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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.06.1899
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1899-06-01
- Erscheinungsdatum
- 01.06.1899
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- Deutsch
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schreiben. In gleicher Weise werden die sich oft wieder holenden Ausgaben für Fracht, Porto u. s. w. in einem besonderen Spesen- und Portobuch einzeln notiert, oder auch in einer dritten Spalte des Laden-Kassabuchs, wie dies vielfach üblich, und nur die Monatssumme in das Kassabuch des Geschäftsinhabers übertragen, wogegen alle sonstigen Ausgaben, als'Haushaltungsgeld. Miete, Steuern, Salär re. gleich in dem Haupt-Kassabuche in Ausgabe gestellt werden. Als sonstige Vermögensstacke, die ihrem Werte nach in das Inventar ausgenommen werden müssen, dürften für das einfache Sortiment — abgesehen von Grundstücken — nur Wechsel, Effekten und Tratten in Frage kommen, die nicht als bares Geld zu zählen sind. Hierfür würde also noch ein einfaches Wechsel- und Trattenbuch, sowie ein Effekten- oder Wertbuch anzulegen sein, in denen jeder Eingang und Ausgang eines Wechsels, jede Genehmigung oder Ein lösung einer Tratte, jeder Erwerb oder Veräußerung eines Wertpapiers zu verbuchen sind, sodaß beim Inventur-Abschluß der Wert der vorhandenen Wechsel und Effekten, sowie der noch laufenden Tratten aus den betreffenden Büchern in das Inventar-Verzeichnis übernommen werden kann. Schließlich ist zur besseren Aufbewahrung der Inventar verzeichnisse und Bilanzen die Anlegung eines Jnventur- und Bilanzbuches zu empfehlen, in welches jährlich In ventar und Bilanz einzutragen sind. Damit ist für die ein fache Buchführung alles gegeben, was zur Erfüllung der gesetzlichen Vorschriften erforderlich ist. Ist nun das bisherige Buchführungs-Material nach obigen Ausführungen vervollständigt, wozu in den meisten Fällen nur die Anlage des Fakturenbuches sowie die Ein richtung der beiden Konten für Sortiments-Debitoren und Kreditoren im Geheimbuch nötig sein wird, so dürfte doch die Ausstellung der Jahres-Jnventur noch manchem Schwierig keiten verursachen und zwar infolge eines Fehlers, der wie derum im Sortiment vielfach gemacht wird. Will man jährlich an einem bestimmten Tage Inventur machen, so müssen auch an diesem Tage sämtliche Bücher abgeschlossen werden, gleichviel ob noch Sendungen oder Zahlungen für die abgclaufene Zeit zu erwarten oder bereits für eine spätere Zeit gemacht sind. Es ist durchaus nicht notwendig, daß der eingehende Kasse-Auszug des Kommissionärs den gleichen Saldo ergiebt, wie das Konto des Kommissionärs im Ge- heimbuch. Es ist durchaus nicht richtig, wenn — wie dies so vielfach geschieht — die Inventur vom 1. Januar erst im Juni ausgestellt wird, weil die Verleger-Konten wegen der Ostermcß-Abrechnung vermeintlich noch nicht früher abgeschlossen werden konnten. Der Kaufmann kann zu jeder Zeit mit einem Geschäftsfreunde abrechnen, aber die Bücher muß er deshalb doch sämtlich an dem bestimmten Jnventurtage ab- schlicßcn, wenn er eine rechtmäßige Aufstellung seiner Aktiva und Passiva für diesen Tag ermöglichen will. Es kann nur noch in Frage kommen, wann der Sor timenter am besten seinen Jahres-Abschluß macht. Mit Rück sicht daraus, daß der Abschluß möglichst wenig durch andere Arbeiten im Geschäft gestört oder aufgehalten werden soll, und daß anderseits die Aufnahme des Warenlagers durch die Menge der nach der Ostermcsse neu eingehenden Sendungen nicht zu umfangreich und zeitraubend werden soll, dürfte der I.Juni als der geeignetste Tag zur Aufstellung der jährlichen Inventur erscheinen. Außerdem läßt sich bei diesem Termine eine nochmalige Umstellung des Lagers, wie solche kurz zuvor behufs Remission zur Ostermesse stattgefunden, meistens leicht vermeiden Soll nun die Inventar-Aufnahme erfolgen, so ist zunächst dafür zu sorgen, daß bis zu diesem Termin alle erforderlichen Eintragungen in die Bücher beendigt sind. Ins besondere müssen alle Waren, die in Rechnung verkauft sind, aus der Kundcn-Strazze oder -Kladde aus die betreffenden Konten im Hauptbuch übertragen sein. Die noch offenen An-1 sichtssendungen gelten als zur Zeit noch zum Lager gehörig. Ebenso müssen sämtliche Fakturen der bis« zum 31. Mai ein gegangenen Sendungen in das Fakturenbuch und in die Ver legerkonten eingetragen sein, sodaß am 1. Juni nur noch die Monatssummen aus Fakturenbuch, Remittendenbuch, Kunden- Kladde und Ladenkassabuch, sowie aus Porto- und Spesen buch in das Geheimbuch bezw. in das Haupt-Kassabuch zu übertragen sind. Nachdem nun alle bis 31. Mai erfolgten Einnahmen und Ausgaben sowie alle Eingänge und Ausgänge an Waren, Effekten und Wechseln rc verbucht sind, werden sämtliche Konti der Verleger-Konten und des Hauptbuches aufgerechnet, d. h. nur im Soll und Haben jedes Kontos die Summe gezogen und diese Endsummen in je einem besonderen Verzeichnis zusammengestellt Nachdem diese beiden Verzeichnisse, sowie das Kassabuch und die Konten des Geheimbuches abgeschlossen sind, muß der Saldo des Verzeichnisses aus den Verleger-Konten denselben Betrag ergeben, wie der Saldo des Sortiments-Kreditoren- Kontos im Geheimbuch. Ebenso mutz der Saldo des Ver zeichnisses aus den Hauptbuch-Konten mit dem Saldo des Sortiments - Debitoren - Kontos des Geheimbuches überein stimmen. Im anderen Falle liegt ein Rechnungs- oder Buchungsfehler vor, der erst zu ermitteln und zu beseitigen ist. Stimmt der Saldo des Kassabuches mit dem vorhandenen Gelde nicht überein, so ist, wenn ein Schreib- oder Rechnungs fehler nicht ermittelt wird, der Ueberschuß vor dem Abschluß in Einnahme, ein etwaiger Defekt dagegen in Ausgabe zu stellen. Das vorhandene Warenlager ist am 1. Juni seinem Werte nach aufzunehmen, d. h. die remittierbaren Bücher, ebenso die noch als neu verkäuflichen Bücher des festen Lagers zum Fakturabeträge, ältere Ladenhüter nach dem abzu schätzenden Werte, den man lieber zu niedrig als zu hoch annimmt, um sich nicht selbst über seine Vermögenslage zu täuschen. Die zur Ansicht versandten Bücher, ebenso alle festbestellten, im Geschäft noch befindlichen Bücher, die noch nicht bezahlt oder den Kunden noch nicht belastet sind, zählen natürlich zu den Lagervorräten, Eine große Erleichterung bei der Lageraufnahme ist es, wenn aus der Auszeichnung jedes Buches dessen Einkaufspreis gleich ersichtlich ist. Ferner läßt sich die Arbeit sehr vereinfachen, wenn man bei der Ostcrmesse-Remission gleich das im Geschäft verbleibende Lager aufnimmt und die von da ab bis zum 1. Juni eingehenden Sendungen in einem Regal gesondert aufstellt. Dann braucht man am 1. Juni nur den Wert der in diesem Regal noch stehenden Bücher hinzuzurechnen und den Nettobetrag der von den nach der Ostermesse verbliebenen Büchern inzwischen ver kauften Bücher abzuziehen, um den Wert des augenblicklichen Lagers zu erhalten. Da nur die Summe des Lagervorrates in das Inventar ausgenommen wird, so ist das Verzeichnis der Lager-Aufnahme auch mit dem Inventar aufzubewahren. Nach Erledigung der genannten Vorarbeiten ist die Auf stellung des Inventars und der Bilanz sehr schnell erledigt. Als Anhalt dafür dürften folgende beiden Beispiele genügen, bei welchen das erstere die Eröffnungs-Bilanz eines neu ge gründeten Geschäfts darstellt, dessen Inhaber sich mit einem Baroermögen von 6000 sowie einem geliehenen Kapital von 3000 etabliert hat, und das andere die Bilanz des selben Geschäfts nach Ablauf eines Jahres. Inventur und Bilanz bei Eröffnung meines Geschäftes am 1. Juni 1880. I Aktiva. 1. Kasse: Meine Bar-Einlagen 2. Effekten: Lit. A. Nr. 873-75 4°/„ Sächs. zu 103, 5»/„ La. 1 6000 Obligationen ^ 3000.— VV. 1 3105 8a. 9105
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