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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.07.1917
- Strukturtyp
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- 1917-07-07
- Erscheinungsdatum
- 07.07.1917
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- Deutsch
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.>/ 156, 7, Juli 1917. Redaktioneller Teil. In der erzählenden Literatur, zumal in der direkten Rede, keine Abkürzungen verwenden! Bei der Zitierung von Zeitschriften« und Serienteilen sollen sich folgen: die Abkürzung des Titels, Bandzahl (mit arabischen Ziffern, s. u.), eingeklammerte Jahreszahl, Komma, Seitenzahl, z. B.: W 23 <1912), 89. Das gewährleistet ein rasches Auffinden der Stelle im Original auch für den Fall, das; bei der einen oder andern Reihenangabe ein Versehen unter laufen sollte. Wie gedankenlos wird mit dem »a. a. O.«, mit »s. o.«, »s. u.« verfahren! Wie lange muß man suchen, mitunter auch vergeblich, während ein« kurze, stichwortartige, aber sichere An gabe des Titels oder der Stelle alle Zweifel ausschalten würde. Auf jeder linken Seite ist die angeführte Quelle beim ersten Vorkommen neu ausreichend zu nennen, dann kann das »a. a. O.« für beide Seite» unbedenklich verwendet werden; eine entspre chende Anweisung ist dem Setzer zu geben. — Dem »s. o.« ist stets die Seitenzahl beizufügen, -dem »s. u.« soweit dies mög lich ist, d. h. der in Bogen umbrochene Satz dies noch zulätzt. Wo das nicht möglich ist, mutz die Stelle wenigstens auffindbar angegeben werden, z. B. mit »s. in Kap. 4«, oder noch näher, falls dies üezeichnete Unterabteilungen zulassen. Genauigkeit in allen Verweisen mutz die Regel sein! Ähnlich verhält es sich mit -den Literaturnachwei sen: von den flüchtigsten Angaben, die selbst den Fachmann im Unsichern lassen, bis zur ausführlichsten Wiedergabe des ganzen Buchtitels mit Verleger und Preis! Die Literaturangaben sol len den Verfasser richtig < I, man glaubt gar nicht, was hier ge sündigt wird!) nennen, nötigenfalls mit seinen, wenn auch abge kürzten Vornamen, de» Titel des Buchs soweit anführen, als es zur einwandfreien Feststellung nötig ist, dabei etwaige Bände oder Teile -verzeichnen, zumal wenn im Texte darauf Bezug ge nommen wird, endlich Erscheinungsort und -Jahr nennen. Die Verlegerangabe ist überflüssig: der Verlag kann inzwischen ver legt oder verkauft, die Firma geändert worden sein; die Tatsache aber, daß das Buch in einem bestimmten Jahr erschienen ist, bleibt für immer bestehen und bildet in gewissen Fällen an sich schon ein Merkmal, z. B. für Alter und Entwicklung einer Wissenschaft, Ursprung, Alter, Entwicklung und Veralten eines Themas, «. dgl. Die Angabe des Erscheinungsortes kann namentlich bei fremdländischer Literatur von Nutzen sein. Eine Geschmacklosigkeit ist die Einteilung darstellender Arbeiten nach Paragraphen. Diese Unsitte sollte kein Verfasser begehen, der Verleger aber nicht dulden. Sie sei be schränkt auf Gesetzesausgaben und ihre Erläuterungen, auf Schul- und Lehrbücher und dergleichen. Willkür herrscht auch vielfach in den Z a h l e n a n g a be n, obgleich bei einiger Überlegung die Regelung Har nicht schwer ist: all« Zahlenangaben, die sich nicht auf Zeitangaben, auf Matze, Gewichte und Einteilungen beziehen, werden in Worten gegeben, bis zur Zahl zwölf; bis dahin sind die Zahl worte, mit Ausnahme von »Sieben«, einsilbig, also kurz, mit dreizehn beginnen die längeren Zusammensetzungen. Ein Satz mag hier erläutern: »Von den 14 noch erkennbaren Säulen sind sieben fast unversehrt, bei drei weiteren ist das Kapitell abge- stllrzt, von den restlichen vier sind Stümpfe von etwa 1 m bis I, 75 m Höhe erhalten, alle mit unversehrter Basis«. In der schö nen Literatur sind alle Ziffern verpönt, man gibt selbst Tages- angaben in Worten, z. B^ »am achtundzwanzigsten Februar Reunzehnhundertsiebzehn. Ebenso bei unbestimmten Angaben, z. B. »mehrere Tausend Kilometer«, »etwa tausend Personen«. Bei dieser Gelegenheit ein Wort über die Verwendung der sog. römischen Ziffern: man vermeide sie soviel als möglich! Erstens sind sie unübersichtlich, zweitens sperrig, über all, wo hohe Zahlen in Betracht kommen können, suche man mit den sog. arabischen Ziffern auszukommen, was bei einiger Über legung gewöhnlich ganz gut geht. Man bedenke, datz man bis 99 mit zwei Stellen auskommt und leicht erfaßbare Zahlen erhält; bei römischen Zahlen mutz man gewöhnlich erst eine Rechnung vornehmen: zusammenzählen oder abziehen: XVII, II. , WX6IV usw. ; Auch der Stellung der Anführungszeichen (Gänse füßchen) wird nur selten erkennbare Beachtung geschenkt. Die Zeichen schließen stets eine wörtliche Wiedergabe ein und kenn zeichnen damit diesen Satzteil als selbständig. Bildet daher die Anführung den Schluß eines Satzes, so ist der Schlutzpunkt hin« t c r das Abführungszeichen zu setzen, denn erst der Punkt schließt den Satz, z. B.: Schmidtkunz sagt a. a. O. S. 423, Anm. 2: »Der Nerv kann verkümmern, ohne das Allgemeinbefinden zu beein trächtigen«. Der Punkt erst schließt den Satz, der mit Schmidl- kunz beginnt, er muß daher auch das letzt« Zeichen bilden. Steht dagegen das Zitat selbständig, also ohne Vor- und Nachsatz, so bilden die Anführungszeichen -den Rahmen, wie folgendes Bei spiel zeigt. »Der Nerv kann verkümmern, ohne das Allgemein- befinden zu beeinträchtigen.« So sagt Schmidtkunz a. a. O. S. 423, Anm. 2. Ebenso rahmen die Anführungszeichen die Stelle ein, wenn ein Nachsatz folgt: »Der Nerv kann verküm mern, ohne das Allgemeinbefinden zu beeinträchtigen«, sagt Schmidtkunz, usw. Von den Klammern sind die bekanntesten die runden <> und die eckigen, richtiger zweieckigen sj. Es ist die Regel, in runde Klammern einzuschlietzen; di« zweieckigen gebraucht man innerhalb der runden Klammer <.. s.. j..), und man soll nicht ohne Not an dieser zur Selbstverständlichkeit gewordenen Übung rütteln. Neben diesen runden und zweieckigen gibt es noch e i neckige Klammern oder Winkel, und zwar einer flacheren (offenen) und einer spitzen (engen) Form: <) <> Auf ihre Ver wendung für besondere Zwecke ist schon in der Satzanweisung aufmerksam zu machen. Wie bei den Anführungszeichen darf auch die schließende Klammer nicht vergessen werden! Runde Klammern verwendet man auch bei Zählungen wie !) 2) 3), a) b) e), weil diese Art einen rascheren Überblick ge währt als die bloße Zahl oder der bloße Buchstabe. Bei Zu sammensetzungen steht die Klammer nur einmal: la) 2b) 3e). Wo ergänzende Punkte ..... etwa als Ersatz ausgefallener Bestandteile des Textes, insbesondere von Buchstaben, in genau der gleichen Anzahl gesetzt werden sollen, mutz in der Satzanwci- sung darauf aufmerksam gemacht werden. (Schluß folgt.) Die Brotkarte unter Glas. Eine Erinnerung im Jahr Zweitausend. Das wird gegen das Jahr Zweitausend sein, an die achtzig Jahre hinterm Weltkrieg. Man wird dann ein gutes Fernrohr haben müssen, um durch acht zig Jahre durchzusehen. Es gibt Sterne, deren Licht nicht weniger lange braucht, um zu uns zu kommen. Der Stern mag längst erloschen sein, uns strahlt er noch, da sein Licht noch unterwegs zu uns ist. Der Krieg mag längst erloschen sein, nachzittern wird er doch. Noch ums Jahr Zweitausend wird ein feines Zittern unterwegs zu uns sein. Aber wie Millionen Menschen unter Sternen wandeln, die das Auge nicht ein einzigmal im Jahre zun» Himmel heben, so wird cs achtzig Jahre hinterm Weltkrieg nur noch wenige Menschen herzen geben, deren Erdbcbennadcln noch des Weltkriegs Zittern re gistrieren. Kein Wunder. Die Söhne derer, die im Weltkrieg siegten oder fielen, ja ihre Enkel werden nicht mehr sein. Nur da und dort wird noch eines auch schon alt gewordnen Urenkels Auge blinzelnd durch das Fernrohr der Geschichte schauen: »Ja, ja, das war der Krieg...« »Das war« wird klingen wie das feine Singen alter Münzen, womit man in unterirdischen Gewölben gezahlt hat, während das laute Das ist« der dafür eingehandelten Güter über den Gewölben geschäftig hin- und herrollt. Man wird gute Ohren haben müssen, um die diinnge- wordnen Silberschreic achtzigjähriger Vorausbezahlung unter unfern Füßen nicht zu überhören. Wenn das schon mit des Weltkriegs harten Münzen so sein wird, wie erst mit seinem Papier? Blätter, die unsre Herzen heute mächtig schütteln, werden dann verraschelt sein, zu Staub zerfallen. Oder . . .? Ich höre ums Jahr Zweitausend eine .Kirchenglocke läuten, so nah, als wär' es heute. Ich sehe einen Konfirmierten aus der Kirche tre ten, so ernst, als wär' es jetzt. Ich sehe seine Eltern ihn umringen, so strahlend, als wäre ebenda der Frieden hinterm Weltkrieg einge zogen. Ich höre seine Mutter sagen: Nun, komm nach -Hause, Sohn, zum Feste Hab' ich alles bereitet«. 799
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