Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.11.1885

^ 274, 27. November 1885. Fertige Bücher. Verlag von ^ veubnor !n Loriin. f60819j Liner von nnsorn Li8mg,rok'8. koman VON ^arsv Uk8tseL6r8L1. ^us clkm kussikeNkll von 0. Lkneliol. 24 NoSso. ?rsis 4 stoß. Ksb. 6 ^ 50 orä. mit 25HH in ksobng. u. 33l4gh u 7/6 Uxplrs. 86KSN bnr. 1 ?rod6-Iüx6mp1kl.r mit 40°lg Z6A6N bar. Obiger lioman, evslober auob von äer äeutsvksn krosse sobr günstig nakgenommon ist, ist eins moistorbakts Lntiro Luk äas inbaltslosro nur nuk Lullers kormen sieb stütreoäo un6 vou Uetrügsrsien aller ^rt äurebsstrts russisebo Iteamtentum Das Leipziger Tageblatt sagt darüber: „Dieser Mestscherskische Roman trägt in einer Hinsicht den phhsiognomischen Grundzug, der durchschnittlich den modernen russischen Roman- und Novellendichtungen eigen ist. Er weiß uns nämlich verzweifelt viel Schlechtes von Ruß land und russischer Art zu erzählen und hat zum Helden einen Lumpen reinster Sorte ge wählt, de» Grafen Obesjäninow. Derselbe hat sich, cs war nach dem großen deutsch-französi schen Kriege, der neuesten Modethorheil nicht entziehen können, der in gewissen russischen Kreisen zu absoluter Herrschaft gelangten Preu ßen- und Bismarckschwärmerei, und da er nun trotz seiner vollständigen Unfähigkeit für alle und jede ernste Beschäftigung doch durch irgend welche Kette von Korruptionen zum Gouverneur von Kamarino ernannt worden ist, den Borsatz saßt, dort nach Bismarckjcher Weise zu regieren. Wie kostbar und sogar zum Spott seiner eigenen Kumpane ihm dies gelingt und wie prächtiges Fiasko der edle Graf dabei macht, das ist der Gegenstand dieses an hübschen Episode» und fesselnden Schilderungen aus dem Gesellschasts- leben aller Schichten des russischen Volkes, be sonders aber der oberen Schichte» reichen, treff lich erzählten Romanes. Was denselben übri gens vorteilhaft vor den meisten russischen Ro manen, etwa den Tolstoischen ausgenommen, auszeichnet, ist der Umstand, daß man durch die Verlotterung und Verkommenheit hindurch doch immer auf einen gesunden Kern der Volks- krast blickt. IV. Die Weserzeitung schreibt: ,,.... Vor allem scheint cs in Rußland, das ja so man ches preußische Muster benutzt, zahlreiche Leute zu geben, die dem eisernen Kanzler »das Räuspern und Spucken« abgeguckt haben, und ein höchst ergötzliches Exemplar dieser Species führt uns der bekannte russische Schriftsteller, Fürst Mestscherski, in seinem Roman »Einer von unseren Bismarcks« (Deutsch von G.Keuchet, Berlin 1886, Verlag von A. Deubner) vor. Uorlin. Zweiundsünszigster Jahrgang. Wie weit es ersprießlich sein mag, die geistige Oberflächlichkeit und moralische Ber- sumpstheit der Petersburger Aristokratie in Romanen an den Pranger zu stellen, mag da hingestellt bleiben. Gegen die »Petersburger Frauen« hat der vorliegende Roman den un bestrittenen Vorzug, mit größerer Energie und Rücksichtslosigkeit tiefe Schäden der höchsten Petersburger Gesellschaftskreise aufzudecken. Ferner wird dem Leser durch die Darstellung das Pharisäergesühl »Ich danke Dir Gott, daß ich nicht bin wie jener dort« schwer gemacht und »die Moral von der Geschichte« drängt sich jedem Unbefangenen recht energisch auf. Dazu gesellt sich alsdann jener bald humor volle, bald espritreiche To», den man an Mestscherski kennt. Es verlohnt sich der Mühe, dem Leser eine flüchtige Skizze des Romans zu entwerfen. Derjenige, welchen die Lorbeeren Bismarcks nicht schlafen lassen, der Held der Geschichte, ist ein hochfeudaler Gras, mit Namen Obesjäninow, der nach vierunddreißig in Genuß und Müßig gang verbrachten Lebensjahren sich zu einer großen politischen Mission erwacht fühlt und einen Gouverneursposten in irgend einem Gouvernement annimmt Weshalb? darauf antwortet der Autor: »Nun deshalb: weil er gar nicht schlecht aussah, seine Erziehung in einer der besten Militäranstallen genossen hatte, vieruuddreißig Jahre zählte, unverheiratet war, nie unter Gericht und in Untersuchung gestanden hatte, zwei Halbuntcrsnchungen wegen Fenstereinschlagens in heiterem Zustande abge rechnet; weil er ferner der Konsession nach verworren, oder wie er selbst sagte, allgemein christlich war und das Abendmahl, und dazu noch in der Jsaakskathedrale, alljährlich am Mittwoch der Marterwochc, um 8'/z Uhr abends, genossen hatte und weil ihn, schließlich im Ge biete der Politik durchaus klar war, daß es konstitutionelle und nicht konstitutionelle Staaten gebe." rc. re. 2-: . Veudllvr. 6049 A. Hartlebeu's Verlag in Wien. s60820j Wollen Sie freundlichst nicht übersehen, stets in genügender Anzahl aus Lager zu halten: Neues deutsches Märchenbuch. Von Ludw. Bcchstein. Volks-Ausgabe. Fünfundvierzigste Stereotyp-Auflage. Mit einem Titelkupfer und 50 in den Text eingedruckten Holzschnitten. Elegant kart. in illustr., farbigem Umschlag. 8°. 276 Seiten. Preis 70 kr. -- I ^ 20 Bar mit 50HH Rabatt u. 9/8, 18/16, 28/24, 57/48, 120/100 Freiexplrn. (Unter 9/8 nur 40 U bar.) In Rechnung mit 30°/g Rabatt und 11/10, 22/20, 33/30 u. s. f. Freiexplrn. Pracht-Ausgabe. Vierzigste Auflage. Mit 10 Farbendruckbildern und 50 in den Text eingedruckten Holzschn. Elegant kart. in reich illustr. Farbendruck- Umschlag. gr 8°. Preis 1 fl. 80 kr. -- 3 Wir liefern: Bar mit 40HH, in Rechnung mit 30 hh und gewähren in beiden Fällen 11/10, 22/20, 33/30 u. s. f. Explre. A. Hartlcbcn's Verlag in Wien. 86!iuIllt!aut6ll-V6llLtA VON VoIli.iKOii L LI.T8iiiss in Liklkkslä mul likipöiZ. s60821j ^.uär66-?ut2A6r, (x>IUUL8iLl- unä Htziil8i;Iiu!Ll1ri8. 47 Hwttpd- u. 24 ^kkrlstcirt'Orl. Urosob. 3 80 ^ orä. mit 2 5 o/o u 11/10. Uob.obus kreiexxä. 4YH orä., 3^l40Xno. kutlLAtzr, llistoriselitzi- 8elililut1u8. 32 Hanptz- uu6 51 MdsuirwitztM. Urosob. 2 orä. mit 25A> u. 11/10. dsb.obnokrsioxpl. 2H ^lorä., 1 «^(90 X »o. ^.uärss, V 01 k 8 8 e Ii 1! IÄ11 rr 8. 34 Uarton — 1 orä. Ausgaben: norääoutsobs, sllääoutsebo. Lrosobiort 1 orä. mit 25HH u. 11/10. Oöb.obnskrsisx. 1^(40^ orä., I ^!l05 ^uo. SSO