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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.08.1917
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1917-08-01
- Erscheinungsdatum
- 01.08.1917
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19170801
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191708012
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1917
- Monat1917-08
- Tag1917-08-01
- Monat1917-08
- Jahr1917
- Titel
- Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.08.1917
- Autor
- No.
- [4] - 922
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Redaktioneller Teil. .-sjf 177, l. August 1917. ligt das französische Buch- und Druckgcwerbe, seinen Ansturm aus Belgien »ach dem Kriege noch zu verstärken. Durch hollän dische Blätter, in denen diese Berichte abgcdruckt waren, er fuhren es auch die Flamen, daß sich eine aus 33 Teilhaberfirmeu gebildete »Gesellschaft französischer Verlagsausfuhr« (I-a soeiete ä'sxportativn äss eäitions kran^.-usss) gegründet hat, die sich in erster Linie die Einrichtung grober Hauptmagazine in den ver schiedenen sranzösischsprccheuden Ländern, namentlich aber in Belgien angelegen sein lassen will. Das Antwerpcner Tageblatt »Hst Vlaamsok dlisurvs« druckte am 24. Juni <Nr. 17b) das Arbcitsprogramm dieser Gesellschaft aus dem »Vackorlancl« (Haag, 9. Juni) ab und fügte hinzu: »Soweit wir in Frage stehen, beabsichtigt man mit diesen Plänen nichts mehr und nichts weniger, als Belgien, insonderheit Flandern, mit fran zösischem Lesestoff aller Art zu überfluten. Für unfern Volks stamm bedeuten dieser Zusammenschluß und diese Pläne eine große Gefahr, der wir mii entsprechenden Abwehrmaßregeln begegnen müssen. Wir kommen in Kürze daraus zurück«. Nicht nur »Hot Vlaamsek dlieuevs« ist auf die Sache zurück- gekommen, sondern sämtliche in Belgien erscheinenden flämischen Blätter haben aus die Bedeutsamkeit dieses französischen Buch händlerkongresses warnend aufmerksam gemacht. Die Gefahr ist deswegen so erheblich, weil gegen den französischen Riesen der flämische Buchhandel ein bloßer Zwerg ist. Er wickelt sich dürftig genug, gewissermaßen zufällig, ohne Einstellung auf große geschäftliche oder pädagogische Gesichtspunkte ab. Von oben her erfuhr dieses kleine Unternehmertum keine Unter stützung, vielmehr waren es der französische Buchhandel und das französische Schrifttum, die von der belgischen Regierung mit allen Mitteln gefördert wurden. Die Zahlen der für nieder- ländische und der für französische Literalurwerkc von Staais- wegen ausgcworfenen Sudsidien wurden bereits in Nr. 213 des Bbl. vom 14. September 1915 mitgeteilt. Jetzt ist es der flämische Publizist Karel van den Oevcr, der im Laarnsolwn dUmnvsbi.-ul (Holland) von neuem auf das schreiende Mißver hältnis in der Behandlung niederländischen und französischen Buchgewerbes hinweist: Es sind binnen vier Jahren 95 978,75 Frcs. oder 80 7», um die das flämische Schrifttum gegenüber dem französischen an Staatsbeihilfen zu kurz gekommen ist. Wie Karel van den Oever in Holland, so erkennen die flä mischen Blätter innerhalb des besetzten Gebietes, daß es jetzt, wo das flämische Geistesleben dank dem endlich gewonnenen, all gemeinen flämischen Schulunterricht sichtbar einer sehr raschen Erweckung und Blüte entgcgengeht, daß es gerade jetzt ein un beschreibliches nationales Unglück wäre, wenn Frankreich das aussühren könnte, was cs plant, und wenn der flämische Buch handel sich gegen den Schlag nicht wappnet. Unter der Über schrift : »LW LM8TI6 6LV/VLÜ« schreibt das Antwerpensche Wochenblatt »De Loiuliuobt« unterm K. Juni (Nr. 45): »Wenn unser Land noch ausgiebiger mit französischen Büchern, Zeit schriften und Tagesblättern als früher überströmt wird, dann muß die Französierung beim Volke sich noch mehr in Breite und Tiefe ausdehnen. Das Unternehmen (Ua sooists ä'sxpor- tation) ist Wohl ebensosehr als Handelsunternehmen wie als Politisches Propagandamittel geplant. Es liegt folglich auf der Hand, daß namentlich auch wohlfeile, also in erster Linie für das geringere Volk bestimmte französische Bücher verbreitet werden sollen. Was der frühere Unterrichtsplan, nach der Mei nung derjenigen, die ihn entwarfen, und jener, die versuchen werden, ihn im Geiste Le H-lvres nach dem Kriege zurecht zuschneiden, vorbereitet und ermöglicht hat, das soll der fran zösische Lesestoff zu Ende führen: Unser Volk nämlich soll je länger desto mehr in die Französierung hincingezogen werden. — Aber auch als Katholiken flößt diese Gefahr uns Schrecken ein. Man kennt den Geist von Sitten- und Gottlosigkeit, der die Mehrzahl der in Frankreich erscheinenden Blätter kennzeichnet. Und dann die Bücher, welche gleich den Blättern in noch größe ren Mengen ins Land eingesührt werden sollen! Kein Ge ringerer als Adolphe Prins sagte 1897 auf einer Sitzung der belgischen Akademie: »Es ist nicht zu bezweifeln, daß ein Teil der französischen Literatur in diesem Augenblicke durch einen Mangel an sittlicher Gesundheit sich kennzeichnet. Diese Bücher, 822 die kein einziges Gefühl, keine einzige Weltanschauung, keinen einzigen Gedanken entstehen lassen, sind keine guten Bücher. Sic schildern eine Gesellschaft, die voller Eitelkeiten und aller Tugend bar ist . . .« Gesichtspunkte mehr wirtschaftlicher Art sind es, die in der »Karotte van Lrüssol« 23. Juni (Nr. 171) gegen die Drohung des französischen Buchhandels aufgefllhrt werden. Unter der Überschrift: »Onre Vlaamseke Lockbanüoi beckreijck« heißt cs hier, daß cs für den flämischen Buchhandel sich um einen Kamps auf Leben und Tod handele. »Denn wer sagt uns, ob man nicht später in Paris versuchen wird, auch Bücher in niederländischer Sprache zu drucken und zu verlegen? Wurden doch vor dem Kriege in Frankreich auch englische und spanische, in Deutsch land italienische und französische Bücher gedruckt! Jedenfalls müssen wir erwarten, daß die flämische Öffentlichkeit die kultu relle Wichtigkeit dieser Sache unmittelbar einsehen und dem flämischen Buchhandel seine Unterstützung nicht versagen wird. Und wenn irgend möglich, hoffen wir, daß auch die staatliche Obrigkeit nicht gegen ihre flämische Pflicht taub sein wird«. Schließlich sei noch die Stimme der Antwerpenschen Wochen schrift »Oos I,anck« (30. Juni, Nr. 9) angezogen. Hier heißt es: »Wir wollen unfern Haushalt sauber halten, und darum ist es bitter nötig, schon jetzt Abwehrmaßregeln zu ergreifen. Unser Buchhandel ist noch nicht erwachsen genug, um gegen eine mächtig ausgestattetc Körperschaft auftreten zu können. Unsere mehr oder minder bedeutenden Buchhändlerfirmen sind nicht genügend kapitalkräftig. Darum möge die Losung er schallen: »Flämische Verleger, tut Eure Mittel zusammen, ver einigt Euch, richtet Euch ein, wenn Ihr nicht untcrgehen wollt im Mahlstrome des fremden Wettbewerbs!«. vr. H. Wöchentliche Übersicht über geschäftliche Veränderungen und Einrichtungen. Zusammengestellt von der Redaktion des Adreßbuchs des Deutschen Buchhandels. 23.-28. Juli 1917. Vorhergehende Liste 1917, Nr. 171. * — In das Adreßbuch neu aufgenommene Firma. — B. — Börsenblatt. - H. — Handelsgcrichtliche Eintragung (mit Angabe des Erscheinungs tags der zur Bekanntmachung benutzten Zeitung). — Dir. — Direkte Mitteilung. Abraham, G e b r., Rheydt. Leipziger Komm, jetzt: Thomas Komm. Gesch. (Dir.) *B arasch, Geb r., G. m. b. H., Benthe n (Obcrschl.). Warenhaus. Abt. Buch- n. Musith. Geschäftsf.: Reiuhold Pförtner. Leipziger Komm.: H. Schnitze. sB. 173 n. Dir.) Bettenha u sen , I., Wien, errichtete eine Zweigniederlassung in Hodolein b. Olmütz. sH. 25./V1I. 1917.) Bonnes; K Hachfeld, Verlagsbuchhandlung, Pots- d a m. Der Mitinh. August Bonneß ist verstorben. An seine Stelle ist dessen Sohn, August Bonneß, eiugetreten. Die Ver- tretuugsbefngnisse der Prokuristen bleiben unverändert. sH. 25./V1I. 1917.) Borussia Druck- u. V e r l a g s a n st a l t G. m. b. H., Berli n. Hermann Bousset ist nicht mehr Geschäftsf. Verlagsdirektor Her mann Bauermeister, Fritz Böhl u. der bisherige stellvertretende Geschäftsf. Otto Beustciu sind zu ordentlichen Geschäftsführern bestellt. Die Prokura des Felix Holderried ist erloschen. sH. 28./VII. 1917.) *B u ch d r n ck e r e i C. I. Bücher A.-G., Luzern (Schweiz), Zii- richstr. 5. Buchdr. u. Verlh. Gegr. 1861. Leipziger Komm.: Hartmaun. sH. 25./V1I. 1917.) Bücher, C. I., A.-G., Luzern. Die handelsgerichtliche Eintragung der Firma lautet: Buchdruckerei C. I. Bücher A.-G. sH. 25./VII. 1917.) Deu ticke, Franz, Wien. Dem Gesamtprok. Hans Hoffmanu ist Einzclprokura erteilt. sH. 25./VII. 1917.) *D e u t s ch n a t i o n a l e V e r l a g s a n st a l t Aktiengesell schaft, Hamburg. Leipziger Komm.: Hofmeister. sB. 169.) *D r e i Rosen - Verlag Karl F. B ii r i n g , L e i p z i g - P l a g- witz, Elisabeth-Allee 39, I. Gegr. 24./X. 1916. Inh.: Karl Friedrich Wilhelm Biiring. Leipziger Komm.: Stauffcr. sDir.)
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