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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.01.1852
- Strukturtyp
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- Band
- 1852-01-16
- Erscheinungsdatum
- 16.01.1852
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- Deutsch
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61 1S52.^j terstützung der Lehrherr, außer der erwähnten, noch im vollsten M.iße beanspruchen kann. Wir meinen die Unterstützung der Gehilfen. , Der Gehilfe kann sehr viel beitragen, in dem Lehrlinge einen tüch tigen Collegcn heranzuzichcn, er kann cs aber nicht allein, er muß es auch, will er anders seiner Stellung und sich selbst Ehre machen. In dem unseren Rang bezeichnenden Ausdrucke schon liegt cs, daß wir helfend den Principalen zur Seite stehen, daß wir hilfreiche (,Hand leisten sollen zu Allem, was Noch thul, und gewiß auch da, wo cs die höchsten Interessen unseres Standes gilt, wo cs gilt, zum ^Emporkommcn oder Erniedrigen desselben beizutcagcn. Es liegt also klar am Tage, daß wir auf die Heranbildung der Lehrlinge fördernd cinzuwirken suchen müssen, so viel in unseren Kräften steht. Nichts .aber hält uns ab, einem derartigen Streben Genüge zu leisten, da dasselbe wohl niemals verkannt, sondern mit Dank von den Princi- palen ausgenommen und anerkannt werden wird. ? Wie aber und wodurch sollen wir beitragen zur Heranbildung der Lehrlinge? — Diese Flage läßt sich sehr leicht beantworten. Wir müssen dem Thun und Treiben derselben in und außer dem Geschäfte unsere lebhafte Thcilnahmc schenken, ja sie förmlich überwachen. Wir sagen, auch außer dem Geschäfte; denn wir verstehen unter Heranbildung der Lehrlinge nicht allein das Einprägen der Geschäfts kenntnisse — diese eignet sich der fähige Lehiling bei einiger Unter weisung leicht an —, nein, wir verstehen darunter auch die Ein wirkung auf seine innere und äußere Ausbildung, auf seinen Lebcns- nandel, wir möchten sagen, auf die Geschäfts- und Lebens-Theorie. Her Lehrling steht in dem Alter (mit wenigen Ausnahmen), welches ''jedem Eindrücke zugänglich ist, er entscheidet sich in dieser Lebenszeit für die kommende, ja nach der Richtung, welche cinzuschlagcn seine Umgebung und deren Einfluß ihn veranlaßt. Weit in die Zukunft ,zu schauen, sein ferneres Loos zu bedenken, so wie die Stellung, --welche er dereinst, wenn er selbstständig, im Leben cinzunehmen hat, "-ch klar zu machen, vergißt er nur zu oft; darauf ihn stets hinzuwei sen, ist die erste Aufgabe seiner Umgebung, also auch des Gehilfen. ^Gerade wir aber können um so mehr auf ihn einwirkcn, als der Lehr ling schon des annähernden Alters und Ranges wegen sich stets dem Gehilfen eher anschließen und offenbaren wird als dem Lehrhcrrn. Der Lehrling weiß, daß er nach Beendigung der Lehrzeit uns gleichstcht, und bei gleichen Ansprüchen auch gleiche Befähigung taufzuweisen hat, deshalb wird er guten Rath nicht verschmähen, son dern uns Dank wissen. Er sieht aber auch ein (im anderen Falle änuß er darauf bingeführt werden), daß nicht eine gesetzliche, sondern pic moralische Verpflichtung uns veranlaßt, ihn zu belehren und .-weiter zu bringen, und in seltenen Fällen wird wohl unsere Mühe mit Undank gelohnt werden. Allerdings kommt es hier auf die Art und Weise der Belehrung an, die Verschiedenheit der Charaktere muß berücksichtigt werden, besonders wenn das Alter und die Erfahrung es Gehilfen die des Lehrlings nicht sehr übersteigen- Immer aber ritt der Abstand so sehr hervor, daß der Gehilfe selten auf Wider spruch stoßen wird. Daß aber Letzterer in solchem Falle auch wie- erum auf die kräftige Unterstützung des Lehrhcrrn rechnen darf und gnn, leuchtet wohl ein. Wir glauben schon genug gesagt zu haben, da wir nur anregcn, '(ht belehren wollen. Möge unser Wort eine gute Statt finden! 8. Aus London vom 4. Januar. Der Deutschen Allgcm. Zeitung schreibt man. Unter der Presse befindet sich und wird morgen ausgegcbcn: „Ibe INi«lvr> ol llio l)a- nub«-^ von David Urquhart, „ein Beweis, wie dieser Strom mich diplomatische Künste geschlossen, die Ausfuhr aus der Türkei chindert, und der Wicdcrerschlicßung der Landenge von Suez cnt- Neunzehnter Jahrgang. gegcngcarbeitct wurde." (Bradburv u. Evans, 2 Schill.) Es sollte uns wunder», wenn das bekannte Parlameutsm'tglicd, welches seit Jahren die fixe Idee im Kopfe har, Palmerston sci durch russisches Gold bestochen, nicht auch die Versandung der Donaumündungcn auf Rechnung des abgcdanktcn Lords schreibt. — ,.'lllrs life sack lottert! oi'di i « b n I> r" im Verein mit den Professoren Brandis und Locdcll (englisch bei Chapman u. Hall) hcrausgcgeben von Ritter Bunsen, wird von der englischen Kritik sehr günstig besprochen. — „Zeliaal lor >>»!->,ancl^- oder „Moliece's Leben", ein Roman in drei Bänden von Lady Bulwcr Lvtton (Gemahlin des bekannten Schriftstellers), schon wegen der Vorrede, in welcher die Lady höchst cynisch und unweiblich gegen ihren Mann, gegen die englischen Verleger, die englischen Gesetze, die englische Gesellschaft, gegen die gesammtc Kritik, kurz gegen alle Welt diesseits des Canals loszieht, ist als Curiosum zu betrachten- M i 6 c c l l c n. Eine Künstlergesellschaft in Stuttgart erläßt in dortigen Blättern einen Ausruf zur Gründung eines Denkmals für Gustav Schwab. Dasselbe soll aus einer in Marmor ausgeführ- tcn kolossalen Büste des Heimgegangenen Dichters bestehen und als Nationalcigenthum an einer passenden, durch die Erinnerung an Schwab geweihten Stelle, ausgestellt werden. Bildhauer Zell hat bereits auf eigene Kosten die Büste Schwab's glücklich in Gips aus- gcführt. Die Kosten des ganzen Monuments ac. sind auf 600 Fl. veranschlagt. Beiträge sind an den Commerzienrath Sick in Stutt gart zu übersenden- Sollte sich hierbei nicht mancher deutsche Buch händler bctheiligen, wo es das Andenken des deutschen Dichters gilt? Warlich es gereichte Deutschland nicht zur Ehre, wenn die genannte Summe, so unbedeutend, nicht zusammen kommen sollte- Man schreibt der Allgemeinen Zeitung aus Berlin: Der hie sige Buchhändler Stargardt Kat die Handbibliothek Schil lers an sich gebracht, und wird ohne Zweifel das Verzeichniß davon drucken lassen. Von der eigenen Hand des großen Dichters liegt ein geschriebenes Verzeichniß der Sammlung bei, unter welchem der älteste Sohn, Gottfr. v. Schiller, mit einigen Worten bezeugt, daß die Schrift von der Hand seines Vaters ist. Die Sammlung ent hält besonders viele französische Memoiren, die Schiller ja besonders gepflegt und bearbeitet hat, und bei vielen Büchern sind oft sehr ausführliche Bemerkungen von seiner Hand. Woher nach beinahe einem Halden Jahrhundert plötzlich diese von Schiller gesammelten, benutzten und mit Glossen versehenen Bücher zum Vorschein kom men, ist nicht bekannt, und Hr. Stargardt würzt seine gewiß sehr wichtige Erwerbung mit dem Reize des Geheimnisses. Französische Heller-Ausgaben. Bereits früher haben wir auf die Ausgaben älterer und neuerer französischer Klassiker aufmerk sam gemacht, die unter den Titeln: „Veillees jiterslres illustrees, ro- mans illustres", und anderer seit ungefähr zwei Jahren in Paris erscheinen und ihrer fabelhaften Billigkeir wegen nur mit dem Namen Heller-Ausgaben bezeichnet werden können. Dieses Unternehmen ist seit jener Zeit im großartigsten Maßstabe fortgesetzt worden. Außer den sämmtlichcn Werken von Balzac, Alerander Dumas, Eugen Suc, Paul de Kock, Pigault-Lebrun, von denen nur ein sehr geringer Thcil sich zur Empfehlung, insbesondere für jugendliche Leser, eignen dürfte, haben wir die mir besonders gelungenen Illustrationen gezierten sämmtlichcn Werke von Chateaubriand, die Geschichte Frankreichs von Anquctil, die Werke von Molierc, die immer noch zu den besseren gehörende Geschichte Napoleon's von Norvins, die Selbst- schilderungcn der Thicre mit sehr guten Abdrücken nach Grandville's unvergleichlichen Karikarurcn und die guten Uebersetzunqen der Romane Walter Scott's und Cooper's hervor. Sämmtliche vorgenannte Werke sind jetzt zusammmen für einen Preis zu haben, für welchen 10
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