Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.10.1868

^ 239, 14. Octobcr. Vermischte Anzeigen. 2823 Erklärung. >26939.) In Folge der, vom löblichen Stadtrathe auf desfallstges Ansuchen wegen Nachdrucks aus dem Werke: „Frauen-Arbeit" geschehenen Be schlagnahme des Familienkalenders für 1869 Hai der Herausgeber desselben, Herr A. H- Pahne, sich bemühigt gesunden, im Wahlzettel und im Börsenblatte sich in Auslassungen zu ergehen, zu deren Cominenliruug ich meinen ge ehrten College« uachstehenoc Erklärung des Herrn Verfassers der ..Frauenarbeit" mil- Ihcile. Altona, am 28. September 1868. Zoh. Fr. Hammcrich. In Nr. t13 des ,,'Wahlzetlels" und Nr. 122 des „Börsenblattes" läßt sich Herr A. H. Payne, ohne von mir in der Presse irgendwie provo- cirl worden zu sein, in einer Art und Weise aus, welche die Wirkung des Hochkonnschen haben würde, wäre hierbei nicht allem Anstande und aller Wahrheit Hohn gesprochen. Der genannte Herr hat sich nämlich einen, alles Vertrauen verletzenden Mißbrauch eines ihm zugesendelen s. g. Recensionsercmplares zu Schulden kommen lassen, indem er dasselbe ohne Weiteres benützte, um einen wesentlichen Bestandthcil seines „Familienkalenders pro 1869" auszusüllcn, ohne die Quelle anzugeden, aus welcher er geschöpft hat. Der Kalender ist da tier aus meinen Antrag vom löbl. Sladlrath von Leipzig wegen Nachdrucks provisorisch mit Be schlag belegt und verboten worden, llinc iilae lacrimae! Herr Payne sagt in oer fraglichen Auslas sung, daß er nur „einige Rcccple" meiner „Fraueu-Arbeit" entnommen habe. Er hat aber diesem Buche in der That 2 7 größere und kleinere Artikel, darunter allerdings auch „einige Rcceple" entnommen; Artikel eigenen Elaborates und anderen Werken Entnommenes. Er hat diese Artikel wortwörtlich abgcdruckt und sich nur die Mühe genommen, bei den anderen Werken Entlehntem nicht nur sorgfältig die von mir jedes mal angegebenen Quellen zu verschweigen, sondern sie auch sogar völlig auszumerzen, wie z. B. in dem Artikel „Kaffee", wo er die Angabe der Autoritäten kr. Bock, kr. Reclam rc. auf das ängstlichste umging und stall dieser Namen setzte: „die Acrztc sagen". Abgesehen von dem unerlaubten wortwört lichen Abdrucke der von mir verfaßten Artikel, habe ich die fremden Schriften entnommenen stets mit Angabe der Quelle und zu einem gemeinnützigen Zwecke gesammelt. Herr Payne druckt dagegen, was ihm gefällt und so viel er eben gebraucht, ohne weiter zu srage», ab, mit geflissentlicher Umgehung der An gabe der Quellen und lediglich für seine sattsam bekannt« KalcnderspeculaIion; obgleich es in dem unter seiner Verantwortlichkeit erscheinenden „Jllustrirlen Familien-Journal" (Nr. 740) heißt: „Der Verfasser hat mit vielem Fleiße aus einer Menge von Zeitschriften und Büchern, die schon wegen ihrer lbeilwcisc hoben Preise Aermereu nicht zugänglich sind, alles das zusammengc- stellt, was zur Verbesserung oes Frauenlooses und Erwerbes diene» kann, auch so man ches Eigene hinzugethan, und wenn auch nicht zu allen genannten Berufsarten den Frauen die Eanäle sich öffnen lassen, wenn darin nicht alles Gold ist, was glänzt, so enthält cs doch zahlreiche, wirklich segensreiche Fingerzeige,welche Daul's „Frauen-Arbeit" sehr empsehlenswerth machen." Diesem eigenen Geständnisse des Herrn Payne ist demnach mein Buch nicht so ohne weiteres aus anderen Büchern „znsammengeschrreben", sondern, um den ärmeren Volksclassen zu dienen und nach einem gewissen Plane versaßt, und Fremdes Hinzugesammelr. Ich habe aus den besten Quellen hierfür geschöpft, und aus diesem Grunde fiel es mc: nicht im mindesten ein, zu irgend einem Products Payne'schen Verlages zu greisen; die Behauptung dieses Herrn, als hätte ich „aus seinem eigenen Verlage" und „zusam- mengescdrieben" bin ich berechtigt als eine freche Unwahrheit zu bezeichnen, solange mir nicht vom Gegeniheile der Nachweis geliefert ist. Jedenfalls ist cs schmählich, eine viel Fleiß und Zeit erfordernde Arbeit, wie es die „Frauen- Arbeir" ist, so ohne weiteres zu Speculalions zwecken und ohne die geringste Angabe der Quelle zu plündern. Und Herr Payne lhut ver kehrt, da er ein so durch und durch unhvnneles Benehmen nicht mehr ableugncn kann, dasselbe nun mit Unwahrheiten und mit Unsinn be mänteln zu wollen, zumal die Druckerschwärze der Artikel in diesem Blatte fast noch nicht trocken geworben ist, welche erst wiederum eine der „Payne'schen Afsaireu" zur Kenntniß des Publicums gebracht hatten. Es bleibt mir schließlich nur noch übrig, mein Besremden über das frivole Kritisiren des „Ralhes" zu äußern, welches doch einein Leipziger Bürger wenig anstehl, — und muß ich mir den Spott, welchen Herr Payne der amt lichen Beschlagnahme anlhun will, indem er sagt, daß er trotz derselben alle eingehenden Bestellungen aus den Kalender ohne Unter brechung erpedirc, oahin deuten, daß er hierzu entweder die amtlich mit Beschlagnahme belegten Exemplare verwende, oder sonst noch einen Vor rath zur Verfügung haben müsse, welchen er den Augen der Behörde» zu entrücken verstanden hatte; — in dem einen wie dem anderen Falle verwerflich. Mit einem Manne solchen Schlages mich auf einen Zcitungsstreil einzulassen, Halle ich unter meiner Würde und soll die gegenwärtige Erklärung mein erstes und letztes Worl in der Sache sein, für die geneigten Leser hinreichend genug, um aüeufallsigeu weiteren Unwahrheiten u. dergl., welche die ausschließliche» Waffen Herrn Payne's zu sein scheine», gebührend erken nen und würdigen zu können. Hamburg, am 28. September 1868. A. Daul, Verfasser der „Frauen-Arbeit". >26940.) Leipzig, den 12. Oktober 1868. Herrn Julius Krauß hier. Ihr werlhes Schreiben vom 3. ds. beant wortend, womit ich einen Abzug der „Erklärung" des Herrn Daul erhielt, gestalte ich mir Ihnen die Mittherlung zu machen, daß ich dieselbe hier vollständig unbeachtet zu lassen gedenke, da Herr Daul (oder deijenigc, der die Erklärung verfaßte) die Schranken nicht zu kennen scheint, die man, ohne in Rohheit oder Schlimmeres auszuarten, beobachte» muß, und ich keine Neigung fühle, ihm über diese Schranken hinaus zu folgen. Ich wiederhole, daß die Expedition des Kalenders ungestört vor sich geht, und zeichne Hochachtungsvoll A. H. Payne. >26941.) IV. .VtU'ItUtti, X ) I 0 A fl.-L f t i 8 <. N 8 täIt. dsipriss, PPnlstr. 13. >26942.) Von folsseucicn Keilschriften unseres Verlasses erscheinen clemnsoftst neue Helle: Leitrüxs rur vsrAlsichoitäsu Lprachkor- »chrruA nuk äsin deffiste clsr arischen, ccltiscftsu uucl slnvisehsir 8prnchsu. Xn'Essen auk äem Umsclilasse: clis ciurch- laukencie kelitreile 2 8/. Lsriokls üsr Osutsoheu chsmisoksir 6s- ssllsvkakl au öerliu. Xureisseu auf clem Vmseklssse: clie clurch- lauseucle ftetitreile 2sH 8/. üsitschrikt kür vsrAlsichsuäs i-praehkor- schuQAnut' cisurdshistv clss deutschen, driechisclicir uucl dateiruschsu. Xnreissen sul clem llmselftasse: clie clurcir- laufencle ftelitreile 2 8-(. Zeitschrift für Völkerpsychologie u. Sprach wissenschaft. Anzeigen aus dem Umschläge: die durchlau fende Petitzeile 2 S-(. Ileilassen rvercle» ru cien vorsleftenilen Zeitschriften anssenommen un,i hei cieu ,,ks- r ich len" nach ftehereiukommen, hei cien ülirissen )e nach ciein llniftillsse mit 1)H bis 3 berechnet. Vercl. vüininler's Verlassshuchhancilunss (llarrcvitr L Kossmsnn) in kerlin. >26943.) Bei dem Beginne der günstigeren Jahreszeit empfehlen wir folgende zwei Zeit schriften unseres Verlages, die sich einer weiteren Verbreitung erfreue», zu Ankündigungen, die bei beiden dem Tcrt cinverleibl werden: Der Naturforscher. Wochenblatt zur Ver breitung der Fortschritte in den Natur wissenschaften. Anzeigen im Text des Blattes werden die gespaltene Pctitzeile mit 2sH SK berechnet. Magazin für die Literatur des Auslandes. In 52 Nummern jährlich. Anzeigen im Tert des Blattes werden die dreispaltige Petitzeile mit 2 SK berechnet. Für Beilagen (in 1250 Erpl. unter Ausschluß der starken Postcontinuation) 3 Ferd. Tümmlers Verlagsbuchhandlung (Harrwitz L Goßmann) in Berlin. >26944.) Welt-Publicität. 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