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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.12.1854
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1854-12-11
- Erscheinungsdatum
- 11.12.1854
- Sprache
- Deutsch
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2176 ^ 154 rungcn, welche man an tüchtig gebildete und geschulte Sortimenter macht, vollständig genügen können. Es ist aber auch rücksichtslos gegen Letztere gehandelt, und kei nesfalls auch zu Ehre des Geschäfts, denn Ihr stellt Euern Verlag gleich mit jeder anderen Waare. Noch ein wunder Fleck, Ihr Herren Verleger, ist der en bioo Verkauf an sogenannte Antiquare, die sich wohl hüten, Eure No vitäten Jahr aus Jahr ein herumzusenden und zum größten Theil mit schweren Kosten spazieren zu fahren; das überlassen sie dafür dem gutmüthigen Sortimenter, fallen jedoch über solche currente Artikel her, die vielleicht mit dem Schweiße des Sortimenters sich Bahn brachen. Ist cs nicht eine Schmach, wenn mir ein Antiquar ein Buch in beliebiger Anzahl mit 50 baar offerict, während der Verleger selbst es weigert und sich damit entschuldigt, daß der Antiquar T. T. eine große Partie genommen habe? Und doch mußte ich das bei einer sehr alten und sonst achtungswerthen Firma erleben. Zum Schlüsse, Ihr Herren Verleger, daß ich es kurz aus spreche, nur in Euren Händen liegt es, ob Ihr dem Sortiments- Handel wieder zu Ehren verhelfen wollt oder nicht. Schützt den Mann, der sich darüber ausweiset, daß er in der Schule tüchtig gebildet, im Sortimentsbuchhandel von der Pieke auf gedient, als Jüngling sich weiter darin umgeschen hat und in den reiferen Jahren mit Thätigkeit, Umsicht und Ehrenhaftigkeit sein Geschäft betreibt, und er wird euch pünktlich und ehrlich bezahlen. Allen andern aber schickt die Verlangzettel mit der Bemerkung: „»o sutor supra orepiciam" zurück- Zur Frage des Rabatts an s Publicum. Das größte Uebel unsres Sortimentsbuchhandels ist das Rabatt geben, und warum findet diese Frage, durch eine Gesammtvereinigung des Buchhandels, nicht ihre Erledigung? Der Verlust des augenblicklich geringeren Absatzes kann doch kein Hinderniß bilden, denn derselbe wird, wie nachstehend bewiesen, nur ein imaginairer sein. — Reißen wir das Uebel bei der Wurzel aus, und uns ist geholfen. Ein Verein, welcher sich bildete, um diesem Uebel, sowie Unfug zu begegnen, würde wahrscheinlich einen allgemeinen Anklang finden, und schließt sich die Mehrzahl demselben an, so wird sich dessen Segen schon in einigen Jahren stark bemerken lassen, und die wenigen Handlungen, welche sich davon ausschließen sollten, sind durch Nen nung ihres Namens weiteren Maßnahmen Preis zu geben. Z. B. eine Handlung setzt im Jahre 1854 10,000 orcl. ab, mit einem Nutzen von 8U?H (gleich 2^ NA pr. --/?), so ist der Ge winn 833^-/?. Dagegen setzt sie im Jahre 1855 nur 3000 »rck. ab, bei vollem Rabatt von 25 LH und 33VzA>, durchschnittlich berechnet zu 30 ?o (gleich 9 NA pr. -^), so ist der Gewinn 900 — (Mo- difkcationen werden nach verschiedenen Seiten stattsinden, aber Jeder wird zugeben, daß ein Rabatt nicht nöthig ist, und kann derselbe be seitigt werden, warum soll es nicht gethan werden?) Ich glaube nicht, daß ein sehr verminderter Absatz nach Be seitigung des Rabattes stattfinden wird, denn das Bedürfniß nach Literatur ist einmal vorhanden; bei vermehrtem Gewinn wird von Seite des Buchhandels auch eine um so größere Thätigkeit statt- findcn. Suchen sich die Sortimentsbuchhändler erst unter sich zu ver einigen, so werden die Verleger zu den nöthigen Paragraphen, welche für sie bestimmt sind, ihre Zustimmung gewiß geben, da ihnen die Solidität des Geschäfts nur von großem Nutzen sein kann. — Mö gen diese wenigen Zeilen dazu beitragen, daß sie dieBildung eines Vereins Hervorrufen, der das Wohl des Buchhandels festzustellen sucht. 8ci>. Das Rabattgeben an Kunden und die thcuerc Zeit. In diesen Blättern ist schon mehrfach darauf hingewiesen, welche Unsitte es sei) Privaten Rabatt auf gekaufte Bücher zu be willigen, und dabei ist cs leider 1 bis heute geblieben, da alle Stim men, die noch darüber laut wurden, wie ungehört verhallten, und die in dieser Weise unternommenen Bestrebungen ohne Ausnahme an dem traurigen Sonderinteresse scheiterten. Auch heute könnte es wohl verlorene Mühe sein, wieder darauf zurückzukommen; wenn nicht die jetzige Theuerung aller Lebensbedürfnisse gegen erwähnte Unsitte schon ein kräftiges zum endlich vereinten Handeln auffor- derndcs Wort redete. — Einsender dieses möchte nun dazu auffor dern, daß der gesammte deutsche Sortimentsbuchhandel sich vereinte, ein Rabattgeben an Kunden ein für alle Mal abzuschaffcn; auch den Vorstand des Börsenvereins aufsordern, diese Sache in die Hand zu nehmen und kräftigst unterstützen zu wollen. Bei etwaiger Bil dung eines Vereins gegen diese Unsitte würde Einsender, sowie die ihm befreundeten Collegen, einem solchen gleich beitreten, und er suchen dieselben schließlich noch, anderweitige gecignetcVorschlägc dazu in diesen Blättern recht bald laut werden zu lassen. — K. Ein Beitrag zur Kulturgeschichte des deutschen Buchhandels. Die löbliche Meyer'sche Hofbuchhandlung in Lemgo ver langte unterm 31. Ort. d. I. von den Herren Vandenhoeck L Ruprecht: ,,1 Erpl. der Schrift der Göttinger Facultät auf die Dorncr'sche Ab wehr bezüglich" mit dem Bemerken: „Sollte diese nicht Ihr Verlag sein, so bitten wir um gefällige umgehende Nachricht". Auf Anfrage der Herren V. L R. bei uns wegen dieser Schrift, erwiderten wir, daß wir mit der löbl. Meycr'schen Hofbuchhandlung auf keine Weise Verkehr haben möchten, und der Verlangzettel ging zurück mit der No tiz der Herren V. L R.: Die Dieterich'sche Buchhandlung will mit Ihnen nichts mehr zu thun haben und wird selbst gegen baar Ihnen nichts liefern. Hierauf erhielten wir den Zettel von der löbl. Meycr'- schen Hofbuchhandlung unter Eouvert zugcsandt und dabei nachstehen, des, wörtlich so lautendes Sitten ze ug n iß derselben: „Wer sagt denn, daß wir mit der Dieterich'schen Buchhandlung zu thun haben wollen? Sperren Sie nur die Augen auf und sehen Sie, daß der Zettel von unserer Seite an Sic gar nicht gerich tet ist. Wir haben es nie für eine Ehre gehalten, mit dem al ten Dieterich in Berührung zu kommen, sondern im Gegentheil haben denselben stets gescheut wie die Pest! Ach, du lieber Gott, wie weit geht die Verblendung, daß Sie sich so etwas einbilden können. Hurrjeh, es geht einem ein Grausen über den ganzen Leib, wenn wir nur an den alten Dieterich denken." So schrieb uns der fürstl. Lippische Rath Herr Helwing zu Lemgo. Göttingen, December 1854. Dieterich'sche Buchhandlung. MiScclle. Die Zahl der sämmtlichcn Departcmcntalbibliothcken in Frankreich beträgt nach amtlichen Angaben jetzt 338 Biblio theken, die zusammen wöchentlich 1060 Mal zur Benutzung offen stehen und im Durchschnitt täglich von 3650 Personen benutzt wer den- Diese Bibliotheken enthalten zusammen an 3,750,000 Bände, darunter 44,000 Handschriften. Die Municipalrathe der Städte, welchen diese Bibliotheken angehören, haben in dem letztvergangcnen Jahre 407,781 Fr. 50 Cts. zu deren Unterhaltung beigctragcn. Davon wurden 223,554 auf Unterhaltung des Dienstpersonals, 184,227 Franken aber auf Vermehrung der Bücherschätze selbst ver wendet.
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