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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.07.1917
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1917-07-13
- Erscheinungsdatum
- 13.07.1917
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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HP 1t>1, 18. Juli 1917. Redakltoncller Teil. »och weiter über diese notwendige freiwillige Hergabe von Mclall-Matcrialicn zu unterrichten geeignet sind und deshalb hier als Mahnruf im wesentlichen wiedergegeben seien: Der Kampf, den unser deutsches Vaterland gegen die Scharen unserer Feinde zu bestehen hat, ist schwer, und die Be- schaffung von Materialien für die Munitionshcrstellung wird immer dringender. Da ist es notwendig, datz alle Mittel zur Anwendung kommen, um unserer Heeresverwaltung die er forderlichen Metalle zur Verfügung zu stellen. Auch das gra- ohische Gewerbe, das bereits in anerkennenswerter Weise die Heeresverwaltung unterstützt hat, muß in noch größerem Maße als bisher dieser vaterländischen Pflicht Nachkommen, denn ein großer Teil der Betriebe hat den mehrfach ergangenen Auf forderungen noch nicht oder nur in ganz unzureichendem Maße Folge geleistet. Von einer zwangsweisen Enteignung hat die Heeresverwaltung bis jetzt abgesehen, weil sie erwartete, daß die säumigen Firmen von selbst das Versäumte nachholen wer den, und ferner auch um Störungen in den Betrieben nach Möglichkeit zu vermeiden. Da aber die Anstrengungen unserer Feinde uns dauernd zwingen, für weitere Rüstungen Vorsorge zu treffen, um die Kämpfer an der Front mit dem nötigen Kriegsmaterial versehen zu können, so wurde seitens der Heeresverwaltung vor einiger Zeit daran gedacht, eine stärkere Heranziehung des graphischen Gewerbes zur Ablieferung von Metallen durch Enteignung herbeizuführen, und zwar war ein bestimmter Prozentsatz der vorhandenen Bestände an Druck mitteln aller Art und sonstiger im Gewerbe vorhandener Me talle ins Auge gefaßt worden. Durch Eintreten der Metall-Vermittlungsstelle für das gra phische Gewerbe, E. V. in Leipzig, ist aber zunächst die Ver wirklichung dieser Absicht noch verschoben worden: es sollen die Ergebnisse einer freiwilligen Abgabe von Materialien zur Erlangung der militärisch benötigten Mengen nochmals abge wartet werden. Es wurde befürwortet und beschlossen, eine Bestandsaufnahme vorzunehmen, auf Grund deren festgestellt wird, !. welche Mengen der verschiedenen Arten von Druckmitteln und Rohmetallen in den einzelnen Betrieben vorhanden sind ; 2. welche Mengen davon abgegeben werden können, und zwar: a) als noch gebrauchsfähiges, aber doch entbehrliches Material, b> als Altmaterial; 3. welche Mengen die einzelnen Firmen bereits an die Metall-Vermittlungsstelle oder deren Aufkäufer abgelie- sert haben. Nach Ausfall dieser Bestandesaufnahme bzw. des zur An meldung kommenden Materials werden weitere Entschließungen getroffen werden, ob die Heeresverwaltung durch die frei willigen Angebote sich als befriedigt betrachten kann, oder ob die zwangsweise Enteignung doch noch zur Durchführung kom men muß. Eine Anzahl Firmen hat nun allerdings bereits gewisse Mengen Altmaterial abgestoßcn, ein großer Teil dagegen bisher nur wenig oder gar nichts abgegeben. Jetzt muß in dessen jeder tun, was er irgend kann. Und im Durchschnitt wird Wohl jeder Buchdruckereibetrieb in der Lage fein, mindestens zehn vom Hundert seiner Gesamibestände abstoßen zu können, gleichviel ob es sich um Altmetall oder ältere noch gebrauchsfähige, aber selten oder seit längerer Zeit gar nicht benutzte Materialien handelt. Bei den Verlegern wie in den Buchdruckereien liegen insbesondere noch große Mengen von Stereothpplatten, die gegenwärtig zur Herstellung von Druckarbeiten nicht benutzt werden. Diese Platten können un beschadet der etwa später wieder beabsichtigten Herstellung der in Betracht kommenden Druckarbeiten zum Einschmelzen abge geben werden, da ja die Matern zu den Platten erhalten blei ben, sodaß im Bedarfsfälle jederzeit ein Neugutz erfolgen kann. Die Preise für solche Platten aber werden so bemessen werden, daß der Eigenttimer derselben unter Berücksichtigung seines! früheren Gesiehungspceises und der Kosten für einen Neugutz nicht benachteiligt wird. Viele solcher Platten kommen zudem für die Herstellung neuer Arbeiten überhaupt nicht mehr in Frage und bilden nur einen unnötigen Ballast für das Lager, in dem sie den Raum wegnehmen und die Übersicht erschweren. Ähnlich liegt es auch mit anderen alten Materialien, die oft schon seit Jahren unbenutzt daliegen. Ebenso wird eine Durch sicht der Tausende von Bogen Setzmafchinen-Stehsatz ergeben, daß manches davon eingeschmolzen werden kann. Jeder, den es an geht, Verleger wie Drucker, mutz unter diesen Umständen nunmehr seine eigenen wie die beiihmaufLagergegebenenBeständeunterden vorangegebenen Gesichtspunkten genau nach prüfen und unbedingt alles jetzt irgendwie ent behrliche Material im vaterländischen Interesse freiwillig abgcbcn. Was die Ermittlung der Gewichte der vorhandenen Druck mittel und sonstiger Metalle betrifft, so kann diese schätzungs weise, auf Grund vorhandener Lagerbücher, Jnvcnturaufnah- men sowie an Hand der bisherigen Bestandsmeldungen ge schehen. Notwendig ist allerdings, daß in jedem Falle ange geben wird, welche Unterlagen für die gemeldeten Ziffern zu grunde gelegt wurden. Ferner ist aber auch erforderlich, daß die Meldebogen aufs gewissenhafteste ausgefüllt bis zu dem angegebenen Termin cingesandt werden. Firmen, weiche dieser Bedingung nicht Nachkommen, haben die Enteignung eines Teiles ihrer Bestände zu gewärtigen. Hoffen wir, datz es nur der vorstehenden Ausführungen bedarf, um zu zeigen, daß das graphische Gewerbe im Verein mit dem deutschen Buchhandel in erster Reihe steht, wenn es gilt, dem Rufe des Vaterlandes zu folgen. Der Wog zum Buchhändler. Von Wilhelm (Willy) Ralh. 8°. 27 Seilen mit zahlreichen Abbildungen. 1917. Hofbuchhandlung Heinrich Staadt, Wiesbaden. Es hat von jeher in den Spalten des Börsenblatts nicht an Stim men gefehlt, die die Notwendigkeit für das Sortiment betonten, aus der noch immer geübten übertriebenen Anrückhaltung hervorzutreten und gleich anderen Geschäftsleuten mehr Gewicht auf planmäßige Kunden werbung zu legen. Es gibt ja der Wege so viele, die das Publikum znm Bliche oder, besser gesagt, znm Buchhändler zu führen vermögen. Bor einigen Jahren brachte das Börsenblatt (Jahrgang 1913, Nr. 309/301) unter dem Titel »Die Politik der kleinen Mittel« eine ausführliche beschreibende Darstellung der von verschiedenen Sortimcntsfirmen angewandten Werbemaßnahmen, wie Einrichtung von Leseränmen, Schanfensteransstattnng nach sorgfältig znsammengestellten Jahres programmen, Veranstaltung von literarischen und Bortragsabenden, von Ausstellungen usw., Inanspruchnahme der Tagcspresse, Heraus gabe von Werbeschriften, Merkblättern für Bücherfreunde usw. In zwischen ist der Krieg gekommen und hat auch für den Buchhandel ver änderte Verhältnisse geschaffen, die manche nachteiligen, aber auch manche erfreulichen Folgen gezeitigt haben. Mit berechtigter Befriedigung kann das Sortiment feststellen, daß das Lesebedürfnis und glücklichernveise, was ja leider nicht selbstverständlich ist, auch die Kauflust beträchtlich gestiegen sind. Die Ursachen dieser Erscheinung beruhen auf einer Neihe von psychologischen Momenten, die sich etwa zwischen der durch Not, Gefahr, Trennung hcrvorgernfenen Verinnerlichung tiefer an gelegter Naturen und dem rein äußerlichen »Bildnngsbestreben« der durch den Krieg zu plötzlichem Wohlstand Gelangten bewegen. Wie dem auch sei, die erfreuliche Tatsache besteht jedenfalls und rechtfertigt es, wenn wieder einmal einer tatkräftigen, zielbewußten Werbearbeit ini Sortiment das Wort geredet wird. Man muß den Augenblick nutzen. Dieser Überlegung verdankt wohl auch das vorliegende Heftchen seine Entstehung. Es bietet nach dem Gesagten im Grunde genommen wenig Neues. Wilhelm Nath plaudert in liebenswürdiger, nicht auf dringlicher Weise über die verborgene »Schatzkammer« des Buchhänd lers und sucht den Leser mit sanfter Überredung zu ihr hinznziehen. Sein Gcdankengang bewegt sich in den üblichen Bohnen: das Buch als Kulturträger, als Geschenk, als Sammelgegenstand: der Buchhändler als ständiger literarischer Berater: kein Heim ohne Bücherei: die Bü cherei als Prüfstein. Auch einige klassische Zitate fehlen nicht. Was ließe sich schließlich auch weiter sagen? Den Schluß bildet eine Dar stellung der Entwickelung und der gegenwärtigen Verhältnisse der .Hofbuchhandlung Heinrich Staadt. Die Ausführungen werden durch eine ganze Anzahl gelungener Aufnahmen ans der Staadtschen Bucb- 819
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