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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.08.1917
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1917-08-01
- Erscheinungsdatum
- 01.08.1917
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Digitalisat
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19170801
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1917
- Monat1917-08
- Tag1917-08-01
- Monat1917-08
- Jahr1917
- Titel
- Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.08.1917
- Autor
- No.
- [3] - 921
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AMMdeMMMMaM ^MMmöMöMrwereLrL'örMutWenBW Nr. 177. Leipzig, Mittwoch den I. August 1917. 84. Jahrgang. Redaktioneller Teil. Arznei, nicht Gift. Unter der Spitzmarke »Micheleien« hat die Wochenschrift, die den Titel »Das gröbere Deutschland« führt, die Tatsache mißbilligt, daß die Gesellschaft der Freunde der Deutschen Bücherei dieser im Kriege entstandenen Gesamtbibliothek des deutschen Volkes eine Karikaturensammlung des holländischen Zeichners Raemaekers geschenkt hat. Sie beklagt sich darüber, daß die Gesellschaft der Freunde für teures Geld diese Schö pfung niedrigster Art gekauft habe, und die Deutsche Bücherei verleibe sie ihren Beständen ein, während es doch die einfachste völkische Würde verlangt hätte, eine solche Gabe zurllckzuweisen. Mit demselben Rechte könnte das Gemüt, das an den Zerrbildern eines von den Engländern gedungenen Holländers Anstoß nimmt, sich darüber beklagen, daß die unter dem Namen Dum- Dum-Geschosse bekannten Kampfmittel der britischen Nation auf bewahrt und als Kulturdokumente der Nachwelt überliefert werden; oder etwa darüber, daß in Apotheken gefährliche Gifte bereitet werden, die zu medizinischen Zwecken dienen. Die Entrüstung, die der Notizenverfertiger zur Schau trägt, mag mancher naiven Seele am Platz erscheinen, und sein Ab scheu ist gewiß ehrlich: aber von Überlegung und Einsicht zeugt sie nicht. Die Deutsche Bücherei hat eine wertvolle Sammlung von Dokumenten des Weltkrieges veranstaltet. Zu diesen gehört unzweifelhaft auch eine solche Reihe von Bildern, die zu den gif tigsten Waffen der bibclverteilenden englischen Ration zählen. Sic sollen den .Haß gegen Deutschland erwecken, und leider haben sie, wie sich aus der Unmasse von Kriegserklärungen gegen Deutschland ergibt, neben vielen anderen derartigen Versuchen ihre Wirkung getan, mindestens in gleichem Maße wie die Ar tikel der Northcliffe-Presse. Während diese nach kurzer Zeit der Vergessenheit anheimfallen, bleiben derartige Karikaturen bestehen und können auch nach Hunderten von Jahren von Ge lehrten, die die Erscheinungen des Weltkrieges kritisch betrachten, in Augenschein genommen werden. Es ist wichtig, daß solche Bilder, aus denen die Gesinnung und Stimmung unmittelbar zum Auge sprechen, für künftige Geschlechter ausbewahrt werden, damit man auch später noch sehen kann, bis zu welchem Grade des infernalischen Hasses sich die Gegner Deutschlands ver stiegen haben. H. St. Chamberlain, ein Sproß Großbritanniens, den die waschechten Söhne des Jnselreichs gewiß ebenso verurteilen und hinrichten würdet! wie den Irländer Roger Casement, wirft in einem seiner Aufsätze, die aus Anlaß des Krieges er schienen sind, die Frage auf: Warum wird Deutschland so ge haßt? Er beantwortet sie aber nicht, sondern stellt die Gegen frage: Warum wird Deutschland so geliebt? und bekennt dann seine Liebe zum deutschen Volke. Viele wissen auf die erste Frage eine Antwort nicht zu geben. Nun, in den von den Engländern bestellten holländischen Bildern ist eine der Wur zeln zu finden, ans denen unmittelbar zu ersehen ist, welche Mittel angewendet wurden, um die Deutschen vor der Welt herabzusetzen. Solche corpora delicti sollte man festlegen und der Nachwelt aufbewahren, denn besser könnte man nicht ad oculos demonstrieren, wie diese Nation gesinnt war, und tvelcher Abgrund von Heuchelei und Zynismus in ihr sich auflar. Diese Schenkung, eine Sammlung von Gistblüten, wie sie hämischer und höhnischer nicht gedacht werden kann, soll hier in der Deutschen Bücherei wie eine Schutz impfung wirken. Der Anblick dieser Ausgeburten eines zum Irrwahn gesteigerten Hasses ist geeignet, das heilende Serum der Vaterlandsliebe in deutschen Landen immer wieder von neuem zu erzeugen; sie sind das wirksame Gegenmittel gegen alle möglichen Michelcien, gegen Lauheit, Simpelei, Gefühls duselei, Willensschwäche und was der schönen Eigenschaften mehr sind, die das deutsche Volk jahrhundertelang hinderten, die seiner Geistesmacht entsprechende Stellung in der Welt ein zunehmen; sie sind das unmittelbar wirkende, weil zum Auge sprechende Mittel, die innere Zwietracht zu beseitigen, den Hang zu unfruchtbaren Nörgeleien zu unterdrücken, die, wie es scheint, dem Nationalcharakter der Deutschen unausrottbar eigentümlich sind. Die Blätter werden als ein Kennzeichen englischer Ge sittung und Gesinnung auch künftigen Geschlechtern überliefert werden müssen zur Stärkung und Stählung der deutschen Wehr haftigkeit, gegen die unter dem Fremdwort »Militarismus« die Engländer lediglich Krieg gegen Deutschland führen. Ter Leiter des Kieler Instituts für Seeverkehr und Welt wirtschaft, Professor vr. Bernhard Harms, sagt: »Was Eng land in diesem Kriege Deutschland und den Deutschen geboten hat, kann von den heute Lebenden überhaupt nicht vergessen werden. Rach ehrlichem Kampf mit ehrlichen Waffen kann man sich die Hand reichen, nach den perfiden Methoden jedoch, mit denen England uns planmäßig zu außerhalb der Zivilisation stehenden Heloten und Verbrechern zu stempeln versucht hat, bleibt ein Stachel, den ein Deutscher, der etwas auf sich hält, mit ins Grab nimmt. Dies um so sicherer, wenn das Schicksal es uns versagen sollte, England die Sühne auszuerlegen, die zur Größe seiner Schuld im Verhältnis steht«. Im Leben der Völker gibt es kein Vergessen, die Geschichte ist die Erinnerung eines Volkes. Die Bilder, die die Gesellschaft der Freunde der Deutschen Bücherei der bereits aus mehr als 30 000 Nummern bestehenden Kricgssammlung zugefllhrt hat, sind ein wichtiges Dokument, welches künftigen Geschlechtern aufbewahrt werden soll, damit unvergessen bleibe, was künf tigen Geschlechtern zur Lehre dienen kann. Artur Seemann. Die Flamen gegen den französischen Buchhandel. ZeitnngSwesen, Buch und Buchhandel gehören in Belgien zu den bcslgepflegten Mitteln, mit denen Frankreich die geistige Eroberung dieses Landes von jeher planmäßig betrieben hat. Eine wahre Flut französischer Bücher, Monatsschriften, Liefe rungswerke, Kalender brachten die Eisenbahnzüge jeden Morgen auf den Bahnhof von Brüssel aus Paris heran; Auslieferungs- firmcn, Sortimenter, Straßenverkäufer und Hausierer gaben die Ware weiter; auch den, der nicht mehr als 2 Cts. täglich für Lek türe auszugeben hatte, erreichte dieser mit einer Umsicht ohne gleichen ansgcbildcte, sich ans Märkten, Bahnhöfen, in Tor winkeln und Säulengängen, in Museen und Spiclhäusern an- bietendc französische Bücher-, Zeitschriften- und Zeitungsverschleiß. Wie man den Berichten des zu Paris vom 1l.—17. März abgehaltenen zweiten Bücherkongresses entnehmen kann, beabsich- 921
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