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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.08.1854
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1854-08-25
- Erscheinungsdatum
- 25.08.1854
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- Deutsch
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1419 1854.^ 12501. C. F. Winter in Heidelberg. 12502. Wohler'schc Bucht,. in Ulm. 12503. Wolf in Freiberg. Feldbausch, griech. Grammatik. (Hei- dclb. Jahrb. 39, 40.) Nick, Anl. d- Schreiben zu erlernen. (A. Allg. Schulztg- 96.) Schwenke, d. Religionsunterricht. (Fbl- sing, d. Elternhaus 7.) 12504. Wüterich.-Gaudard in Wegweiser z. verlornen Sonntagspara- Bern. diese. (Der Christenbote 29.) 12505. v. Zobern in Mainz. Lsrli«r, «je Homanvruin censura »reniea. (Zlschr. f. d. bsterr. Gymn. 7.) 12506. Sort.-Buchh. Zu.Gu»-- Hohelied, das, v. Meier. (Hcidelb. Jahr- tcnbcrg in Tübingen. bischer 39.) Nichtamtlicher Theil. Enthüllungen aus dem Buchhandel und Vorschläge zur Ver besserung desselben, von vr. I. A. Romberg, DerlagSbuch- händlcr. (Als Manuscript gedruckt.) Die vorstehende Schrift, an alle Buchhändler versandt und hof fentlich auch von allen gelesen, enthält so viel Vortreffliches, daß cs wohl der Mühe wcrlh ist, nicht das, was Gutes in derselben, noch einmal zu wiederholen, sondern das, was unausführbarerscheint, her vorzuheben, damit nicht etwa das ganze Project zur Nichtausführung kommt und wie so vieles, der Vergessenheit verfällt- Wie so häufig bei neuen Projecten, vertieft sich der Schreiber zu sehr in seine Ideen, und indem er mit bewunderungswürdiger Schärfe und Klarheit die Schäden des Buchhandels aufdeckt, con- ftruirt er in der Idee einen Verlegerverein, der allen diesen Schäden abhelfen soll. Es geht nun aber dem Verfasser wie den Weltverbes serern, die neue Staaten vom Schreibtisch aus construiren, zu deren Jnslebentreten vorläufig weiter nichts nothwendig wäre, als vollständige tabula rasa. Der Verfasser braucht ein Bild. Er meint, man solle sich denken, aller Verlag wäre in einer Hand, so könnte dieser eine Verleger willkürlich Sortimentsbuchhandlungen cinsctzen; nun könne eine solche einheitliche Gewalt durch einen Verein von circa 200 Verlagsbuchhandlungen hergcstcllt werden. Mit andern Morten,' der Verfasser setzt den Schwerpunkt des Buchhandels in den Verlag, und darin wird ihm Jedermann Recht geben. Theoretisch betrachtet, sind die Sortimenter eigentlich weiter nichts, als Agenten der Verleger, und hätten wir nur einen, ja selbst 10 Verleger in Deutschland, so wäre dies auch factisch der Fall. Es ist aber nicht; durch die Zersplitterung des Verlages wurden die Sortimentsbuch handlungen nöthig, um den zersplitterten Verlag zu concentriren. Wäre aller Verlag in einer Hand, so könnten Leute, die viel Bü cher brauchen, mit Leichtigkeit mit dieser einen Handlung in Ver bindung treten; da sie dies aber nur schwer mit einigen hundert Handlungen können, so brauchen sie den Sortimentshandel. Es ist derselbe dadurch ein selbstständiger Handelszweig geworden, und nach seinen Eigenthümlichkeiten hat sich der Verleger vielfach in seinen Spekulationen zu richten. Es ist nun aber, meiner Ansicht nach, eine Unmöglichkeit, einen Zustand, der sich seit einem Jahrhundert hcrangebildet, durch einen plötzlich in das Leben gerufenen Verein im Princip zu verändern. Eben so wenig, wie die jetzige Organisa tion des Buchhandels plötzlich ins Leben getreten, eben so wenig kann sie plötzlich geändert werden. Setzen wir nun aber den Fall, es vereinigten sich wirklich gegen 200 bedeutende Verlagshandlungen, setzten eine Liste von Firmen auf, mit denen sie nie in Verbindung ständen, verhinderten die Eom- missionäre, den ausgeschlossenen Handlungen Sortiment zu liefern, was wäre die einfache Folge? Die Ausgeschlossenen müßten ihr Ge schäft sofort aufgeben. Der Verfasser findet es hart, wenn der Ber liner Verlegcrverein on masso gegen einen einzelnen Sortimenter klagt; ich finde es doch jedenfalls viel härter, wenn man einen Mann, der sich bis dahin vielleicht kümmerlich, aber doch redlich durchgeschla gen, plötzlich seiner ganzen Existenz berauben wollte- Es würde auch schon deswegen ein solcher Verein nie die Erlaubniß der Regierung erlangen; denn jede Vereinigung, die direct oder indirect dahin wirkt, Jemanden an seinem Vermögen zu beschädigen, oder an der Aus übung seines Gewerbes zu verhindern, ist nicht gestattet. Außerdem würde aber auch keine Regierung einem Vereine eine solche ausge dehnte Macht im Buchhandel »erstatten. Die preußische Regierung wenigstens wendet jetzt ihr Augenmerk vorzüglich den Sorliments- buchhändlcrn zu und würde eine Gewalt, die diese ein- und absehen könnte, nie gestatten. Aber nehmen wir weiter an, der Verein würde von den Regie rungen bestätigt, eine Anzahl Sortimentsbuchhandlungen fielen als zwar beklagenswerlhe, aber nothwendige Opfer der neuen Ordnung, so entstehen doch noch viele Bedenken. Ich will nicht davon reden, daß die Zustimmung der großen Sortimencshandlungen nöthig wäre, darüber läßt sich streiten, aber darüber, daß die Interessen der verschiedenen Verleger verschiedene sind. Der Verfasser betrachtet die Sache von dem Standpunkte seines Verlages. Es gicbl aber viele Verleger, die Eoncurrenz-Artikel haben, die Artikel haben, welche der ganz besondern Verwendung und Empfehlung des Sortimenters bedürfen; da macht der eine mir der, der andere mit jener, oft kleinen Sorlimentshandlung seine besten Geschäfte. Und nun sollten die Handlungen gezwungen werden, nur alle mit denselben Handlungen in Verbindung zu stehen. — Und welche unendliche Schwierigkeit entsteht nun aber erst bei Gründung neuer Firmen! Der Verfasser sagt ganz richtig, daß nicht der Besitz von Geld, sondern mehr der von vorzüglichen kaufmännischen Eigen schaften entscheidend auf das Gedeihen eines neuen Etablissements cinwirkt. Wie will man aber hierüber genau entscheiden, wie will man genau die Verhältnisse des Einzelnen beurthcilen können! Nach seinen Angaben? Jeder wird sich loben! Nach denZeugnissen seiner Principale? Die können wohl beurtheilcn, ob er für ihr Geschäft brauchbar war, aber nicht, ob er gerade geeignet, an dem oder jenem Ort, den sie wohl näher gar nicht kennen, mit Erfolg ein neues Eta blissement zu gründen. Der Verein müßte also, um nur annähernd sich einen Maßstab zu bilden, eine Menge von Personal- und Local- Notizen sammeln. Er müßte Agenten haben, die so viel zu thun hätten, daß sie ein Geschäft dabei nicht betreiben könnten, und das kostete viel Geld Und ich bin fest überzeugt, der Gedanke, daß die zukünftige Exi stenz von einem solchen Verein abhängig wäre, würde dem Sorli- mcntshandel manche tüchtige Kraft entziehen. Ich kalte es demnach für nicht zweckmäßig, einen Verein grün den zu wollen, der dem Sortimenter ein Bestehen ohne denselben absolut unmöglich macht, und komme nun auf das Liefern von Sortiment Seitens der Commissionaire. Ich bin nicht dafür, die cigenthümlichen Verhältnisse des Buchhandels mit denen des allge meinen Handels zu vergleichen. Der Verfasser thut es aber selbst, und hier liegt ein Vergleich zu nahe- Ein großer Fabrikant, der ein Monopol hat, wird nicht mit jedem kleinen Krämer, der von seinem Fabrikat verkaufen könnte, in Verbindung treten. Er wird dies direct mit großen Handlungen thun, die nur wieder an kleinere liefern kön nen. Es wird aber möglich sein, daß er in den Fall kommt, mit einer Handlung wegen säumiger Zahlung u- dgl. außer Verbindung zu treten, und nun vielleicht an seine Geschäftsfreunde die Weisung er lassen, an diese namhaft gemachte Handlung nichts mehr von seinem Fabrikat zu liefern. Dies ist unser Fall. Man beschränke vorläufig 205'
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