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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.08.1853
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1853-08-03
- Erscheinungsdatum
- 03.08.1853
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- Deutsch
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1179 1853.^ Auf diese Satze fortbauend, so gestehe ich offen und frei, im Na men vieler, vieler Verleger: daß wir allerdings Credit gebrauchen bei Buchdruckern und Papicrhändlern, und daß jene Summen, welche uns creditirt werden, unsere eignen Capitalien oft sehr übersteigen. So ist's aber gerade in jedem Fabrikgeschäfte, mag der Fabrikherc 10 oder 500 Menschen beschäftigen, er wird auf Zeit stets über seine Capitalien hinausgehen, hinausgehen müssen — er wird, um es Dir ganz deutlich zu sagen: mehr fremdes Geld (hier synonym mit Credit) im Geschäfte mit arbeiten lassen, als eigne Capitalien. Das ist ja eben kaufmännischer Handel und Wandel, das ist die Wohllhat des kaufmännischen Credits, oder glaubstDu vielleicht, Rothschild arbeite ohne fremdes Geld, nur mir eignem Capitale? -In contrsiro — wenn Rothschild 50 Millionen Thaler reich sein sollte, so wird er vielleicht noch 50 weitere Millionen fremdes Geld in seinem Ge schäfte mit arbeiten lassen. Was Deine frappanten Seitcnhiebc auf das kopflose Verlegen betrifft, so ist's zu bedauern, daß es überhaupt geschieht und nicht zu vermeiden ist. Doch glaube mir, daß das, Dir vielleicht als kopf los erscheinendes Unternehmen, vielKopfzcrbrecherci, viel Ueberlcgung vorher doch gekostet hat, glaube mir, kein Verleger denkt kopflos zu verlegen, glaube mir, jedes Werk wird mit gutem Glauben an seinen Werth, oder doch auf seine Rcntbarkcit geboren, wenngleich sehr viele Verlagswcrkc nach der Geburt als kopflose Dinge sich bewähren. Ferner hast Du anzuerkcnnen, daß das Verlegen eine schwere Sache ist, cs ist nicht eine gedankenlose, leichte Capital-Anlagc, cs ist Sache der geistigen Anschauung, Sache der richtigen Würdigung der Verhältnisse und Zustände, Sache individueller Intelligenz — es gehört mehr dazu als Geld — es gehört dazu ein tüchtiges geisti ges Capital und unser Geschäft unterscheidet sich eben dadurch erst von einer Fabrikanlage, daß wir öfters mit geringen Geldmitteln, wenn nur die nöthigcn geistigen Capitalien vorhanden sind, unser Geschäft vorthcilhaft betreiben können. Schnell ist's gesagt „das ist ein kopfloses Verlegen" schnell ist's geschehen über irgend einen Verleger den Stab der Verdammung zu brechen — obs aber gerechtfertigt, obs human ist, das bleibt eine andre Frage. Ja! theurer Max! würdest Du wirklich der weise Mann sein, der Du zu sein scheinst, würdest Du jener weise Mann sein, welcher kopfloses (nur Deinetwegen behalte ich den Ausdruck bei) Verlegen ganz zu vermeiden im Stande wäre — Dir gebührte die Verleger krone. Dir gebührte ein Platz über Cotta — denn auch diese Firma hat hier und dort kopflos verlegt, d. h. Sachen gebracht, die weder Capital noch Zinsen Zurückgaben, oder die der Welt sonst wie Nutzen zu bringen im Stande gewesen wären. Glaube mir, mein Max, jeder Verleger weiß, daß er hier und dort kopflos verlegen wird, er kanns nicht vermeiden, glaube Du es von Dir auch und reite nicht so hoch zu Roß — brich nicht so leichthin den Stab der Verdam mung, siehe Dir lieber das Titelblatt des Viosr ok Wakelielä an, lies darauf das Motto: 1-VIiero io tlie Korso *) oto. und Dein Urtheil und Deine Anschauung wird für künftig milder aus- fallen. Auf weiter von Dir in Deinem Aufsatze angeregte Neben dinge gehe ich nicht ein, sie sind schon zuvielfällig besprochen worden, nur Deine Hauptpunkte wollte ich beleuchten. Was zum Schluß Deine Idee von Listen über das geschäftliche Treiben der Verleger betrifft, so Ihr bereits besprochen und wovon Du einige Kategorien namhaft machst, so müssen sie höchst interessant werden, vielleicht könnten dazu dann später, nur um sie noch nütz licher zu machen, einige Bemerkungen von Seiten der Verleger als Supplement gegeben werden. Ich verbleibe Dein Freund E. Wenglcr. *) Erinnere Dich einmal, wenn Du Sortimenter bist, wie viel Du unnützes Zeug Dir 5 6. in der Erwartung kommen ließest, es abzusetzen, und Du hast es nicht abgesetzt. Du verschriebst die Bücher nicht etwa den verlockenden Titeln nach — nein nach vorheriger persönliche Anschauung der Bücher — und doch irrtest Du. Oder wars nie so bei Dir? Ware da der Verleger nicht weiser gewesen, Dir die Er. gar nicht zuzusenden? Und wie oft muß der Verleger nicht weiser sein als der Sortimenter. Der Sortimenter verführt und verlocket ihn so genug durch seine Bestellzettel zu nutzloser Expedition. Wie Du aber den Verleger verlockest und verführst, so wird der Verleger verlocket und verführt zu nutzlosen Unternehmungen durch die Verfasser, so wird er auch verlocket und verführt durch seine eigenen Verlagsidecn. Drum 4Vkere is tke Korse etc. A n z e i g e b l a t t. (Inserate von Mitgliedern des BörsenvercinS werden die drcigefpaltene Petit-Zeile oder Naum mit 5 Pf. sächs., alle übrigen mit 1V Pf. fächf. berechnet.- GeschäftlicheEinrichtungen und Veränderungen. sv062.) Vortheilhaftcs Verkaufs- Anerbieten. Wegen anderweitiger Unternehmen ist in j einer größeren Provinzialstadt Schlesiens eine j Buch-, Musikalien-, Kunst, und Antiquar-Hand lung, verbunden mit einer ausgewähltcn, gegen ^ 8000 Bände starken Leihbibiothck deutscher und französischer Bücher und Journal-Zirkel, nebst einem rentabeln Zeichen- und Schrcibmaterialien- Geschäft, getheilt oder im Ganzen, ndthigenfalls auch ohne Uebernahme des Lagers, unter günsti gen Bedingungen zu verkaufen. Auf schriftliche, portofreie Anfragen unter Chiffre O. qp 22. an Herrn C. F. Schmidt in Leipzig, erfolgt nähere Auskunft. (8063.) Einer der bestbekannten hiesigen Schrift steller arbeitet an einem der neuesten Zeit an- gchdrigen Geschichtswerke, welches großesAuf- sehen erregen wird, und hat mich beauftragt, das Manuskript an einen deutschen Verleger zu verkaufen. Nähere Auskunft für die Leipziger Herren Verleger bei Hrn. Steinacker, außerdem gef. direct an mich zu wenden. Mit ergebenster Hochachtung Paris, 23. Juli 1853. Fcrd. Sartorius, 9. rue IVIararine. (8064.) Verkaufs-Lffcrtc- 'Eine im besten Zustande sich befindende, aus 3640 Nrn. bestehende Musikalien-Leihanstalt ist billig zu verkaufen. Die Redaction des Börsenblattes befördert IHaiico-Anfragen sub 6. k. stsi 41. (8065.) Der C. G. Brandis'sche Verlag in Berlin ist käuflich an uns übergegangcn und wird von heute ab unter obiger Firma von Berlin bis auf Weiteres nur gegen baar ex- pedirt. Magdeburg, den I. Juli 1853. Albert Falckenberg St Co. (8066.) Um Mißverständnissen zu begegnen, zeige ich hiermit an, daß der in Nr. 82 d. Bl. von der Stiller'schcn Hofbuchhandlung in Ro stock angekündiute „Dankaltar, geistlicher, von Heinrich Müller", in meinem Verlage ek- schienen ist. — Hiermit verbinde ich die An zeige, daß ich den Rest der Auflage dieses Bu ches nebst dem ferner« Verlagsrecht«: desselben an die Agentur des Rauhen Hauses zu Horn bei Hamburg'verkauft habe. Rostock, den 23. Juli 1853. Ludolph Hirsch, Buchdruckereibes. Fertige Bücher n. s. w. (8067.) In der Hurter'schen Buchhandlung in Schaffhausen erschien so eben: Ueber den Charakter und die wesentlichen Eigenschaften der Conkordatc. Von vr. I. A. Brühl. 15 NA. Bei den obschwebenden kirchlichen Fragen dürfte diese Schrift ein besonderes Interesse in Anspruch nehmen. 172*
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