Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.11.1868

3216 Künftig erscheinende Bücher u. s. w. ZL 267, 17. November. VöllaZ von L. 8eemiinn in DsipLiA. — diur unk VerlnnAen. — (30766.1 Glitte dieses Illonsts kommt rur Ver sendung: Charakterbilder aus der K u n st q e s ch i eh t e. Zur Einführung in das Studium derselben. Herausgegeben von A. W. Becker. Dritte von C. Clauß besorgte, stark vermehrte Auflage. II. Abth. Mittelalter. Mit vielen Jllustr. Br. 24 N-k — 18 N-k netto. Nie lll. ^btbeilung (kieureit) rvird Lnde dieses ülooats erselieineo und sieben dann vollständige Lxemplare, br. L 2 ^ 12 eieg. geb. 2 ^ 22sch letztere sedoek nur susnabmsvveise. ä eond. rur Verfügung. (Nur liier nngersigt.) ?. k. (30767.1 Ende dieses Monats erscheint: Lessing und Swift. Eine Studie über „Nathan der Weise" von vr. Jacob Caro, L. >>. Professor der Geschichte an der Universität Jena. Preis ca. 15—20 Sj/ ord. Der Versager beabsichtigt nicht über die Idee oder den Werth des Lessing'schen Dramas, auch nicht über die Bedeutung und Entwickelung der Charaktere desselben etwas Neues zu bringen, überhaupt soll weniger von dem die Rede sein, was Lessing aus dem reichen Vorrath seines eigenen Dichtens und Denkens erschaffen, als von dem, was er anderwärts hergenommen, — von den Quellen seiner Dichtung, von dem Werden und Entstehen derselben. Im Decameronc des Bvccacio sowie in dem sonderbaren Leben des bekannten englischen Hu moristen Jonathan Swift hat der Verfasser die ursprüngliche Idee und die Quelle des Lessing' schen Nathan gefunden. „Schlagt nur nach das Decameronc des Bvccacio Gwrnala I. Nov. 3: Ich glaube eine sehr interessante Episode dazu erfunden zu haben, daß sich alles sehr gut soll lesen lassen." So schreibt Lessing an seinen Bruder Carl und bald darauf an Herder: „Ich will hoffen, daß Sie weder den Propheten Nathan noch eine Satyre aus Goeze erwartenI Er ist ein Nathan, der beim Boccaz „Melchisedek" heißt rc. rc." Chaufepie, der Fortsetzer des Bayle'schen Dictionnaire, ein Buck), welches Lessing gründlich studirte und, wie er selber sagte, die Basis seines Wissens bildete, meldet von Swift, daß er so wohl wie seine Geliebte Stella natürliche Kinder Sir John Temple's gewesen. — In Swift haben wir also den Mann, der seine eigene Schwester unnatürlich liebte, derselbe Swift aber hat bas Märchen von der Tonne geschrieben, d. i. der bekannte parabolische Vergleich der 3 Consessionen. Aus der Combination dieser beiden hetero genen Stücke beweist der Verfasser mit schlagender Klarheit die Entstehung des „Nathan der Weise". Ich versende dieses Buch nur aus Ver langen ü Conto 1869, bitte aber dringend, ä cond.-Bestcllungen nur sehr mäßig zu machen. Hochachtungsvoll Jena, am 1. November 1868. Otto Dcistung'S Buchhandlung. Hermann Dabis. (30768.f Demnächst erscheint in unserem Verlage: König Wilhelm. Sein Leben und Wirken von der ersten Jugend an bis auf die neueste Zeit, dargestellt in einer Sammlg. von Reden, geschichtl. Schilderungen und Gedichten von l)r. Rudolph Löhbach. III. Auflage. Preis 10 S-f. Strüdcr'sche Buchh. in Neuwied. (30769.1 Ende November erscheint: Gedichte in schwäbischer Mundart von Joh. Georg Kcheifele (vulAo Jörg von Spihifpui). II. Bdchn. Mit einem Anhänge enthaltend: Die Erklärung der verkommenden Provin zialismen. Preis ca. 10 N/ — 36 kr. Das II. Bdchn. der beliebten schwäb. Ge dichte reiht sich dem — in der I. D. Claß'schen i Buchhdlg. in Heilbronn erschienenen — I. Bdchn. (4. Ausl.) würdig an, und dürfte sich dasselbe für Inhaber des I. Bdchn. als Weihnachts geschenk eignen. Mindelheim, d. 12. November 1868. A. F. Högcndörfer'S Buchhdlg. (30770.1 Im Lause dieses Monats wird in Paris erscheinen und von mir außerhalb Frank reich debitirt: Iiv IiL Narmora st prirssienne. Ar. 8. 250 8. kreis: 28 mit 25 U. Diese Schrift,-welche nicht mit derjenigen bei O. Wigand in Leipzig in deutscher Sprache erschienenen zu verwechseln ist, wurde bereits in der kevue des deux Isiondes vom 15. Septbr. d. I. als von großer Wichtigkeit bezeichnet, da sie die Ereignisse des Jahres 1866 in neuer, über aus klarer Weise beleuchtet. Sie wird deshalb nicht verfehlen, allgemeines Aufsehen zu er regen. Der geringen Auflage wegen kann ich nur feste Bestellungen ausführen. Größere Aufträge erbitte mit directer Post. Turin, den 7. November 1868. Hermann Locschcr. WM" Für den Weihnachtstisch, sowie für Lesezirkel und Leihbibliotheken. (30771.1 —— Im Laufe dieses Monats erscheint in un serem Verlage: Römische Schlendcrtage von Hermann Allmers. Ca. 30 Bog. gr. 8. in elegantester Ausstattung. Geh. ca. 2 mit 25 gh Rab., fest mit 33U gh, gegen baar mit 40 hh Rab , der Baarpreis erlischt nach Erscheinen des Buches. Freiexemplare bei Baarbezug: 7/6. Der durch seine Gedichte und sein Mar schenbuch bekannte Verfasser bringt uns das, was er während seines Aufenthaltes in Rom erlebt, beobachtet, studirt und empfunden hat, in interessanten Abhandlungen, fesselnden Schilde rungen und einem Cyklus vortrefflicher Dich tungen dar. Abgesehen von der höchst originellen Art und Weise, in der uns die „Römischen Schlenderlage" schon als Gesammtwerk ent gegentreten, bieten dieselben namentlich in ihren Capitel» „Schutt und Scherben", „Zwischen den Mauern" und „Die vier Jahreszeiten der Kunst" dem Leser völlig neue Gesichtspunkte dar. Das Buch wird einen großen Leserkreis bei allen Gebildeten jedes Standes finden und jeden Leser in seiner anziehenden und originellen Weise fesseln und erfreuen. Durch Ausstattung und Inhalt empfiehlt es sich, wie kein anderes, für den Weihnachtstisch, sowie für Lesezirkel und Leihbibliotheken. Inhalt: Jtalia (Gedicht). — Einfahrt. — Ein Tag in Rom. — Wcihnachtsbilder. — Römisches Straßenleben. — Der italienische Volkscharakter. — Aus dem Tagebuch. — Dich tungen. — Schutt und Scherben. — Vege tationsbilder. — Festleben in Rom. — Zwischen den Mauern. — Unter der Erde. — Die vier Jahreszeiten der Kunst. — Campagnawande- rungen. — Zum heutigen Kunstleben. — Eine vergessene Stadt. — Abschied von Rom (Ge dicht). Bei der so sehr großen Anzahl von Bestellun gen, die auf unser Circular bereits eingelausen, bitten wir, da, wo es noch nicht geschehen, mäßig L eond. verlangen zu wollen; die festen und Baarbestellungen werden wir zuerst erpediren. Oldenburg, 10. November 1868. Schulze'sche Buchhandlung. C. Berndt L A. Schwartz. (30772Z Das von mir im October angezeigte neue Werk des Herrn Professor Rudolf Gneist: Verwaltung — Justiz und Rechtsweg. Staatsverwaltung u. Selbstverwaltung nach englischen und deutschen Verhältnissen mit besonderer Rücksicht auf Verwaltungsreformen und Krcisordnungen in Preußen. erscheint Ende des Monats. 36—37 Bogen. Preis 3 Ich wiederhole, daß ich dasselbe nur aus nahmsweise und nur bei zugleich fester Bestellung ä cond. versenden kann. Die eingegangenen festen Bestellungen sind notirt. Berlin, den 12. November 1868. Julius Springer.