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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.11.1868
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1868-11-18
- Erscheinungsdatum
- 18.11.1868
- Sprache
- Deutsch
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3228 Nichtamtlicher Theil. Ir 268, 18. November. Mechanische Werkstätte liefert Werkzeuge und Maschinen für Typographie und Schriftgießerei, namentlich haben die aus ihr her vorgegangenen Letterngießmaschinen, Numerir- und Zifferndruck- maschincn allgemeine Anerkennung und Verbreitung gefunden Die Geographisch-artistische Anstalt. Im Jahre 1843 -unternahm es die Verlagshandlung, einen Bilder-Atlas zum Con- versations-Lerikon in 10 Abtheilungen und 500 Tafeln mit erklären dem Text in Stahl- und Kupferstich erscheinen zu lassen, dessen artistische Herstellung unter ihrer eigenen Leitung ausgeführt werden sollte. Hierin lag zunächst die Veranlassung, den bereits ausgeübten Zweigen der graphischen Künste einen neuen hinzuzufügen. Es wurde deshalb ein Atelier für Zeichner und Stahlstecher und eine Stahl- und Kupferdruckcrei eingerichtet, der später, als die Firma auch die Kartographie in den Bereich ihrer Unternehmungen zog, eine Lithographische Anstalt nnd Steindruckcrei hinzugefügt wurde. 'Neben der Production eigener Unternehmungen ist die Anstalt fortwährend auch mit der Ausführung fremder Aufträge beschäftigt. Die aus ihr hcrvorgehenden Kunst- und Prachtwerke und die zahlreichen karto graphischen Arbeiten haben derselben einen wohlverdienten Ruf ver schafft. Die Anstalt arbeitet mit 13 Kupferdruckpressen und 6 Stein- druckpreffen; ihr Personal besteht aus 35 Personen (Lithographen, Stahlstccher, Kupferdrucker und Steindrucker). Die Lylographische Anstalt. Die allgemeine Benutzung des Holzschnitts, welche die Herstellung desselben theils in eigenem Interesse, theils infolge fremder Aufträge verlangte, veranlaßte die Firma, den übrigen Zweigen der Officin im Jahre 1857 noch eine Lylographischc Anstalt hinzuzufügen, welche durch ihre vortrefflichen Leistungen in fortwährendem Aufblühen begriffen ist. Sie beschäftigt durchschnittlich 3 Zeichner und 20 Holzschneider. Die Buchbinderei. Der jetzt vorherrschende Gebrauch, die Bücher nicht mehr, wie früher allgemein geschah, roh, sondern in broschirter oder gebundener Form in den Handel zu bringen, hat na türlich die Buchbindcrkunst immer mehr in den Bereich der typo graphischen Hilfsgcwerbe gezogen. Als im Jahre 1842 die Firma das neue Druckereigebäude gebaut hatte, uni darin sämmtliche tech nischen Zweige zu vereinigen, wurde in der zweiten Etage auch eine Buchbinderei eingerichtet, welche unter der Leitung eines Meisters ausschließlich die Buchbinderarbeiten der Vcrlagshandlung auszu führen hatte. Anfänglich bestanden diese hauptsächlich in Herstellung von Broschüren, später aber, als der Handel mit gebundenen Büchern immer mehr Eingang fand, wurden auch diese theilweise hergestellt, obschon außerdem noch mehrere andere Buchbindereien damit beschäf tigt blieben. Erst 1862, als infolge der Gewerbefreiheit der Zunft zwang aufhörte, fand eine vollständige Neugestaltung der Buchbin: derei statt, welche ausgerüstet mit den besten Maschinen, zum Theil durch Dampfkraft bewegt, und sonstigen Hilfsmitteln den gesummten Bedarf der Verlagshandlung an Broschüren und Einbänden in jeder erforderlichen Ausführung herstellt und hinsichtlich ihrer Leistungen nicht allein zu den tüchtigsten, sondern auch zu den größten Buch bindereien Leipzigs zu zählen ist. Sie beschäftigt ein Personal von 90 Arbeitern und Arbeiterinnen. Der Umfang der jährlich aus der Buchbinderei hcrvorgehenden Arbeiten läßt sich schon daraus er messen, daß nur für das eine Unternehmen des Conversations- Lerikons jährlich circa 600,000 Broschüren von Heften und Bänden und 40,000 Bände, theils in Leinwand-, theils in Halbfranzbänden hergestellt werden. Zur Erleichterung des buchhändlcrischen Verkehrs mit Oester reich unterhält die Firma seit 1863 eine Agentur in Wien. Das Gesammtpersonal der Firma besteht gegenwärtig aus 557 Personen. Miscellen. Aus Triest berichtet die Allgemeine Zeitung: „Leipzig er weist sich fort und fort als eine Metropole des Buchhandels, und was irgendwie Bedeutungsvolles von literarischen Sammlungen zur Verwerthung gelangen soll, kann sich der Anziehungskraft dieser Bücherstadt nicht entziehen. Gegenwärtig wandert den Weg nach Leipzig eine hiesige Bibliothek seltener Art, die wir nur ungern von hier scheiden sehen, die Bibliothek des Hrn. G. v. Manussi, welche von dem Hause F. A. Brockhaus angekauft worden ist. Inner halb eines Zeitraums von mehr als 30 Jahren gesammelt, umfaßt diese Bibliothek in sorgfältiger Auswahl verschiedene Gebiete der ältcrn und neuern Literatur; vor allem zeichnet sich dieselbe aber aus durch eine seltene Reichhaltigkeit auf dem Gebiete der französischen Geschichte. In diesem Thcilc der Bibliothek befindet sich unter anderm eine Sammlung von Schriften aus der Zeit der großen französischen Revolution und über dieselbe, wie solche in ähnlicher Vollständigkeit wohl selbst in Frankreich nicht leicht zu finden sein dürfte, und speciell diese Abthcilung könnte man eine förmliche Libliotlrsyu« rövolutronnairs nennen. Indem diese Sammlung in den Handel gelangt, wird sich Bibliotheken sowie den vielen Samm lern gerade auf diesem Gebiete erwünschte Gelegenheit zu Ergänzungen bieten." Einen Druckfehler der heitersten Art, wie er überhaupt nur passtren kann, so erzählt der Franzose Jules Clarette in seiner „L'Jllustration", enthält ein kürzlich erschienenes Werk über den Wahnsinn. Der Verfasser, ein namhafter Arzt, hatte dasselbe mit einigen längeren Citaten aus einem andern Buche geschlossen und schrieb, als man ihm die Druckrevision vorlegte und er dabei fand, daß diese Stellen ohne die üblichen Gänsefüßchen gesetzt worden waren, an den Rand des Bogens als Notiz: „Dour ünir, il kaut Auillsmster tous Iss alinöas" und mit dem frohen Gefühle der glücklichen Beendigung gibt er den letzten Dogen zur Druckerei zurück. Das Werk wird schnell ausgcdruckt, sofort geheftet, kommt zum Ver kauf und als zufällig der Verfasser, ein Exemplar durchblätternd, bis zur letzten Seite kommt, entfällt ihm vor jähem Schreck über den Fehler, welcher ihm hier cntgegenstarrt, fast das Buch aus der Hand. Man hatte die gemachte Randnotiz für einen Manuscriptzusatz ge halten, und so war dieselbe nicht nur zur Schlußzeile der außer ordentlich gelehrten Arbeit geworden. sondern es stand noch oben drein zu lesen, anstatt Dour ünir, il kaut Auillsinstsr tous Iss ali- nöas (Man versehe die Abschnitte mit Gänsefüßchen): Dour ünir, >1 kaut Auillotinsr tous Iss aliönss. (Man schlage allen Verrückten die Köpfe ab.) Bei dem häufigen Zurückverlangen von Seiten der Herren Verleger dürste es billig sein, daß dabei die Nettopreise der be treffenden Bücher gleich mit angegeben würden. Es geht ohnehin im Laufe des Jahres manche Zeit im Sortimentsbuchhandel durch das Einzel-Remilliren verloren, und wird durch das Heraussuchen der Facturen die Arbeit jedenfalls noch vermehrt. . F. Vsuer /tnE^--r kur Krü/io^ra^/tte uns/ ki i/di» / kekun»«n->rk«//. Dsr- aus^sF. von Dr. d. Detriroldt. daürA. 1868. Hebt 9. u. 10. Inlralt: Dis nsus Ordnung und WatalogsisirunA dsr k^ational- bibliotllele. Von Or. D. Ltsllsntiaxsn. — Dis ^Nademis dor Libliopiiilsn in Daris. (Zslrluss.) — Lsiträgs Lur Dsssio^Iittsratur. — 2ur Desolrielite der Dantsaus^alrs von Dliilalstüss.— Vsrsuelr sinsr DaotsinblioArapIris vou 1865 an. — 2ur Oötirs , Dsssin^- und Lolrillsr-Dittsratur. (DortsstruvA.) — Dittsratnr und ilisosllsn.— Dis Viblio- tbslr dsr Dsutsolisn DantsAssollsoirnkt i„ Drssdsn. — ^IlAsmsins OilzIinAranbis.
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