon gegen Ende des fünfzehnten Jahrhunderts zu behaupten, nachdem durch die reichen handschriftlichen Regesten Kirchhoffs, die Kobergerbriefe und die bevorstehenden Veröffentlichungen des Historikers Georg Voigt die früher bekannten Einzelangaben Grund und Boden gewonnen haben. Die Geschichte des deutschen Buchhandels hat eben auch ihre Geschichte, und im letzten Jahrzehnte ist dieselbe gewaltig vorwärts, will sagen rückwärts in bisher unerforschtes Gebiet geschritten; dafür zeugt die nunmehr gewonnene Mitarbeit ge lehrter Bibliothekare, sowie das freilich wenig gelesene »Archiv«; mag weitere Kunde ergehen durch die bald, will's Gott, viel ge lesene Geschichte des Deutschen Buchhandels vonKapp-Kirchhosf! Miscellen. »Vereinigung der Kunstfreunde«. — In Berlin hat die Direktion der Königlichen Nationalgalerie eine »Vereinigung der Kunstfreunde« ins Leben gerufen, welche bezweckt, ihren Mit gliedern die Kunstschätze der Nationalgalerie — in farbigem Licht druck wiedergegeben — zugänglich zu machen. Es wird ein Jahres beitrag gezahlt, wogegen jedes Mitglied ein Bild erhält, welches nach eigener Wahl aus mehreren bestimmt werden darf. Diese Kunstblätter werden in den Räumen der Nationalgalerie unter Aufsicht des Direktoriums hergestellt. Die geschäftliche Leitung wurde Herrn Ad. O. Troitzsch dort übertragen, dessen Farben lichtdruckverfahren nach dem Urteil der Direktion der National galerie die gestellte Aufgabe in ausreichender Weise zur Lösung bringt. Verletzung des Urheberrechts. — Die Münchener »Allgemeine Zeitung« wendet sich in einem recht lebhaften Artikel gegen die unberufene Übermalung von Photographieeu, deren Originale Werke der bildenden Künste sind Diese zumeist un erlaubt ausgeübte Technik, welche gegen das Urheberrechtsgesetz verstößt, bilde in Deutschland bereits eine förmliche Industrie von beträchtlicher Ausdehnung und sei in hohem Grade schaden bringend für die betroffenen Künstler. Das genannte Blatt hört aus Kunsthandlungskreisen, daß mehrere Münchener Künstler von Namen sich entschlossen haben, nunmehr unnachsichtlich gegen diese unerlaubte Vervielfältigung ihrer Schöpfungen vorzugeheu. Zu diesem Zwecke wurde zunächst ein Sachwalter in der Person eines Münchener Rechtsanwaltes aufgestellt. Gordons Tagebuch. — Von der Verlagsfirma Paul Kegan, Trench L Co in London ist für das Tagebuch Gordons, welches er während der Belagerung von Kharium geführt hat, die Summe von 130 000 Fr., das höchste jemals in England für einen einzelnen Band gewährte Honorar, gezahlt worden. Die erste, in 10 000 Exemplaren gedruckte Auflage soll übrigens bereits vergriffen sein. Der »Standard« teilt mit, daß einem bekannten Pariser Verleger, der sich nach England wegen Erwerbung des Rechts für eine französische Ausgabe ge wandt hatte, die Summe von 75 000 Fr. abverlangt worden war, eine Forderung, die den sonst sehr unternehmungslustigen Pariser veranlaßte, seine Idee auszugeben. Pcrsonalnachrichten. Jubiläum. — Der in weiten buchhändlerischen Kreisen be kannte Herausgeber der »Altonaer Nachrichten«, Herr Ad. Lehm kuhl beging m vergangener Woche sein fünfzigjähriges Jubiläum als Buchhändler. Berichtigung. — Die im „Börsenblatt" Nr. 267 citierten hohe» Bücherpreise srüherer Zeiten aus dem Katalog der Sammlung Aniss on- Duperron erkläre» sich dadurch, daß sie sür Zahlung in Assignaten berechnet waren, welch letztere bekanntlich einen sehr problematischen Wert hatten. —s. Deutsche Buchhändler-Akademie. Hrsg. v. Herm. Weiß bach. II. Band. 11. Heft. Inhalt: Das deutsche Volkslied. Von D. A. Frantz. (Schluß.) — Friedrich Arnold Brockhaus' Ansichten über einige buch händlerische Verhältnisse. Nach seiner Biographie mit zeit gemäßen Anmerkungen. — Verlagskataloge deutscher Buch drucker vor 1500. Ein Beitrag zur Geschichte des Buchhandels und der Buchdruckerkunst. Nachträge von vr. Ernst Kelchner. — Noch ein Wort zur Leihbibliothekfrage. Von Rich. Jul. George. — Briefe über die deutsche Rechtschreibung. 5. 6. — Miscellen: Verleger, Sortimenter und Leihbibliotheken. Ein satyrisches Zeitbild aus dem Anfang dieses Jahrhunderts. — Über die »Powerteh« im Buchhandel. — Besprechungen: Pfau, Das Buch berühmter Buchhändler. Von I Braun. — Georg und Ost, Zusammenstellung der wissenswürdigsten Erscheinungen rc. 1678 — 1884. Als Nachtrag zu Othmers Vademecum. Von vr. Ernst Kelchner. — Taute, Maurerische Bücherkuude. Von vr. Ernst Kelchner.
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