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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.02.1851
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- 1851-02-18
- Erscheinungsdatum
- 18.02.1851
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- Deutsch
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1851.^ ,71 Der Gerichtshof in Florenz Hot denBuchhändlec Forinigli we gen Verkaufs des Kalenders „II buon veecdio" zu einem Monat Kerker und 500 Lire Gelobuße nebst Proceßkosten vcrurtheilt. Der Minister des Innern in Preußen hat dieser Tage einige Schriften verboten: die in Leipzig 1851 bei E- O. Weller erschiene nen drei Bande dramatischer Dichtungen von Hcrm. Rollet, welche enthalten: im ersten Bande „ Die Ralnnken ", im zweiten ^Tho mas Münzer" und im dritten „Flamingo", und die Druckschrift: „National-Bibliothek der deutschen Ansprache". Ausgcgebcn als Subscriplions-Einladung vom bibliographischen Institut zu Hild- burghauscn, 1850. Die Gedichte des Bonus von Croaticn, Feldzeugmcister Baron Jellachich, werden gegen die Mitte des nächsten Monats im Buch handel erscheinen. Den Druck derselben besorgt die k. k. Staatsdruckerci; cs soll in jeder Beziehung ein Prachtwerk sein, das auch zur Londoner Ausstellung gesendet werden wird. Der Ertrag ist für den JeUachich- Jnvalidenfonds bestimmt. (N. Leipz. Z.) Das Sonntagsblatt zur Weserzcitung brachte in Nr. 3. u. 4. d. Jahres „Siebzehn u » ge d r uckte B ri e fe S ch i l l e r's; mitgc- theilt v. K. Gödcke." In einem derselben, v. 16. Novbr. 1792, bietet Schiller ein nun kürzlich -— nach 58 Jahren — bei Trewendt in Breslau im Druck erschienenes Werk seinem Verleger und Freunde Goescben mit folgenden Worten zum Verlage an: „Ich soll bei Ihnen anfragcn, ob Sie eine Schrift verlegen wollen, deren Inhalt und Titel ist: Ideen zu einem Versuch die Grenzen der Wirksamkeit eines Staats zu bestimmen. Eine Probe davon finden Sie im 5. Heft der Thalia und etwas We niges auch in der Berliner Monatsschrift. Der Verfasser ist W. v. Hum boldt, Preußischer Legationsrath. Die Schrift enthält allerdings sehr fruchtbare politische Winke, und ist auf ein gutes philosophisches Funda ment gebaut. Sic ist mit Freiheit gedacht und geschrieben, aber da der Verfasser immer im Allgemeinen bleibt, so ist von den Aristokraten nichts zu besorgen. Schriften dieses Inhalts und in diesem Geiste geschrieben sind ein Bcdürfniß für unsere Zeit, und ick sollte denken auch ein Artikel für die Verleger. Der Verfasser verlangt für den Bogen (nach dem Druck der neuen Thalia) I Carolin, und für einen Bogen von dem, was davon in die Thalia kommt, I Louisd'or. Ich habe ihm erklärt, daß Sie nicht mehr dafür geben, und er wünscht Sie zum Verleger. Wollen Sie cntriren, so geben Sie mir Nachricht, re." Schwedische Novitäten. Unter den in Schweden zur Weihnachtszeit erschienenen Büchern sind etwa folgende einer näheren Beachtung wcrth: Kriegs- und Friedensbilder in Versen und in Prosa von A. I. Afzelius (Lieutenant unter den Freiwilligen in der dänischen Armee während der Jahre 1348 und 1849), eine hübsche kleine Sammlung von Gedichten, größtentheils Eindrücke vom Kriegsleben, nebst einer auf dasselbe bezüglichen größeren Erzählung. Norden, skandinavischer Nationalkalender, worunter sich unter ande ren A. Hörner's gekröntes Gedicht „die Königin Christine in Rom" und ein interessanter Aufsatz von Strandberg „über das frühere und das jetzige Studentenleben in Lund" befindet. Miniatur- Almanack, mit Beiträgen von Erusenstolpe, Braun und Mel lin. Das Veil cken, mit vier Novellen, und altnordische Heldensagen, für die vaterländische Jugend bearbeitet von G. H. Mellin. Grabschrift auf den französischen Buchhandel. „Hier liegt der französische Buchhandel, gestorben an de» Aus schweifungen und dem Uebermaß des Romans; die Journalistik, seine trostlose Witwe, wird nun das Geschäft fortsetzen." Leider treffend bezeichnet und — nur zu sehr wahr. Bücher - Verbote. Im September 1850 wurden in Rußland verboten: Dingelstedt, Heptamcron. Magdeburg I84l. Drobisch, Wintergarten. Erster Jahrgang. Grimma und Leipzig. Flathe, Geschichte des deutschen Reichs und Volkes bis auf unsere Tage. Leipzig 1849. Gcrvinus, Geschichte der poetischen National. Leipzig 1846. Gröning, Pastor Dulon's Wühlerbuch: Vom Kampf um Völker freiheit. Bremen 1849. Eonscience, Jakob v. Artevelde. Leipzig 1849. Heß, Grundzüge der Politik zur Aufklärung für den deutschen Land mann und Bürger. Magdeburg 1848. Hoffmann, Bilder-Quodlibet. Mit 24 col. Tafeln. Stuttgart 1845. Koenig, Spiel und Liebe. Leipzig 1849- Menzel, Deutschlands auswärtige Politik. Stuttgart u. Tübingen 1848. Minerva. Von Dr. Fr. Bran. März—Juli. 1850. Mügge, Novellen und Erzählungen. Braunschweig 1836. Nieritz, Gustav Wasa oder König und Bauer. Berlin. Volksbücher. Nr. 52. Dorfgespräche 2. Leipzig. Im Großherzogth. Hessen wurde die deutsche Uebersetzung vonSue, Geheimnissen des Volkes, verboten, nachdem eine vor mehreren Monaten von Seiten des Ministeriums an sämmll. inländ. Buch handlungen ergangene Bitte — sich für dieses „verderbliche" Werk nicht verwenden zu wollen, wahrscheinlich den gewünschten Erfolg nicht gehabt hat. Gottfried Hittorp, Buchhändler in Cötn IäI 2 — 18 6V. Von AUirccht Mrchhoff. Cbln war eine der ersten Städte, welche die Buchdruckcrkunst bei ihrer weiteren Verbreitung in ihre Mauern aufnahm. Als Sitz eines der höch sten Würdenträger des deutschen Reiches, einer bedeutenden Universität, inmilcen einer wohlhabenden Handels - und gewerbsthätigcn Bevölkerung, reicher, Bildung und Literatur pflegender Stifte und Klöster, in engem Handelsverkehr mit den reichen, in Künsten und Gewerben weit vorge schrittenen Niederlanden, von jeher selbst berühmt durch seinen Kunst - und Gewcrbcfleiß, war die Felix Colonia wohl geeignet eine rreue Pflegerin und Hüterin der neuen Kunst zu werden, ihr die günstigsten und vortheil- haftcstcn Bedingungen zu einer glücklichen Entfaltung zu bieten. Aber der alte Spruch, daß die Kunst nach Brod geht, bewährte sich auch bei der Buchdruckerkunst; auch sie mußte ihm huldigen und sich zunächst der Geistlichkeit anschlicßen, in dem Drucke theologischer und liturgischer Werke einen Halt und eine Stütze suchrn. Denn trotz des Mißcreditcs, in den die Geistlichkeit, und namentlich das Mönchsthum, zu kommen begann, war dieselbe doch in Deutschland in der zweiten Hälfte des fünfzehnte» Jahrhunderts noch fast die einzige Trägerin der Bildung. Die von Ita lien ausgehende Neubelcbung der klassischen Studien fand in Deutschland erst langsam und allmälig Eingang, bedurfte namentlich längerer Zeit, um ihren Einfluß nach dem Norden desselben auszubreiten, und der Buch druckcrkunst und dem Buchhandel ein weiteres und ausgedehnteres Feld zur Entwickelung einer frischeren und einflußreicheren Thätigkcit darzubieien. Ungeachtet der außerordentlichen Thätigkcit, welche die Cölner Buch drucker und Buchhändler entfalteten, vermißt man doch bei ihnen fast ganz ein Hingebcn an die sich immer bcmerklichcr machende Acnderung in der Richtung der gelehrten Studien, eine Unterstützung derselben. Der Cha rakter des Cölner Verlags ist bis in die neueste Zeit konsequent ein spcci- fisch katholischer geblieben; theologische Werke sind stets die bei weitem vorwiegenden an Zahl gewesen, vornehmlich seit dem Beginn der Reforma tion. Dies Derhältniß ist jedenfalls hauptsächlich der Stellung zuzuschreibcn, welche die Cölner Universität bereits frühzeitig dem Auflcbcn der humanisti schen Studien gegenüber cinnahm, der starren Parteinahme derselben für kirchliche Orthodoxie und Hierarchie. Roch ehe sich für diese Stellung ein ostensibler Grund zeigt, tritt dieselbe in der Einführung einer förmlichen Bücher-Censur hervor, früher noch als die bekannte Censurverordnung des Erzbischofs Berthold von Mainz vom Jahre 1488 erlassen wurde. Dieser Cölner Censurcinrichtung ist bisher wenig Beachtung geschenkt wor-
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