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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.06.1916
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1916-06-15
- Erscheinungsdatum
- 15.06.1916
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- Deutsch
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Nr. 13S. ^ // Deutschen Deiche zahlen jür jedes Exemplar 30 Mark bez-ZZ des Dörjenvereins die vieraejpaltene Vetitzeile oder deren MarV jährlich. 'Nach dem Dusland erfolgt Lieferung:! ÄaUm 15^^'/. 6.13.50 6.2S M..'/. 6-50 M.. für Nicht-»» ^ Zuber Leipzig oder dur^Kreuzband, an Nichtmit^lieder inN Mitglieder 40 Vf.. 32 M.. SO M.. 100 M. — Deilagen werden 2 ZS m". n MAMuMÄMrstÄerUiis'öerNeNWW'WUMr^u^Mä Leipzig, Donnerstag den 1b. Juni 1916. 83. Jahrgang. Redaktioneller Teil Mgemeiacr Deutscher Buchhaiidlnugs-Gehilfen-Berbllnd. Vom Festausschuß des Börsenvereins der Deutschen Buch händler wurde uns als Anteil am Ergebnis der gelegentlich der Kantate-Versammlung 1916 veranstalteten »Petters-Samm- lung« die Summe von M. 455.27 überwiesen, die wir dem Witwenfonds unserer Unterstützungs- lasse zugeführt haben. Indem wir unseren Mitgliedern hiervon Kenntnis geben, sagen wir sür diese hochwillkommene Zuwendung allen be teiligten Herren unseren wärmsten Dank! Leipzig, 10. Juni 1916. Der Vorstand. Otto Carlsohn. Richard Hintzsche. Vom Bücherleihen und von den Leihbüchereien. Von » » Über das Unwesen des BUcherleihcns und -verleihen? ist schon viel geredet und geschrieben worden. Nicht nur der un mittelbar beteiligte Buchhandel, dem ans der Unsitte materieller und ideeller Schaden erwächst, sondern auch mancher Bücher freund hat sich damit beschäftigen müssen. Denn wer einmal ein liebes Buch verloren hat, der verleiht keins wieder. So kommt es, daß man in den Räumen der gewitzigten Bücherfreunde Plakate findet des Inhalts, daß eine leihweise Überlassung von Büchern ausgeschlossen sei. Das Leihen irgendwelchen Dinges ist unmoralisch, und man braucht nicht erst vom hohen Standpunkt der Ästhetik zu urteilen, um es auch geschmacklos zu finden. Denn das Leihen ist ein Surrogat für die Anschaffung, ein Ersatz für den Besitz. Es verhält sich zum Besitz etwa so wie versilberte und vergoldete Waren zum echten Gerät, wie Kaffeeersatz zum wirklichen Kaffee. Es ist ganz klar, daß die Selbsttäuschung, di« durch den Genuß des Surrogates erzielt wird, nur unvollkommener Natur sein kann. Denn abgesehen vom äußeren Werte gebiert die Eignung oder der Genuß des Echten eine gewisse innere Freude, di« der Genuß des Vorgetäuschten oder die leihweise Benutzung niemals verschaffen kann. Nun setzt allerdings die Anschaffung von Werten Besitz in anderer Form voraus, und diejenigen, denen kein Besitz anhaftet, greifen zum Surrogat. Wer also ein Buch nicht kaufen kann, der leiht es, und wem Silbergeschirr zu teuer ist, der speist wenigstens von versilbertem. Der Mensch, der diesen Modus als Erster fand, verdiente aufs Rad geflochten zu werden. Denn nicht nur die Methode ist verwerflich, sondern in »och höherem Maße sind es die Folgen, die sie gezeitigt hat. Das sehen wir am deutlichsten, wenn wir uns mit dem Ersatz für den Bucherwerb, dem Bücherleihen, beschäftigen. Das Bücherleihen ist ohne Zweifel von allen Surrogaten das ver werflichste, cs ist die geschmackloseste Sünde, deren sich der Leser schuldig machen kann. Denn wie darf man ein Geistes produkt genießen, wenn man nicht auch den dafür fälligen Obulus dem Urheber zukommen läßt! Von allen jenen Dingen, deren Besitz man zu ersetzen sucht, ist das Buch am schlechtesten daran. Denn wenn auch Alsenid für Silber gekauft wird, so schafft sich doch der, der es sich irgend leisten kann, echtes Silber an. Wer sich aber das Buch käuflich erwerben könnte, der leiht es trotzdem! Das ist ein trauriger Unterschied«. Es ist hier nicht von den großen öffentlichen und Universi- tätsbüchercicn die Rede, denn sic sind das Lehrmittel für die Studierenden und das unentbehrliche Hilfsmittel für den Ge lehrten. Die geistigen Arbeiter müßten über Riesenvermögen verfügen, wenn sie alle zu ihrer Arbeit notwendigen Werke kaufen wollten, und auch dann würde ihnen oft nicht gedient sein, weil manches wichtige Werk nicht mehr zu haben sein würde. Diese Art des Bllchcrlcihcns ist also unverdächtig. Wenn nun im Leben alles logisch zuging«, dann würde der Buchhandel, der sich so oft über das Bücherleihen beschwert, zunächst einmal das erwerbsmätzige Bücher v e r leihen ab schaffen. Ein ziemlich hoher Prozentsatz der Sortimenter be treibt dieses Geschäft nebenher. Die Abschaffung ist deshalb nicht so einfach, weil die Leihbücherei für viele ein erheblicher wirtschaftlicher Faktor geworden ist. Die Abschaffung wäre auch nur dann tunlich, wenn wir einen idealen Kulturzustand besäßen, wie er heut« manchem vorschwebt. Dieser gedachte Zustand ist, eben weil er so ideal ist, sicherlich unmöglich, und wir müssen versuchen, ihm wenigstens so nahe zu kommen, als es möglich ist. Da wäre denn zu fragen: Unter welchen Umständen hat die Leihbücherei eine gewisse Berechtigung? (Nicht etwa eine ästhe tische, sondern lediglich eine durch unsere mangelhaften Kuliur zustände bedingte.) So müssen wir antworten: Solange nicht jedes Buch so billig ist, daß der wenigbemittclte Manu kein« Ersparnisse mehr macht, wenn er es sich leiht. Dieses billige Buch bliebe, zumal nach der finanziellen und technischen Seite hin, noch zu erfinden. Solang« es nicht existiert, müssen wir uns die Leih büchereien gefallen lassen. Sie bilden einen Kanal, durch den der Nation geistiges Gut zugcleitet werden kann. Man darf aber nicht aufhören, die SffeiMchkeit darüber zu belehren, daß es verwerflich, ja verabscheuungswllrdig ist, Bücher zu leihen, wenn man sie kaufen kann. Die Leihbüchereien sind zwar jetzt noch von begüterten Lesern bevölkert, und ans neunund neunzig solcher Leser kommt vielleicht erst einer, der die moralische Berechtigung zum Bücherleihen hat. Aber schon um dieses einen Gerechten willen dürfen wir die Leihbücherei nicht abschaffen. Die Volksbüchereien, die für diesen einen vielleicht in Frage kämen, befinden sich noch in der ersten Entwicklung, sie wollen erst das werden, als was sie gedacht sind. Kommen wir zum Schluß, so müssen wir uns sagen: Di« Unsitte des Bücherleihens beruht auf dem mangelhaften Takt gefühl der Menge, der der Sinn für den inneren Wert, für das, was man früher Qualität nannte, fehlt. Englische Kriegspropaganda in den neutralen Ländern. Von PhilipPRath, Berlin-Wilmersdorf. (Schluß zu Nr. ISS.) Eine der lächerlichsten Schriften unter denen, die englische und deutsche Verhältnisse gegeneinander abzuwägen vorgeben, ist jedenfalls die durch Exz. Helfferich im Reichstag bereits cha rakterisierte von F. E. Davies über das britische und deutsche 749
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