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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.11.1868
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1868-11-04
- Erscheinungsdatum
- 04.11.1868
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- Deutsch
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3042 Nichtamtlicher Theil. 256, 4. November. Und in der That, wie ließe sich ein Verlagsbuchhandel denken, wenn dem nicht so wäre; wenn bei jedem Artikel der Verleger zu riskiren hätte, daß bei Ankündigung desselben von ha oher dort Einer hervortreten — es braucht gar nicht'einer der bisherigen Ver leger des Autors zu sein — und erklären könnte: ich bin in recht mäßigem Besitze eines Contractes, der mir den Verlag aller Schrif ten dieses Autors zustchert, du mußt mich entschädigen oder ich lasse dein Buch mit Beschlag belegen. Einsender dieses hat den Fall so ausführlich behandelt, weil er ein allgemeines buchhändlerisches Interesse hat und es von Werth wäre, darüber die Stimme einsichtiger und erfahrener Collegen zu vernehmen. I. K. Die Goethe- und Schillerreliquien der Diezmann 'schen Bücher-Sammlung. Leipzig, 30. Oct. Das Ergebniß der am Montag den 26. d. im Auctionsinstitut von H. Hartuqg, hzer begonnenen Versteigerung der Bibliothek von Or. August Diezmann liegt vor, und wir geben Literaturfreunden im Folgenden das Wesentlichste nach den Aufzeichnungen unseres Berichterstatters. Z Der namhafteste Preis dieser ganzen Goethe-Schiller-Samm- lung wurde für Nr. 6908 erzielt. Es fand sich so viel Bewerbung um das eigenhändige, Hosterwitz, den 28. Juli 1819 datirende Manuskript von l^arl Mckria v. Web er's „Aufforderung zum Tanze für das Hiänoforte" Op.Nr. 65, vier eng geschriebene Noten- sciten, daß cs bis zu 57 Thlr. 1 Ngr. in die Höhe getrieben wurde. Auch eine zweite Originalhandschrift Weber's, „lioollo brillante, per il kianokorte, oomposto <la Oarl» Naria cii 4Veber,, Op. 62." Ward hoch bezahlt, der Zuschlag erfolgte mit 29 Thlr. 10 Ngr. Drei Schill er-Autographcn, ein Jena 1789 datirter, eine Quartseite großer, an Haug gerichteter Brief, sodann ein an Breit kopf in Leipzig adressirler Jenenser Brief vom Jahre 1797, nur eine Octavseite groß, endlich ein nur ebenso langer Brief aus Weimar vom Jahre 1802 an Justizrath Hufeland, gingen zu 5 Thlr. 20Ngr., 3 Thlr. 28 Ngr. und^5 Thlr. Ngr. hinauf.' Von Christiane Vulpius, Goethe's Frau, kam ein Brief vor, den sie von Riemer hatte schreiben lassen, um dann eine Zeile und die Anfangsbuchstaben ihres Namens hinzuzufügen. Der dafür gezahlte Preis von über 2 Thlr. muß daher verhältnißmäßig hoch erscheinen. Eine Seltenheit ersten Ranges war ein Quartband in Hglb- leinwand von 2 Blatt und 43 Seiten (qu. 4) unter dem Titel: „Neue Lieder in Melodien gesetzt von Bernhard Theodor Breit kopf. Leipzig bei B. C. Breitkopf und Sohn. 1770." Sie wurde binnen wenigen Minuten aus über 50 Thaler (50 Thlr. 5 Ngr.) gesteigert, ein enormer Preis für ein Heftchen von nicht einmal sechs Bogen. Nr. 5 war ein Band iw Halbfranz, die Frankfurter gelehrten Anzeigen vom Jahre 1772, Frankfurt a. M. Key deiz Eichenbergischen Erben, mit Recensionen aus Goethe's Feder. Man zahlte heule über 16 Thlr. dafür. Ein Goethe-Autograph, nur vier Zeilen eines „Wartet nur! Alles wird sich schicken ..." anhebende,n und mit den Worten: „In Osum velplsini mit Lücken" schließenden Gedichtchens auf einem kaum ehenso viele Finger breiten Streifen Papier ward mit 3 Thlr. 10 Ngr., der Entchurf eines unbekannten Briefes, den Goethe eigen händig auf ein Querfolioblatt geschrieben hatte (Dank auf einen Bcileidsbrief aus der Ferne über den Tod seines Sohnes, der „einen hohen <Hrad von Bildung besessen habe, auch besonders gegen Kunst, wie Alsisjhum mit Neigung gerichtet gewesen sei"), mit 5 Thlr. 17 Ngr. erstanden. Aus dem weitern Verlaufe der Versteigerung heben sich noch folgende Ergebnisse hervor. Nr. 242: „Der Felspfaffe. Gedruckt für H. Hartung zum 14. Januar 1861 (Druck von Polz in Leipzig) mit Abdruck von Goethe's Fels-Weihegesang an Psyche", eine nur in einigen Eremplacen gedruckte Broschüre von A- D(iezmann), ward bis zu 2 Thlr. 25 Ngr. Hinaufgetrieben. Eine von vr. Diezmann bei gleichem Anlaß im Freundes kreise veröffentlichte kleine Goethe-Studie für Gourmands: „Wie man bei Goethe aß und trank." Gedruckt zum 14. Januar 1857. Mit Einleitung von A. D(iezmann) wurde mit 3 Thjsi. 14 Ngr. bezahlt. Eine dritte Gelegenheits-Veröffentlichung war Nr. 292: „Wci- mansche Briefe von Sigmund v. Seckendorfs. Gedruckt zum 14. Januar 1865." Druck von Polz in Leipzig, cingeleitet von A. Diezmann, und fand gleichfalls eifrige Liebhaber, die das Schriftchen von 15 Seiten nicht unter 3 Thlr. Weggehen ließen. „Zwischen Weimar und Jena. Zwanzig bisher unbekannte Briefe von Goethe an Justizrath Hufeland", eine als Manuscript gedruckte Publication von H. H(artung). 3 Thlr. 14 Ngr., Nr. 183 „Euphrosyne", eine zweite dergleichen Schrift von dem selben, zum l. September 1859, 2 Thlr. 10 Ngr.; endlich Nr. 201 der nicht im Handel befindliche Katalog von Or. Sal. Hirzel's vielberufener Goethebibliothek: 2 Thlr. 11 Ngr. Endlich wurde Schiller's Inauguraldissertation: „lieber den Zusammenhang der thierischen Natur des Menschen mit seiner gei stigen" mit 25 Thlr. 25 Ngr.; das Blatt in Folio, welches die gedruckte Ankündigung der Horen mit Ausfüllung der in Blanco gelassenen Stellen von Schiller's eigner Hand enthielt, mit 30 Thlr. 11 Ngr. (durch Stargardt aus Berlin) erstanden, ein Separalab- druck.von „Wallensteins Reuterlied", 2 Blättchen in 8., mit 2 Thlr. 10 Ngr. (Leipziger Tageblatt.) Misceüen. Der Status der Firma Tendier L Co. (Jul. Grosser) in Wien ist laut der gerichtlich aufgenommcncn Inventur ungün stiger, als er kurz nach der Concurseröffnung (29. Juli d. I.) an genommen worden war. Während damals dieActiven mit 125,839 fl. 10 kr. und, die Passipxn inj), 134,137 fl. 3 kr. oc. W. veranschlagt waren, das, Deficit sonach nur 8297 fl. 93 kr. betragen hätte, sind bei der gerichtlichen Inventur die Aclivcn nur auf 76,049 fl. 15 kr. geschätzt, die Passiven dagegen mit 141,358 fl. 87 kr. oe. W. ermit telt, das Deficit ist daher mit 75,309 fl. 72 kr. oc. W. festgcstellt worden. Bei den Acliven sind jetzt die Ausstände an Private mit 15,401 fl. 32kr.; die Ausstände bei Buchhändlern aus dem Vcrlags- geschäfte mit 12,277fl. 34kr., die übrigen Forderungen mit 6995fl. 28 kr., das Sortimentslager mit 8272 fl., die Verlagsvorräthe mit 15,975 fl. 96 kr., die Gewölbs-Utensilien und die übrigen Mobiliar- Effecten mit 2631 fl. und das Verlagsrecht auf ein bestimmtes Werk mit 3000 fl. oc. W. angenommen worden; früher waren der Verlag mit 61,501 fl. 50 kr., die Forderungen aus dem Sorlimentsgeschäfte mit 20,381 fl. 53 kr., das Sortimentslager mit 16,101 st. 20 kr., die Utensilien mit 6000 fl. und der Einkaufswerth der Firma mit 20,000 fl. oc. W. veranschlagt. Von den durch die gerichtliche In ventur ermittelten Passiven per 141,358 fl. 87 kr. oc. W- entfallen auf Accepte 95,739 fl. 78 kr., auf die Buchschulden 19,609 fl. 59 kr., auf anderweitige Verpflichtungen aiz zwei Gläubiger 4700 fl., aus die Saldi an außeroestcrreichische deutsche Buchhandlungen 16,373 fl. 25 kr., an die fremdländischen außerdeutschen 3557 fl. und an oesterreichische Buchhandlungshäuser 1379 fl. 25 kr. oe. W. Von den 20 Wechselgläubigcrn haben je Einer 18,712 fl. 38 kr., 13,189 fl. und 11,483 fl.; immer zwei haben mehr als je 6000 fl.,
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