Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.10.1868

Erscheint außer Sonntags täglich. — Bis Abends 7 Uhr eingehende Anzei- gen kommen in der zweitnächsten Nummer zur Aufnahme. Beiträge für daS Börsenblatt sind an die Redaction, — Anzet« gen aber an die Expedition desselben zu senden. für den Deutschen Buchhandel und die mit ihm verwandten Geschäftszweige. HL 239. Eigenthum des Börscuvereins der Deutschen Buchhändler. > Leipzig, Mittwoch den 14. October. 1868. Amtlicher Theil. Bekanntmachung. Unter Bezugnahme auf unsere Bekanntmachung vom 14. Febr. d. I. (s- Börsenbl. Nr. 38), wonach wir es den auswärtigen Hand lungen freistellten, alle für Mitglieder unserer Bestcllanstalt bestimm ten Verlangzettel in frankirten Briefen direct an den Erpe- dientcn unserer Anstalt einzusenden, zeigen wir hiermit an, daß das Local unserer Besteüanstalt am 12. October nach der Krausenstraße Nr. 41 verlegt wird. Es sind demnach alle Briefe, welche für unsere Bestellanstalt bestimmt sind, künftighin an HerrnI. Kusch, Berlin, Krausen straße Nr. 41, zu adressiren. Berlin, den 25. September 1868. Der Vorstand der Corporation der Berliner Buchhändler. Erschienene Neuigkeiten des deutschen Buchhandels. (Milgctheilt von der I. E. Hinrichs'schen Buchhandlung.) vor dem Titel — Titelauflage. -h — wird nur baar gegeben.) Dürr'sch« Buchh. in Leipzig. 9460.1i1ol2, n., Lmenllstionum lllsulinaruw libellus. ßr. 4. ln Loww. 6eb. 6 Grieben in Berlin. 8141.Gesundheit, Wohlstand ».Glück. Eine Familien-Bibliothek f. Stadt u. Land. 1. Bd. 4. u. 5. Lsg. gr. 8 Geh. Snbscr.-Pr. ä sh Ladenpr. L Jnhalti ». Die Ernährung d. Menschen. Von Lee«, r. Aust. — Gesund heit, Glück u. hohes Alter. Don Nicholson. 2. Ausl. — b. Weibliche Aerzte f. Frauen, Mädchen u. Kinder. Don E. W. — Gesundheit u. Krankheiten der Frauen. Von R. T. Drall. Pardubitz in Leipzig. 9461.KüSzony, D. V., 1872. Ein Roman der Zukunft. 4 Bde. 8. 1869. Geh. 4^ Nichtamtli Aus dem oesterrcichischcn Buchhändlerverein. Am 12. September trat in Wien eine Commission zusammen, welche die Aufgabe halte: sich über eine feste Regelung derZah- lungs- und Rabattverhältnrsse in Oesterreich zu be- rathen. Nachdem die Mitglieder derselben, die Herren Wilhelm Brau müller sen., Friedrich Gerold, Friedrich Tempsky als Verleger, und die Herren H.Dominicus, Eduard Hölzel, Ferdinand Mayer als Sortimenter sich unter dem Vorsitze des Vercinsvorstehers Hrn. Eduard Hölzel constituirt hatten und Hr. Dominicus den in der Generalversammlung des oesterreichischeu Buchhändlervcreins von Seite des Prager Gremiums gestellten Antrag: die Zahlungs- und Rabattverhältnisse in Oesterreich so zu regeln, daß ein Aufschwung des inländischen Verlages ermöglicht werde, und zugleich dahin zu wirken, daß vielen Mißbräuchen, namentlich dem Unwesen der ohne genügenden Rabatt debitirten Commissions artikel und Journale gesteuert wird, mit ausführlichen Motiven begründet hat, wird diese Motivirung einer eingehenden Erörterung, an der sich sämmtliche Anwesende bctheiligen, unterzogen und nach reiflicher Ueberlegung und Be sprechung aller maßgebenden Momente mit Stimmeneinhelligkeit folgender Beschluß der allgemeinen Annahme empfohlen: 1) die oesterrcichischcn Verleger aufzufordern, die erfolgreiche Verwendung des Sortimentsbuchhandels für ihren Verlag durch Gewährung materieller Vortheile anzucrkennen; Fünfunddreißigster Jahrgang. cher Theil. 2) als Grundsatz aufzustellen, daß in Zukunft Commissionsartikel nur mit 25 Ä, zur Versendung gelangen und daß der 31. De- cember als Schluß der Jahresrechnung aufrecht zu erhalten ist, begründete Ausnahmen abgerechnet; 3) die Gründung eines Vereins der oesterreichischeu Verleger an zubahnen, der die folgenden Zwecke zu verfolgen hätte: u) den Sortimentshandel bei der Aufrechterhaltung der Grund sätze, auf welchen der deutsche Buchhandel beruht, nament lich bei der Bekämpfung der Schleuderei auf das nachdrück lichste zu unterstützen; b) nur jenen neu entstehenden Geschäften Credit zu gewähren, deren Besitzer sowohl in materieller, als intellectueller Be ziehung Garantien eines soliden Geschäftsbetriebes bieten; e) solchen bereits bestehenden Geschäften, deren Betrieb zu gerechten Befürchtungen Anlaß bietet, durch gemeinschaft liche Schritte entgegen zu wirken. Wenn auch die gegenwärtige gedrückte Lage des oesterreichischeu Sortimentshandels von allen in der Commission Anwesenden aner kannt wurde, so konnten dieselben den Grund hierzu nicht in den bisherigen Rabattverhältnissen, welche doch in der früheren Blüthe- zeit des oesterreichischeu Sortimentshandels vollkommen ausreichten, sondern einzig und allein in der theilwcise durch die Gcwerbefreiheit entstandenen großen Concurrenz und der hierdurch immer mehr um sich greifenden Schleudern finden, die sich nicht bloß durch über- 427