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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.02.1852
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1852-02-24
- Erscheinungsdatum
- 24.02.1852
- Sprache
- Deutsch
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241 ^52/ Börsenvcreins, wenn auch nur eine sehr kleine, ist ja schon vorhan-! den, auf ihr kann leicht weilcrgcbaul werden. Bor mehreren Jahren bereits beschloß der Börsenverein, auf Anregung des Herrn vr. Gu stav Schwetschke, die Gründung einer Bibliothek und letzterer ver mittelte auch den Ankauf des Nachlasses von Carl Schmaltz, der allerdings in Betreff der Bedeutsamkeit den gehegten Erwartungen wenig entsprach und für die Summe von nur 100 Thalcrn bewerk stelligt werden konnte. Zu einer Vermehrung und Erweiterung der Bibliothek wurde leider nichts weiter gelhan (nicht einmal die ver schiedenen Denkschriften und Drucksachen der zu Zeiten niederge setzten Commissionen und Ausschüsse wurden derselben cinverlcibt), da unglücklicherweise Herr vr. Gustav Schwetschke durch literarische und anderweitige Beschäftigungen, vielleicht auch durch die merk würdigerweise äußerst geringe Thcilnahme, abgehalten wurde, dem von ihm angeregten Institute eine nachhaltige Beachtung und Auf merksamkeit zu widmen, so daß dasselbe, da sich fast Niemand darum bekümmerte, eigentlich ganz und gar in Vergessenheit gerieth. Ein großer Thcil der Buchhändler weiß vielleicht gar nicht, daß die An fänge einer Bibliothek des Börsenvcrcins vorhanden sind. — Gegenwärtig bietet sich jedoch eine gegründete Veranlassung dar, das ins Leben rufen einer wirklichen Bibliothek des Börsenver eins der deutschen Buchhändler von Neuem in Anregung zu bringen. Der neulich veröffentlichte Bericht über die Generalversammlung des Vereins der Leipziger Buchhändler brachte die Andeutung, daß der häufig ausgesprochene Wunsch der Begründung einer buchhändleri- schen Lehranstalt in Leipzig wenigstens igheilweise Aussicht auf Ver wirklichung habe. Gehen die Leipziger Buchhändler hierin in aner- cnnenswerther Liberalität vor, so wird es sich der Börsenveccin ge- viß nicht nehmen lassen auch seinerseits dabei mitzuwirken. Das ins Leben treten des erwähnten Institutes wird sich zwar wohl noch einige Zeit hinziehcn; cs t^itt aber jetzt nicht mehr als vages und unbestimmtes Nebelbild auf, sondern cs ist gegründete Aussicht auf Verkörperung desselben vorhanden. Zu den bei einer buchhändlerischcn Untcrrichtsanstalt nothwcndigen Lehrmitteln gehört nun aber auch unbedingt eine spccicll auf die Bedürfnisse des Buchhandels berech nete Bibliothek. Eine derartige Bibliothek läßt sich aber nicht aus der Erde stampfen: sie bedarf Zeit zu ihrer Bildung und Abrundung. Möge sich daher der Börscnvcrcin bewogen fühlen, die Sache von Neuem in die Hand zu nehmen und zu betreiben, damit, wenn einst, hoffentlich in nicht zu ferner Zeit, die Idee einer buchhändlerischcn Unterichtsanstalt verwirklicht ist, dem neuen Institute bereits ein so wichtiges und nothwcndiges Hülfsmittel zu Gebote steht und in das Getriebe des Lehrganges cingreift. Würde auch hauptsächlich der Leipziger Buchhandel davon Nutzen ziehen müssen, so wird dies doch gewiß keinen deutschen Buchhändler abhaltcn, der Gründung einer der Gesammthcit des Buchhandels zur Ehre gereichenden Bibliothek des Börscnvereins seine Thcilnahme, seine Mitwirkung und Förde rung zu versagen, zumal auch, soweit es die Verhältnisse gestatten würden, Veranstaltungen getroffen werden könnten, um das Institut auch für den nicht Leipziger Buchhandel nutzbar und ersprießlich zu machen. Gewiß würde auch der Verein der Leipziger Buchhändler nicht Anstand nehmen, zur Erweiterung der Börsenbibliothek durch Ein verleibung seiner eigenen Büchervorräthc und andere Beihülfc die Hand zu bieten. Er ist selbst im Besitz einer kleinen Büchersamm- lung, die aber wohl wcrthvoller und brauchbarer ist, als die des Bör senvereins, wenn man bei letzterer die interessante Collection älterer Meßcatalogc außer Acht läßt. Außerdem muß noch eine andere Sammlung von, bei Gelegenheit der vierten Säcularfeicr der Erfin dung der Buchdruckerkunst erschienenen und von den Verlegern ge schenkten Werken vorhanden sein, die jedoch nicht in dem Locale, in welchem sich die beiden anderen Sammlungen befinden, ausgestellt ist. Werden alle drei Sammlungen vereinigt und für die Vermeh rung der Bibliothek eine bestimmte Summe in dem jährlichen Etat des Bü-.senvcreins ausgcworfcn, so dürfte dieselbe bald auf einen an gemessenen Stand gebracht werden können, zumal es sich gewiß jeder deutsche Verleger zur Ehre schätzen würde, für eine derartige gemein nützige und der Würde des Buchhandels entsprechende Anstalt alles aus seinem Verlage in die Fächer der Literaturgeschichte, der Biblio graphie, des Bibliothekswesens, des Buchhandels, des literarischen Rechtes, der Geschichte der Buchdruckcrkunst n. Einschlagende beizu steuern. Der deutsche Buchhandel ist stets bereit zu gemeinnützigen und wohlthätigen Zwecken mitzuwirkcn; um so weniger würde er An stand nehmen zu seinem eigenen Nutzen, zu seiner eigenen Ehre bei zutragen! Was die zur Verwaltung und Instandhaltung der Bi bliothek erforderlichen Arbeitskräfte betrifft, so dürften diese wohl leicht und uneigennützig zu finden sein; der Verfasser dieser Zeilen ist gern bereit, soweit cs seine Verhältnisse erlauben, sein Scherflcin bcizu- tragcn. — Mögen diese Zeilen nicht spurlos vorübcrgehcn und die ange regte Sache hier eine weitere Erörterung finden. Eine bescheidene Bitte. Die neue Verordnung der preußischen Regierung, das Buch händler-Examen betreffend, ist gewiß von jedem wahren Buchhändler mit der größten Freude als ein Mittel erkannt worden, unseren Stand nach und nach endlich von den vielen, seine Existenz und Größe untergrabenden, Elementen zu befreien, und es ist nur zu wünschen, daß bald alle Regierungen des In- und Auslandes diesem Beispiele folgen mögen, und daß das Examen mit aller möglichen Strenge gchandhabt werde, damit in Zukunft nur noch Buchhändler Im wahren Sinne des Wortes existiren können und jene Eindring linge, die bisher der Krebsschaden unseres Standes waren, und die es am Ende wohl noch dahin gebracht hätten, daß der Buchhandel, wie dies ja nur zu oft schon jetzt der Fall ist, ganz und gar zur Büchcrkrämcrei herabgesunkcn wäre, nach und nach gänzlich aus unserer Mitte entfernt werden. — Es drängt sich uns nun aber auch ein bereits oft in diesen Blättern besprochenes Bedürfniß wie der aus; es ist die Ausarbeitung von schriftlichen Auf sätzen über verschiedene, unseren Stand berührende Gegenstände. Ich richte daher an die Veteranen des deutschen Buchhandels die ebenso dringende als ergebene Bitte, durch Stel lung solcher Aufgaben ein Scherflein zur Ausbildung ihrer jüngeren Collegcn, zur Ausbildung tüchtiger Buchhändler beizutragen. Gewiß werden mir viele meiner junger Collegcn beistimmcn, wenn ich vorzüglich auch den löblichen Börsen verein ersuche, diesen so wichtigen Gegenstand durch Stellung jährlicher Prcisaufgaben zu unterstützen. Schließlich bitte ich noch, diese Worte so zu neh men, wie sie gemeint sind, und nicht etwa darin eine vorwitzige Belehrung zu suchen, sondern vielmehr überzeugt zu sein/daß die selben aus reiner Liebe und Begeisterung für den Buchhandel her- vorgcgangen sind. Ein Buchhandlungsgehülfe. Lehrlings - Examen. Ein jeder Lehrling, dem es Ernst um seine Ausbildung ist, muß mit mir den uns speciell betreffenden Aufsatz in Nr- 14 des diesjäh rigen Börsenblattes freudig begrüßt haben. Die Vortheile, welche aus der darin angeregten Prüfung bei unserem Uebertritte in den Gc- hülfenstand entspringen, nochmals zu beleuchten, ist überflüssig, sie liegen zu klar am Tage. Es bleibt nur noch zu wünschen übrig, daß diese höchst wohlthätige Einrichtung möglichst bald in's Leben trete. Möchte cs deßhalb einer unserer verehrten Herren Prinzipale über nehmen, die Vorlagen dazu noch vor der Messe auszuarbeiten, damit
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