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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.02.1904
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1904-02-05
- Erscheinungsdatum
- 05.02.1904
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- Deutsch
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1198 Nichtamtlicher Leu. — Sprechsaal. ^ 29, 5. Februar 1904. In Deutschland machte zuerst das »Magazin für die Literatur des Auslands, auf den Dichter aufmerksam. Die meisten seiner Werke, Lyrische Gedichte; Epische Dichtungen (Halle 1891, Niemeyer, 2 Bdc.), ein Trauerspiel: »Die Könige auf Salamis« (in Reclams Bibliothek 1875), zwei Idyllen »Hanna-^ und ^»Der Weihnachts danken und Form, lebhafte und anschauliche Charakteristik zeichnen neben glühender Vaterlandsliebe seine Werke aus. Auch als Kirchenlieder-Dichter hat er sich verdient gemacht, ^m ^ahrc 1857 erschien sein^ »Vorschlag zu einem schwedischen Der zuversichtliche, versöhnliche Geist darin fand allgemeinen Bei fall, und eine Subskription, die 68000 «finnische) Mark einbrachte, gab dem in kleinen Verhältnissen lebenden Dichter einen Beweis von der Anerkennung seiner Nation. Sie hat ihn zu ihrem Nationalsänger erhoben. Eine deutsche Biographie: I. L. Runeberg, ein schwedisch finnischer Dichter, erschien 1881 von E. Pcschier (Stuttgart, Metzlcr's Verlag). 6. Handschriften von Lord Byron und Vulwer (Lord Lytton). — Der bekannte amerikanische Millionär Pierpont Morgan hat die Manuskripte von Lord Byrons »Korsar« und von Bulwer-Lyttons »Letzte Tage von Pompeji« für 40 000 ^ angekauft und durch seinen Sohn nach New Aork bringen lassen. Mr. Pulitzer, Besitzer der New Jork World, hatte für diese Hand schriften 80 000 Mr. Nockefeller 34 000 geboten. Wir entnehmen diese Mitteilung der Beilage zur Allgemeinen Zeitung, die nach dem »Athenäum« weiter darüber berichtet, daß die Hand schrift von Byrons »Korsar« zwar die dem Drucker übergebene Urschrift sei, daß jedoch die endgültige Fassung durch manche Änderungen und Zusätze, die der Dichter auf dem Bürstenabzug eingetragen habe, mehrfach von dem handschriftlichen Wortlaute abweiche. Die Bulwer - Handschrift sei unvollständig. Es fehlten etwa vier Kapitel. Washington (vgl. Nr. 18 d. Bl.). — Die Überreste des 1829 in Genua gestorbenen Begründers der nach ihm benannten berühmten 8witÜ80llian Iv8titution in Washington, James Smithson, sind dem Campo Santo zu Genua entnommen und nunmehr, am 25. Januar, in Washington inmitten der aus seinem Ver mächtnis großartig erwachsenen Schöpfung feierlich beigesetzt worden. Im Auftrag der Vereinigten-Staaten-Regierung hatte der Dampfer »Prinzeß Irene, den Sarg kurz zuvor nach New Aork gebracht, wo er mit großen Ehren empfangen und nach Washington weiter geleitet wurde. So ruht dieser Wohltäter der Wissenschaft und Verehrer des jungen amerikanischen Staatengebildes nun in amerikanischer Erde, die er im Leben nie betreten hatte. Über seiner letzten Ruhestätte soll ein würdiges Denkmal errichtet werden. Schwind-Ausstellung. — Zur Moritz von Schwind-Jubi- läums-Äusstellung im Badischen Kunstverein in Karlsruhe hat A. Bielefelds Hofbuchhandlung (Liebermann L Cie.) dort eine vortreffliche Sammlung von Radierungen, »42 Rauch- und Trinkepigramme« ausgestellt. Es find den Originaldrucken auch zugleich die von Schwinds Hand selbst radierten Kupferplättchen beigelegt. Diese Kunstblätter entstanden während seines Aufent halts in Karlsruhe 1839—44, also zu einer Zeit, wo Karlsruhe den Anlauf nahm, ein größerer Kunstverlagsplatz zu werden. Eine spätere Kritik eines bedeutenden Kunstschriftstellers sagt über die Blätter: »Moritz von Schwinds reizende Radierungen mit Text von E. von Feuchtersleben gehören zu jenen Publikationen, die unabhängig vom Zeitgeschmack, das Auge erfreuen und den Geist erfrischen. Sie schildern in heiterster Weise den Genuß, den die Pfeife — nicht nur die des armen Mannes — und der Becher gewähren.- Personalnachrichten. j- Joseph Hoffmann. — In Wien ist am 31. Januar der hervorragende Maler Joseph Hoffmann gestorben. Am 22. Juli 1831 in Wien geboren, wurde er Schüler Karl Nahls und verlebte die Jahre 1856 bis 1864 in Griechenland. Im Jahre 1866 lieferte er für das neue Opernhaus in Wien die Dekorationen zur »Zauberflöte«, zum »Freischütz« und zu »Romeo und Julia«. Von ihm stammten auch die Dekorationsentwürfe zur ersten Auf führung des »Rings des Nibelungen, in Bayreuth. König Ludwig II. von Bayern gab ihm darauf den Auftrag zur Aus führung eines Gcmälde-Cyklus aus dem »Ring des Nibelungen, für das Schloß Linderhof. den Hoffmann im Jahre 1883 voll endete. Für den Erzherzog Leopold führte er die landschaftlichen Wandmalereien im Schlosse Hörnstein aus. Seine spätern Schöpfungen waren ideale Landschaften zur Darstellung der Bildungscpochen für das Naturhistorische Hofmuseum zu Wien und zwei Wandgemälde für das dortige Parlamentsgebäude. Von neuern Gemälden sind hervorzuheben: »Aus dem böhmischen Ur wald«, »Aus dem Sabinergebirge bei Mcntorello«, »Aus der Ur zeit«, »Unter Ruinen«, »König Lear im Sturm«. Hoffmann war seit 1867 Mitglied der Akademie der Künste in Wien. (Sprechsaal.) Warenhaus - Musikalicnhandel. Mit Verlangzetteln von Georg Müller, Buch- und Musikalienhandlung in Berlin, Mittenwalderstraße größern Partien — direkt per Post, geigen Nachnahme des Betrags — bestellt die unsers Erachtens zweifellos für Warenhäuser be stimmt sind. Wir haben festgestellt, daß es eine Buch- und Musikalien handlung von Georg Müller in der Mittenwalderstraße nicht gibt, wohl aber einen Chambregarnisten gleichen Namens in dem angegebenen Hause genannter Straße. Des weitern haben wir festgestellt, daß eine von der Verlagshandlung von Otto Teich in Leipzig nicht ausgeführte, vielmehr uns zur Verfügung gestellte Bestellung des bekannten Warenhaushintermannes Max, auch Gustav Reimann in Berlin wenige Tage nachher in etwas modifizierter Gestalt mit dem Verlangzettel des oben gekenn zeichneten Georg Müller eintraf, die uns Herr Teich gleichfalls unausgeführt zur Verfügung gestellt hat. — Ein Kommentar ist überflüssig! Wenn alle Verleger in ähnlichen Fällen dem Beispiel des Herrn Otto Teich folgen würden, — wie bald wäre der Kampf Berlin, 30. Januar 1904. Der Vorstand des Vereins der Berliner Musikalienhändler. W. Challier. R. Scheithauer. M. Raabe. Anschließend an vorstehende Mitteilung bemerke ich, daß mir die Kommission von genanntem Georg Müller in Berlin unterm dingung, daß ich ein entsprechendes Inserat im Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel veröffentlichen solle; nach Bestätigung dieses Briefes würde dann die nötige Kasse rc. folgen. Bis heute sind aber weder Aufträge noch Kaffe bei mir eingcgangen! Als nun Herr Otto Teich mir gegenüber telephonisch sein Bedenken Auf meine Kündigung hin hat mir M. nun folgenden Brief, den ich im Wortlaut nachstehend wiedergebe, geschrieben: »Berlin 8^V. 29. 26./1. 04. »Herrn F. E. Fischer, Leipzig. »Im Besitz Ihres Geehrten vom gestrigen Tage, muß ich Ihnen erwidern, daß es gänzlich ausgeschlossen ist, daß ich wohl an Sie schon eine größere Bestellung gemacht. Es ist also diese unberechtigte Vermutung vollkommen hinfällig! »Daß ich Ihnen auf Ihre letzten Mitteilungen ohne Rückäußerung ließ, bitte ich zu entschuldigen, da ich seit einigen Wochen krank bin und mich meinem neuen Unter nehmen wenig und garnicht widmen konnte. Betreffs Mit- Abstand zu nehmen. »In einigen Tagen gedenke ich soweit wieder hergestellt u sein, daß ich laufende Bestellungen an Sie ergehen lassen ann, eoentl. komme ich auch persönlich zu Ihnen. — Ein entsprechender Betrag folgt ebenfalls in den nächsten Tagen per Post. »Ihrer w. Rückäußerung entgegensetzend zeichne Hochachtend (gez.) Georg Müller. Der mir in Aussicht gestellte Besuch ist bis zum Augenblick noch nicht erfolgt, und ich werde daher die Kommission ohne weiteres niederlegen, da ich mit Firmen nichts zu tun haben will, die sich in den Dienst der Warenhäuser stellen. Ich bin auf Wunsch des Börsenoereins der Deutschen Buch händler auch gern bereit, die Original-Korrespondenz und die Kopien meiner an M. gerichteten Zuschriften zur Verfügung zu stellen. Leipzig, 3. Februar 1904. F. E. Fischer.
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