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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.04.1860
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1860-04-25
- Erscheinungsdatum
- 25.04.1860
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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818 Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 49, 25. April. schen Gewinn in Aussicht, allein ich muß Ihnen, wie gesagt, für Ihre beiden Anerbieten danken. Es zeichnet ergebenst Wilhelm 'Schmid. Darauf erhalte ich unterm Heutigen folgenden Brief- Herrn Wilhelm Schmid, Buchhändler in Nürnberg. Sie haben mir mit der äußersten Unart die Manuskripte des... und des . . - zurückgesendet. Ich will nicht Weiler über den „Buben" (dieses Wort ist ausgestrichen, aber noch gut zu le sen) sprechen, der, wie mir geschrieben wird, meine Wecke neidisch-hämisch bcrabsetzt und auf Ihre Unkenntniß gebaut hat, den „schofelen Burschen" (die beiden Worte sind wieder ausgestrichen, aber noch gut leserlich) werde bei meiner Anwe senheit in Nürnberg gerichtlich abfasten lassen; daß Sie aber, mein Herr, nach so langem Zögern*) und nach so vielen Por toauslagen und Schreibereien von meiner Seite mich mit einem Male wie ein Bauernlümmel einen andern überfallen und mich mit Koth bewerfen wollen,... kann und werde ich mir nicht gefallen lassen, und Sie sollen sehen, daß man bei Gericht das nicht thun darf, was Sie sich gegen mich auf Ancathen der Niederträchtigkeit erlauben zu dürfen glauben. Auch wer den Sie mich persönlich kennen lernen, wenn die Klage bei Gericht vorliegt, was demnächst geschehen wird, und ich will die Sache öffentlich machen zur Warnung für vertrauensvolle Autoren. Von nun an steht Ihnen das ganze Manuskript, wie cs jetzt ist, nach ausgeklagter Sache zu; was es jetzt kostet, werden Sie auch erfahren. Ein Manuskript, aus dessen Flan ken die Blätter gerauft**), kann für mich keinen, für den, der die Blätter besitzt, höheren Werth haben, als er vorgegeben. De. Gistel. Ich glaubte die Veröffentlichung dieser Verhandlungen haupt sächlich denjenigen meiner Herren College» schuldig zu sein, die der Hc. Verfasser vielleicht noch mit seinen Manuskripten zu beglücken beabsichtigt, und denen es vielleicht an Gelegenheit fehlt, sich über diese Persönlichkeit eines Näheren zu erkundigen. Sollten die vorstehenden Zeilen den Hrn. vr. Gistel etwa zu einem abermaligen Ausfall gegen mich — in diesen Blättern — veranlassen, so werden meine Herren Eollegen eine Erwiderung von mir nicht erwarten, sie sind durch meine gegenwärtige völlig wahr heitsgetreue Darlegung in den Stand gesetzt, sich selbst ein Urlheil zu schaffen. Nürnberg, den 13. April 1860. Wilhelm Schmid. Miscellen. Unsittliche Literatur der Franzosen. — In Frank reich ist von jeher der schlüpserige Roman mir Eifer geschrieben und gelesen worden; Cre'billon Vater und Sohn hieß die Firma, die kurz vor der Revolution das Gift bereitete und die Sittenverderbniß in die vornehmen Kreise brachte. Wie schnell auch die unteren Schichten der Gesellschaft davon insicirk wurden — es geschah doch nicht mit so unvermittelter Wirkung, wie in unseren Tagen, wo Jedermann lesen will, jede Obsthändlecin, jede Nähterin ihren Roman aus der Leihbibliothek holt, und was noch schlimmer ist, jeder Schüler für wenige Groschen sich das neueste Product der unsittlichen Literatur kaufen kann. Es wird in allen Zeitunqsinseracen angepriesen und von den Anzeigen des Verlegers verlockend geschildert, und zwar *) Ich verweise auf die oben angegebenen Daten. **) Beide Manuscrixtc wurden nichr aus meiner Hand gegeben, und kann ich es nolhigenfalls beschwören, daß in meinem Besitze weder ein Blatt, noch ein Zettet von den Manuskripten entfernt, und daß sie in demselben Zustande, wie ich sie erkalten, von mir eigenhändig verpackt an den Autor zurückgeschickt wurden. sorgen leider gewissenlose Ucbersetzer dafür, daß das französische Gift in Deutschland ebenso raschen Vertrieb findet, wie in Frankreich. Der neueste Roman Feydeau's, „Katharine", ist fast gleichzeitig mit demOriginal in Deutschland erschienen und wird bereits verschlung en von dem leselustigen Publicum, wie die Buchhändler-Anzeigen versichern. Man ist zuweilen in Versuchung, den ganzen Lärm für eine Spekulation zu halten, jedenfalls lassen sich viele Leser dadurch verblenden und kaufen das Buch, um ihre aufgestachellc Neugier zu befriedigen Entblöden sich doch die spekulativen Verleger nicht, Feydeau's Werke als billige „Volksausgabe" drucken zu lassen, da mit sie nur ja in recht viele Hände kommen und recht viel Geld einbringen mögen. Es gibt kein anderes Mittel gegen solche nie drige Spekulation, als die allgemeine Verachtung und eine eindring liche Warnung, strengere Aufsicht zu üben über die leselustige Ju gend; denn die Erfahrung hat gelehrt, daß öffentliche Verbote und Vecdammungsurtheile schlechten Büchern nur noch größere Ver breitung verschaffen. . . . Leider gibt es auch außer den schlechten Uebersetzungen aus dem Französischen, unsittliche Romane in Deutsch land, vor denen gewarnt werden muß. Wie beneidcnswerth sind die Engländer wegen der strengen Sittlichkeit ihrer Schriftsteller! (Mag. f. d. Lit. d. AuSl.) Italienische Bibliographie. — Als Ergänzung des Artikels in Nr. 29. d. Bl. „Buchhandel und Büchcrkaraloge in Italien" dürfte cs von Interesse sein, den deutschen Buchhandel auf das „kullottino mensiIo" aufmerksam zu machen, daS seil An fang dieses Jahres von dem Besitzer der Librcria alla Fenice, Hrn. G. Ebhardk in Venedig herausgcgeben wird. Bei der so sehr ge ringen Anzahl bibliographischer Hilfsmittel und vorzüglich periodisch erscheinender Verzeichnisse, welche die italienische Literatur aufzu weisen hat, muß eine solche Erscheinung allgemein willkommen sein. Wenn auch dieses Bullellino wegen der mangelhaften Verbindungen und anderer Hindernisse, welche sich dem Buchhandel in Italien cnt- gegenstellen, auf keine Vollständigkeit Anspruch machen kann, so hat doch der Herausgeber die beste Gelegenheit, dasscwe möglichst zu fördern. Vermöge seines längeren Aufenthaltes in Italien und der Ucbernahmc eines Geschäftes, welches früher im Besitz der ersten italienischen Buchhändler, Giuseppe Pomba in Turin und Gaetano Brigola in Mailand war, steht er mit allen Theilcn der Halbinsel in Verbindung und hat sich mit der italienischen Literatur auf das genaueste vertraut gemacht. Einsender verfehlt nichr, das Bullet- tino warm zu empfehlen, und bemerkt noch, daß es Jedem zugäng lich ist, da es gratis ausgegeben wird. k—r. Notiz. — Auf Verlangen erklärt die Redaction, daß die Uebec- schrifl des Artikels „O'wusffuo tonclom?" in Nr. 16. d. Bl. nicht von dem Einsender desselben herrühre. Neuigkeiten der ausländischen Literatur. Amerikanische Literatur. lMitgetheilt von Trübner sc Co. in London.) ll. 8. 6., 8ontk s»cl dlortk; nr, Impre«»lo»s recelvecl clurlng » 4'rip to Lubir sncl tke 8outk. Orown 8. (Kevv Vorlc.) I^on- 4oi>. Olotk, 6 s. 1., 8tor>e8 c>s Itelnkovv sncl r.uelc)': tke Hiree Dilles. (dlew Vorlk ) Donclon. 3 s. 6 ci. Niroon, 6. D., ^clventuree nncl Okservstlons vn tke bloi-tk 6»sst ok ^l>icn; »r, tke Orescent s»ll tke bVgnck Lrusrillei-s. 6ec»vi> 8. (kgevv ^iorlc.) Dvnclon. 6 ». I. Z., ^rctlc Ijvst Zonrne)- ln tke ^utumn «5 185s. 8. (öoston.) I>vn6on. tllotk, 6 s. Konvoi», 6. L., Koto« »s rvnvel ancl 8tncH ln Itni)-. ?uet 8. (Bo ston.) London. 6Iotk, 5 s.
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