Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.04.1851
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1851-04-29
- Erscheinungsdatum
- 29.04.1851
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18510429
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-185104295
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18510429
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1851
- Monat1851-04
- Tag1851-04-29
- Monat1851-04
- Jahr1851
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
472 bischen Buchhandel das wesentlichste Hinderniß. Wir sind entschlossen, dies Hindcrniß aus dem Wege zu räumen. Bis sämmtliche Gesetzgebungen der europäi schen Länder die Frage des internationalen Ver lagsrechts erledigt und kräftige Maßregeln zur Unterdrückung des schmachvollen Gewcrbs der Nachdruckcr, der frechsten aller Diebe, ergrif fen haben, wollen wir mit allen Mitteln, die uns selbst zu Gebot stehen und durch alle nur möglichen Combinationcn, welche der Handels verkehr bietet, die Piraten bekämpfen. Man bestiehlt uns frech und ungescheut, statt uns darauf zu beschränken, „Diebe, Diebe!" zu rufen, wollen wir den Diebe» zu Leibe gehen und uns siegreich vcrtheidigcn, welche Opfer cs uns auch kosten möge. Und wir werden sicher nicht unterliegen, denn mit uns streiten Recht und Gerechtigkeit, die überall die Hcilig- haltung fremden Eigenthums gebieten, aber cs sprechen auch für uns die Sonderintcressen der Büchcrkäufer und vor allem das wohlverstandene Interesse des europäischen Buchhandels. Wir werden den Beweis führen und zwar durch die That, daß der französische Verleger, ungeachtet er die Autoren glänzend lohnt, deren Geistcs- producte dem Auslände zu Preisen liefern kann, die der Nachdruck schwerlich ermöglichen dürfte, obgleich er den Schriftsteller plündert und die geheiligten Rechte der Arbeit mit Füßen tritt. Nein, in dem Kampfe, den wir gegen eine Concurrenz unternehme», die dem Wesen nach keine ist, können unsere Gegner schwerlich den Sieg davon tragen. Der Nachdruck stützt sich nur auf den einzigen und zwar scheinbaren Vorthcil — der Ersparung des Honorars. Die ser einzige Vorthcil, den der Nachdruck in die Wagschalc zu legen vermag, der allein seine Stärke und unsere Schwäche zu bilden scheint, trägt gerade den Keim der Un fruchtbarkeit und des Ruins in sich, der in der That seine Schwäche und unsere Särke ausmacht. — Eine einfache Berechnung wird diese Be hauptung zur unwiderlegbaren Thatsache er heben und ihr den Charakter einer mathemati schen Wahrheit verleihen. Der Nachdruckcr ist kein Individuum, das in seinem Handwerk gegen Nachahmung ge schützt ist, und das mithin nur den rechtmäßigen Verleger bekämpft; das Feld des Nachdrucks ist unbeschränkt der Plünderung der Beutelusti gen preisgegeben. Der Diebstahl bildet nicht etwa ein Eigcnthumsrecht und die Nationen, welche das verächtliche Handwerk bei sich dulden, haben noch kein Schutzrechtzu Gunsten dieser Piraterie in ihrer Gesetzgebung eingeführt. Sobald also ein neues Product eines beim Publicum beliebten und gefeierten Schriftstellers erscheint, so wird, trotz aller Versuche, welche die Bestechung in unser» Druckcrwerkstättcn macht, um einen Nachdrucker durch Ankauf der Corrcctur- oder Aushänge bogen eine Art von Privilegium durch die Prio rität einiger Tage zu verschaffen, nicht ein ein ziger Nachdruck des fraglichen Werks auf den ausländischen Büchermarkt gebracht, sondern fünf, zehn und zuweilen sogar, wie dies bei Lamartinc's Girondisten der Fall war, zwanzig Nachdrücke werden in den verschiedenen Län dern zu gleicher Zeit zum Verkauf ausgeboten. Hieraus geht hervor, daß jeder Nach drucker seine Ausgabe auf eine kleine Anzahl von Exemplaren beschränken muß, und die Kosten des Satzes, welche für 1000 Expl. dieselben sind, wie für 1100,000 Expl. werden für den Nachdrucker bei weitem größer sein, als für den rechtmäßigen Verleger. Nehmen wir an, der Pariser Verleger kauft vom Autor ein Werk in 8 Bänden zu dem Preise von 150,000 Franken die Kosten des Satzes und der Einrichtung betrage» unge fähr 10,000 Im Ganzen: 160,000 Fr. Bei einer Auflage von 20,000 Expl. würde also der verhältnißmäßigc Antheil jedes Expl. an diesen Kosten, 8 Franken betragen, bei 40,000 Auflage nur 4 Fr. und bei 100,000 nur 1 Fr. 60 Cent. — Andrerseits, vorausgesetzt, daß in den ver schiedenen Ländern Europa's außer Frankreich, zwanzig Nachdrücke veranstaltet werden — und diese Hypothese wird sehr wahrscheinlich, wenn es sich um ein bedeutendes Werk eines der be rühmtesten und populärsten Schriftsteller Frank reichs handelt — betragen die Kosten für sämmt- lichc Nachdrücke zusammengenommcn: Verlagsrecht 000,000 Franken Kosten des Satzes der 20 Nachdrücke ä Fr. 8000 160,000 - Im Ganzen: 160,000 Fr. Der verhältnißmäßigc Antheil jedes Expl. an diesen Kosten wäre für jeden Nachdruck bei einer Aufl. von 1000 Expl., 8 Franken. Bis zu 20,000 Expl. wären also die Kosten des Nachdruckers, wie des rechtmäßigen Verlegers dieselben*). Da der Letztere aber im ausschließ lichen Besitz des einheimischen Marktes ist und durch die ohne Vergleich vortrefflichere Fabrika tion seiner Verlagsartikel dem Nachdrucker so gar den ausländischen Markt streitig macht, so wird der Nachdruckcr schwerlich seine Auflage stärker machen können. Hieraus folgt, daß die Frage des Preises der Bücher nicht etwa von dem Honorar ab hängig ist, welches der Verleger dem Autor zahlt, sondern einzig und allein von der Anzahl der Exemplare, die er in Berücksichtigung sei ner Absatzqucllen abziehen läßt. — Diese Be hauptung ist so unwiderlegbar, daß ein gutes Buch, d. h. dasjenige, welches einen sichern und bedeutenden Absatz hat, gewöhnlich billiger verkauft wird, als ein mittelmäßiger Vcrlags- artikcl, und daß der Verleger in der Regel ein -) Dies« Gleichheit ist sogar nur scheinbar, denn wir lassen hier die besonderen Vortheilc, welche starke Auflagen gewähren, unberücksichtigt. Jedermann weiß, daß seit Einführung des MaschincndruckS die Druck- Preise sich im Verhältnisse der steigenden Progression der Auflagen beträchtlich mindern; dieser Vortheil bleibt also nur dem rechtmäßigen Verleger. 34 besseres Geschäft macht, wenn er ein Werk der ersten Art mit 100,000 Franken honorirt, als wenn er Bücher der letzter» Art druckt, ohne dem Verfasser dafür Honorar zu zahlen. Es folgt ferner daraus, daß der Nachdruck statt die Billigkeit der Bücherpreisc zu begünsti gen, im Jnlande und selbst im Auslände, der Wohlfeilheit der Bücher im Wege steht. Endlich folgt noch daraus, daß von dem Tage an, wo der franzds. Buchhandel auf einen beträchtlicheren Absatz spcculircn wird, statt für seine Unternehmungen eine enge Grenze zu ziehen, von dem Tage an, wo er seine Stellung, als eine große Industrie und nicht als ein kleines Gewerbe, begreifen, und im Vollgefühl seiner Kraft muthig gegen die erbärmliche Concurrenz des Nachdrucks ankämpfcn wird, der letztere für ihn nicht mehr zu fürchten ist, den» der Nachdruck, entkräftet und zu Grunde gerichtet, wird sein jämmerliches Dasein beschließen. Dies ist der Weg, den wir cinschlagcn wollen. Wir laden Sic ein, verehrte Herren College», sich diesem Verbände unserer wie Ihrer Interessen, so wie der Interessen des Gesammt- publicums, gegen die einiger Freibeuter anzu- schlicßcn. Unser erster Versuch auf dieser Bahn gilt nicht etwa einem Unternehmen ohne große Bedeutung, welches keine besondere Aufmerk samkeit verdient; wir beginnen mit dem Werke eines großen Schriftstellers, dem alle Sympa- thiecn zugcwcndct sind; cs ist das neueste Pro duct des Dichters der „Harmonier»," des Ge schichtschreibers der „Girondisten," das wir Ihrem Schutze anempfchlcn. Wir rechne» auf Sie! Charles Goffelin. Pagnerre. Furne. Lccou. Lippert. Besondere nur für den ausländischen Buchhandel giltigc Bedingungen des neuen Werkes von: tV. cie l-smsrlinv, klistoire cis lg Ileslsurs- tion 8 vc»I. in 8 u. in 18. — Das Werk erscheint in kurzer Aufeinan derfolge vom Monat Mai ab, in 2 Ausgaben: I) in 8. (Zrsixl cavalier velinf und 2) in 18. (grsnst-jäsus Velin) im englischen oder soge nannten Charpenticr-Format. — Die Ausgabe sud Nr. 2. ist nur für das Ausland bestimmt und wird 10 Tage vor dem Erscheinen der Octavausgabe an alle Besteller ver sendet. Dieselbe wird mit demselben Luxus ausgestattet, wie die Octavausgabe — wir wollen es dem Nachdruck unmöglich machen, eine Ausgabe von gleicher Schönheit zu bringen. Der Ladenpreis der Ausg. Nr. I ist 5 Fr., der der Ausg. Nr. 2., 3 Fr. 50 Cent. — Hier auf gewähren wir dem ausländischen Buchhan del folgenden Rabatt: Octav - Ausgabe: 1 Expl. 5 3 Fr. 50 Cent, per Band statt 5 Fr. — Rabatt 1 Fr. 50 Cent. 26/25 - n 87 - 50 - - - - 130 - - - 42 - 50 - 53/50 - ü 175 - — - - - - 265 - — - 90 - — - 108 >00 - ü 350 - — - - - - 540 - - - 190 - — - Ausgabe in 18. (nur für das Ausland bestimmt): 1 Expl. ä 2 Fr. 25 Ct. pr. Bd statt 3 Fr. 50 Ct. Rabatt 1 Fr. 25 Ct. (35 9H) 25 - a 2 - 15 - - - — 53Fr.75Ct. - 87 - 50 - - 33 - 75 - (389h) 100 - L 2 - — - - - — 200 . - 350 - - - - 150 - — - (43 9H) 250 - s 1 - 75 - - - —437 - 50 - - 875 - — - - 437 - 50 - (50 9h) 500 - st 1 - 50 - - - —750 - - - - 1750 - - - - 1000 - - - (589h) Die Unterzeichneten sind mit dem Verkauf beauftragt und nehmen directc Bestellungen an. Pagnerre, Furne S» Cie., Viktor Lecou, rue cie Keine, 18. rue 8t. tVnclre - cles - ^.rts, 55. rue ciu öouloi, 10.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder