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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.02.1868
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1868-02-10
- Erscheinungsdatum
- 10.02.1868
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- Deutsch
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372 Nichtamtlicher Theil. tucllea Eigcnthum Len ausgedehntesten Schutz angcdeihcn zu lassen, und diese Absicht in der Constitution zum klarsten Ausdruck gebracht. Ermächtigt durch diese Autorität, hat der Congrcß die Patentgesetze gegeben, unter deren Schutz unsere Industrie jenen die Welt in Staunen setzenden Aufschwung genommen hat; dagegen krankt unsere Literatur unter den mit ebenso guter Absicht erlassenen Nachdruck-Ge- setzen. Die Gründe dafür liegen klar zu Tage. Für eine arbciter- sparende Erfindung ist Spielraum genug in den Vereinigten Staaten, so daß der Erfinder hier seinen Lohn im reichsten Maße für dieselbe findet; dagegen bedarf ein bedeutendes Buch, um lucrativ für den Autor zu sein, des Marktes der ganzen civiliflrten Welt. „Wir rufen deshalb den Mitgliedern unseres Congresses, welche nach Washington gehen, noch in einer andern Absicht, als Präsidenten zu machen, zu: Die Zeit hat ein neues, von den Grün dern unserer Constitution nicht bedachtes Bedürfniß geschaffen; an Euch ist es jetzt, durch ein geeignetes Gesetz diesem Bedürfniß zu genügen und damit zugleich die Absichten Eurer Vorgänger in Aus führung zu-bringen, welche dem Genie, dem Talent und der Gelehr samkeit das Eigenthumsrecht ihrer Produetionen sichern wollten. Wir bedürfen eines internationalen Systems zum Schutze eines Eigcn- thums, das nicht an den Markt gebracht werden kann, ohne zugleich der Plünderung ausgesetzt zu werden. Wir bedürfen eines Systems, wonach dem Verfasser eines Buches auf Jahre hinaus das ausschließ liche Recht gesichert ist, Ausgaben und Uebcrsetzungen davon, an welchem Punkte der Erde cs auch sei, zu veranstalten. Unter den Mitgliedern unseres Congresses befinden sich sehr Viele, welche wissen, wie viel wir unseren Schriftstellern und Künstlern verdanken. An diese Männer wenden wir uns, von ihnen hoffen wir, daß sie die Initiative ergreifen, um eine ebenso sehr von der Gerechtigkeit, wie von der Klugheit gebotene Maßregel in Ausführung zu bringen." Miscellen. Berlin. In der Sitzung des Abgeordnetenhauses vom 30. Januar wurde mit 166 gegen 150 Stimmen der Antrag ange nommen: die königliche Staatsregierung aufzufordcrn, dem Landtage einen Gesetzentwurf vorzulegen, durch welchen die Zeitungs- stcmpelsteuer vom 1. Januar 1869 ab in Wegfall gebracht wird. Rom, 1. Febr. Die wichtigste, weil vollständigste, der ältesten Bibelurkunden, wie sie der griechische Codex der Vaticana 1209 aufbewahrt, würde ohne Prof. Tische ndors's persönliche Anre gung höchsten Orts in seiner wahren Gestalt und Fassung Wohl noch manches Jahr wie zeither für die wissenschaftliche Forschung und den praktischen Austrag so gut wie nicht dagewcsen sein. Nachdem man die Bedeutsamkeit ihrer Bekanntmachung in der von dem deutschen Gelehrten vorgezeichneten Weise nach und nach begriffen, ließ man sich doch durch menschliche Rücksichten bestimmen, sie nicht ihm, sondern unfähigern Italienern zu übertragen. Tischendorf vermittelte dessen ungeachtet in Leipzig mit Opfern aller Art Len Wicdcrguß der Typen seiner sinaitischen Bibelhandschrift, und so konnte begonnen werden. Cardinal Antonelli bemerkte ihm: der ganze Codex Vaticanus werde in zwei Jahren gedruckt sein, unser Gelehrter bezweifelte das und hatte Recht. Denn eben gelangte der Druck zu einem größer» Ab schnitt, indem die vier Evangelien fertig wurden, was die Vollen dung des Neuen Testaments allein am Ende des zweiten Druckjahrs hoffen läßt. Für das Alte Testament aber würden nach diesem Maß stab sieben Jahre nöthig sein. Immerhin ist viel gewonnen in dem was vorliegt. Die klerikalen Blätter „Osscrvatore Romano" und „Corrcspondance deRome" finden nicht Worte genug, das Geleistete zu erheben und dem Papst im Namen der theologischen Wissenschaft zu danken. Se. Heil, empfing den Cavalier Marictti, Director der Druckerei der Propaganda, um das erste Exemplar in Empfang zu 33, 10. Februar. nehmen, das dem Typographen die höchste Anerkennung und eine goldene Verdienstmedaille eintrug. Wohl wäre es eine Pflicht der Pietät gewesen, bei dieser Gelegenheit den wesentlichen Antheil eines deutschen Mannes an dem Werke zu erwähnen, doch mit keiner Sylbe wird Tischendorf's und der in Deutschland so kunstvoll gegossenen Typen gedacht. Dankbarkeit war freilich nie eine eminente Tugend der Römer. (Allg. Ztg.) Die Neue Freie Presse schreibt: „ Vor einiger Zeit machte die Mittheilung durch die Blätter die Runde, der ehemalige sächsische Gesandte in London, Graf Vitzthum, sei mit der Aufgabe betraut, die hinterlassenen Papiere des verstorbenen Staalskanzlers Fürsten Metternich zu sichten und zum Drucke vorzubereiten. Die Sache verhält sich nicht ganz so. Vor allem wollen wir bemer ken, daß die Herausgabe überhaupt noch in weitem Felde ist, denn einmal findet sich in der letztwilligen Erklärung des Fürsten die Be stimmung, daß an die Herausgabe seiner hinterlassenen Schriften erst 20 Jahre nach seinem Tode (das wäre also im Jahre 18791) gegangen werden solle ; dann find erst vor kurzem diese hinterlassenen Schriften, in vier großen Kisten verpackt, von Schloß Königswart nach Wien gebracht worden, und hat man hier erst mit der Sichtung derselben begonnen. Gras Vitzthum inlcressirt sich für die Sache und benutzt seinen gegenwärtigen Aufenthalt in Paris unter anderm dazu, um die diesfallsige Willensmeinung des oesterreichischen Bot schafters, Fürsten Richard Metternich, einzuholen, der vor eben nicht sehr langer Zeit, wie wir von wohlunterrichteter Seite vernehmen, nicht sehr geneigt war, die Memoiren seines Vaters herausgeben zu lassen. Bei der Sichtung der Papiere hat sich ergebe», daß die Korre spondenz des Fürsten mit Genh nicht nur sehr umfangreich ist, son dern auch eine Menge bisher ganz unbekannt gebliebener Schrift stücke enthält; man ist daher zu dem Entschlüsse gekommen, vorerst alle auf den Verkehr des Fürsten mit Genh bezüglichen Papiere aus zuscheiden und die separate Herausgabe der in dem fürstlichen Nach lasse vorfindlichen »Gcntziana« vorerst dem oesterreichischen Botschaf ter in Paris zu empfehlen. Die Arbeit, die Papiere zu sichten, wird wohl eine sehr langwierige sein, da politische Korrespondenzen, Per sonalien, Aphorismen, Randglossen zu Tagesereignissen -c. in den Kisten durcheinander aufgestapclt sind." Der Artikel über den neuesten Büchcrkatalog des Carl Borrom äus-Vcreins in Nr. 21 d. Bl. verdient nicht allein vom Sortimenterverein in nähere Berathung gezogen zu werden, sondern es sollte sich recht eigentlich der ganze Buchhandel — ganz gleich ob evangelisch oder katholisch — der Sache annehme» und Schritte gegen Liese moderne Schleuderei von den sonst tonangeben den Verlegern thun. Auch der Protestantismus hat derartige Ver eine und ist daher gemeinsames Auftreten geboten. Man muß sich nachgerade schämen, Mitglied eines Standes zu sein, dessen hervor ragende Repräsentanten zu oft so niedrigen Manipulationen sich herab- würdigcn. Ich glaube im Interesse Vieler zu spreche», wenn ich die Herren College», besonders die Herren Vorsteher der verschiedenen Vereine, bitte, sich ins Mittel zu legen, vorerst aber die Sache noch weiter an diesem Platze erörtern zu wollen. B- Personalnnchrichten. Herr Carl Gurckhaus (Firma Fr. Kistner) hier hat von dem Kaiser von Oesterreich die goldene Medaille „Viribus unitis" erhalten. Herrn L. T. Neumann in Wien ist der Titel eines k. k.Hof- kunsthändlers verliehen worden.
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