Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.11.1868
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- Ausgabe
- Band
- 1868-11-04
- Erscheinungsdatum
- 04.11.1868
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- Deutsch
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- Saxonica
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.1? 256, 4. November Nichtamtlicher Theil. 3043 5000 fl., 4000 fl. und 2000 fl.; drei haben mehr als je 3000 fl., drei mehr als je 1000 fl. und vier unter je 1000 fl. zu fordern. Unter den 16 Buchgläubigern sind je Einer mit 5000 fl., 3340 fl. und 2000 fl., dann drei mit mehr als je 1000 fl. betheiligt. Zur Schiller-Frage. — Auf den gegenHrn.Keil gerichteten Vorwurf Hrn.Hempel's: vor Jahresfrist in den „Deutschen Blättern" vor seiner Classiker-Bibliothek um deswillen gewarnt zu haben, weil diese einobscönesGedichtBürger's in dessen Werken weggelasscn, und jetzt bei Schiller von der „Gartenlaube" aus dem entgegen gesetzten Grunde angegriffen zu werden, bringt die neueste Nummer der Deutsch.» Blätter nun eine Entgegnung, deren Aufnahme wit Hrn. Keil schuldig zu sein glauben. Dieselbe lautet unter Weglassung aller Persönlichkeiten, die auch bei etwaigen weitern Artikeln über die vorliegende Frage durchaus fernbleibeu sollen, folgendermaßen: „... Ist es wahr, daß sich in der wohlfeilen, für Volk und Familie bestimmtenSchiller-AusgabcdcsHrn.HempelJugeudgedichteSchiller's befinden, die den guten Anstand verletzen und sittlich anstößig sind, Gedichte, die Scbiller selber verworfen, die er gewiß selber nicht auf seinen Familientisch gelegt und seinen Heranwachsenden Kindern nicht in die Hände gegeben hätte ? Unter den mancherlei kühnen und über raschenden Behauptungen, durch welche sich Hr. Hempel einer direkten Beantwortung dieser Frage zu entziehen sucht, figurirt auch eine Hinweisung auf zwei frühere Artikel unserer Deutschen Blätter. Hr. Hempel sagt nämlich: derselbe Ernst Keil, welcher jetzt in der Gartenlaube den Artikel Diezmann's gebracht, habe ihn früher in den Deutschen Blättern aus dem entgegengesetzten Grunde, d. h. wegen der Weglassung einer anstößigen Dichtung in seiner Ausgabe der Bürger'schen Gedichte, angegriffen. ... Die Notiz der letzteren, auf welche Hempel sich bezieht, erschien am 18.Ju li 1867. Aber schon in Nummer 33 der Gartenlaube vom Jahre 1866 (wie auch später inNr.41vomJahre1867) war ausdrücklich bekannt gemacht worden, daß die Deutschen Blätter einer selbständig abgezweigten Redaction übergeben seien, in deren Händen sich dieselben bekanntlich auch seit jener Zeit ununterbrochen befunden haben. Nur aus formellen, in den sächsischen Preßverhältnissen begründeten Rücksichten hat Ernst Keil noch eine Zeitlang als Verleger die gcsetzlicheVcrantwortlichkeit für die Deutschen Blätter übernehmen inüssen, während die redak tionelle Führung derselben schon eine vollständig getrennte und selb ständige war, wie dies ja auch in den oben angeführten Nummern der Gartenlaube dem Publicum mitgethcilt wurde. Daß diese unab hängige Stellung des Blattes nicht etwa eine bloß fingirte gewesen, weiß Jeder, dem die betreffenden Verhältnisse und Persönlichkeiten irgend bekannt sind. Indem also Hr. Hempel aus den Deutschen Blättern beweisen will, daß der Redakteur der Gartenlaube einen fortgesetzten Krieg gegen ihn führe, hat er entweder absichtlich eine Thatsache ignorirt oder seine Behauptung aus einen Jrrthum gebaut. In Wahrheit handelte cs sich aber in jenen von dem Unterzeichneten Redakteur (vr. Albert Fcänkel) geschriebenen und jetzt so eifrig heraufbeschworenen Artikeln nicht einmal um einen Angriff, geschweige um eine Verfolgung. Mehrere Abonnenten dcrHempel'schcnClassiker- Bibliothek hatten sich damals brieflich bei uns darüber beklagt, daß den betreffenden Ausgaben von Gellert's Fabeln und Bürger's Gedichten ganze Stücke fehlen und alle an den Verleger gerichteten Bitten um eine Nachlieferung gegen besondere Vergüligung unbe rücksichtigt geblieben seien. Wir brachten deshalb eine darauf be zügliche Notiz und haben auch in einer weiteren Nummer unparteiisch mitgethcilt, was inzwischen von Hrn. Hempel zu seiner Rechtfertigung veröffentlicht wurde. Wer beide Artikel Nachlesen will, wird sich überzeugen, daß in ihnen ein Mißwollen oder irgend eine persönliche Animosität durchaus nicht kundgegebcn war. Welcher Classe von Lesern will also Hr. Hempel jetzt aufbinden, er sei damals von der Redaktion der Deutschen Blätter angegriffen worden, weil er aus Gründen der Sittlichkeit seine Ausgabe Bürger's von einem an stößigen Gedichte gereinigt habe? Daß im Uebrigcn zwischen dem damaligen Falle und der neuerdings von Dr. Diezmann erhobenen Anklage ein sehr wesentlicher Unterschied besteht, ist leicht ersichtlich. Bei der Ausgabe Bürger's handelt es sicb um Wegfall einer Nummer, deren sich der Dichter selber niemals geschämt hatte; eine Volksausgabe Schiller's dagegen hat Hr. Hempel ganz unnöthiger Weise um uner quickliche Stücke bereichert, die Niemand in ihr vermissen würde. Daß Bürger nicht frei von Anstößigkeiten ist, weiß alle Welt; Schiller's Gedichte dagegen gelten der gesamMten Nation als Inbe griff alles Reinen, Keuschen und Hohen. Der Bräutigam schenkt sie der jungfräulichen Braut, Eltern und Lehrer sehen sie unbedenk lich und mit Freuden in den Händen der Jugend. Ist ?s cha nicht angezeigt, den Leuten wenigstens zu sagen: zu solchen Zwecken paßt diese Hentpel'sche Ausgabe nicht? Sollte das Arrangement des Hrn. Hempel nur ein Leckerbissen für frivole Kreise sein, so ließe es sich begreifen; wäre es, Wik die neueren »kritischen Ausgaben«, von ihm nur für Biographen und Literarhistoriker bestimmt, so könnte man cs billigen. Daß diese Ausgabe jedoch über die Schwelle ehrbarer Familienzimmer zu lassen sei, das werden wir nicht eher glauben, als bis wir eine Zeit gekommen sehen, wo man in deutschen Häusern den gesunden Widerwillen gegen Obscönes und Schmutziges als Prüde rie und »sentimentaleFrömmelei« verlachen könnte." — Inder gleichen Angelegenheit haben wir unfern Lesern außerdem noch die Mitthei lung zu machen, daß Hr. I)r. Diezmann auf den Wunsch der Redaktion und infolge freundlicher Vermittlung von Hrn. Keil die Gefälligkeit hatte, die neulich angekündigte und bereits einge leitete Klage wegen des bekannten Sabell'schen Artikels wieder zu rückzuziehen. In Spanien ist jetzt absolute Preßfreiheit eingeführt wor den. Die vermittelst der Zeitungen verübten Vergehen sollen den Vorschriften des Strafgesetzbuchs unterliegen; die Spccialgerichts- barkcit für die Presse, sowie die Censur über Romane und Theater stücke ist aufgehoben. Von der „Leipziger Lagerliste. Zusammenstellung der Firmen, welche in Leipzig ein Auslieferungslager haben; mit Be rücksichtigung der Handlungen, welche ihren Verlag nur theilweise, beziehendlich nur fest oder baar in Leipzig auslieferu lassen" (Reuh- nih an Leipzig, Heinrich Pfeil Selbstverlag) ist jetzt die fünfte, mit verschiedenen praktischen Notizen versehene Auflage erschienen, deren Anschaffung sich zur Erleichterung des Verkehrs, namentlich mit Rück sicht auf die herannahende Weihnachtszeit, empfehlen möchte. Personalnachrichten. Herr Georg Kirchheim, Besitzer der Firma Franz Kirchheim in Mainz, hat vom Papst Pius IX. das Ritterkreuz des St. Syl vesterordens erhalten. Am 27. Oktober starb an einem Schlagflusse plötzlich Herr Carl Sauerländer in Aarau im 62. Altersjahre, Sohn und Nachfolger des Gründers der Firma H. R. Sauerländer. Ganz seinem Geschäfte und seiner Familie lebestd, hat er die Achtung und Ehre der Firma in vollem Maße zu erhalten gewußt; seiner Familie war er der liebevollste Vater, Allen, die ihn kannten , galt er als Ehrenmann im vollsten Sinne des Wortes; wo es sich darum handelte, die Thräncn einer wackern Familie zu trocknen, war er dabei und voran. Ein Tochtcrmann, der seit einer Reihe von Jahren das Sortimcntsgeschäft vorzüglich führt, und ein hoffnungsvoller Sohn geben die zuversichtliche Hoffnung des ungeschwächten Fortganges des mit Recht hochangesehenen Geschäftes. k'. 8. 461*
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